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moontales

Bewertungen

Insgesamt 229 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2024
Der Geschmack von Gold und Eisen
Rowland, Alexandra

Der Geschmack von Gold und Eisen


sehr gut

Sehr tolle Protagonisten!

Ich hatte wirklich eine tolle Zeit mit diesem Buch. Es ist eine Slow-Burn Bodyguard-Romanze, die in einer queernormativen Fantasiewelt spielt und nebenbei noch wichtige Themen wie Angststörungen behandelt.

Der Schreibstil war exzellent, der Aufbau der Welt auch ziemlich gut, und die Charaktere haben das Buch für mich ausgemacht. Ich würde gerne sagen, dass die Hauptfiguren erfrischend neu waren, aber das ist nicht ganz richtig. Es stimmt zwar, dass der erste Eindruck, den ich von ihnen hatte, nicht ganz zutreffend war - so haben sie mich am Ende sowohl mit ihren individuellen Eigenschaften als auch mit der Art und Weise, wie sie miteinander interagieren, überrascht -, aber ich denke, dass sie für mich neu waren, weil die Autorin zwei komplexe und realistische Charaktere geschaffen hat, die einige Eigenschaften haben, die ich schon oft in Büchern gesehen habe, nur nicht in dieser Mischung. Es ist, als hätte sie einige bekannte Zutaten genommen und sie zu einem schmackhaften neuen Rezept gemischt. Das Ergebnis hat mir gut gefallen und ich habe Kadou und Evemer und ihre Beziehung ins Herz geschlossen.

Mir hat auch gefallen, wie die Autorin es geschafft hat, Misskommunikation und Missverständnisse zu vermeiden, selbst mit zwei manchmal ziemlich ahnungslosen und vergesslichen Hauptfiguren. Was ich mir noch gewünscht hätte wäre ein etwas ausgefeilterer Plot und das man nicht den Haupttwist komplett vorausahnen kann. Ein paar Überraschungen hier und da wäre super gewesen.

Zudem hätte ich gerne gesehen, dass Kadou und Evemer tatsächlich ein bisschen zusammen sind, und ich habe das Gefühl, dass das Ende ein bisschen überstürzt war - aber ich habe meine Zeit mit der Geschichte trotzdem sehr genossen! Deshalb kann ich das Buch auch weiterempfehlen :)

Bewertung vom 20.04.2024
Böse Mädchen sterben nicht
Henry, Christina

Böse Mädchen sterben nicht


gut

Lest lieber ihre anderen Bücher!

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und bin eigentlich ein großer Fan. Mit diesem Buch konnte sie mich das allererste Mal nicht ganz überzeugen.

Das Buch ist gut geschrieben, es ist schnelllebig und sehr actionreich. Langeweile kommt hier ganz sicher nicht auf. Ich konnte richtig gut mit den drei Protagonistinnen mitfiebern und mitzittern. Die drei Geschichten werden unabhängig voneinander erzählt. Also erst ein Abschnitt mit Celia, dann einer mit Allie und schließlich ein Abschnitt mit Maggie. Am Ende laufen die Geschichten dann zusammen. Das fand ich ehrlich gesagt nicht schlecht und es dürfte Leser:innen helfen, die schnell durcheinander kommen. Für mich wäre auch eine abwechselnde Erzählweise in Ordnung gewesen, aber ich glaube so war man tiefer in der jeweiligen Geschichte. Das Buch ist auf jeden Fall nicht „character driven“ (ich glaube dafür gibt es kein deutsches Wort). Jedenfalls steht hier ganz klar die Geschichte als solches im Vordergrund, nicht die Charaktere. Das dürfte den ein oder anderen vielleicht stören, man lernt die drei Frauen jedenfalls nicht so gut kennen. Bei der temporeichen und spannenden Erzählung konnte ich persönlich das verschmerzen, auch wenn es etwas schöner gewesen wäre, einen besseren Einblick in das Leben der drei zu bekommen.

Mein einziges großes Problem mit dem Buch ist das Ende. Wie die drei Pfade zusammen laufen und die große Auflösung waren mir irgendwie „zu wenig“. Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde gelesen und vorher noch gesagt „hoffentlich tritt nicht einfach nur … ein“ und genau so kam es dann. Von daher war ich ziemlich enttäuscht über die Auflösung. Das Ende kommt dann auch sehr abrupt und man erfährt im Nachgang nicht mehr, was noch passiert ist.

Ich fand das Buch nicht schlecht und es hat mich insgesamt auch recht gut unterhalten. Für mich war es bisher aber Henrys schwächstes Buch. Dennoch werde ich wieder etwas von ihr lesen, allein schon weil ich die Alice-Trilogie und das Peter Pan Standalone so gut fand! Die Frau kann definitiv schreiben, auch wenn dieses Buch für mich nicht ganz gelungen war.

Bewertung vom 20.04.2024
Der Rabengott
Leckie, Ann

Der Rabengott


gut

Schwieriger Schreibstil und POV, sehr kalt erzählt

Ich fand die Geschichte sowohl konzeptionell faszinierend als auch langweilig.

Ich frage mich, ob meine generelle Gleichgültigkeit gegenüber dem Roman mit der Tatsache zusammenhängt, dass der Erzähler dieser Geschichte ein Stein ist. Ein Stein, der ein Gott ist, aber trotzdem ein Stein, der einfach nur existieren will. Oder von jemandem herumgerollt.

Das Spannendste an diesem Roman war für mich das Konzept der Götter und wie sie mit den Menschen interagieren und von ihnen genährt werden. Ich fand es sehr interessant, wie Leckie die Geschichte der Welt mit der Entwicklung der Spiritualität verwoben hat.

Andererseits war es schwer, eine Verbindung zu den Menschen im Roman herzustellen, weil der Erzähler ein Fels ist. Sie wirkten eher wie Marionetten als wie echte Menschen, und ihre Probleme konnten mich nicht fesseln. Dieser Felsengott hat sich nicht die Mühe gemacht, die Menschheit zu verstehen und offensichtlich kann ich mich nicht für eine Erzählung interessieren, die keine menschlichen Gefühle enthält. Ich weiß nicht wirklich, warum Leckie Eolo überhaupt in die Geschichte einbringen musste, wenn er ohnehin keine vollwertige Figur sein durfte. Ich fange an zu glauben, dass dieses Konzept als Kurzgeschichte, die ausschließlich aus der Sicht des Gottes erzählt wird, besser funktioniert hätte.

Zudem war der Schreibstil dadurch wirklich anstrengend. Selbst zum Ende des Buches hin hatte ich mich noch nicht daran gewöhnt. Das fand ich echt schade, weil die Autorin ja schon als eine Fantasygröße gilt und durch den Blurb von Patrick Rothfuss auf dem Buch hatte ich schon einige Erwartungen.

Für mich dieses Mal leider nur 3 schwache Sterne (vermutlich eher 2,5) und keine Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.04.2024
Scarlet / Die Liga des Scarlet Pimpernel Bd.1
Cogman, Genevieve

Scarlet / Die Liga des Scarlet Pimpernel Bd.1


gut

Da ist noch Luft nach oben

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich bleibe leider nur mäßig begeistert zurück. Sie kann auf jeden Fall schreiben, insgesamt war mir das Buch aber ein bisschen zu langatmig und wenig temporeich. Aus dem Klappentext erwartet man irgendwie eine wilde Verfolgungsjagd und viel Vampir-Content. Beides bekommt man nur sehr bedingt. Es gibt durchaus einige spannendere Stellen, das meiste ist aber recht wenig Action geprägt.

Der Schreibstil ist, wie oben schon erwähnt, gut. Das Buch lässt sich sehr flüssig und gut lesen, die Sprache ist abwechslungsreich und es gibt keine ständigen Wortwiederholungen oder ähnliches. Daran habe ich also nichts als störend empfunden. Ebenso waren die Charaktere ganz solide gezeichnet. Eleanor ist sehr sympathisch und ich habe sie gern begleitet. Sie wächst an ihren Aufgaben und entwickelt sich total toll weiter. Vom kleinen Hausmädchen/-mäuschen wird sie zu einer starken jungen Frau, die sich einiges traut und nicht auf den Mund gefallen ist. Die anderen Charaktere bleiben im Vergleich zu ihr etwas blasser und undurchsichtiger. Vermutlich hatte das aber auch den Zweck, dass man bis zum Ende nicht ganz sicher wissen soll, wem Eleanor vertrauen kann.

Die Vampire tauchen in der Geschichte nicht super oft auf. Also wer auf ein Vampirbuch hofft, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen. Sie haben eher eine Nebenrolle. Wenn man gern historische Romane mag, dürfte einen hier die französische Revolution interessieren. Sie läuft hier selbstverständlich ein bisschen anders ab als es wirklich stattfand, aber ich fand diesen Aspekt dennoch spannend.

Insgesamt hatte das Buch also viel Gutes, aber auch einige Dinge, die ich mir anders gewünscht hätte. Eigentlich hätte die Autorin nur etwas das Tempo anziehen müssen und den Charakteren ein wenig mehr Tiefe geben und schon wäre das Buch richtig gut gewesen. Zudem wäre ein wenig mehr über die Vampire natürlich noch toll gewesen, da sie ja auch im großen Stil angeteasert wurden. Nun hoffe ich, dass sie dies im zweiten Teil tut. Dem würde ich auf jeden Fall noch eine Chance geben. Der erste Teil bleibt für mich mittelprächtig und in einigen Punkten verbesserungswürdig.

Bewertung vom 07.04.2024
Der Wald
Catton, Eleanor

Der Wald


gut

Bestimmt nicht für jeden etwas, aber durchaus nicht schlecht (3,5/5 Sterne)

Birnam Wood (der Wald) ist Eleanor Cattons lang erwarteter Nachfolger des 2013 mit dem Booker ausgezeichneten The Luminaries. Die Autorin lässt sich zu Beginn der Geschichte viel Zeit, um die Persönlichkeiten und Motivationen der Hauptfiguren vorzustellen. Und dieser anfängliche Mangel an Handlung könnte die Geduld einiger Leser auf die Probe stellen. Doch die Ausdauer wird belohnt, denn ein tragisches Ereignis erhöht den Einsatz erheblich. Die letzten Seiten ließen mich den Atem anhalten, und das Ende beschäftigt mich seither. Die Detailgenauigkeit und die komplizierte Handlung, die Catton in ihr Werk einfließen lässt, haben ihr Vergleiche mit Dickens eingebracht, und ich kann verstehen, warum. Dies ist eine zeitgemäße, eindringliche Geschichte mit reichhaltig ausgearbeiteten Charakteren, die mit allerlei faszinierenden moralischen Fragen zu kämpfen haben.

Wer gern schwerere Lesekost hat ist hier richtig, auch wenn man einen längeren Atem braucht lohnt sich das Buch bestimmt für den ein oder anderen!

Bewertung vom 07.04.2024
Physio @Home
Lämmle, Vanessa

Physio @Home


sehr gut

Lässt sich gut in den Alltag integrieren

Das Buch von der Physiotherapeutin Vanessa Lämmle gefällt mir sehr gut. Es ist gut gegliedert und aufgeteilt, wobei ich hier erwähnen muss, dass sich im Inhaltsverzeichnis einige Fehler eingeschlichen haben und dieses nicht zum Inhalt des Buches passt. Also vielleicht lieber auf die nächste Auflage warten, falls man es kaufen möchte. Ein bisschen schade, dass dies in der Korrektur keinem aufgefallen ist.

Nun zum Inhaltlichen: Die Autorin schreibt sehr locker und verständlich. Zunächst erklärt sie den Bewegungsapparat. Dadurch folgen auch Punkte wie Fehlbelastung, Muskelverkürzung, Fehlhaltung etc. Womit man sich halt so rumschlägt ;). Dann gibt es einen gut strukturierten 30-Tage Übungsplan, den man meiner Meinung nach echt gut umsetzen kann, da es pro Tag nur 4 Übungen sind. Diese lassen sich realistisch in jeden Alltag einbringen. Wunder darf man davon natürlich nicht erwarten. Je nachdem wie doll man Probleme hat, verschwinden diese nicht, nur weil man das Buch liest und 4 Übungen am Tag macht. Das sollte jedem klar sein! Aber sie helfen und unterstützen ganz gut und ich finde es super, dass man sie eben so leicht und problemlos im Alltag unterbringen kann.

Fazit: Ein gutes Unterstützungsbuch für den Alltag mit Übungen, die die Schmerzen etwas lindern können. Ich kann es weiterempfehlen!

Bewertung vom 02.04.2024
Die Letzte der Sturmkrallen / Kings & Thieves Bd.1
Kim, Sophie

Die Letzte der Sturmkrallen / Kings & Thieves Bd.1


weniger gut

Hat viel Verbesserungspotential

Bei diesem Buch merkt man sehr stark, dass es sich um ein Debüt handelt. Die Idee ist toll, aber die Geschichte an sich nicht ganz gelungen. Der Schreibstil in Ordnung, es lässt sich gut lesen, aber es gibt des Öfteren Wiederholungen in der Wortwahl oder der Satzkonstruktion. Nun weiß ich nicht, ob es an der Übersetzung liegt, aber ich vertraue einfach mal darauf, dass die Übersetzenden es besser gemacht hätten, wenn die Vorlage besser gewesen wäre. So wird zum Beispiel ständig erwähnt, was Lina für eine harte Assassinin ist, es wird aber nicht wirklich gezeigt. Der Grundsatz, dass man Dinge lieber zeigen sollte, statt sie ständig zu sagen (Show don't tell) wurde hier nicht wirklich berücksichtigt. Lina handelt nämlich gar nicht wie die taffe Assassinin, die sie verkörpern soll. Generell stellt sie sich oftmals nichts unbedingt clever an, was meiner Meinung nach nicht zu ihrer Beschreibung passt. So wird zum Beispiel auch gesagt, dass sie die beste Kämpferin der Sturmkrallen war und das als 16 Jähriges Mädchen. Das erscheint mir doch recht unlogisch. Gegebenheiten dieser Art häufen sich in dem Buch leider, jemand klettert mit einer tödlichen Wunde eine Mauer hoch, nach einem Kampf ist keiner der Beschützer:innen wirklich verletzt, aber geholfen haben sie auch nicht etc. Mir ist hier sehr, sehr viel aufgefallen, was einfach nicht gepasst hat und ins Unlogische abgedriftet ist.

Lina ist grundsätzlich nicht ganz verkehrt, als Protagonistin aber nicht so liebenswert oder sympathisch, wie ich es mir erhofft hatte. Sie ist oft zickig und recht naiv, was anstrengend wird. Rui hätte als Charakter auch noch mehr Potential gehabt. Zwar mochte ich ihn mehr als Lina, er blieb aber relativ blass. Über Lina erfährt man nach und nach auch Dinge aus ihrer Vergangenheit, die als Einschübe in der Geschichte "aufploppen". Das passiert recht unvorhersehbar und ist nicht extra gekennzeichnet.

Ich mochte das Setting, es war aber nicht außergewöhnlich, im Bereich der asiatischen Fantasyromane habe ich definitiv schon Bücher mit besserem Setting gelesen, auch wenn es hier nicht schlecht war. Generell hätte ich mir mehr Originalität gewünscht. Auch die Lovestory wirkte sehr forciert und gestelzt, die Anziehung zwischen den Charakteren hat man gar nicht gespürt, zudem kannten sie sich ja auch erst ein paar Tage. Das kam mir nicht sehr authentisch vor.

Überraschende Wendungen gab es für mich leider auch nicht wirklich, den größten Plottwist habe ich sehr früh schon kommen sehen. Aufgrund dieser Tatsachen bleibt mir nichts übrig, als dem Buch nur 2 gut gemeinte Sterne zu geben, auch wenn ich sehr gern mehr vergeben hätte. Ich hatte wirklich erwartet, dass mir das Buch gefallen würde, aber die Autorin braucht meiner Meinung nach einfach mehr Übung :( Die Buchreihe werde ich deshalb auch nicht weiterverfolgen

Bewertung vom 31.03.2024
Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1
Ross, Rebecca

Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1


ausgezeichnet

Absolutes Jahreshighlight

Die Autorin versteht es wirklich zu schreiben. Sie hat in diesem Buch eine wunderbare Welt und noch viel tollere Charaktere geschaffen. Iris und Roman sind mir über die Geschichte hinweg immer mehr ans Herz gewachsen und es fühlte sich fast schon an, als würde man die Geschichte von zwei realen Personen lesen. Die Autorin schreibt zwar so, dass man es leicht lesen kann, aber dennoch tiefgründig und sehr besonders. Zudem kann sie sehr gerühlvoll und poetisch schreiben. Ein Highlight waren dabei die wunderschönen Briefe, die Iris und Roman sich hin und her geschickt haben.

Der Fantasyanteil ist in diesem Buch nicht super hoch. Zwar haben wir die Götter und ab und zu die eine oder andere magische Besonderheit (wie z. B. das Haus, in dem Roman lebt), aber ansonsten ist die Geschichte eher realistisch gehalten. Der vorherrschende Krieg wird sehr eindrücklich beschrieben, sodass man stark mitfühlt. Dennoch fand ich das Buch nicht bedrückend, auch wenn die Grundstimmung keine fröhliche ist. Iris und Romans Beziehung zueinander und die kleinen Momente und Lichtblicke zusammen haben das alles mehr als ausgeglichen. Die Beziehung zwischen den beiden ist Slow- Burn Romance vom Feinsten und konnte mich total mitreißen. Man spürt die Verbindung der beiden, was die Beziehung sehr besonders macht.

Aber auch die Nebencharaktere sind richtig toll und wachsen einem schnell ans Herz. Mein Liebling bleibt aber Iris, sie ist eine unwahrscheinlich tolle Protagonistin. Sie ist taff und mutig, hat aber auch ihre Schwächen und Grenzen. Ebenso wie Roman, was wirklich sehr authentisch und sympathisch ist. Super fand ich auch, dass die Autorin ohne das übliche Liebesdrama und hin und her durch schlechte Kommunikation ausgekommen ist. Endlich mal jemand, der nicht dieselben Klischees verwendet!

Das Ende hat mich komplett aus der Bahn geworfen und ich habe diesen Verlauf auch nicht kommen sehen. Es war also richtig spannend zu lesen. Etwas vergleichbares hatte ich vorher auch noch nicht gelesen und so war es toll, mal etwas ganz anderes zu lesen, als immer die gleiche Handlung, nur etwas abgewandelt.

Dieses Buch ist so unfassbar gut und hat genau meinen Geschmack getroffen. Ich habe einfach jede Seite geliebt. Deshalb ist es für mich ein ganz klares Jahreshighlight und ich kann Band 2 kaum erwarten. Super große Empfehlung!!!

Bewertung vom 11.03.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


sehr gut

Mal was ganz anderes, hat mir gut gefallen

Yellowface ist wirklich ein ganz außergewöhnliches Buch für mich gewesen, weil ich vorher in dieser Richtung noch gar nichts gelesen hatte. Die Autorin schafft es, sehr viele wichtige Themen wie den eigenen Wert, Diskriminierung, Diebstahl von Gedankengut und auch komplexe Diskussionen wie "wurde es nur veröffentlicht, weil sie nicht weiß ist" ziemlich einfach zu verpacken. Zumindest konnte ich das Buch sehr flüssig und gut lesen und hatte keinerlei Schwierigkeiten mit der Sprache oder dem Schreibstil.

In diesem Buch darf man allerdings nicht erwarten, dass man die Charaktere mag. Das wird vermutlich niemandem so gehen, denn die Charaktere bewegen sich durchweg in Grauzonen und verhalten sich ethisch und moralisch teils sehr fragwürdig. Mich persönlich hat das bei diesem Buch aber nicht gestört, worüber ich froh bin, denn bei Babel (einem ihrer anderen Bücher) hatte ich damit so meine Schwierigkeiten.

Die Handlung schreitet in einem guten Tempo voran und es gab keine Längen. Was mich gestört hat und irgendwie beim Lesen auch immer wieder raus gebracht waren die sehr häufigen Erwähnungen von Tiktok, Goodreads, Instagram und Co. Das mag aber auch nicht jeden stören. Das Ende war irgendwie etwas unspektakulärer als gedacht, hat aber dennoch irgendwie auch gepasst.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es weiterempfehlen!

Bewertung vom 07.03.2024
Der Stich der Biene
Murray, Paul

Der Stich der Biene


gut

Hätte man etwas komprimieren können und dadurch Spannung aufbauen

Für mich war es das erste Buch des Autoren und ich bin vor allem darauf aufmerksam geworden, weil seine Bücher sehr gelobt werden. Vorab sei gesagt: Ich fand das Buch nicht schlecht, aber insgesamt hat es sich für mich zu sehr gezogen und es kam keine Spannung auf.

Der Schreibstil des Autoren ist leicht und flüssig zu lesen. Der Familienroman beschreibt sehr anschaulich, wie es zu bestimmten Ereignissen kam und wie die Familie zu dem wurde, was sie letztendlich ist. Dabei bekommt man die unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder zu lesen und kann sie so besser kennenlernen sowie ihre Handlungen nachvollziehen. Leider blieben alle für mich recht unnahbar und ich konnte mit niemandem so richtig mitfühlen. Das hat mir sehr gefehlt, denn dadurch konnte mich der Roman nicht so sehr packen, wie ich es mir erhofft hatte. Zudem muss ich sagen, dass es mir an vielen Stellen sehr langgezogen vorkam. Dadurch kam bei mir insgesamt eher wenig Spannung und Lust am Weiterlesen auf. Mit der Zeit wurde es zwar besser und interessanter, aber bis dahin brauchte es wirklich lange, was bei einem Wälzer mit so vielen Seiten kein Vergnügen ist. Zumindest kann ich sagen, dass das Buch in einer gewissen Form doch etwas Neues war, was ich so noch nicht gelesen hatte. Gut fand ich auch, dass recht viele gesellschaftskritische Themen beleuchtet wurden und der Roman dadurch nicht so eindimensional blieb, wie man es von manchen anderen kennt. Insgesamt bin ich dennoch leider nur semi begeistert. Das Buch ist nicht schlecht, aber man benötigt einen sehr langen Atem!