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Lesemaus 32
Wohnort: 
Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 18.10.2020
Die zitternde Welt
Paar, Tanja

Die zitternde Welt


ausgezeichnet

Maria, eine waschechte Österreicherin bemerkt das sie bald ein KInd bekommen wird. Als sie erfuhr das sie schwanger ist, begibt sie sich auf den Weg zu ihrem Liebhaber nach Anatolien. Wilhelm arbeitet dort für die Eisenbahngesellschaft, die das Ziel verfolgt, eines Tages von Istambul bis nach Bagdad Schienen zu verlegen um das osmanische Reich befahrbar zu machen und so Güter- und Personentransporte verstärkt zu ermöglichen.
Doch es kommt anders. Weder Maria, noch die Eisenbahner rechneten mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs und so zerplatzt der Traum mit der Eisenbahn das Land zu befahren. Jedoch wird auch Marias Familie durch diese neue Situation auf eine harte Probe gestellt und zerbricht beinahne ganz daran.

Die Autorin schreibt mit einer Begeisterung diese Geschichte und bringt dem Leser das Weltkriegsszenario näher. Durch die Familiengeschichte, die sich durch das gesamte Buch zieht, erhält man private Einblicke in die politische Situation, erfährt aber auch von den Protagonisten Leid, Schmerz, Kummer und Vorfreude, Euphorie und innere Zerrissenheit. Dieses Buch hat mich mitgerissen und gibt Einblick ein die eigene Seele, denn was Maria spürt und fühlt fühle und spüre ich auch, denn es zieht mich praktisch ins Buch hinein. Durch die Geschichte sieht man Maria zuerst als eine eigenständige Frau, die weiß was sie will, denn es hätten bestimmt nicht viele den Weg auf sich genommen, um auch noch schwanger zu dem Vater des Kindes zu gelangen, der 1000e Kilometer entfernt ist. Sie hat anfangs Probleme, sich den Vorstellungen der Anatolier anzugleichen und den Sitten anzupassen. Später wird das Familienportrait auch weitergezeichnet, indem man auch die erwachsenen Kinder ins Buch aufgenommen hat. So ist es ein Bild über eine recht ungewöhnliche Familie, die viele Kriesen meistern muss.
Auf den rund 300 Seiten bekommt man Einblicke in die Hauptpersonen und kann sich gut in sie hineinversetzen, da sich Maria nicht als Frau respektiert fühlt, das geht Frauen auch in der heutigen Zeit noch so. Als Wilhelms Traum von der Eisenbahn zerbricht, stirbt ein Teil seines Herzens. Auch in der heutigen Zeit können nicht alle Träume in Erfüllung gehen und so ist das Buch trotzdem aktuell geschrieben. Auch die Schicksalsschläge, die die KInder erreichen und betreffen beschreiben Kriesen und Probleme der Familie.
Meiner Meinung nach ist es ein sehr lesenswertes Buch, das durch die ungewöhnliche Familiensituation und den Hintergrund des ersten Weltkriegs spannend und interessant gezeichnet ist.

Bewertung vom 26.09.2020
Sam Wu - Hat KEINE Angst vor Geistern / Sam Wu Bd.1
Tsang, Katie;Tsang, Kevin

Sam Wu - Hat KEINE Angst vor Geistern / Sam Wu Bd.1


ausgezeichnet

"Sam Wu hat keine Angst vor Geistern" lautet der erste Teil einer Kinderbuchreihe von den beiden Autoren Katie und Kevin Tsang. Das Cover hat meinen Patensohn schon angesprochen. Es ist für Kinder sehr cool gestaltet. Es sieht von außen fast aus wie ein Comic mit dem Protagonisten Sam Wu erkennen.
Für dich als kurzen Einblick, Ralf- Philip Zinkmann stellt Sam Wu als einen Angsthasen hin. Um ihm und seinen anderen Mitschülern zu zeigen, dass das nicht stimmt beschließt er zuerst ein heldenhaftes Abenteuer zu bestehen und zweitens eine Freundschaft mit einem Tier einzugehen, um einen treuen und klugen Freund an seiner Seite zu haben. So schafft sich Sam eine Schlange an, sie verstehen sich wunderbar miteinander. Die beiden beschließen es Ralf- Phillip zu zeigen und ihm das Gegenteil zu beweisen, denn Sam Wu hat keine Angst vor Geistern. Sam Wus Freunde Anton und Zoe begleiten die beiden und gehen mit auf Geisterjagd.
Mein Patenkind fand das Buch ultra cool, gerade die Charaktere mochte er sehr stark. Selbst ich habe beim Mitlesen oft schmunzeln müssen und die Geschichte wird durch die Illustrationen noch aufgepeppt und ergänzen die Handlungen. Man entdeckt immer wieder etwas neues und man bekommt noch mehr gute Laune beim Lesen. So haben wir schon richtig Lust auf den zweiten Teil. „Sam Wu hat keine Angst vor Haien“ wird als kleines Extra am Ende des ersten Buches vorgestellt und wir freuen uns schon darauf es zu lesen :D
Insgesamt ein klasse Buch mit sehr viel Potential und eine Menge Spaß.

Bewertung vom 26.09.2020
Heimat muss man selber machen
Trinkwalder, Sina

Heimat muss man selber machen


sehr gut

Heimat muss man selber machen… bevor ich durchs Studium umgezogen bin dachte ich immer, dass Heimat der Ort meiner Familie ist. Heimat ist da, wo ich mich wohlfühle. Doch ganz entscheidend dafür sind auch die Menschen um uns herum, bei denen und mit denen wir uns Zuhause fühlen. Sina Trinkwalder hat das sicherlich bei vielen geschafft, sie selbst schreibt in ihrem Buch auf Seite 205, das Heimat „überall dort sein kann, wo Menschen einen Raum erschaffen, der auf Respekt und Wertschätzung fußt und in dem Würde einzieht.“ Sie hat vielen Menschen eine zweite Heimat in ihrem Unternehmen gegeben, da es ihr sehr wichtig ist, nicht nur gute Produkte auf den Markt zu bringen, sondern Menschen eine Arbeit gegeben, die auf dem Arbeitsmarkt wenig Chancen haben. Sie bietet faire Arbeitsbedingungen und zeigt ihren Angestellten, dass sie wichtig sind und gewiss nicht nur eine Nummer in der Personalabteilung. Das sie sich für ihre Angestellten einsetzt, als sie bemerkt das die gesellschaftliche Spaltung auch in ihrem Betrieb Einzug hält zeigt, dass sie ihr am Herzen liegen. Sina Trinkwalder verbessert das Leben derer, die vielleicht schon vergessen haben, wie es ist, wenn man für sie eintritt und zaubert ihnen durch ihre freundschaftliche Art ein Strahlen ins Gesicht. Im Buch werden daher Regeln vorgestellt, die sie auch ihren Mitarbeiten vorstellte, um so gegen die Spaltung anzukämpfen. Manche Vorschläge sind einfach gehalten und gelten eigentlich als selbstverständlich, doch in der heutigen Zeit vergisst man immer mehr Höflichkeit zu zeigen und auch zu den Mitmenschen freundlich zu sein oder auch seine Kollegen mit Respekt zu behandeln. Andere Arbeitgeber sollten dieses Buch lesen und die Ideen auch in ihrem Unternehmen umsetzen. So können sie dazu beitragen, dass Leben ihrer Angestellten und das Klima untereinander zu bessern und Bindungen zu stärken. So können kleine Dinge gewiss viel bewirken.
Es hat mich sehr gefreut dieses Buch lesen zu dürfen. Obwohl es mich fasziniert hat, wie mutig die Autorin selbst ist, allein schon eine Firma zu gründen und diese so erfolgreich aufzuziehen und dabei die Mitarbeiter nicht zu vergessen, was wirklich nicht selbstverständlich ist, hat es mich auch auf meine eigenen Fehler hingewiesen und mir gezeigt, wo ich noch an mir arbeiten muss. Viele wichtige Themen werden angesprochen, es ist gut, dass man so nochmal auf sie hingewiesen wird wie zum Beispiel die ALG-II Empfänger beim Armutsthema. So kann ich auch überlegen was ich dafür tun kann und auch sehr interessant finde ich die Überlegungen zur technischen Ausgrenzung. Grade in Coronazeiten fällt dieses Problem besonders auf. Wenn ich bedenke wie viele Kinder in der Grundschule vor den Sommerferien keinen Internetzugang hatten und so nicht an Onlinesitzungen teilnehmen konnten, wird mir ganz schlecht. Da dieses Buch wahrscheinlich größtenteils vor der Pandemie geschrieben wurde, fällt erneut auf wie weitsichtig Sina Trinkwalder die Welt sieht und das sie schon Missstände erkennt, bevor sie sich in der Gemeinschaft zeigen.
Alles in allem ein muss für jeden Menschen, der sich immer wieder selbst evaluieren und an sich arbeiten will. Dieses Buch ist sehr lobenswert und ich kann es wirklich nur empfehlen.

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