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Bewertungen

Insgesamt 1566 Bewertungen
Bewertung vom 20.01.2025
Suppenkult - Deutscher Kochbuchpreis Gold in der Kategorie Foodfotografie
Pflug, Katharina;Kohler, Manuel

Suppenkult - Deutscher Kochbuchpreis Gold in der Kategorie Foodfotografie


gut

Suppen, Brühen, Eintöpfe

Suppen sind einfach tatsächlich immer lecker. Wenn man gar nix essen mag, Suppe geht. Wenn man traurig ist, Suppe tröstet. Wenn man eine Feier hat, Suppe ist eine tolle Vorspeise. Wenn man friert, Suppe wärmt. Suppe ist eben Soulfood! Ein reines Suppenbuch ist deshalb etwas, das in meinem Kochbuchschrank ein Highlight wäre.

Nach dem Vorwort folgen die Kapitel Brühen; Frühling; Sommer; Herbst; Winter; Toppings. Mit den Brühen hat man die Grundlage für die Suppen und mit den Toppings das besondere Extra.

Der Aufbau der Rezepte ist immer gleich. Nach dem Titel kommt ein kleiner Text, dann die Zutaten für die angegebenen Personen und die gut erklärten Zubereitungsschritte. An der einen oder anderen Stelle scheint mir jedoch die Reihenfolge etwas durcheinander geraten zu sein. Leider gibt es nicht zu jedem Rezept auch ein Foto. Für mich ist das ein no-go, denn diese Rezepte fallen bei mir dann automatisch hintenüber. Muss doch nicht sein! Ein kleines Foto, es muss ja keine ganze Seite sein, müsste einfach machbar sein! Dafür hätte ich problemlos auf die Fotos vor den Kapiteln verzichten können. Ein geschlachtetes Huhn oder ein Glas Wein auf einem Tisch sind Füllmaterial, das keiner braucht. Schon gar nicht ganzseitig!

Die Rezepte sind oft erstaunlich. Dabei werden gar nicht mal so exotische Zutaten benötigt. Nur ab und an gibt es einen kleinen Ausreißer, wie beispielsweise Gundermann. Und viele der Suppen sind dann auch mal eher Eintöpfe oder Süßspeisen. Kalte Suppen werden auch vorgestellt. Natürlich kommen die Klassiker auch nicht zu kurz. Dennoch finden sich viele außergewöhnliche Suppen und Neuinterpretationen. Aber ob ich tatsächlich gebackene Apfelringe zur Zucchinisuppe möchte? Eher nicht, sorry. Am besten gefällt mir das Kapitel mit den Einlagen und Toppings.

Man mag sagen, ich bin eine Generation zu alt und finde das Buch deshalb nicht so toll. Allerdings liebe ich so viele andere Kochbücher der Generation der Autoren, auch noch jüngeren Autoren. Daran dürfte es also nicht liegen. Ich finde die Idee zwar toll, die Umsetzung aber weniger. Meinen Geschmack treffen leider zudem nur sehr wenige der vorgestellten Rezepte. Für die Grundrezepte für die Brühen und die Toppings aber Daumen hoch. Daher gebe ich drei Sterne.

Bewertung vom 19.01.2025
Im Schnee (MP3-Download)
Goerz, Tommie

Im Schnee (MP3-Download)


ausgezeichnet

Gemeinschaft auf dem Dorf

Max ist über 80 und hat alle Zeit der Welt. Es ist Winter, der Schnee fällt, alles ist still, da läutet das Totenglöckchen. Es läutet für seinen lebenslangen Freund, den Schorsch. Die Alten im Dorf folgen der Tradition der Totenwacht. Sie kommen zusammen, tauschen Erinnerungen an den Verstorbenen aus und freuen sich an den gemeinsam verbrachten Zeiten noch einmal. Jeder erzählt etwas über ihn, das die anderen nicht oder nicht mehr wussten. Und sie reflektieren automatisch ihr Verhalten dabei.

Dieses Buch ist so still, wie eine Schneenacht. Und doch ist es so laut, wie eine Autobahn zu Stoßzeiten. Es sagt so wahnsinnig viel, gerade und auch zwischen den Zeilen. Ich habe einige der Dinge, die erzählt wurden, als Kind noch selbst erlebt und weiß, dass die Kinder heute darüber mit offenen Mündern staunen würden und nicht fassen könnten, dass es Zeiten gab, in denen es im Ort nur zwei, drei Telefone gab und die die ganze Bevölkerung mitnutzte. Ich erkannte so vieles wieder, das ich als Kind erlebt hatte. Schmunzeln musste ich besonders über die Neubürger, die bei uns Zugezogene heißen. Die Schilderungen über die stillen Übereinstimmungen, die wortlosen Aktionen, treffen direkt ins Schwarze. Eigentlich traurig, aber irgendwie hatte das damals alles so schon für das Dorf gepasst, sogar die ganz schlimmen Dinge, die es eben auch gab. Die Totenwacht hat mich selbst ebenso dazu gebracht, über mich und das Leben nachzudenken, wie die Figuren im Buch beim Erzählen das ebenso tun.

Thomas Loibl setzt den Text von Tommie Goerz perfekt um. Er legt eine Wärme in seine Stimme, die sowohl Liebe, als auch Trauer so schön ausdrückt, dass man die Story im Herzen spürt, während man sie hört. Die Sprachmelodie ist wunderschön und macht auch ein wenig melancholisch. Eigentlich möchte man, auch wenn man relativ jung ist und mit dieser Tradition der Totenwacht nur über die Großeltern oder noch weiter zurück zu tun hatte, den Brauch aufleben lassen. Schöner kann man eigentlich von niemandem Abschied nehmen. Das Ende ist bittersüß, aber trotz aller Traurigkeit absolut in sich stimmig und dürfte eigentlich auch kein bisschen anders sein. Kurze Geschichte, lange Wirkung.

Mich hat dieser Roman sehr bewegt und zugleich glücklich und traurig gemacht, vor allem aber hat er mich zum Nachdenken gebracht und in mir hallt dieses Gefühl noch immer an. Ich lausche sozusagen einem weit entfernten Totenglöckchen. Fünf Sterne.

Bewertung vom 15.01.2025
Der Tod, der am Dienstag kommt / Das Mörderarchiv Bd.2
Perrin, Kristen

Der Tod, der am Dienstag kommt / Das Mörderarchiv Bd.2


sehr gut

Die Wahrheit

Kaum gewöhnt sich Annie langsam daran, dass sie das Landgut von Tante Francis geerbt hat, taucht die Wahrsagerin Peony Lane bei ihr auf und überbringt ihr ein paar Neuigkeiten, die Annie lieber nicht gehört hätte. Und doch ist ihre Neugier geweckt. Immerhin hat Tante Francis ja auch ein gut gepflegtes Mörder-Archiv hinterlassen. Als die Wahrsagerin dann mit einem alten Dolch, den Annie kurz zuvor gefunden hatte, ermordet in Annies Orangerie liegt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als herauszufinden, wer der Mörder ist und warum der Mord ihr angehängt werden soll.

Auch ohne den ersten Teil zu kennen, ist dieser zweite sehr unterhaltsam. Ein klein wenig britischer Humor, schön schwarz und trocken, klingt in fast jeder Zeile mit, aber auch eine Menge Gefühl. Diese Mischung ist sehr angenehm und kein bisschen kitschig. Man begleitet Annie sehr gern bei ihren Ermittlungen. Sie ist sehr sympathisch, sodass man mit ihr fiebert und fühlt. Auch die anderen Figuren sind sehr ansprechend angelegt. Selbst die unsympathischen gefallen mir. Man sieht ihre Schwächen, die zu ihrer unangenehmen Art führen. Das Leben hat sie alle irgendwie geprägt.

Die Geschehnisse sind spannend und rätselhaft. Es gibt immer mehr Puzzleteilchen und das Archiv sowie die Vorhersagen von Peony Lane spielen eine immer größere Rolle. Dass die Vergangenheit von Peony erzählt wird, ist berührend. Die Erzählstränge von Annie und Peony und damit Francis wechseln sich immer ab. Seltsamer Weise hatte ich öfter die beiden Frauen und Zeiten verwechselt, obwohl immer klar von der entsprechenden Figur und natürlich ihren Zeitgenossen gesprochen wird. Das hat mich ein bisschen abgelenkt und irritiert. Dennoch hatte ich vorzügliche Cozy-Crime-Zeit und gebe daher vier Sterne.

Bewertung vom 14.01.2025
Meersalz
Lea-Wilson Familie

Meersalz


ausgezeichnet

Ein ganz besonderes Kochbuch für engagierte Hobbyköche

Viele sagen, dass Salz eben Salz ist und es keine Unterschiede gibt. Das mag chemisch per Formel zutreffen, doch spielen so viele weitere Faktoren mit, die zum Geschmack beitragen, dass ich in meiner Küche tatsächlich eine ganze Reihe unterschiedlicher Salzsorten habe und nutze. Klar, dass mich dieses Buch geradezu magisch angezogen hat.

Die Texte zum und über Salz sind informativ und sogar unterhaltsam. Dagegen habe ich mit den eigentlichen Rezepten dann ein kleines bis mittleres Problem. Sie sind schlicht zu ausgefallen, es werden zu exotische Produkte verwendet und selbst die vermeintlich einfachen Gerichte bzw. Rezepte kommen nicht ohne eine Zutat aus, die eher ausgefallen ist und die man nicht unbedingt in der Vorratskammer hat. Und natürlich wird mit dem Salz der Familie Lea-Wilson gewürzt.

Die Rezepte sind aus allen Ecken der Welt zusammengestellt. Vegan ist hier nichts, vegetarisch nur weniges. Wie auch die Kapitel sind die Rezepte neben den deutschsprachigen Titeln auch auf Walisisch angegeben. Das hat natürlich einen besonderen Charme, auch wenn oft nur grob übersetzt wurde.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel Rohkost + co.; Aus Topf und Ofen; Mit Salzlake verfeinern; Einmachen + Fermentieren; Trockenbeizen; Der Geschmack des Meeres; Süßes + Getränke. Es finden sich Angaben zu Portionsanzahl und Zeitbedarf, ein kleiner Einführungstext, die Zutatenlisten und gut verständliche und ausführliche Arbeitsanweisungen bei jedem Rezept. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet, was mich nicht stört. Auch ist bei jedem Rezept mindestens ein tolles Foto dabei.

Das Buch ist ein echter Augenschmaus und die Speisen sprechen sehr an. Für Anfänger halte ich das Buch aus mehreren Gründen für ungeeignet, vorweg eben aufgrund des Bedarfs an weniger geläufigen Zutaten, aber auch wegen der für Anfänger in meinen Augen anspruchsvollen Vorgänge. Für engagierte Hobbyköche und Fans ausgefallenen Salzes ist dieses Buch aber ein tolles Geschenk. Auch wenn man eher darin liest, als die Rezepte oft nachzukochen, ist es ein Highlight im Kochbuch-Regal. Als Kochbuch für alle Tage ist es nichts, aber für die besonderen Highlights. Daher gebe ich trotz Kritik die vollen fünf Sterne.

Bewertung vom 13.01.2025
In einem Zug (MP3-Download)
Glattauer, Daniel

In einem Zug (MP3-Download)


ausgezeichnet

Herrlich!

Eduard Brünhofer ist Schriftsteller, hat schon länger nichts mehr veröffentlicht und hat eine längere Zugfahrt vor sich, nämlich von Wien nach München. In seinem Abteil sitzt eine Frau, die ihn zögerlich anspricht. Brünhofer ist ein wenig enttäuscht, dass sie dachte, er sei ihr alter Englischlehrer. Seine Gedanken und wie er den Verlauf ihrer nun folgenden Dialoge schildert, machen Brünhofer mal sympathisch, mal unsympathisch. Menschlich eben.

Die Beobachtungen, die Glattauer seinen Protagonisten machen lässt, sind einfach köstlich. Auch wie sich das Verhältnis der beiden Passagiere entwickelt ist spannend und interessant. Catrin Meyr bringt Eduard Brünhofer dazu, mehr zu reden, als dieser es auf der Zugfahrt wollte. Die Entwicklung ist amüsant und man hört quasi gerne zu, so unentdeckt als Leser oder Hörer. Etwa bei der Hälfte der Story hatte ich einen Verdacht, worauf es hinauslaufen wird.

Da Brünhofer Liebesromane schreibt, ist nicht verwunderlich, dass die beiden viel über die Liebe reden. Dabei entstehen fast schon philosophische Gedanken. Glattauer spielt wunderbar mit Worten und seinen Protagonisten. Auch Bahnhöfe, Züge, örtliche Besonderheiten, menschliche Besonderheiten und das Weltgeschehen allgemein werden hier und da eingeflochten und auf die eine oder andere Weise abgewatscht. Bissig, aber mit ganz viel Herz, hält Glattauer allen, seinen Figuren und auch uns, den Spiegel vor. Es ist einfach nur großartig!

So wurde ein Buch über die Liebe daraus, das völlig ohne Gefühlsduselei auskommt, ohne Geschnulze. Und dennoch macht es glücklich und regt dazu an, über die eigene Beziehung nachzudenken und festzustellen, wie schön es ist, wenn man so viele Jahre gemeinsam verbracht und das genossen hat.

Ich freue mich sehr, dass ich dieses Juwel entdeckt habe und lege es allen mit den wärmsten Worten ans Herz! Ganz klare fünf Sterne.

Bewertung vom 12.01.2025
Allein gegen die Lüge
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


sehr gut

War es ein Fehlurteil?

Danny Pine wurde vor sieben Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er angeblich seine Highschool-Freundin ermordet hat. Er beteuert, er ist unschuldig. Seine Familie sammelt Beweise, um Danny freizubekommen. Jetzt sind seine Eltern, sein kleiner Bruder und seine jüngere Schwester ums Leben gekommen. Ausgerechnet in Mexiko und bei einem Unfall. Weder Danny noch Matt, Dannys jüngerer Bruder, können das glauben. Eine True Crime Doku bringt den vermeintlichen Unfall mit Dannys Fall in Verbindung. Damit wird eine Reihe Ereignisse ausgelöst, die mit Matts Reise nach Mexiko, um seine Familie überführen lassen zu können, den Anfang findet.

Bei diesem Thriller ist mal wieder der deutsche Titel völlig neben dem Original. Every last fear, also jede letzte Angst, ist sehr viel zutreffender. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, dass der Thriller facettenreich aufgebaut ist und im Grunde jeden menschlichen Abgrund nutzt. Es treffen so viele Unsäglichkeiten zusammen, dass man nur so staunt. Spannend ist das alles auf alle Fälle, aber auch etwas überladen und daher auch ein wenig anstrengend. Wenn man weiß, dass Alex Finlay das Synonym eines prominenten Anwalts in Washington DC ist, der mehr als 40 Klienten vor dem Obersten Gerichtshof der USA vertreten hat, wundert das nicht mehr.

Die einzelnen Figuren sind authentisch gezeichnet und lassen sich sehr gut unterscheiden. Sie haben gut ausgeprägte Charaktereigenschaften und Eigenheiten. Das mag ich sehr. Die Zusammenhänge sind anfangs nicht mal zu erahnen, doch mit der Zeit spürt man mehr, als dass man es logisch folgert, wohin der Hase läuft. Viele extreme, ausgefallene Situationen ergeben ein dramatisches Puzzle. Die unterschiedlichen Perspektiven und damit verbundenen Erzählstränge sind jedoch zum Teil auch ein wenig ermüdend und auch verwirrend. Insgesamt finde ich zu wenig Tiefe in der Darstellung. Es bleibt alles recht oberflächlich und selbst bei Aufregern regt sich niemand auf. Das befremdet mich dann schon etwas. Erst am Ende, am großen Showdown, kommt endlich Leben in die Figuren, Wut wird herausgelassen und die Figuren handeln so, wie ich es nachvollziehen kann.

Der Stil ist insgesamt gesehen angenehm, nicht zu simpel, mit den True-Crime-Einlagen auch hochmodern. Fast haben wir hier ein Familiendrama, keinen Thriller. Mir ist die Story vier Sterne wert.

Bewertung vom 10.01.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


ausgezeichnet

Hammer!

Simon Dorn hat privat eine ganze Reihe heftiger Schicksalsschläge verkraften müssen. Für ihn steht fest, dass er seinen Dienst endgültig quittieren muss. Heimlich verwandelt er die Zimmer des alten Hotels Dornwald in Schaukästen ungelöster Fälle. Er gilt bei den Kindern als Geist, der die Gäste frisst. Und der Bürgermeister Erich Seiler hat seine ganz eigenen Gründe, Dorn loswerden zu wollen.

Es ist ja inzwischen Standard, dass Ermittler eine Macke oder einen Tick haben müssen. Kriminalpsychologe Simon Dorn stellt da alle in den Schatten. Er ist regelrecht besessen von bestimmten Fällen und nutzt das leerstehende Hotel seiner Familie als Unterschlupf und eine Art Einsatzzentrale. Ein Einkommen hat er nicht, das Hotel verlassen ist ihm unmöglich. Also ist er auf Hilfe angewiesen. Seine ehemalige Kollegin Carla Hofbauer ist quasi seine einzige Verbindung zur Außenwelt. Ihr gewaltsamer Tod stürzt Dorn noch tiefer in seine Psychosen, sodass Lea Wagner, die nicht nur den Mord an Carla aufklären will, kaum Zugang zu ihm findet.

Dorns Psychose ist ein extrem spannender, interessanter Aspekt in der Story. Seine Kombinationsfähigkeiten sind zwar nicht immer so genial, wie immer behauptet wird, denn nicht nur einmal führt ihn der Zufall oder die Erkenntnis anderer einen Schritt weiter. Super gern mochte ich natürlich Buddy, den Hund. Der macht viel vom Charme des Buches aus! Ebenso der Schreibstil, der völlig ohne Schnörkel oder Schachtelsätze auskommt. Weniger freundlich gesagt ist es eine schlichte, einfache Sprache. Zur Story und den Ereignissen passt es aber sehr gut. Zudem macht es richtig Laune, auch mal ohne hochgestochene Phrasen ganz entspannt lesen zu können. Der Show-Down ist fulminant und die Wendungen ziehen einem den Boden unter den Füßen weg. Ein paar Fragen bleiben. Perfekt gemacht, um weiteren Bänden eine gute Möglichkeit zum Anknüpfen zu geben.

So möchte ich von einem Thriller ausgetrickst werden. Das schreit nach vielen weiteren Bänden! Gleichzeitig fragt man sich, wie Beck diesen Knaller übertreffen oder auch nur gleichwertig erreichen will. Für diesmal jedenfalls fünf Sterne.

Bewertung vom 09.01.2025
Wackelkontakt
Haas, Wolf

Wackelkontakt


ausgezeichnet

Großartig!

Während der Puzzle-Fan Franz Escher auf den Elektriker wartet, vertreibt er sich die Zeit mit Lesen. Das Buch handelt von Elio Russo, der als Kronzeuge im Gefängnis auf seine Entlassung und den Start eines neuen Lebens im Zeugenschutzprogramm wartet. Diese Wartezeit nutzt er, um mit einem Buch die Deutsche Sprache zu lernen. In diesem Buch geht es um Franz Escher, dessen Küchensteckdose einen Wackelkontakt hat, weshalb er auf den Elektriker wartet und in dieser Zeit ein Buch liest.

Wow! Anfangs hatte ich ein wenig ein kleines Problem damit, loszulassen. Für mich war nicht ganz logisch, dass die beiden, also Franz und Elio, nicht stutzig wurden. Blendet man aber einfach die Lesezeiten aus und nimmt nur die Ereignisse, sind die beiden Geschichten einfach nur genial ineinander verwoben und zugleich mystisch, als auch logisch. Etwas Ähnliches habe ich noch nie gelesen und ich bezweifle, dass das noch mal so gut funktionieren kann. Haas ist hier ein echter Geniestreich gelungen.

Da sich die Geschichte insgesamt über einen längeren Zeitraum dreht, der dann aber in einer Dauer von etwa einer Woche gipfelt, fragt man sich hin und wieder, wie lang man denn an einem einzigen Buch lesen kann. Trotzdem ist alles passend und stimmig. Wolf Haas packt zudem einige Themen mit in die Story, die nicht einfach nur an der Oberfläche schwimmen, sondern sehr tief gehen, wobei sie mir hin und wieder auch mal das Lachen im Halse stecken ließen. Das mag seltsam klingen, aber genau das hat mich beeindruckt und bedeutet für mich, dass der Autor sein Handwerk extrem gut beherrscht.

Sprachlich ist das Ganze einfach nur ein facettenreiches Kunstwerk. Selbst wenn es mal flapsig wird, hat das seine Berechtigung und passt sauber ins Gesamtbild. Logisch und sauber aufgebaut laufen die beiden Geschichten auf einen gemeinsamen Höhepunkt zu, der mich lachen und weinen gleichzeitig macht. Das Cover fordert die Augen heraus, hätte aber nicht besser gewählt werden können!

Für mich ist dies die Entdeckung der letzten Monate schlechthin. Ein Buch, das mich immer wieder neu überraschen konnte, mich fesselte, mich an keiner einzigen Stelle langweilte und die ganze Palette meiner Gefühle bediente. Ein echter Volltreffer eben. Fünf Sterne.

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Bewertung vom 08.01.2025
Das große Weihnachtsbuch

Das große Weihnachtsbuch


ausgezeichnet

Weihnachten mit Dr. Oetker

An Weihnachten gibt es immer besondere Leckereien, sowohl süß als auch deftig, gebacken und gekocht. Da ist es ideal, wenn man ein Buch hat, das die schönsten Rezepte für diese Zeit gesammelt präsentiert. Wie für die Bücher des Dr.-Oetker-Teams üblich, ist auch dieses wunderschön gemacht und ein wahrer Schatz an Rezepten mit Geling-Garantie.

Bevor es richtig losgeht, bekommt man einen kleinen Ratgeber an die Hand, der das Backen und Kochen sehr erleichtern kann und jede Menge Tipps liefert. Dann folgen die Kapitel Lebkuchen & Plätzchen; Stollen, Striezel & süße Brote; Kuchen, Torten & kleine Köstlichkeiten; Weihnachtliche Geschenke; Menüs, Fondue & Raclette; Weitere festliche Speisen & Getränke.

Wer schon ein oder mehrere Bücher von Dr. Oetker hat, wird den Aufbau kennen und zu schätzen wissen. Man erkennt sofort, dass man ein Dr.-Oetker-Buch vor sich hat. Sehr schön übersichtlich gegliedert findet man alle wichtigen Angaben von den Zeiten über Haltbarkeit bis zu Nährwerten, die Zutatenliste, die einzelnen Arbeitsschritte und häufig auch Tipps und Varianten. Alles ist sehr gut verständlich erklärt und beschrieben und auf einer ganzen Seite findet sich auch das Foto zum Rezept. Das ist mir sehr wichtig, da ich optisch fixiert bin und so gut wie nie ein Rezept nacharbeite, zu dem ich kein Foto habe. Neben den bewährten Klassikern findet man hier auch zeitgemäß aufgepeppte Neuinterpretationen.

Das Buch liefert Anfängern und Fortgeschrittenen eine reiche Auswahl an Rezepten rund um die Weihnachtszeit. Es eignet sich auch wunderbar als Geschenk. Ein weiterer Volltreffer in der Erfolgsgeschichte von Dr. Oetker. Fünf Sterne!

Bewertung vom 07.01.2025
101 supersüße Katzen-Dinge zeichnen - Schnurrige Miezen zum Zeichnen, Kritzeln, Malen und lustige Katzen-Mash-ups
Mayo, Lulu

101 supersüße Katzen-Dinge zeichnen - Schnurrige Miezen zum Zeichnen, Kritzeln, Malen und lustige Katzen-Mash-ups


ausgezeichnet

Stifte raus uns los!

Lulu Mayo liebt Katzen. Das weiß man spätestens nach diesem Buch! Sie zeigt, wie man künstlerisch kreativ Katzen zeichnen kann, auch wenn man bisher noch nie gezeichnet hat. Selbst Kleinkinder finden hier eine Menge Anregung und zu tun, denn es gibt hier Mitmachseiten ohne Ende. Dabei geht sie nicht streng und akkurat vor, sondern regt dazu an, Katzendrachen und Sternzeichenkatzen zu zeichnen, ebenso wie Lebensmittel in Katzen zu verwandeln oder Büromaterial. Einfach alles kann zur Katze werden, wenn man nur möchte!

Neben Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt es auch Formen, die man weiter zu Katzen werden lassen soll oder leere Seiten, um komplett eigene Ideen umzusetzen. Auch Ausmalseiten gibt es, wodurch selbst die Kleinsten mitmachen können. Teils muten die Bildchen skurril an, aber dadurch werden eigene Ideen geboren und der Katzenreigen noch viel größer.

Wer Katzen liebt und gerne malen möchte, freut sich auf alle Fälle über dieses Buch. Ich rate dazu, gleich ein Päckchen Stifte mitzuschenken, damit man gleich loslegen kann! Ganz klar: Fünf Sterne.