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Hoelzchen

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 12.02.2025
Nur ein kurzer Sommer
Lehmann, Astrid

Nur ein kurzer Sommer


ausgezeichnet

Helmut ist ein junger Arzt aus dem Schwarzwald. In den Wirren des 2.Weltkriegs verschlägt es ihn in die Bretagne nach Frankreich, um dort beim Militär als Mediziner tätig zu sein. Dort lernt er die junge Französin Anne-Marie kennen und lieben. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer. Parallel zu diesem Handlungsstrang, wird die Geschichte von Helmuts kleinem Bruder Emil erzählt. Dieser lebt mit den Eltern auf einem Bauernhof im Schwarzwald. Es ist ein hartes Leben voller Arbeit. Emils Mutter verhält sich sehr distanziert, ihre ganze Liebe gilt ihrem ältesten Sohn Helmut. Fast zwanzig Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs, reist Emil in die Bretagne, um die Spuren seines Bruders zu erkunden. Diese Reise wird sein Leben verändern.
Eine berührende Geschichte, die uns die Autorin Astrid Lehmann auf 228 Seiten näherbringt. Im Nachwort erfahren wir, das die Lebensgeschichte ihrer Eltern sie zu diesem Roman angeregt hat. Die Handlung entwickelt sich langsam und kommt ohne Sensationen aus. Die braucht es auch nicht. Das Gelesene spricht für sich. Das wahre Leben in Zeiten des Krieges wird schonungslos gezeigt. Nichts wird beschönigt. Die Protagonisten sind sehr vielschichtig und bilden ein weites Spektrum der Gesellschaft ab. Der Autorin gelingt es gut, Emotionen zu übermitteln. Der flüssige und moderne Schreibstil hat mich schnell durchs Buch getragen. Ich bin froh diesen Roman gelesen zu haben, denn er hat mich zum Nachdenken angeregt. Vieles was wir als selbstverständlich erachten, ist es nämlich nicht.
Gern spreche ich eine Leseempfehlung mit 5 Sternen aus.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2025
Bis ans Meer (MP3-Download)
Patzschke, Peggy

Bis ans Meer (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Bis an Meer“ wurde von mir als Hörbuch gehört. Es wurde von Jana Koewa eingelesen und die 13 Stunden vergehen wie im Flug. Wir lernen drei Generationen kennen und die gesamte Geschichte umfasst viele Jahrzehnte Leben. Im Mittelpunkt steht Frieda, sie ist die Großmutter der Erzählerin der Gegenwartshandlung. Geboren in den 10er Jahren des letzten Jahrhunderts, erfahren wir von ihrem Glück, ihre große Liebe Karl zu begegnen und zu heiraten. Zwei Kinder machen die Familie komplett. Doch der zweite Weltkrieg reißt sie auseinander. Karl wird eingezogen und Frieda muss mit ihren Kindern die geliebte Heimat in Schlesien verlassen. Die drei finden im Osten Deutschlands ein neues Zuhause und Frieda hofft auf ein Wiedersehen mit Karl. Viele Jahrzehnte später fragt sich ihre Enkelin, warum es ihr so schwerfällt, Bindungen einzugehen. Kann es sein, dass die Erfahrungen ihrer Großmutter die Nachwehen ihrer Verhaltensmuster sind?
Gern lese oder höre ich Romane, die in dieser historischen Zeit einzuordnen sind. Jede Geschichte ist anders und immer erzählenswert. Was diesen so Roman so besonders macht, ist, dass die Autorin von ihrer eigenen Familiengeschichte inspiriert wurde. Die Erzählung ist lebhaft, denn die zeitlichen Abläufe sind nicht chronologisch angeordnet. Gerade in der Hörbuchfassung muss man deswegen mit voller Aufmerksamkeit dabei sein, doch das fällt wirklich nicht schwer, denn das was wir hören ist wichtig. Heute vielleicht wichtiger als je zuvor. Die vielen Weisheiten die eingestreut werden, haben mich tief berührt. Sie sind so vielschichtig, mal poetisch, mal ehrlich und immer authentisch. Beim Hören könnte es passieren, dass die tiefe Wahrnehmung für diese Poesie fehlt. Da wäre die gedruckte Ausgabe vermutlich empfehlenswert und ein Nachlesen jederzeit möglich. Doch auch das Hörbuch hat einen Vorteil. Die Emotionen werden spürbar übermittelt, was auch eine Leistung der großartigen Sprecherin ist. Mich haben sie tief in die Geschichte eintauchen lassen.
Auch mein Vater musste als Kind aus Pommern flüchten, hat jedoch nie darüber sprechen wollen. Ein Roman wie dieser, hilft mir, die Vergangenheit besser zu verstehen und es ist gut, dass Peggy Patzschke die Erinnerung wachhält. 5 Sterne.

Bewertung vom 09.02.2025
Nah ist die Erinnerung
Harris, Anstey

Nah ist die Erinnerung


ausgezeichnet

Wie reagiert man, wenn man erfährt, dass der Mensch, dem man vertraut hat und dem man zu kennen glaubte, eigentlich ein ganz anderer war. So ergeht es Jo. Ganz plötzlich ist ihre Freundin Rachel verstorben. Über vierzig Jahre waren sie beste Freundinnen. Zum einen verspürt sie eine unfassbare, große Trauer, dann ist sie überrascht, über das testamentarische Geschenk und dann folgt die Erkenntnis, dass Rachel ihr gegenüber nicht offen und ehrlich war. Während Jo versucht ihr Leben neu zu ordnen, wird sie immer wieder von den Erinnerungen der Jugendjahre heimgesucht. Dabei wächst die Gewissheit, dass auch sie nicht immer mit offenen Karten gespielt hat und Rachel gegenüber wichtige Lebensentscheidungen verschwiegen hat.
Ein tief berührender Roman über zwei Frauen, die so eng miteinander verbunden waren, aber das Wesentliche nicht preiszugeben vermochten. Anstey Harris schafft es sofort, mit ihrem Roman eine emotionale Nähe zu schaffen. Jo wurde mir von Beginn an eine gute Freundin, mit all ihren Ecken und Kanten. Es menschelt, und das ist auch gut so. Glaubt man in der Romanmitte, den weiteren Handlungsverlauf zu erahnen, so kann ich jetzt schon verraten, dass dem nicht so ist. Die Geschichte nimmt unerwartete Wendungen und weist einige Überraschungsmomente auf. Der flüssige Schreibstil trägt schnell durchs Buch. Anstey Harris Romane spielen in Großbritannien und das Lebensgefühl ist präsent und kommt authentisch daher. Ihre Themen sind vielschichtig und sie setzt sich kritisch mit der Gesellschaft auseinander. Es sind keine klassischen Unterhaltungsromane und absolut lesenswert. Sehr gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 30.01.2025
Die Schwestern von Krakau (eBook, ePUB)
Storks, Bettina

Die Schwestern von Krakau (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Einmal ein Fan von Bettina Storks Romanen, immer ein Fan. Bei ihr weiß man, was man bekommt. Nämlich gut recherchierte Romane mit historischen Hintergründen, eingebettet in eine fiktive Geschichte. Ihr neuer Roman „Die Schwestern von Krakau“ reiht sich problemlos in dieses Genre ein. Es gibt zwei sich abwechselnde Zeitebenen. 2017: die 53jährige Französin Edith trauert immer noch um ihren kürzlich verstorbenen Vater Simon, da entdeckt sie in seinem Nachlass Hinweise darauf, dass er als Kind angenommen wurde und er nach den Spuren seiner leiblichen Eltern suchte. Edith setzt diese Suche fort und trifft dabei auf ihre gleichaltrige Cousine Tatjana aus Stuttgart. Ediths leibliche Großmutter Helene und Tatjanas Großmutter Lilo waren Schwestern. Beiden stammen aus Krakau. Auch Tatjana ist neugierig geworden, weiß sie doch viel zu wenig über ihre eigene Familiengeschichte und somit reist sie nach Krakau und begibt sich auf Spurensuche. In Rückblenden erfahren wir, was sich in den Kriegsjahren des 2. Weltkrieges in Krakau abspielte. Die Nazis nahmen die Stadt ein und die jüdischen Bürgerinnen und Bürger wurden genötigt in einem Ghetto zu leben. Widerstandsgruppen bildeten sich. Helene zog es schon vorher fort. Sie wollte ein neues Leben in Paris beginnen. Lilo blieb bei ihren Eltern in Krakau und ging ihrer Arbeit in einer Apotheke im Ghetto nach. Ihrem katholischen Elternhaus war das gar nicht recht. Die Situation spitze sich immer weiter zu und letztendlich musste die schwangere Lilo nach Stuttgart fliehen.
Das 576 Seiten starke Buch hat auf mich einen regelrechten Lesesog ausgeübt, denn die Autorin schafft es, ihre Leserschaft sofort in andere Zeiten mitzunehmen. Die Kombination aus Gegenwart und Vergangenheit löst diesen Reiz aus. Reale Personen aus Politik und Gesellschaft fließen mit ein und die fiktive Geschichte ist so gut ausgearbeitet, dass sie durchaus real sein könnte. Die Handlungsstränge sind gut konstruiert und auf den Punkt gebracht.
Das Buch erscheint genau zum richtigen Zeitpunkt, denn Romane wie dieser helfen uns, dass das Vergangene unvergessen bleibt.

Bewertung vom 30.01.2025
Die verborgene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.4
Lane, Soraya

Die verborgene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.4


gut

Dies ist nun der vierte Band dieser Reihe. Der Beginn ist immer gleich. Hier nun wird Georgia in eine Londoner Anwaltskanzlei gerufen. Ihr wird eine Schachtel überreicht, die für ihre verstorbene Großmutter gedacht war. Zu dieser hatte Georgia nie Kontakt, auch nicht nach dem frühen Tod ihrer Eltern. Georgia begibt sich auf Spurensuchen, denn es sieht ganz danach aus, dass ihre Großmutter als Baby adoptiert wurde und ihre leibliche Mutter ihr diese Schachtel mit dem Inhalt eines wertvollen Edelsteins hinterließ. Die Spur führt Georgia nach Genf, dort trifft sie Luca und gemeinsam werden sie das Rätsel lösen. Soweit zur Geschichte im Gegenwartsstrang. Dieser wechselt sich mit den Ereignissen in den 50er Jahren ab. Delphine ist eine junge Frau, Mutter zweier Kinder und unglücklich verheiratet. Dann trifft sie auf die Liebe ihres Lebens, doch das Glück ist nur von kurzer Dauer und Delphine muss eine wichtige Entscheidung treffen.
Was soll ich sagen? Natürlich wusste ich um den Aufbau dieser Reihe, schließlich habe ich bereits die ersten drei Bände gelesen. Mir war klar, dass es bestimmte Wiederholungen geben wird. Doch leider fällt der Autorin nichts neues ein, die Geschichten ähneln sich so sehr, dass die Spannung gegen Null geht. In den ersten drei Bänden haben mich die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen und die sympathischen Protagonisten abgeholt und ich konnte mit den Wiederholungen meinen Frieden machen. In diesem Roman gefällt mir der Vergangenheitsstrand wesentlich besser. Delphine ist eine sympathische Frau und es ist berührend zu lesen, welche Zwänge Frauen in den 50er Jahren noch auszuhalten hatten. Mit Georgia hingegen, wurde ich überhaupt nicht warm. Sie ist nicht empathisch und zudem noch oberflächlich. Die Geschichte von ihr und Luca wirkt sehr konstruiert und unrealistisch. Viele Dinge erschließen sich mir nicht und passen nicht in die Handlung. Meiner Meinung nach, ist dieser vierte Teil der bislang schwächste und ich bin unschlüssig, ob ich dem fünften Teil eine Chance geben soll.

Bewertung vom 30.01.2025
Das Geheimnis der Rosen / Die Glücksfrauen Bd.3
Claire, Anna

Das Geheimnis der Rosen / Die Glücksfrauen Bd.3


sehr gut

Dies ist nun der dritte Teil der Hörbuch Trilogie. Nachdem im ersten Teil June von ihrer verstorbenen Großmutter Luise ein Erbe in Aussicht gestellt bekommen hat, wenn sie die Nachfahren ihrer besten Freundinnen Maria und Anni ausfindig machen kann, sie im zweiten Teil Marias Enkelin Sandra in Brasilien finden konnte, so haben June und Sandra nun einen Hinweis auf Annis Verbleib finden können. Die Spur führt sie nach Tansania. Dort hat Anni, die mittlerweile auch tot ist, mit einer Rosenfarm einen Neuanfang gewagt. Dort treffen sie auf Annis Enkelin Wendy, die die Farm im Sinne ihrer Großmutter weiterführt. Doch sie weiß wenig über das Leben ihrer Großmutter. Wie kam es zur Flucht aus Berlin nach Afrika? Zu dritt lösen sie Luises Geheimnis, die sich aus den Fängen der Naziherrschaft befreien konnte, dann Spionin wurde, um der Diktatur in Deutschland Einhalt zu gebieten und wie es sie schließlich nach Afrika verschlagen hat. So wie auch June und Sandra in den vorherigen Büchern die Liebe gefunden haben, so trifft auch Wendy in diesem Buch einen Mann fürs Leben.
Ich war wirklich neugierig, wie diese Geschichte ausgehen wird, vor allen Dingen wie es dazu kam, dass Luise, Maria und Anni nie mehr zueinander gefunden haben. Da ich alle drei Hörbücher in wenigen Wochen hintereinander gehört habe, war der Einstieg leicht für mich. Die Sprecherinnen sind immer dieselben, was ich als sehr angenehm empfinde. Doch tatsächlich hat mich der dritte Teil nicht restlos überzeugt. Er wirkt auf mich zu konstruiert. Die Wandlung der leichtgläubigen Anni in eine Spionin erscheint mir zu unrealistisch und Wendys sofortige Liebelei mit dem Farmarzt auch etwas zu weit hergeholt. Genossen jedoch habe ich die Beschreibungen Tansanias, die Bilder in meinem Kopf haben entstehen lassen haben. Auch die geschichtlichen Hintergründe, sind für einen Unterhaltungsroman gut dargestellt worden. Wie bekannt, wechseln auch in diesem Hörbuch die Zeitebenen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Es macht Spaß der Geschichte zu lauschen und es kam keine Langweile auf. Die Erzählung ist flüssig und auf den Punkt gebracht. Auch wenn es immer wieder Verweise auf die vorherigen Bände gibt, und dieser dritte Teil auch ohne Vorkenntnisse gelesen oder gehört werden kann, so empfehle ich doch die Reihenfolge einzuhalten.

Bewertung vom 29.01.2025
Die Schanze (eBook, ePUB)
Menz, Lars

Die Schanze (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Roman beginnt mit einem bestialischen Mord, dann gibt es einen Schnitt. Die junge Ärztin Ellen will in ihrem Heimatort am Rande der Alpen, eine Hausarztpraxis übernehmen und kehrt Hamburg den Rücken. Doch kaum angekommen, holen die Schatten der Vergangenheit sie wieder ein. Nach dem ersten Mord folgt ein weiterer und Ellen gerät ins Visier der Ermittlungen. Zum Glück kann sie auf die Unterstützung des Journalisten Merab vertrauen, denn ihre ortsansässige Familie, die aus ihrem Vater, ihrer Schwester und ihrem Schwager besteht, ist keine Hilfe und versucht die alten Geschehnisse, die zu Ellens Weggang beigetragen haben, unter den Teppich zu kehren.
„Die Schanze“ ist der erste Thriller von Lars Menz und meiner Meinung nach, ein sehr gelungenes Debüt. Besonders aufgefallen ist mir das Stilmittel der kurzen und prägnanten Sätze. Diese folgen in geballter Form hintereinander und erzeugen Spannung. Einmal angefangen zu lesen, wollte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Der Lesefluss stellte sich bei mir sofort an. Die Geschichte ist gut durchdacht und die Protagonisten agieren glaubwürdig. Eine Vielfalt unserer Gesellschaftsschicht wird abgebildet und vermittelt einen tiefen Einblick in die Psyche der Menschen. Die Protagonistin Ellen tut gut daran, sich der Vergangenheit zu stellen. Viel zu lang hat sie geschwiegen und war Opfer der früheren Gewalt. Die daraus folgenden Verluste sind groß, doch hat sie diese nicht zu verantworten.
Mir hat wirklich alles an diesem Buch gefallen. Tolles setting, genialer Schreibstil, interessante Protagonisten, Spannung von Anfang bis Ende, perfekte Auflösung und genau die richtige Romanlänge. Eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.01.2025
Wer aus dem Schatten tritt
Metzenthin, Melanie

Wer aus dem Schatten tritt


ausgezeichnet

Ein neuer Roman von Melanie Metzenthin, logisch das ich ihn lesen musste. Wieder spielt der Roman in Hamburg und es ist mir immer wieder eine große Freude, auf den Spuren des „alten“ Hamburgs zu wandeln. 1958, Renate hat gerade ihr Medizinstudium beendet und tritt ihre erste Stelle an. Sie entscheidet sich für die Arbeit in der Psychiatrie. Dort wird ihr ein Arbeitsplatz auf der Männerstation zugewiesen. Wie zu erwarten, hat sie es nicht leicht. Aber Renate ist hart im Nehmen und kämpft sich durch. Unterstützung findet sie auch bei den Stationspflegern. Auch über zehn Jahre nach Kriegsende sind Spuren der NS-Diktatur zu finden und das Frauenbild ist geprägt von der treusorgenden Hausfrau und Mutter. Unterschwellig, aber teilweise auch offen, spürt Renate die Ablehnung ihrer Vorgesetzten. Zum Glück findet sie Rückhalt in ihrem Onkel. Auch er ist Mediziner und kann ihr so manchen Tipp geben. Ferner gibt es auch andere akademische Frauen, die sie einladen, für ein neues Frauenbild einzustehen und zu kämpfen. Als sie dann auch noch Matthias trifft, erkennt sie, dass es neben ihrem Onkel auch noch weitere modern denkende Männer gibt und die Liebe klopft an ihre Tür.
Was soll ich sagen, die Autorin hat mich, wie zu erwarten, wieder restlos überzeugt. Sofort stellte sich bei mir ein Lesefluss ein und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so gefangen war ich in dieser Geschichte. Renate ist eine wunderbare und sehr sympathische Protagonistin. Sie handelt nicht unüberlegt und weiß was sie will. Melanie Metzenthins eigener Berufshintergrund eignet sich natürlich perfekt für diese Geschichte. Obwohl es in erster Linie ein Unterhaltungsroman ist, so habe ich doch einiges gelernt, gerade hinsichtlich der Arbeit mit psychisch Erkrankten in der Nachkriegszeit. Auch das der Berufsstand dieser Fachrichtung nicht so hoch angesehen war, wie zum Beispiel der eines Chirurgen, war für mich neu. Ob es sich wohl heute noch so verhält? Die unbefriedigende Situation des Frauenbildes in den 50er Jahren ist bekannt und wird in diesem Roman authentisch abgebildet. Für ihren modernen und flüssigen Schreibstil ist die Autorin bekannt und die Geschichte ist so lebhaft und abwechslungsreich geschrieben, dass die 315 Seiten viel zu schnell ausgelesen waren. Aber da es der Auftakt einer neuen Reihe (Eine starke Liebe Band 1) ist, hoffe ich, Renate bald wieder zutreffen. Ich habe sie wirklich liebgewonnen und bin neugierig, was das weitere Leben für sie bereithält. Ein toller Start und eine absolute Leseempfehlung für die Leserschaft dieses Genres. Von mir gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 16.01.2025
Das Vermächtnis der Apfelblüte (eBook, ePUB)
Rose, Livia

Das Vermächtnis der Apfelblüte (eBook, ePUB)


gut

Nach zehn Jahren Abwesenheit kehrt die 27jährige Eliza zurück an den Ort ihrer Kindheit und Jugend. Dort trifft sie unerwartet auf Harrold, ihren Freund aus dieser Zeit. Beide merken, dass sie nach wie vor Gefühle füreinander hegen, doch erst müssen sie ein Rätsel aus der Vergangenheit lösen. Dieses Spiel haben sich Elizas Großtante und Harrolds Großmutter für die beiden ausgedacht. Somit begeben sie sich auf Spurensuchen von Josephine, die 1920 nach Appelton Valley kam.
Da ich eine begeisterte Leserin von historischen Romanen bin und Handlungen in zwei Zeitebenen sehr gerne mag, war nach Lesen des Klappentextes für mich klar, dass dieser Roman genau mein Beuteschema trifft. Doch was soll ich sagen, schon den Einstieg fand ich verwirrend und unglaubwürdig. Eliza braucht eine Auszeit und ihre Großtante lockt sie mit diesem Rätsel von England nach Amerika und sie lässt sich auf dieses Spiel ein. Ist das realistisch? Auch dieses ganze hin und her mit Harrold hat mich ratlos gemacht. Verhalten sich und sprechen die Menschen wirklich so? Ich denke eher nicht. Überzeugter bin ich vom Vergangenheitsteil. Die Geschichte um Josephine ist gut erzählt und hat auch überraschende Momente aufzuweisen. Was ich in beiden Handlungssträngen vermisse, ist die Tiefe. Die Protagonisten bleiben farblos und wirklich spannend war es für mich auch nicht. Die Geschichte plätschert so dahin und der Roman hat mich nicht umgehauen.
Deshalb leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 09.01.2025
Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig (eBook, ePUB)
Wolkenstein, Julia

Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zur Weihnachtszeit gehört für mich auch ein romantischer und leicht zu lesender Weihnachtsroman dazu. Genau das ist Julia Wolkenstein mit diesem wundervollen Roman gelungen. Auch wenn die Geschichte vorhersehbar ist, im Grund erwarte ich das auch von diesem Genre, so hatte ich eine große Freude an diesem Buch. Amelie kehrt zurück ins Hotel ihrer Großmutter. Einige Jahre hat sie in einem Hotel in München gearbeitet und nach einer schmerzlichen Trennung sucht sie einen Neuanfang. Doch das Familienhotel schreibt rote Zahlen. Mit einem neuen Konzept versucht Amelie das Ruder umzudrehen, aber die Hausbank legt ihr immer wieder Steine in den Weg. Zum Glück gibt es die Hotelgäste Scott und Georg, die schon bald mehr als Gäste für Amelie und ihre Großmutter werden. Die winterliche Weihnachtsatmosphäre ist wunderschön eingefangen und beschrieben worden. Auch wenn ich kein Fan von Weihnachtsmärkten bin, so würde ich die erwähnten Märkte gerne einmal besuchen. Fazit für dieses Buch: also Mädels, rauf aufs Sofa, Kuschelsocken an, Wärmeflasche an den Rücken und mit einer Tasse Tee (oder Kakao 😊) für ein paar Stunden abtauchen und diesen schönen Roman genießen.