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Benutzername: 
Micki
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2024
Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe
Heitz, Markus

Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe


ausgezeichnet

Markus Heitz hat mit "Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe" eine brillante Ergänzung zu seiner hochgelobten "Zwerge"-Reihe geschaffen. Das Buch entführt den Leser in eine düstere, facettenreiche Welt, in der die Albae - die düsteren Verwandten der Elben - im Mittelpunkt stehen.

Heitz gelingt es, eine düstere, aber dennoch absolut faszinierende Atmosphäre zu schaffen. Die Geschichte ist geprägt von Machtkämpfen, Intrigen und der düsteren Schönheit der Albe. Die komplexe Handlung führt die Leser durch detailreich gestaltete Landschaften und tief in die Gesellschaft und Kultur der Albae. Dabei überrascht Heitz immer wieder mit unerwarteten Wendungen und spannungsgeladenen Momenten.

Ein besonderes Highlight des Buches ist die vielschichtige Charakterentwicklung. Die Protagonisten sind keine typischen Helden, sondern eher Anti-Helden, was sie sehr interessant und nachvollziehbar macht. Heitz zeichnet ihre Persönlichkeiten mit präziser Liebe zum Detail, was ihre moralischen Zwiespälte und inneren Konflikte eindrucksvoll zur Geltung bringt. Man lernt die Albae aus einer Perspektive kennen, die ihre dunklen Taten gleichermaßen erklärt und kritisch hinterfragt.

"Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe" ist ein gelungenes Werk, das Fans anspruchsvoller Fantasy-Literatur auf jeden Fall begeistern wird. Für Liebhaber der dunklen Fantasy und für alle, die die "Zwerge"-Reihe genossen haben, ist "Dunkles Erbe" ein absolutes Muss.

Bewertung vom 28.08.2024
Glück
Thomae, Jackie

Glück


ausgezeichnet

Von miriam0000

Jackie Thomaes Roman Glück ist eine fesselnde Erzählung, die geschickt die Leben mehrerer Charaktere verwoben darstellt und dabei tief in die menschliche Psyche eintaucht.
Obwohl das Buch eine spezifische Thematik aufgreift, ist es auch für Leserinnen und Leser interessant, die sich selbst nicht unmittelbar davon betroffen sehen. Thomae gelingt es, universelle menschliche Erfahrungen und Gefühle zu schildern, die jedem nahegehen können. Ihre präzise und eindringliche Sprache schafft es, die Leserinnen und Leser auf jeder Seite zu fesseln und emotional zu berühren.

Ein besonderer Aspekt, der den Roman zu einer hochaktuellen und bedeutenden Lektüre macht, ist Thomaes feministische Perspektive. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Kämpfe, die Frauen in verschiedenen Lebensphasen und sozialen Kontexten durchleben müssen, ohne dabei in Klischees zu verfallen. Diese feministische Note gibt dem Buch eine zusätzliche Tiefe und Relevanz, die es aus der Menge vergleichbarer Romane heraushebt.

Glück von Jackie Thomae ist ein meisterhaft erzählter Roman, der mir noch lange nach dem Umblättern der letzten Seite nachhallt. Ein potentieller Buchpreiskandidat für dieses Jahr, der wegen seiner komplexen Charaktere und durchdachten Erzählweise begeistert und zugleich zum Nachdenken anregt. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 28.08.2024
Juli, August, September
Grjasnowa, Olga

Juli, August, September


gut

Olga Grjasnowa ist zweifellos eine talentierte Schriftstellerin, deren Werke viele Leserinnen und Leser fesseln. Deswegen habe ich mich sehr auf ihr neues Buch gefreut, bin allerdings nicht ganz so begeistert, auch wenn es an sich kein schlechter Roman ist.

Zunächst einmal fällt auf, dass die Handlung recht kurz und knapp gehalten ist. Das Buch ist schnell gelesen, doch gerade dadurch hinterlässt es den Eindruck, als hätte es an Tiefe gemangelt. Viele Aspekte der Geschichte bleiben offen und oberflächlich, was das Gefühl verstärkt, dass hier einiges unausgesprochen bleibt. Themen werden angerissen, aber nicht weitergeführt, wodurch sie an Bedeutung verlieren und letztlich nur belanglos wirken. Das fand ich wirklich sehr schade, weil die Geschichte von Maya und Rosa an sich total spannend ist.

Auch die Charaktere konnten mich nicht mitreißen. Sie blieben blass und wenig interessant, sodass ich keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Es fehlte an Tiefe und Substanz, um die Figuren lebendig und greifbar zu machen.

Allerdings möchte ich positiv hervorgeben, dass Olga Grjasnowa einen sehr angenehmen und ansprechenden Schreibstil hat. Ihre Art zu schreiben hat mich durchaus fasziniert und unterstreicht ihr Talent als Autorin. Die flüssige und bildhafte Sprache zieht einen in ihren Bann, was das Lesen trotz der Schwächen der Handlung angenehm macht.

Obwohl Juli, August, September mich nicht vollständig überzeugen konnte, werde ich der Autorin eine weitere Chance geben und ihre früheren Werke lesen. Vielleicht finden sich in diesen genau die Tiefe und Dichte, die ich bei diesem Buch vermisst habe.

Bewertung vom 28.08.2024
Mord in der Charing Cross Road
Hamilton, Henrietta

Mord in der Charing Cross Road


ausgezeichnet

Beim Lesen von 'Mord in der Charing Cross Road' von Henrietta Hamilton fühlt man sich zurückversetzt in eine andere Epoche, die mit perfekt eingefangener britischer Atmosphäre überzeugt. Obwohl das Buch schon einige Jahre alt ist, habe ich es sehr gerne gelesen und fand es interessant, wie anders frühere Krimis zu den heutigen, eher sehr blutigen Geschichten sind. Man schätzt das langsame, bedächtige Erzähltempo, das den Leser dazu einlädt, sich Zeit zu nehmen und sich voll und ganz in die Geschichte zu vertiefen.

Die Charaktere im Buch sind sehr sympathisch und haben mir gut gefallen. Die Autorin schafft es ihre menschlichen Schwächen und Stärken zu zeigen, sodass sie sehr authentisch sind. Die Interaktionen zwischen ihnen sind lebendig und sympathisch gestaltet, so dass das Buch weit über die Spannung eines normalen Krimis hinausgeht.

Henrietta Hamilton gelingt es hervorragend, nicht nur einen spannenden Krimi zu schreiben, sondern darüber hinaus ein Stück britische Lebensart darzustellen. Ich kann den Roman allen empfehlen, die mal einen etwas anderen Krimi lesen wollen und zb Fans von Agatha Christie sind!

Bewertung vom 01.07.2022
Sei wie ein Baum!
Gianferrari, Maria

Sei wie ein Baum!


ausgezeichnet

Sei wie ein Baum - das ist die auf den ersten Blick recht ungewöhnliche Message des Buches. Doch beim Lesen wird sofort verständlich, was damit gemeint ist: Bäume sind durch ihre Wurzeln miteinander verbunden, helfen sich gegenseitig und brauchen einander. So wie die Bäume im Wald in einer friedlichen Gemeinschaft leben, so sollte auch der Mensch miteinander umgehen. Doch so einfach ist es leider nicht in unserer Welt: Krieg, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit sind eher an der Tagesordnung. Deswegen finde ich dieses Bilderbuch so toll: Anhand der Übertragung auf das Thema Bäume wird der Leser sensibilisiert auf die Probleme unserer Zeit und gleichzeitig Lösungsansätze aufgezeigt. Das Lesen kann so die Empathie von Kindern stärken. Gleichzeitig enthält das das Buch wissenschaftliche Fakten, sodass das Kind beim Lesen auch etwas lernt. Hier werden bei Kindergartenkindern sicherlich noch ein paar Erklärungen nötig sein, aber das finde ich eher vorteilhaft, da so auch die Interaktion mit dem Vorleser gestärkt wird.
Natürlich ist das ganze auch optisch ein echtes Lesevergnügen: die Illustrationen sind einfach wunderschön und kein bisschen kitschig.
Fazit: Ein tolles Bilderbuch mit einer starken Message!

Bewertung vom 01.07.2022
Glücksfisch: Meine liebste Mama

Glücksfisch: Meine liebste Mama


ausgezeichnet

"Meine liebste Mama" ist ein sehr robustes, großformatiges Buch, dass sich meiner Meinung nach für Kinder ab einem Alter von 1,5 Jahren eignet. Die Seiten sind sehr stabil und halten auch mal eine etwas gröbere Behandlung und Anbuckeln auch. Auch dass das Buch etwas größer ist, als viele andere Babybücher, gefällt mir sehr gut.
Der Inhalt ist für ein ein bis zwei Jahre altes Kind angemessen und verständlich: es werden Mama und Kind verschiedener Tiere vorgestellt und deren Umgang miteinander - sehr berührend. Auch die Zeichnungen fand ich richtig toll und nicht so kitschig. Das Highlight sind aber mit Sicherheit die vielen Interaktionsmöglichkeiten: Das Buch vereint mehrere "Genre" an Babybücher - es gibt also nicht nur Sachen zum Fühlen, sondern auch Klappen und Schieber, sodass das Kind super viel entdecken und ausprobieren kann. Oft finde ich Babybücher ziemlich überteuert, dieses hier ist aber definitiv sein Geld wert und wir werden uns mit Sicherheit noch weitere Bücher dieses Verlages anschaffen!

Bewertung vom 19.04.2022
Leo und Dora
Krup, Agnes

Leo und Dora


ausgezeichnet

Da das Sommerhaus seiner Freunde abgebrannt ist, verbringt der Exilant und Schriftsteller Leo seinen kreativen Urlaub im kleinen Hotel von Dora. Zu Beginn sehr unzufrieden mit der Gesamtsituation, arrangiert er sich doch nach und nach mit der Situation und lernt die ungewöhnlichen Bewohner des kleinen Städtchens und vor allem des Hotels schätzen und lieben.
Dass aus Leo und Dora ein Paar wird, verrät ja eigentlich schon der Titel. Wie sich die Beziehung der beiden anbahnt und entwickelt, hat mir wirklich sehr gut gefallen. Dora, eine taffe und robuste Frau, die schon zwei (Ehe-)Männer zu Grabe tragen musste, scheut sich anfangs sehr, sich auf eine neue Beziehung einzulassen. Dennoch fand ich sie als Charakter sehr interessant und habe gerne mehr über sie erfahren. Sie ist ihrer Zeit sehr voraus und erinnert eher an eine moderne Frau als an eine typische Ehefrau der 50er Jahre. Auch Leo wird einem als Leser schnell sympathisch, auch wenn er sehr grummelig ist und zu Beginn der Geschichte eigentlich dauerhaft schlecht gelaunt.
Im Großen und Ganzen passiert in dem Roman nicht viel, ein typischer Spannungsbogen fehlt. Auch wer eine klassische Liebesgeschichte erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Ich habe den Roman allerdings unheimlich gerne gelesen, insbesondere wegen der Atmosphäre. Die Autorin beschreibt die Hitze des Sommers und die damit verbundene Stimmung der Urlauber so toll, dass man sich bildlich vorstellen kann, dort zu sein. Ich finde das Buch ist damit eine perfekte Urlaubslektüre!

Bewertung vom 06.04.2022
Via Torino
Leuthner, Aja

Via Torino


sehr gut

Italien - das Land, das drei Frauen und drei Generationen verbindet: Eleonora fand dort in Valerio ihre große Liebe, Rosalia hasst das Land, seitdem sie von einer Affäre ungeplant schwanger geworden ist und Melina will das Land ihrer Herkunft und ihres Vaters kennenlernen. Am Ende brechen alle drei gemeinsam nach Sizilien auf und lernen dabei nicht nur Italien, sondern auch sich selbst besser kennen.
Die Idee, drei Generationen während ihres Lebensweges zu begleiten und auch so die Ereignisse aus drei Perspektiven zu lesen, finde ich sehr gelungen. Allerdings muss ich sagen, dass mich der häufige Perspektivwechsel am Anfang sehr verwirrt hat und ich lange brauchte, um in einen Lesefluss zu kommen. Die anfänglich geschilderten Arbeiterproteste in Italien der 70er Jahre sind zwar sehr interessant, nehmen jedoch im Roman zu viel Raum ein, sodass es mich irgendwann gelangweilt hat. Auch die kurzen Rückblicke in Rosalias Kindheit empfand ich als unbedeutend und haben mehr zur Verwirrung beigetragen, als dass der Leser die Person besser kennenlernt. Highlight ist definitiv der letzte Teil des Romans, die Italienreise, die mir leider ein wenig zu kurz kommt. Hier hätte ich gerne mehr gelesen, durchqueren die drei doch das komplette Land.
Der Schreibstil des Romans hat mir allerdings sehr gut gefallen, sodass ich durchaus noch etwas von der Autorin lesen würde. Dieser Roman hat jedoch zu Beginn einige Schwächen und wird leider erst im letzten Drittel richtig gut.

Bewertung vom 06.04.2022
Meine ersten Wörter von den wilden Tieren - Sprechen lernen mit großen Schiebern und Sachwissen für Kinder ab 12 Monaten
Rulff, Mila

Meine ersten Wörter von den wilden Tieren - Sprechen lernen mit großen Schiebern und Sachwissen für Kinder ab 12 Monaten


ausgezeichnet

Das Buch gefällt mir und meinem Sohn wirklich sehr gut. Auf den robusten Doppelseiten sind unterschiedliche Tiere aus verschiedenen Lebensräumen abgebildet. Man erfährt dabei nicht nur den Namen der Tiere, sondern auch weitere interessante Infos zu der Rasse. Thematisch finde ich das Buch sehr gelungen und eine tolle Abwechslung zu den klassischen Themen von Babybüchern!
Die Zeichnungen sind kindgerecht und kontrastreich, sodass Kleinkinder die Tiere gut wiedererkennen können. Mir gefällt auch der Zeichenstil sehr gut, da die Tiere nicht so kitschig gezeichnet sind, sondern eher realistisch.
Das Buch ist sehr robust und macht einen stabilen Eindruck. Auch nach mehreren Runterfallen, wie es nunmal bei einjährigen passiert, sind die Ecken kaum angestoßen. Auch die Schiebeelemente sind stabil und robust und lassen sich auch von kleinen Kinder gut bedienen. Die Gestaltung der versteckten Infos finde ich sehr liebevoll und gut gemacht.
Das Buch hat uns wirklich sehr gut gefallen und ich kann es für alle Eltern MIT Kindern ab ca. 10 Monaten empfehlen!

Bewertung vom 06.04.2022
Kaiserstuhl
Glaser, Brigitte

Kaiserstuhl


ausgezeichnet

Im Jahr 1962 dreht sich alles um eine Flasche Champagner aus der Vorkriegszeit: Henny, eine Weinhändlerin, verbindet damit ihre große Liebe, der Ex-Soldat Paul möchte sie unbedingt Charles de Gaulle als Zeichen europäischer Freundschaft überreichen und der 21-jährige Kaspar hat ebenfalls eigene Pläne damit...
Thematisch mal etwas ganz anderes, hatte ich mit dem Einstieg in den Roman etwas Schwierigkeiten. Grund dafür ist nicht nur die komplexe Handlung, sondern insbesondere die Vielzahl an Personen sowie die vielen Zeitsprünge. Auch wenn die Haupthandlung im Jahr 1962 angesiedelt ist, deckt der Roman noch weitere Zeitabschnitte ab. Es geht um die Vorkriegsjahre und die beginnende Liebe zwischen Henny und Yves, die Kriegsjahre 43/44, sowie die ersten Jahre nach dem 2. Weltkrieg, als Henny und Paul sich kennenlernen und sich dem Kind Kasper annehmen. Auch wenn alle drei Handlungsstränge sehr spannend sind, fiel es mir anfangs schwer, den Ereignissen zu folgen. Erzählt wird nämlich nicht streng chronologisch, sondern die Handlung springt immer mal wieder vor und zurück. Zudem sind die einzelnen Abschnitte sehr kurz, sodass man nicht tief in die aktuelle Handlung versinken kann. Das macht den Roman etwas anstrengend zu lesen, nach ca 100 Seiten bin ich jedoch ganz rein gekommen und die Geschichte wurde immer besser!
Trotz dieser Anfangsprobleme habe ich die Geschichte unheimlich gerne gelesen. Das geschichtliche Hintergrundwissen der Autorin ist beeindruckend und im Anhang wird deutlich, wie viel Recherchearbeit in dem Werk steckt. Außerdem gefiel mir die Verknüpfung von historischer Gegebenheiten mit literarischer Fiktion und Liebesgeschichte sehr gut.
Fazit: Ein sehr guter und spannender Roman, der jedoch mit einiger Konzentration gelesen werden muss.