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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1178 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2024
The Simpsons: Treehouse of Horror Necronomnibus. Band 1
Groening, Matt

The Simpsons: Treehouse of Horror Necronomnibus. Band 1


ausgezeichnet

Erstklassiger Comic-Sammelband: umfangreich und abwechslungsreich mit gewohntem Simpsons-Horror-Humor!


Inhalt:

Seit 1995 flimmert mit "The Simpsons - Treehouse of Horror" alljährlich eine faszinierende und schaurige Folge, die gleich mehrere Grusel-Episoden umfasst, zu Halloween über die Fernsehbildschirme.

Aber auch im Comic-Format sind seitdem mit 23 Spezialausgaben reichlich Gruselgeschichten erschienen.

toonfish veröffentlicht alle Hefte dieser Serie in insgesamt drei umfangreichen Hardcover-Sammelbänden – Band 1 sogar mit spezialveredeltem Lochstanzen-Cover.


Mein Eindruck:

Dies ist der erste über 400 Seiten starke Wälzer. Die Reihe wird insgesamt drei Bände umfassen und alle Grusel-Geschichten Springfields abdecken. Sie richtet sich an langjährige Fans, wobei selbstverständlich auch Neulinge Freude an den Gruselgeschichten aus Springfield haben werden.

Als besondere Aufmachung zum Auftakt der Reihe ist das Cover von Band 1 mit einer Stanze versehen.

Überhaupt macht der Sammelband einen qualitativ hochwertigen Eindruck, was sich unter anderem auch bei der Druckqualität und der Farbintensität zeigt. Die Seiten sind sehr dick und überraschend glatt. Es fehlt der Retro-Charme, den man bei "vergilbtem" und rauem Papier gehabt hätte, dafür sind die Farben brillant.

Thematisch sind die einzelnen Episoden in verschiedene Blöcke unterteilt (technisches Versagen, eiskalte Killer-Thriller, Süßes oder Schauriges uvm.) und somit nicht chronologisch gegliedert.

Wie auch in der TV-Serie setzten sich die Comic-Horror-Geschichten von den ursprünglichen Handlungssträngen ab und ermöglichten so Absurdes und Unmögliches. Charaktere erleben abgedrehte Ereignisse, körperliche Verwandlungen bis zum Tod einiger Figuren. Verknüpft wird das ganze mit Anspielungen auf Filme u.a. Hier können die Macher der Serie sich in jeglicher Hinsicht kreativ austoben!

Als kleine Gimmicks zwischen den einzelnen Geschichten gibt es fiktive Werbung, Bastelanleitungen "ablenkende Figuren" und schaurig schöne Zeichnungen, die diesen Sammelband wunderbar abrunden.

Abschließend gibt der Kreaturen-Index gesammelt Auskunft, welche kreativen Köpfen in welchem Comic mitgemischt haben (Text, Script, Zeichnung, Lettering usw.)


Fazit:

Die Halloween-Folgen der Simpsons sind legendär und es ist ein schaurig schönes Vergnügen, die außergewöhnlichen und teils sehr experimentellen Erzählungen nun auch in geballter Form eines Comicsammelbandes in Händen zu halten.

Für Fans der gelben Kultfamilie ein Must Read!


...

Rezensierte Ausgabe: "The Simpsons: Treehouse of Horror Necronomnibus 1: Grusel-Spektakel & Glibber-Tentakel" erschienen im Jahr 2023

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2024
Kein Kuss für Mutter
Ungerer, Tomi;Sapin, Mathieu

Kein Kuss für Mutter


ausgezeichnet

Eindrucksvolle und bildgewaltige Version des ungewöhnlichen Kinderbuches von Tomi Ungerer.

Inhalt:

Toby Tatze hasst es, geküsst zu werden!

Ständig dieses Verhätscheln:
Guten-Morgen-Küsse
Guten-Abend-Küsse
Bitte-Küsse
Danke-Küsse
Verzeih-Schatz-Küsse
...

Fürchterlich!

Und dann noch "Honigschneck" als Kosename!

Toby ist doch kein Baby mehr!

Aber wie soll er das nur seiner überfürsorglichen Mutter klar machen?


Graphic Novel von Mathieu Sapin als Hommage an das gleichnamige Kinderbuch von Tomi Ungerer. Mit making-of als Bonus.


Altersempfehlung:

ab etwa 6 Jahre


Hinweis:

Vor der Lektüre sollte man bedenken, in welcher Zeit, die ursprüngliche Geschichte geschrieben wurde.

Die Rollen sind klar verteilt: Hausfrau und Mutter, die sich aufopferungsvoll um alles kümmert, der Vater am Kopf der Tafel und mit einer Flasche Schnaps (zum Frühstück?).

Und wenn der Nachwuchs nicht gehorcht, wird der Vater laut und droht mit Prügel.


Mein Eindruck:

Die unterhaltsame Geschichte rund um Kater Toby und seine Abneigung gegenüber Küssen kenne ich noch aus meiner Kindheit, wobei mir am meisten das Bild der Prügelei auf dem Schulhof in Erinnerung geblieben ist.

Toby ist nämlich kein sympathisches Kerlchen: unfreundlich, nur Unsinn im Kopf, ein Unruhestifter.

Die Mutter dagegen ist überfreundlich, überfürsorglich und versucht, es allen Recht zu machen.

Wenn zwei Welten aufeinander treffen, knallt es auch mal.

"Sie behandelt mich wie ein Wickelkind. Sie bringt mich in Verlegenheit, treibt mich die Wände hoch, macht mich wahnsinnig."
(vgl. Original-Erzählung, Toby zu seinem Vater)

"Frau Tatze liebte es, ihren Sohn auszuführen und herumzuzeigen."
(vgl. Graphic Novel, S. 43)

Im Original ist die Geschichte zwar auch mit Illustrationen (detaillierte Bleistiftzeichnungen) ergänzt, jedoch werden diese durch die geballte, visuelle Ausgestaltung der Graphic Novel noch fortgeführt.

Wort und Bild harmonieren perfekt und die Textmenge sowie die Dialoge sind (eng an der Vorlage orientiert) für eine bildliche Erzählweise erstaunlich hoch.

Die Graphic Novel ist - wie das Original - in Graustufen gehalten.

Nicht nur passend zu der aus der Zeit gefallenen Familienkonstellation, dem ungewohnt unsympathischen Protagonisten, sondern auch die Dynamik ist so viel wirkungsvoller.

Regenbogenbunt und zuckersüß hätte hier nicht gepasst.

Am Ende findet Toby (nach einem riesigen Krach, den beide Seiten gleichermaßen bereuen) eine herzige Lösung, um seiner Mutter zu zeigen, dass er sie noch lieb hat.

Und das ganz ohne Küsse ;-)

Die Geschichte zeigt, dass alles im Wandel ist und man die Zeit (z. B. das Erwachsenwerden der eigenen Kinder) nicht aufhalten kann. Dennoch gibt es immer Wege, aufeinander zuzugehen und sich gegenseitige Wertschätzung zu zeigen.

Manchmal muss es dafür nun einmal zuerst ordentlich knallen.

Einen Pluspunkt konnte Toby zu Beginn übrigens doch sammeln. Er hasst so ziemlich alles: Küsse, frisch gebügelte Kleidung, Zähneputzen ... Aber Comics? ... Ja, Comics liebt er. Er hat ein Geheimversteck im Bad und liest sie heimlich auf dem Klo.


Bonusmaterial:

Fast zwanzig Seiten umfasst das making-of und bietet neben Auszügen aus dem Skizzenbuch Sapins auch faszinierende Einblicke hinter die Kulissen ... äußerst passend: in Comic-Form!

Der französische Comic-Künstler und Zeichner Mathieu Sapin (z. B. zeichnet er die Kindercomics "Akissi", erschienen bei Reprodukt) adaptierte nicht ohne Grund den Kinderbuchklassiker von Tomi Ungerer.

"Kein Kuss für Mutter" zählt zu seinen Lieblingskinderbüchern. Gerade weil die Illustrationen nur schwarz-weiß sind (eher grau, da hauchdünne Bleistiftlinien) und weil der Protagonist so unfassbar gemein und herzlos agiert.

Mathieu Sapin hat sich zur Vorbereitung der Graphic Novel auf Spurensuche in Straßburg - Heimatstadt von Tomi Ungerer - begeben und unter anderem dessen alte Schule als Inspiration für Tobys Schule gewählt. Gleichzeitig ist es ein Einblick in Tomi Ungerers Werdegang.


Fazit:

Gelungene Adaption des Kinderbuchklassikers mit reichlich Bonusmaterial!

Es ist - wie das Original - ein emotionsgeladenes und außergewöhnliches Buch. Eindrucksvoll inszeniert!


...

Rezensierte Ausgabe: "Kein Kuss für Mutter - Die Graphic Novel" aus dem Jahr 2023

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2024
Mukkekukke

Mukkekukke


ausgezeichnet

Außergewöhnliche Mischung: von Klassik bis Pop für die Ohren und passend dazu Comics aus der Feder verschiedenster Zeichnender!


Inhalt:

Comics lesen und dabei Musik hören ... klingt toll!

Musik hören und dabei die passenden Bilder in Form von Comics vor Augen zu haben ... klingt noch viel besser!

Anke Kuhl und Moni Port haben einige der besten Comiczeichner:innen und Kinderbuchillustrator:innen eingeladen, eine bunte Auswahl an Liedern in Comics zu verwandeln.

Von Klassik, Operette und Barock bis hin zu Jazz und Pop wurden insgesamt 19 Musikstücke in Comic-Form adaptiert.

Unter anderem folgende Musikstücke:

- "Flohlied" von Ludwig van Beethoven, illustriert von Tor Freeman

- "Hurra" von Die Ärzte, illustriert von Anke Kuhl

- "Baby Elephant Walk" von Henry Mancini, illustriert von Ole Könnecke

- "Hummel" Text von Annette Humpe, gesungen von Max Raabe, illustriert von Philip Waechter

- "Der Mond" von Rocko Schamoni, illustriert von Regina Kehn

uvm.

Sie alle erzählen Geschichten in Klang, Wort und Bild: mal lustig, mal stimmungsvoll, mal nachdenklich.

Die dazugehörige Playlist kann bei Spotify, Deezer und Apple Music angehört werden. Im Buch befinden sich entsprechende QR-Codes.


Altersempfehlung:

etwa ab 7 Jahre


Mein Eindruck:

Nach einer kurzen Ein- und Anleitung geht's direkt los.

Es wurden bewusst keine typischen Kinderlieder ausgewählt, sondern ein vielfältiger Mix aus klassischen Stücken und modernen Liedern. Thematisch ist alles dabei von märchenhaft bis alltäglich und somit zugänglich für Jung und Alt.

Die Auswahl kann chronologisch, querbeet und nach Lust und Laune gehört werden, wobei das ruhige "Abendlied" von Blumfeld (Text von Hanns Dieter Hüsch), illustriert von Jutta Bauer einen gelungenen Abschluss bildet.

Manche Lieder sind reine Musikstücke, die meisten haben jedoch einen Text, der vom jeweiligen Zeichnenden manchmal Wort für Wort und manchmal etwas freier in den Comic übertragen wurde.

Mit den Bildern werden die Geschichten ausgeweitet und die verschiedenen Bildideen führen dazu, dass es zusätzlich zu Ton und Wort noch eine weitere Ebene gibt.

So bunt wie die Wahl der Komponist:innen und Texter:innen (Götz Alsmann, Die Ärzte, Hanns Dieter Hüsch, Manfred Krug, Die Lassie Singers, Franz Schubert, Wir sind Helden uvm.) ist auch die der Illustrator:innen:

Jutta Bauer, Nadia Budde, Rotraut Susanne Berner, Tanja Esch, Max Fiedler, Tor Freeman, Regina Kehn, Anke Kuhl, Ferdinand Lutz, Mawil, Eva Muggenthaler, Jörg Mühle, Ole Könnecke, Moni Port, Axel Scheffler, Natascha Vlahovic und Philip Waechter.

Ein wahres Füllhorn an Illustrationsstilen!

Besonders gefreut habe ich mich auf das Lied "Hurra" von Die Ärzte (und wurde nicht enttäuscht). Am meisten überrascht hat mich "Frosches Lied" gesungen von Manfred Krug und illustriert von Nadja Budde. Das Original "Bein' Green" aus der Sesamstraße, gesungen von Kermit der Frosch, ist vielleicht eher ein Begriff. Melancholie und Nostalgie pur, auf den Punkt genau umgesetzt in atmosphärischen Bildern.

Auch bei "Ein Elefant für dich" von Wir sind Helden verdrückt man bei der gelungenen Kombination von berührendem Text und ausdrucksstarken wie einfachen Bildern von Jörg Mühle am Ende ein Tränchen.

Einem Wimmelbild gleich - passend zum Umherschwirren der emsigen Tiere - kommt "Die Biene" von Franz Schubert daher. Das Instrumentalstück wurde von Max Fiedler in Form von zwei doppelseitigen Illustrationen adaptiert; ohne Worte dafür mit reichlich Gewusel.

Man begleitet die Biene im Affentempo vom Aufstehen um 7:55 Uhr über die wilde Fahrt mit dem Skateboard bis zur Ankunft am Schuleingang ... pünktlich um 8:00 Uhr!

Abschließend gibt es Mini-Interviews mit den Comic-Künstler:innen und kurze Steckbriefe zu den Musiker:innen.

Kunterbunt und vielfältig bietet "Mukkekukke" (alleine der Titel klingt wie Musik) ein außergewöhnliches Hör- und Leseerlebnis!

Und weil's im Doppelpack (für Ohr und Auge) daherkommt, gibt es auch gleich zwei Lesebändchen ;-)


Fazit:

Ein geniales Gemeinschaftsprojekt und zudem ein Buch für die ganze Familie!

"Mukkekukke" ist eine musikalische Wundertüte mit regenbogenbunten und vielfältigen Bildern.

Abwechslungsreich, mal melancholisch und poetisch, mal herrlich lustige gute Laune Lieder zum Mitsingen.


...

Rezensiertes Buch: "Mukkekukke - Comics zu Musik" aus dem Jahr 2024

Bewertung vom 20.10.2024
Verliebt, verlobt, verhaftet / Freddy und Flo Bd.3
Kling, Maria

Verliebt, verlobt, verhaftet / Freddy und Flo Bd.3


ausgezeichnet

Auch das dritte Abenteuer der ungewöhnlichen Wohngemeinschaft ist herrlich schräg, irre lustig und zauberhaft illustriert!


Inhalt:

Die Geschwister Freddy und Flo wohnen in einem Spukhaus!

Genauer gesagt: all ihre Nachbarn sind magische Wesen, Monster und andere Kreaturen.

In dem Mehrfamilienhaus Jüteborger Straße 13 leben eine Hexe, ein Werwolf, ein Vampir, eine Mumie und viele andere friedlich unter einem Dach.

Doch soll sich das schon bald ändern ...

Der machthungrige Vampirlord Draculus von Minckwitz will zum Oberhaupt gewählt werden und künftig eine strikte Trennung durchsetzen. Selbstverständlich unter der Leitung der Wesen der Nacht als Herrscher über die niederen Kreaturen.

Ob es Freddy und Flo gelingen wird, ihn aufzuhalten?



Altersempfehlung:

ab 9 Jahre



Illustrationen:

Eine doppelseitige Zeichnung zu Beginn zeigt das Haus in der Jüterboger Straße 13 und stellt gleichzeitig deren Bewohner mit kurzem Steckbrief vor.

Freddy, Flo und ihre Nachbarn sind ganz wunderbar und mit viel Herz und Humor gestaltet.

Detaillierte schwarz-weiß Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Geschichte und erwecken die Monster und anderen Gestalten zum Leben.

Im Gegensatz zu den beiden ersten Bänden, ist dieses Abenteuer nicht von Astrid Henn, sondern in Anlehnung an deren Stil von Tina Kraus illustriert. Cover- und Umschlagmotiv jedoch stammen von Astrid Henn.



Meine Meinung:

Dies ist das dritte Abenteuer von Freddy und Flo. Vorkenntnisse benötigt man nicht, aber es macht natürlich mehr Freude, mit dem ersten Band zu starten.

Der 10-jährige Frederick - genannt Freddy - Feyerabend ist ein aufgewecktes und pfiffiges Kerlchen, das vollkommen ohne Scheu und Vorurteile auf die außergewöhnlichen Nachbarn zugeht und ihre sonderbaren Marotten ohne Zögern annimmt.

Mit seiner Neugier hat er sogar seine coole, schwer pubertierende Schwester Florentine - kurz Flo - abgesteckt. Die Hormone laufen Sturm und in diesem Abenteuer sind die Stimmungsschwankungen besonders stark: Selbstzweifel, Unsicherheit, Traurigkeit, erste Liebe ... alles nicht so einfach.

Im Haus wohnen neben Heinzelmännchen, die lieber Heinzelleute genannt werden, der Vampir Dr. Vigor Mortis, der vegetarisch lebt, Yoga praktiziert und unsterblich in eine Elfe verliebt ist, die ihrerseits unfassbar vergesslich und verpeilt ist.

Dann sind da noch Wirbelwind Populonia Papadopoulos - kurz Poppy -, eine Hexe, bei deren Zaubersprüchen gerne mal etwas daneben geht, sowie Werwolf Wolfgang - Wolle - Wütke hört nicht nur "Beinhart wie 'n Rocker" während der Autofahrt, er ist es auch ... mit einem Herz aus Gold ;-)

"Guh!" ist der einzige Ausruf, den der tollpatschige Zombie Rudi vorbringt und doch wird er von allen verstanden.

Ein Running Gag, der dieses Mal ein gesamtes Kapitel für sich beansprucht.

Die Bewohner des Hauses sind wirklich eine bunte Truppe!

Die rüstige Gespensterdame Frau Lohmeyer fasst es sehr treffend - wenn auch wenig freundlich - zusammen:

"Das Gespenst steckte den Kopf durch die Tür und sah den frechen kleinen Jungen aus dem dritten Stock, die dusselige Blumenelfe, das vorlaute Hexenmädchen, die wuseligen Heinzelleute, den einsilbigen Zombie, die muffige Mumie und den brummigen Werwolf im Flur stehen. Was wollten die denn alle hier?"

(vgl. S. 109)

Ganz nebenbei wird mit klassischen Vorurteilen gegenüber Werwölfen & Co. humorvoll abgerechnet und so punktet auch dieses Abenteuer neben einer spannenden Rettungsmission mit irrwitzigen Dialogen, Slapstick und Running Gags sowie mit einer passenden Portion Grusel und einem Hauch Magie.

Zwischen den Zeilen finden sich altersgerecht verpackt immer wieder Themen wie Pubertät, Geschwisterstreit, Tücken einer Patchwork-Familie sowie insbesondere Toleranz und gemeinschaftliches Miteinander.

Wer sich nun traut: Losgelesen!

"Wer braucht denn hier ruhige Nerven?", fragte Freddy. "Du vielleicht. Ich grusel mich vor gar nix!"

(vgl. S. 158)



Hörbuch-Tipp:

Zudem ist in ungekürzter Fassung das Hörbuch erschienen: genial und sehr unterhaltsam vorgetragen von Marc-Uwe Kling, Ehemann der Autorin Maria Kling und Autor der Känguru-Chroniken!

Er verleiht jedem Charakter eine ganz individuelle Stimme ... mit einem Hauch Känguru ;-)

Auch der Ausruf "Halt mal kurz!" bringt erst in der passenden Betonung Zuhörende zum Schmunzeln.



Fazit:

Wer den speziellen Humor von Marc-Uwe Kling mag, wird auch die Buchreihe seiner Ehefrau Maria Kling lieben: Herrlich schräg und witzig!

Ein spannendes und turbulentes Abenteuer mit viel Humor und einem Hauch Magie und ein wenig Grusel!



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Rezensiertes Buch: "Freddy und Flo 3 - Verliebt, verlobt, verhaftet!" aus dem Jahr 2024

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2024
Engel und sonstiges Geflügel
Pfarr, Bernd

Engel und sonstiges Geflügel


ausgezeichnet

Phantasievolles, turbulentes und lustiges Weihnachtsabenteuer in 26 Kapiteln. Unkonventionell und ausdrucksstark illustriert.


Inhalt:

Der Weihnachtsmann ist ratlos!

Wo um Himmels Willen ist nur sein Bart?

Kiste um Kiste, Karton um Karton hat er schon durchsucht, aber der Bart will partout nicht auftauchen!

Schon bald ist klar: Der Bart wurde gestohlen!

Jedes Kind weiß, dass der Weihnachtsmann ohne Bart nun mal kein Weihnachtsmann ist, und ohne Weihnachtsmann, das weiß nun wirklich jeder, gibt es auch keine Geschenke.

Doch ist da noch ein Hintertürchen und plötzlich sind ausgerechnet Angsthase Heinz-Hedwig und sein Hilfsschutzengel Knut die letzte Hoffnung auf Rettung des Weihnachtsfestes ...



Altersempfehlung:

etwa ab 8 Jahre



Hinweis zur Ausgabe und Erstveröffentlichung:

Das 2024 im Kibitz Verlag erschienene Buch "Engel und sonstiges Geflügel" wurde erstveröffentlicht im Rowolth Taschenbuch Verlag im Jahr 2000 unter dem Titel "Engel & anderes Geflügel 7" als "Adventskalender zum Aufschnippeln".

Die Neuausgabe ist gebunden und man muss keine Seiten auftrennen.



Illustrationen:

Ganzseitige Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung.

Jedes Adventskalender-"Türchen" umfasst eine Doppelseite. Während links der kurze Text ist, wird dem passenden Bild auf der rechten Seite ausreichend Platz gewährt.

Dialoge finden sich als Sprech- und Gedankenblasen in den Zeichnungen.

Bernd Pfarrs Strich und die farblich zurückhaltende Kolorierung sind eindrucksvoll, aber für win Weihnachtsbuch eher ungewöhnlich.

Es ist nicht das typische Buch im Advent mit Farbenpracht, Lichterglanz, Schneegestöber und mit festlichen dekorierten Kulissen.



Mein Eindruck:

Unterteilt in 26 Kapiteln kann - muss aber keineswegs - diese Geschichte vom 1. Dezember bis zum 2. Weihnachtstag als Adventskalender gelesen werden.

Im Anschluss findet sich noch (ausschließlich in Textform) die Vorgeschichte.

Während die Illustrationen bereits eher untypisch für ein Weihnachtsbuch sind, setzt sich das Ungewöhnliche auch im Text fort.

Es ist eine abstruse Geschichte, die temporeich und mit viel Humor erzählt wird.

Der Bart-Räuber ist ein kurioser Zeitgenosse und auch Heinz-Hedwig und sein Hilfsschutzengel Knut sind absurd schräge Figuren.

Hund Knut darf nach seinem Tod aufgrund seines liederlichen Lebenswandels kein Schutzengel werden. Doch Pater Igor zeigt Mitleid, so dass er sich zunächst als Hilfsschutzengel - mit gebrauchten Libellenflügeln, denn Engelsflügel sind gerade aus - versuchen darf. Zugeteilt wird ihm ausgerechnet Heinz-Hedwig: Ein überaus ängstlicher und sorgenvoller Menschen, der zum Selbstschutz entweder einen Karton trägt oder eine Bärenmütze.

Wenig verwunderlich, dass mit diesem ungewöhnlichen Duo keine 08/15 Rettungsmission zu erwarten ist.

Das ganze gleicht einer verrückten Schnitzeljagd im Wettlauf gegen die Zeit. Wobei ich an dieser Stelle nicht spoilern und daher nicht weiter ins Detail gehen möchte.

Lesende dürfen sich neben schräg-charmanten Charakteren auf eine rasante und herrlich lustige Geschichte freuen.



Über den Autor:

Bernd Pfarrs Illustrationen sind mir zum ersten Mal begegnet auf den Covern der Bücher von Horst Evers. Passend zu den aberwitzigen Alltagsgeschichten sind auch die Titelbilder völlig absurd und passen doch wie die Faust aufs Auge.

Der 1958 in Frankfurt geborene Comiczeichner und Cartoonist, Maler und Illustrator zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Komischen Kunst in Deutschland.

Für Titanic schuf er beispielsweise die Cartoonfigur "Sondermann" (1987 bis 2004).

"Am liebsten würde ich der ganzen Welt die Realität austreiben." – Bernd Pfarr

Mit "Alex der Rabe" zeichnete er über Jahre eine Comic-Reihe, die sich an junge Lesende richtet.

Für sein Werk erhielt Bernd Pfarr den Max-und-Moritz-Preis als bester deutschsprachiger Comic-Künstler.



Fazit:

Auf den ersten Blick aberwitzig und verrückt, überdreht und wenig weihnachtlich.

Doch die schräg-charmanten Antihelden sorgen mit ihrer turbulenten Mission für großartige Unterhaltung.

Lesespaß für Jung und Alt in 26 Kapiteln! Vervollständigt durch zahlreiche Illustrationen!



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Rezensierte Ausgabe: "Engel und sonstiges Geflügel" erschienen im Kibitz Verlag im Jahr 2024

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2024
Terror Island
Disney, Walt;Nesme, Alexis

Terror Island


ausgezeichnet

Atemberaubende Kulissen und eine schaurig schöne Atmosphäre: Schatzsuche auf einer mysteriösen Insel!

Inhalt:

Ein neuer Fall für die Detektive Micky, Donald und Goofy: Lady Peppermint vermisst ihren Gatten.

Der Archäologe ist wie besessen von einer Legende und seit der Expedition zu einer mysteriösen Insel wie vom Erdboden verschluckt!

Das Detektivtrio - ausgestattet mit einem Boot-Bausatz - geht auf Spurensuche.

Die dürftigen Berichte rund um die geheimnisvolle Insel wirken wenig vertrauenserweckend und dort angekommen, stellen Micky, Donald und Goofy fest, dass man ihr nicht ohne Grund den Namen "Terror Island" gab!

Wird es den drei Freunden gelingen, Lord Peppermint zu finden? Und was ist dran an der Legende rund um den sagenhaften Schatz?


Der zweite Band der Disney-Hommage-Reihe des französischen Illustrators und Cartoonisten Alexis Nesme.


Mein Eindruck:

Während bei "Horrifikland" Zeichner Alexis Nesme und Texter Lewis Trondheim gemeinsam die Leserschaft und die geliebten Disney-Figuren auf einen verrückten Horror-Trip schicken, bringt in "Terror Island" Alexis Nesme alleine in Wort und Bild seine ganz eigene Interpretation des Micky-Kosmos' zu Papier.

Zeichnerisch ist es abermals ganz große Kunst! Die Gestaltung der Figuren ist im ursprünglichen Stil der 1930er und geradezu plastisch gehalten. Micky besteht ausschließlich aus Kugeln: ein übergroßer Kopf, runder Hintern in typischer roter Hose usw. Nostalgie pur! Auch die Mimik der Figuren ist sehr kindlich, aber detailliert und pointiert gezeichnet.

Das Abenteuer punktet mit einer großen Vielfalt an Kulissengestaltung (unruhiger Ozean, dichter Dschungel, geheimnisvoller Tempel uvm.), stimmungsvoller Farbgestaltung sowie Perspektivwechseln und perfektem Timing in der Bildabfolge. Hier hat sich der Zeichner in jeglicher Hinsicht hervorragend "austoben" können.

Die verrückte Rettungsmission bietet reichlich Unterhaltung und Chaos (das Boot zum Selberbauen ist nur der Anfang) ist vorprogrammiert. Slapstik-Elemente, Running Gags und schräger Humor ziehen sich durch die gesamte Geschichte. Die drei Freunde stolpern unverhofft in ein ungewöhnliches Abenteuer und Lesenden sind kaum Verschnaufpausen gegönnt.

Kater Karlo und sein Gehilfe, der kriminelle Anwalt Balduin Beutelschneider als Gegenpart bringen zusätzliche Dynamik in die Handlung.

Die Suche nach dem legendären Schatz, ein Diamantschädel, versteckt auf einer geheimnisvollen Insel ist angelehnt an Indiana Jones. Man darf sich freuen über weitere kleine Anspielungen und Easter Eggs. Ein Vergnügen für Cineasten!


Fazit:

Ein außergewöhnliches Lesevergnügen nicht nur für Fans von Micky Maus, Goofy und Donald Duck!

Bildgewaltig - spannend - atmosphärisch!

Eine rasante und zugleich herrlich schräge und unterhaltsame Rettungsmission in einer faszinierenden Kulisse mit Kindheitshelden.


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Rezensierte Ausgabe: "Terror Island - Fantastische Fahrten mit Micky Maus" aus dem Jahr 2024

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2024
Micky in der alten Welt
Disney, Walt;Camboni, Silvio;Filippi, Denis-Pierre

Micky in der alten Welt


sehr gut

Bildgewaltiges Abenteuer in einer atemberaubenden Kulisse.


Inhalt:

Micky lebt in einer Welt aus fliegenden Inseln und trägt als Seilermeister dafür Sorge, dass sie den gewaltigen Wirbelstürmen trotzen und miteinander verbunden bleiben.

Doch nun soll er im Auftrag des tyrannischen und machthungrigen Herrschers den armen Bauern ihr Land abnehmen.

Treiblandjägerin Minnie überzeugt Micky, sich den Rebellen anzuschließen.

Aber kann man deren Anführer Karlo vertrauen? ...


Der zweite Hommage-Band von Zeichner Silvio Camboni und Szenarist Denis-Pierre Filippi!


Mein Eindruck:

Dieser Comic ist Teil einer Hommage-Reihe und so sollte man sich nicht nur beim Zeichenstil und der Charakterverteilung, sondern auch bei der Storyline auf unkonventionelle Ideen einlassen.

Zeichner Silvio Camboni erzeugte bereits mit der postapokalyptischen Kulisse in "Micky und der verlorene Ozean" eine faszinierende Atmosphäre. Steampunk Kleidung, Zeppeline als Fortbewegungsmittel uvm., alles sehr passend und extravagant gewählt!

Dieses Mal beeindrucken die fliegenden, von Wolken umgebenen Inseln, die mithilfe von Hängebrücken miteinander verbunden sind.

Die bildgewaltigen Szenen (aufwändig koloriert von Samuel Spano) ziehen Lesende in ihren Bann: Flüsse, die sich über den Rand der Inseln ergießen, flugsauriergroße Vögel dienen als Transportmittel ... eine ganz eigene und fantastische Welt!

Mit einem klassischen Micky Maus Abenteuer hat auch dieser Band nicht mehr viel zu tun.

Denis-Pierre Filippi ist erneut als Szenarist an Bord. Bei "Micky und der verlorene Ozean" hatte ich mir - da das Abenteuer optisch so viele Punkte sammeln konnte - von der Handlung etwas mehr erhofft. Spannend ja. Spektakulär aber eher nicht. Die Erwartungen an "Micky in der alten Welt" waren dementsprechend etwas heruntergesetzt, trotzdem konnte auch diese Story, insbesondere das gehetzte Ende, nicht vollständig überzeugen.

Die Besetzung jedoch - beispielsweise das Phantom als tyrannischer König - ist hervorragend gewählt.

Kater Karlo fällt als wohlwollender Anführer der Gilde zunächst aus der Rolle. Er und seine Anhänger stellen sich gegen das Phantom. Doch schwingt immer ein gesundes Misstrauen mit, was die Pläne des Rebellen angeht.

Minnie als Treiblandjägerin auf der Suche nach dem verborgenen Kontinent und der zunächst verschollene Goofy (seine Rolle will ich hier nicht spoilern) werden von bloßem Anhängsel zu eigenständigen Charakteren, die auch ohne Micky problemlos zurechtkommen.

Mini-Auftritte erhalten zudem z. B. Kommissar Hunter und eine Ente, die vor drohenden Wirbeln warnt und starke Ähnlichkeit mit Donald in seinen Ursprüngen aufweist.

Den aufwendigen Zeichnungen und dem fantastischen Setting ist es zu verdanken, dass dieser Hommage-Band gerade noch 3,5 von 5 Sterne erhält. Die Story ist leider zu dürftig und lückenhaft.


Fazit:

Es ist ein unkonventionelles Abenteuer und bietet Micky Maus Fans ein außergewöhnliches Leseerlebnis!

Die Intensität der Zeichnungen und die spektakuläre Kulisse faszinieren, während die Story eher durchschnittlich ist.


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Rezensierte Ausgabe: "Micky in der alten Welt" aus dem Jahr 2022

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2024
Das Bilderbuchfest
Bohlmann, Sabine;Kruse, Max;Napp, Daniel

Das Bilderbuchfest


ausgezeichnet

Bücherschatz für jedes Kinderzimmer: ein außergewöhnliches (Vor-)Leseerlebnis für Jung und Alt!


Inhalt:

Das 175. Verlagsjubiläum wird mit einem über 400 Seiten starken Sammelband gefeiert:

14 Geschichten der beliebtesten Bilderbuchhelden, darunter u.a.

- Die kleine Hexe von Otfried Preußler/Daniel Napp

- Urmel von Max Kruse/Günther Jakobs

- Jim Knopf von Michael Ende/Charlotte Lyne/Mathias Weber

- Elmar von David McKee

- Der kleine Siebenschläfer von Sabine Bohlmann/Kerstin Schoene

uvm.


Altersempfehlung:

etwa ab 4 Jahre


Illustrationen:

Bereits das Cover bietet einen guten Eindruck auf die vielfältigen Illustrationsstile. Auf der Buchrückseite finden sich sogar noch weitere Kinderbuchhelden.

Alle Geschichten werden ergänzt durch die entsprechenden Illustrationen des jeweiligen Bilderbuches:

Das Urmel aus der Feder von Günther Jakobs oder die kleine Hexe gezeichnet von Daniel Napp (der gleichzeitig auch Dr. Brumm erschaffen hat) und natürlich der goldige, kleine Siebenschläfer (illustriert von Kerstin Schoene) uvm.

Die bunte und abwechslungsreiche Mischung der verschiedenen Zeichnungen und Stile ist ein wahrer Augenschmaus.


Mein Eindruck:

Der Sammelband macht bereits optisch einen hochwertigen Eindruck. Zwischen stabilen Buchdeckeln und auf festem Papier findet sich eine ausgewogene und vielfältige Mischung aus spannenden wie lustigen Abenteuern und warmherzigen Geschichten.

Es sind bekannte Klassiker aber auch neuere Bilderbücher vertreten. Ein gelungener Mix aus Kindheitserinnerung dank zeitloser Geschichten (Urmel, Jim Knopf, Elmar, der kleine Rabe Socke uvm.) aber auch mit neuen Helden wie der Gorilla Rille, der das Zeug zum Klassiker hat.

Allesamt Erzählungen zum Träumen, zum Lachen sowie zum Lernen und Entdecken.

Es finden sich Themen wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Anderssein, Ungeduld und Einsamkeit, aber auch ganz Alltägliches wie das Problem, nicht einschlafen zu können.

Abschließend gibt es noch ein paar Steckbriefe zu den einzelnen Bilderbuchhelden und zu den kreativen Köpfen hinter den bunten Geschichten.

Es ist ein außergewöhnlicher und umfangreicher Bilderbuchschatz, der in keinem Bücherregal fehlen sollte.

Das Lesebändchen ist das i-Tüpfelchen zum Bücherglück.

Anzumerken ist auch das unschlagbare Preis-Leistungsverhältnis: In diesem exklusiven Sammelband für 28€ sind in ungekürzter Fassung vierzehn Bilderbücher enthalten.

5 von 5 Partyhüte sowie eine (Vor-)Leseempfehlung für Groß und Klein, Jung und Alt, Mädchen wie Jungen!


Fazit:

Ein gigantischer, 400 Seiten starker Bilderbuchschatz:

verschiedenste Kinderbuchhelden erleben lustige und spannende, aber auch berührende Abenteuer.

Ergänzt wird jede Erzählung durch zahlreiche farbenfrohe und großformatige Illustrationen.


...

Rezensiertes Buch: "Das Bilderbuchfest -"Wir feiern unsere besten Geschichten" Thienemann-Esslinger Verlag, Jubiläumsausgabe aus dem Jahr 2024

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2024
Asterix Mundart Ruhrdeutsch IX
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Asterix Mundart Ruhrdeutsch IX


ausgezeichnet

Das erste Asterix-Abenteuer in neuer "Übersetzung". Eine Hommage mit reichlich Herz und Humor!


Inhalt:

Zum 65-jährigen Jubiläum erscheint das erste Asterix Album gleich in sechs Mundart-Ausgaben.

Darunter die von Comedian Hennes Bender ins Ruhrdeutsche übersetzte Version.

Das ganze Revier - bis auf ein Dorf voller unbeugsamer Gallier - ist von den Römern besetzt.

Doch Optimus Primus, Oberbefehlshaber im Lager Maloochum, will sich nicht länger auf der Nase herumtanzen lassen.

Was ist die Geheimwaffe der Gallier?

Um das herauszufinden, schickt er einen seiner Legionäre in Verkleidung, um die Dorfbewohner auszuspionieren ...


Mein Eindruck:

Dies ist bereits der neunte Band "Ruhrdeutsch" und somit der siebte aus der Feder von Hennes Bender.

Da "Asterix, der Gallier" (Comic und Film) zu meinen liebsten Abenteuern zählt, habe ich mich auf diese Neuinterpretation sehr gefreut.

Die Mundart-Versionen der Comics unterscheiden sich nur im Hinblick auf die Texte (Sprechblasen, Anmerkungen, Zitate, Soundwords ...). Die Zeichnungen sind unverändert.

Hennes Bender gelingt es erneut, durch kongeniale "Übersetzung" sowohl Lesende zu unterhalten, als auch viele kleine Verneigungen vor dem Ruhrgebiet und dessen Bewohnern einzustreuen. Typische Redensarten und Begriffe ziehen sich durch die ganze Geschichte. Das Glossar dient als Übersetzungshilfe.

Die Neuübersetzung bietet zudem eine großartige Gelegenheit, bestehende Gags noch weiter auf die Spitze zu treiben.

Während sich - angesichts der immer länger werdenden Kopf- und Gesichtsbehaarung der Römer - Asterix bereits im Original einen Spaß daraus macht, am laufenden Band haarige Kalauer zu bringen, setzt Hennes Bender nun noch einen drauf:

zusätzlich zu haarigen Wortspielen grüßt er Kollegen ("wo der Frosch die Locken hat" von Atze Schröder oder "schüttel dein Haar füa mich" von Helge Schneider) oder kreiert neue Wörter und Aufrufe ("es malmsheimert" als Hommage an Jochen Malmsheimer und "beim heiligen Rowohltus" in Gedenken an Harry Rowohlt).

Bei den zahlreichen Zitaten und Anspielungen (Hui Buh, Isnogud, Terence Hill, BAP uvm.) lohnt es sich, zweimal hinzuschauen.

So mancher Gag versteckt sich sehr gut ;-)

Beispielsweise dröhnen aus der Schmiede von Automatix (hier der Klüngelskerl) die Soundwords "Bäng! Boom! Bäng!" (Titel einer deutschen Filmkomödie).

Man merkt schnell, dass hier ein Film- und Comic-Nerd am Werk war ... mit unglaublich viel Freude und Liebe zum Detail!
Bei der Lektüre habe ich immer wieder die Stimme und Sprechweise des Übersetzers Hennes Bender im Ohr. Wer dieses Energiebündel einmal live auf der Bühne erleben durfte, weiß sofort, was ich meine.

Allen Asterix- und Ruhrgebiet-Fans sei diese unterhaltsame und witzige Neuinterpretation des ersten Asterix-Abenteuers ans Herz gelegt.

5 von 5 Hinkelmänner und eine Leseempfehlung!


Fazit:

Hennes Bender verpasst dem ersten Abenteuer der unbeugsamen Gallier mit seiner "Übersetzung" und großer Detailverliebtheit den typischen Ruhrpottcharme. Dabei bleibt er der Grundidee des Klassikers treu.

Wer des Ruhrdeutschen mächtig ist, dem kann ich diesen Band sehr empfehlen. Und wer dies nicht ist ... dem hilft das Glossar!


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Rezensierte Ausgabe: "Glück auf, der Gallier kommt" aus dem Jahr 2024

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2024
Huch, wer kommt da zu Besuch?
Lienesch, Andrea

Huch, wer kommt da zu Besuch?


ausgezeichnet

Phantasievolles, turbulentes und lustiges Weihnachtsabenteuer in 24 Kapiteln. Wunderschön illustriert.


Inhalt:

Gerade erst hat es sich der Braunbär Malte gemütlich in seiner Höhle eingerichtet, um in den wohlverdienten Winterschlaf zu versinken, da überrascht ihn eine Nachricht auf dem Handy.

Seine Freundin, die Eisbärin Irma, möchte ihn zu Weihnachten besuchen, um gemeinsam mit ihm das Fest zu feiern.

Sie ist sogar bereits unterwegs!

Doch Malte hat bisher jeden Winter verschlafen und absolut keine Ahnung, wie man dieses "Weihnachten" feiert. Wann ist überhaupt Weihnachten?

Zum Glück hat er die besten Freunde ... und noch 24 Tage Zeit!

Olga Eule, Frieda Maulwurf, Heiko Hase und Emil Dachs stehen ihm mit Rat und Tat zur Seite:

- Adventskalender aufhängen

- Plätzchen backen

- gemeinsam Weihnachtstee trinken

- Schneemann bauen

- Stiefel putzen für Nikolaus

- Kerzen und Papiersterne basteln

uvm.


Altersempfehlung:

etwa ab 5 Jahre


Illustrationen:

Stimmungsvolle und farbenfrohe Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung. Einige der Bilder sind sogar ganzseitig.

Sam Rassys Zeichenstil gefällt sehr. Die Charaktere mit ihren großen Kulleraugen wirken auf Anhieb niedlich und liebenswert.

Jedes Tier - egal ob großer Bär oder kleines Häschen - ist ausdrucksstark und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Heimlicher Liebling sind aber die flauschig-kugelrunden Bienen mit ihren Weihnachtsmützen ... einfach nur honigsüß!

Die Farbgebung, besonders die Farbverläufe im Hintergrund, passt sehr gut zur jeweiligen Stimmung der Szene.

Überhaupt laden die vielen kleinen und großen Bilder zum Entdecken ein und dank gefüllter Nikolausstiefel, fröhlichem Plätzchen backen und Schneemänner bauen kommt schnell vorweihnachtliche Stimmung auf.

Nicht immer läuft auf Anhieb alles glatt. Sehr zur Freude der kleinen Zuhörer:innen. Das Lichterketten-Bären-Hasen-Knäuel ist aber auch herrlich lustig anzusehen.


Mein Eindruck:

Dieses weihnachtliche Buch in 24 Kapiteln kann - muss aber keineswegs - als Adventskalender gelesen werden.

Die kurzen Kapitel eignen sich jedoch hervorragend zum abendlichen Vorlesen.

Das vorweihnachtliche Abenteuer wird mit viel Humor und Charme erzählt.

In jedem Kapitel lernt Malte von seinen Freunden etwas Neues über das Weihnachtsfest und über Traditionen im Advent.

Die Hilfsbereitschaft ist wirklich überwältigend und Malte ist ganz begeistert und eifrig bei der Sache. Auch wenn er manchmal etwas unbeholfen wirkt oder Dinge falsch versteht, so zeigt es nur einen anderen (unwissenden) Blickwinkel auf Bräuche usw.

Mit jedem weiteren Kapitel bekommt man selbst Lust, Plätzchen zu backen (und zu naschen) oder Kerzen zu basteln.

Tipp:

Für die Lektüre Weihnachtspunsch und Plätzchen bereithalten!

Mit den einzelnen Weihnachtsvorbereitungen, die in jedem Kapitel begangen werden, ist es aber nicht getan.

Denn nicht nur der Spontanbesuch seiner Eisbärfreundin bereitet dem Braunbären Sorgen:

Anscheinend hat er Irma eine Überraschung versprochen. Nur kann er sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, was das sein könnte. Zugeben möchte er es aber auch nicht, um seine Freundin nicht zu enttäuschen.

So rätselt er tagtäglich und dank Irmas fein dosierten Hinweisen können auch Lesende mitraten.

Die Präsenz eines Handys (Irma gibt immer Updates, wo auf ihrer Reise sie sich gerade befindet) im Kinderbuch ist zwar ungewöhnlich, aber für diese Art der Erzählung wichtig und keineswegs übertrieben.


Fazit:

Bärenstarker (Vor-)Lesespaß für Jung und Alt in 24 Kapiteln und mit stimmungsvollen und farbenfrohen Illustrationen!

Die spannenden und zugleich turbulenten Ereignisse in der Vorweihnachtszeit verkürzen die eigene Wartezeit auf das Fest und verbreiten eine wunderbar weihnachtliche Stimmung.


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Rezensiertes Buch: "Huch, wer kommt da zu Besuch? - Eine bärige Adventsgeschichte in 24 Kapiteln" aus dem Jahr 2024

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.