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Leser

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 27.01.2021
Capitana
Love, Melissa Scrivner

Capitana


ausgezeichnet

Rasanter Thriller

Bei dem Buch „Capitana“ von Melissa Scrivner Love stolpert der Leser/ die Leserin von Anfang an mitten ins Geschehen. Man taucht mit drei Highschool-Schülern, für die all dies noch Neuland ist, in die Drogenszene ein und lernt Lola kennen, die dort die Fäden in der Hand hält. Obwohl schnell klar wird, dass Lola eiskalt Menschen erschießt, die ihre Macht untergraben könnten oder gefährden, erlebt die Leserschaft sie gleichzeitig als liebevolle Mutter, die mit Einfühlungsvermögen und Bescheidenheit dafür sorgt, dass es ihrer Familie und ihrem Umfeld gut geht. Somit lädt diese Hauptfigur vor allem die Leserinnen unausweichlich dazu ein, sich mit ihr zu identifizieren und sich gemeinsam mit ihr in der eiskalten Drogenwelt über Wasser zu halten. Die fragile Souveränität, die Lola zu Beginn des Romans innezuhaben scheint, wird durch mehrere unvorhergesehene Ereignisse mit einem Mal erschüttert und die Protagonistin findet sich in einem Kampf um Macht, Leben und Tod wieder.

Die rasante Geschichte gönnt dem Leser/ der Leserin kaum eine Pause – Scrivner Love beschreibt packend, anschaulich und ungeschönt die knallharte Wirklichkeit im Drogenmilieu – nichts für schwache Nerven, aber so fesselnd und faszinierend, dass man dieses Buch kaum aus der Hand legen kann.

Bewertung vom 27.01.2021
Die geheime Werkstatt / Lillys magische Schuhe Bd.1
Luhn, Usch

Die geheime Werkstatt / Lillys magische Schuhe Bd.1


ausgezeichnet

Witzig, spannend und einfach fantastisch!

Als Leser platzt man bereits zu Beginn der Geschichte mitten in das wuselige Geschehen in Clemens Wunders Schuhwerkstatt. Der freche kleine Drache Archibald will gerade einen der schönsten Schuhe stehlen, doch die schon sehr erwachsen wirkende Lilly passt während der Abwesenheit ihres Onkels Clemens gewissenhaft auf dessen Wunderschuhe auf. Schon während der ersten Seiten kommt der Leser kaum aus dem Staunen heraus: Die Schuhe verhalten sich wie kleine Lebewesen und selbst das Schuhputzmittel scheint verzaubert zu sein. Glücklicherweise hat Lilly, für die solche Magie an der Tagesordnung zu sein scheint, dies alles gut im Griff, auch wenn die Aufgabe der Vertretung ihres Onkels in seinem Geschäft sie deutlich an ihre Grenzen bringt. Immerhin ist sie während dieser Zeit nicht gerade einsam - neben dem sprechenden Drachen kommentiert auch ein Krokodil aus Pappmaschee hin und wieder das Treiben und am Ende des ersten Kapitels bekommt Lilly Besuch von Frau Wu, einer reiselustigen Schildkröte.
Schon im zweiten Kapitel erfolgt ein Schnitt und der Leser lernt ein weiteres Mädchen, Florentine Fox, kennen. Diese ist gerade erst in diese Gegend gezogen und darüber sehr unglücklich. In der neuen Schule fällt es Florentine schwer neue Freunde zu finden und auch der heiß ersehnte Einstieg in die schulische Fußballmannschaft gestaltet sich schwierig. Als Florentine für ihre ehemalige Klassenkameradin ein Foto von sich macht, entdeckt sie ungläubig die Schildkröte vor dem gegenüberliegenden Haus - ihre Neugier ist erwacht und führt schließlich zum Zusammentreffen der beiden unterschiedlichen Mädchen. Schon nach kurzer Zeit gewinnt Florentine in Lilly eine Freundin, mit der sie Geheimnisse teilt und spannende Abenteuer erlebt. Dabei geraten die Mädchen jedoch auch in gefährliche Situationen, in denen sich nicht zuletzt Schuhe als nützliche Helfer erweisen.
Das Buch ist abwechslungsreich und spannend geschrieben und mit detailreichen Bildern illustriert – für Freunde magischer und fantastischer Geschichten ein echter Genuss!
Eine Leseprobe aus Band 2 der Geschichte um Lillys magische Schuhe rundet das Buch ab und macht Lust auf mehr.

Bewertung vom 15.09.2020
Arthurs wildes Hundeleben
Abidi, Heike

Arthurs wildes Hundeleben


ausgezeichnet

Dieses Buch legt man nicht mehr aus der Hand!

Meine Kinder (6 und 8 Jahre alt) sind begeistert – Arthurs wildes Hundeleben ist von der ersten Seite an „spannend und cool“! Es beginnt damit, dass Arthur sich mächtig darüber aufregt, dass scheinbar alle außer ihm ein Haustier haben. Dabei ist Arthur schon zehn Jahre alt und fest davon überzeugt, verantwortungsvoll genug für ein eigenes Haustier zu sein. Er wünscht sich sehnsüchtig einen Hund, hat aber bei seinen Eltern keinen Erfolg. Schließlich scheint sein Wunsch doch ein stückweit in Erfüllung zu gehen, als Freunde seiner Eltern verreisen und Arthur erlauben, während ihrer Abwesenheit auf ihren Hund Lucky aufzupassen. Das Geschehen wird abwechselnd aus Arthurs und Luckys Sicht erzählt. Dabei stellt sich schnell heraus, dass die Zweifel von Arthurs Eltern in Bezug auf die Haustierhaltung ihre Berechtigung hatten: Arthur kennt sich kein bisschen mit Hunden aus und missversteht den unglücklichen Lucky am laufenden Band. Dies nimmt ein jähes Ende, als etwas Unglaubliches passiert: Über Nacht tauschen Arthur und Lucky ungewollt ihre Körper und erleben, wie es ist, auf der anderen Seite der Leine zu stehen. Dass diese Ausgangslage etliche spannende, lustige und manchmal auch peinliche Abenteuer verspricht, liegt auf der Hand. Der Schreibstil und die Illustrationen sind kindgerecht und laden dazu ein, sich in beide Protagonisten einzufühlen. Die nagende Frage, ob es den beiden im Verlauf der Geschichte gelingen wird, in ihre eigenen Körper zurückzukehren, hält den Leser in Spannung und macht es ihm unmöglich, das Buch zwischendurch für längere Zeit aus der Hand zu legen. Dieses Buch darf in keinem Kinderzimmer fehlen!

Bewertung vom 15.09.2020
Mein Familienkompass
Imlau, Nora

Mein Familienkompass


sehr gut

Ein kritischer Wegweiser durch den Dschungel der Erziehungsmethoden

Die Autorin Nora Imlau greift zunächst den Gedanken auf, der viele Eltern umtreibt, verunsichert und zur Suche nach der idealen Erziehungsmethode antreibt: der Wunsch, perfekte Eltern zu sein. Anhand einiger Beispiele beleuchtet Imlau zunächst, welche tief verwurzelten Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Einstellungen aus der frühen Kindheit den Menschen weit bis ins Erwachsenenalter prägen und dessen Sicht auf Erziehung unbewusst beeinflussen. Mit der Konsequenz hieraus - dem Wandel der Erziehungsstile vor dem geschichtlichen Hintergrund zum heute vorherrschenden Dschungel an Methoden - begründet die Autorin die Ratlosigkeit vieler junger Eltern, die alles richtig machen wollen. Imlau möchte ihren Leserinnen und Lesern helfen, die Prägungen aus der eigenen Kindheit zu erkennen, um diese kritisch beleuchten und gegebenenfalls ersetzen zu können durch selbst erarbeitete Werte. Vor allem möchte sie jedoch Eltern beruhigen, die den Anspruch der Perfektion an sich selbst stellen und betont, dass Eltern bei dem Abenteuer Erziehung auch Fehler machen und weiterhin sie selbst bleiben dürfen. Vor dem Hintergrund, dass sich alle in der Familie wohlfühlen können sollen, stellt die Autorin verschiedene aktuell diskutierte Erziehungsmethoden vor und setzt sich kritisch mit diesen auseinander.
Durch die vielen anekdotenhaften Beispiele und den einfühlsamen Schreibstil wirkt das Buch informativ und unterhaltsam zugleich, aufgrund des erzählenden Aufbaus eignet es sich jedoch weniger zum Nachschlagen und Querlesen. Einerseits ist es spannend, den verschiedenen Erziehungsmodellen so intensiv auf den Grund gehen zu können, andererseits werden insbesondere die geschichtlichen Hintergründe zum Teil so ausschweifend beleuchtet, dass ich mir an dieser Stelle mehr Anregungen für das Hier und Jetzt erhofft hätte.

Bewertung vom 05.08.2020
Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!


sehr gut

Das Buch des Autorinnenteams Greiner und Padtberg ist witzig und unterhaltsam. Es handelt sich um eine Sammlung von bemerkenswerten Erlebnissen mit Lehrerinnen und Lehrern. Das Material für das Buch stammt aus Leserzuschriften, in denen vielfältige Erinnerungen aus der jeweils eigenen Schulzeit festgehalten wurden. Die Autorinnen haben diese Anekdoten nach Themen sortiert und die Kapitel mit eigenen Kommentaren und Überleitungen abgerundet. Die Anekdoten selbst sprechen kindliche Leserinnen und Leser ab der Mittelstufe an, während die Kommentare der Autorinnen sich sprachlich davon abheben und sich eher an eine erwachsene Leserschaft richten. Die verschiedenen Themenbereiche, in welche das Autorinnenteam die Erlebnisse mit Lehrerinnen und Lehrern einteilt, umfassen ungewöhnliche Handlungen, seltsame Aufgaben, allzu anschauliche Unterrichtsmethoden, gehässige Kommentare, Verletzungen des Schulrechts, eigenartige beziehungsweise abstoßende Gewohnheiten, eine Klassifizierung von Lehrertypen mit augenzwinkernden Empfehlungen für Schülerinnen, Schüler und Eltern, missglückte Unterrichtsvorhaben, Erinnerungen an resignierte Pädagoginnen und Pädagogen sowie von Lehrerinnen und Lehrern verfasste Berichte über komische Situationen aus ihrem eigenen Unterricht beziehungsweise mit ihren Kolleginnen und Kollegen.
Aufgrund der sorgsamen Einteilung sowie der spritzigen und sprachlich niveauvollen Aufbereitung durch die Autorinnen klar zu empfehlen für Leserinnen und Leser, die Spaß am Lesen von Witzen und Alltagsanekdoten haben - da ich selbst jedoch Romane oder literarische Anekdoten bevorzuge, gibt es von meiner Seite aus nur vier Sterne.

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