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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Udl1912
Wohnort: 
Mölln

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2023
Die Postbotin
Schneefuß, Elke

Die Postbotin


gut

Weimarer Zeit

Ich war sehr gespannt, weil ich zur Zeit sehr gern Romane aus der Weimarer Republik lese, da es für mich eine ganz besonders interessante und spannende Zeit ist. Man bekam auch Eindrücke über dar Leben junger Frauen, mit welchen krassen Ungerechtigkeiten und Frauenfeindlichkeit sie zu kämpfen hatten. Allerdings fehlte mir in dem Buch der Höhepunkt. Es erzählte so dahin, und dann war es auch schon ausgelesen. Es gab keinen Spannungsaufbau, nichts, wo ich gebannt war, mitfiebern, mitleiden konnte. Insgesamt eigentlich ganz gut zu lesen, man konnte sich in die damalige Zeit einigermassen zurück versetzen, mir aber leider zu oberflächlich geraten und ohne, dass wirklich etwas passiert wäre, schon zu Ende. Sollte der erste Band nur auf die noch folgenden vorbereiten? Dazu war er mir leider nicht spannend und mitreissend genug.

Bewertung vom 28.09.2023
Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


sehr gut

Alles was ein Skandinavien - Krimi braucht! Im besten Sinne ein klassischer Kriminalroman aus Schweden. Schöne Landschaftsbeschreibungen der spröden Schönheit Skandinaviens, dazu eine Protagonistin, mit der die Leserin/ der Leser sich identifizieren kann, menschlich sympathisch, geheimnisvoll, nicht ohne Konflikte, eine Familie, die Rätsel aufgibt, verwoben mit dem mysteriösem 1. Fall der heimgekehrten Kommissarin, eine interessante Kolleg:innenmannschaft der Polizei - viel Potential für weitere Romane mit Fredrika Storm ( was für ein Name für eine schwedische Polizistin!) - und, was ich sehr reizvoll fand, das Zusammenspiel von Fredrika und ihrem Partner Henry Calment, der so ganz anders ist, als mensch sich einen Polizisten vorstellt. Ich habe mich sehr gut unterhalten und würde auch gern über weitere Fälle dieses Teams lesen!

Bewertung vom 08.08.2023
Mord auf der Insel Gokumon / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.2
Yokomizo, Seishi

Mord auf der Insel Gokumon / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.2


gut

Nostalgischer Japan - Krimi
Ich war sehr gespannt auf den Kriminalroman " Mord auf der Insel Gokumon " von Seishi Yokomizo aus dem Jahre 1971. Ich mag alte Krimis, a la Edgar Wallace, Agatha Christie, und so weiter. Die Gestaltung des Einbandes wies auch schon ein wenig darauf hin und hat mich entfernt an James Bond erinnert, oder eben alte Rowohlt- Krimis. Voller Vorfreude habe ich mich also ans Lesen gemacht aber mir fiel es etwas schwer, mich auf die Handlung zu konzentrieren, beziehungsweise ihr zu folgen. Zum einen lag es wohl an den ungewohnten japanischen Namen, zum anderen fehlte mir das Hintergrundwissen über alte japanische Mythologie und Sagen. Für Japan- Fans die sich schon etwas mehr mit der Geschichte des Landes und den Gepflogenheiten der Japaner und Japanerinnen auskennt sicher ein reizvoller Ausflug in vergangene Zeiten und ein spannendes Lesevergnügen. Mich hat es etwas angestrengt.

Bewertung vom 02.08.2023
April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1
Payne, Lyla

April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1


gut

Lyla Payne " Secrets of the Campbell Sisters, April & May " ist ein hinreissender Roman aus der Regency - Zeit. Er führt ins englische Empire und erzählt die Geschichte von vier Schwestern. In diesem ersten Band stehen die beiden älteren April und May im Vordergrund. Irrungen, Wirrungen, Bälle, Intrigen und ein bezaubernder Schluss.. Alles drin in genau beschriebenem historischen Ambiente.
Sehr schöne Ausgabe, goldverziert, vielleicht eine Idee zu kitschig, aber manchmal ist Kitsch ja auch schön.
Was ich nicht ganz so geglückt fand, war die Vorhersehbarkeit der Handlung. Wenig raffiniert wird die Leserin da durch geführt und es ist von Anfang an klar, wer am Ende mit wem zusammen kommt. Auch sind mir besonders im ersten Drittel viele Wiederholungen aufgefallen. Beispiel: Das Thema, dass die Mädchen in der Reihenfolge ihres Alters heiraten müssen, weil sonst das Erbe verfällt, wurde allzu oft erwähnt und immer wieder platt gewalzt. Insgesamt etwas zu oberflächlich, aber ich habe es trotzdem mit Vergnügen gelesen.

Bewertung vom 17.05.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


weniger gut

Familie Leitz
Eine renommierte Autorin, ein wirklich schön aufgemachtes Buch, eine Geschichte, die mich interessiert - und doch hat es mich leider nicht gepackt. Ich bin etwas enttäuscht und ratlos, weil ich mich mit freudiger Erwartung und grossem Wohlwollen ans Lesen gemacht habe. Es mag an mir liegen, aber keiner der Charaktere konnte sich in mein Herz schleichen, mit keinem habe ich mitgelitten, keinen fand ich richtig spannend beschrieben. Seltsam distanziert und leblos wirkte der Roman auf mich. Vielleicht ist es der Schreibstil, der mir einfach nicht zu liegen scheint. Ich mag einfach nicht, wenn in der Gegewartsform geschrieben wird. Das fühlt sich für mich immer irgendwie unnatürlich an und ich muss mich zum Weiterlesen zwingen. Dabei hat mir die sorgfältige Recherche sehr gut gefallen. Die liebevolle Gestaltung mit Fotos, alten Plakaten, etc. war sehr ansprechend, aber leider..

Bewertung vom 17.05.2023
Idol in Flammen
Usami, Rin

Idol in Flammen


gut

Strange.
Das Cover passt hervorragend zum Roman, eine verschwommene Darstellung des japanischen Mädchens mit blondgefärbten Haaren vor blauem Hintergrund -
Blond, wie sein Idol, blau wie die Lieblingsfarbe des Idols. Es ist eine tieftraurige Geschichte einer Depression und dem missglücktem Versuch, durch extremes Fan- sein die Leere zu füllen. Ein unglückliches, einsames Mädchen ohne wirklichen Rückhalt und ohne Zuneigung ihrer Familie zerbricht an den Anforderungen der japanischen Gesellschaft und kann die Erwartungen nicht erfüllen. Als Ersatz für echte menschliche Beziehungen wird ihr Idol immer wichtiger und sie richtet ihr ganzes Leben nach ihm aus. Diese Entwicklung wird sehr eindrücklich und realitätsnah bis zur Schmerzgrenze beschrieben. Der Schluss lässt mich etwas ratlos zurück, aber ich denke, es ist ganz zaghaft optimistisch.

Bewertung vom 29.04.2023
Weniger ist Meer
Neder, Christine

Weniger ist Meer


sehr gut

Sensible Selbstfindung
Eine Reisebloggerin kommt in Portugal zur Ruhe und schafft sich ihr Zuhause am Atlantik. Mit Mann, Kind und Hund in eine ungewisse Zukunft auswandern, der Weg dahin in Zweifel und Selbstfindungsprozess, in Sicherheit und mit Rückschritten, mit Schicksalsschlägen und Glücksmomenten - Das wird hier in pittoresker Sprache, mit grosser Sensibilität erzählt! Der Weg vom ersten Gedanken daran, wie er mit Fantasie Form annimmt und wie das Paar sich an die Umsetzung macht, die letzten Endes nicht traumhaft leicht, sondern mit viel Gelassenheit und Geduld gelingt, hat mich mitgenommen und berührt. Manches war mir aus der Seele geschrieben. Kein Auswandererbuch mit praktischen Tipps, sondern eine Seelenreise mit viel Mut, Ideen und Vertrauen ins Leben selbst! Dazu Lokalkolorit, Liebeserklärungen an Meer, Sand und Sterne - Saudade!

Bewertung vom 26.04.2023
Mutterliebe
Selvig, Kim

Mutterliebe


weniger gut

Mittelmässig! Dieser sogenannte Justiz-Krimi um die Journalistin Kiki Holland hat mich leider nicht gepackt. Zu konstruiert erschien mir die ganze Geschichte. Am Schluss ein inhaltlicher Fehler. Ein paar Rechtschreibfehler waren auch drin ( Föhn statt Fön.. z.B. ) . Nicht gut lektoriert, meines Erachtens. Dazu möchte ich in einem Roman nicht das F- Wort lesen, hier kam es dreimal. Das geht genauso wenig wie das N-Wort. Um die Gesinnung zu beschreiben, genügen weniger drastische Formulierungen. Die Motivation für den Kindesmord wurde mir nicht wirklich plausibel. Unter einem Justiz-Krimi hätte ich mir viel mehr Gerichtsszenen vorgestellt und nicht die hanebüchenen Detektivabenteuer der Protagonistin. Die privaten Anbahnungen haben mich eher gelangweilt, waren sie doch sehr schablonenhaft und aufgesetzt. Ich wurde nicht warm mit Kiki Holland. Das ganze Geschehen empfand ich als aufgesetzt und oberflächlich. Kein grosser Wurf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Was für ein erstaunliches Leben! Was für eine Zeit! Der wie eine Autobiografie anmutende Roman über den Filmstar Hedy Lamarr aus Österreich: Jüdischer Herkunft, Theaterschauspielerin, dann repräsentative Gattin eines einflußreichen, toxischen Waffenhändlers, Flucht aus Europa, Filmkarriere in Hollywood, Adoptivmutter, mehrmals verheiratet- und schliesslich Erfinderin- beschreibt eine aussergewöhnliche Frau. Und er zeigt, in welch engen Grenzen sich das Leben von Frauen vor nicht allzu langer Zeit noch bewegte. Als es Bestimmung war, zu heiraten, den Beruf aufzugeben und sich ganz dem Familienleben zu widmen. Als eine Frau, die technisch begabt war, in ihre Schranken verwiesen und nicht ernst genommen wurde. Still, angepasst und schön hatte sie zu sein. Gut, dass sie zumindest später noch Anerkennung fand. Ich hätte gern noch mehr erfahren, wäre gern noch mehr in die Tiefe gegangen. Ob Hedy Lamarr das Buch gefallen hätte?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


ausgezeichnet

Ein Lesevergnügen! Ich habe den ersten Portugal- Krimi der Autorin in 2 Tagen verschlungen. Es ist sehr spannend, flüssig geschrieben, nie platt und mit vielen kulinarischen Genüssen gespickt. Dazu atmosphärisch dichte Land- und Ortschaftsbeschreibungen, die sofort " Saudade " auslösen, die Sehnsucht nach dem Süden. Die Story schreit nach einer Fortsetzung, hoffentlich bald. Zumal sich da auch etwas Zartes in puncto Liebesdingen ankündigt, was unbedingt weiter gesponnen werden muss. Auch, wie es sonst mit der Protagonistin writergeht, bleibt spannend! Das Cover ist sehr schön gestaltet, mit den blauweissen Kacheln, die so typisch für Portugal sind. Auch innen ist das Buch sehr schön und ansprechend gestaltet. Mir gefallen die eingerahmten Erklärungen portugiesischer Genüsse, Redewendungen und auch Flüche, die jedem Kapitel vorangestellt sind. Absolute Leseempfehlung für Krimifans und Portugalbegeisterte, und solche, die es werden wollen!