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Ursula D.

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 19.07.2016
Moffenkind
Böhm, Jörg

Moffenkind


ausgezeichnet

"Es hat eben seinen Preis, wenn man sich mit dem Teufel einlässt!"

Wilhelmina Nissen, Besitzerin einer großen Kaffeerösterei beschließt ihren 90.Geburtstag während der Jungfernfahrt eines großen Kreuzfahrtschiffes zu feiern und die gesamte Familie, bestehend aus ihrem Sohn Karl, ihrer Nichte Charlotte und ihrer Großnichte Eva, hat Folge zu leisten, denn einer Wilhelmina Nissen widerspricht man nicht.
Doch Wilhelmina wäre nicht Wilhelmina, wenn sie nicht auch noch etwas anderes im Sinn hätte. Mit ihr fährt ein großes Familiengeheimnis, welches sie nach 70 Jahren nun endlich lüften möchte, um mit ihrem Gewissen ins Reine zu kommen.
Dies hindert sie jedoch nicht daran ihre Mitreisenden verbal zu quälen und gegeneinander auszuspielen.
Auch die Anwesenheit der Besitzer einer konkurrierenden Kaffeerösterei, auf dem Schiff, ist sicherlich kein Zufall.
Selbst ihre Großnichte Eva ,die bisher nicht allzusehr unter der Tyrannei ihrer Großtante leiden musste, wird hellhörig als bei einem Abendessen der Name ihrer besten Freundin fällt. Diese ist nämlich seit 20 Jahren spurlos verschwunden. Hat ihre Familie etwa damit etwas zu tun? Sie beginnt Nachforschungen anzustellen. Doch während sie noch nach weiteren Hinweisen sucht, kommt es zu zwei mysteriösen Todesfällen.

Jörg Böhm ist es mit diesem außergewöhnlichen Krimi gelungen, Vergangenheit und Gegenwart brilliant miteinander zu verknüpfen.
Der Schreibstil ist sehr bildgewaltig und ich hatte oft das Gefühl mit den Protagonisten am selben Tisch zu sitzen. Für mich verbarg sich der Mörder, fast bis zum Schluß, hinter einem schwarzen Vorhang, den ich einfach nicht lüften konnte, da mich der Autor immer wieder auf falsche Fährten gelockt hat.Kaum hatte ich den Vorhang etwas angehoben, schon fiel er wieder herunter.

Ein außergewöhnlicher Krimi, abwechslungsreich und nicht zu schnell durchschaubar. Ganz nach meinem Geschmack.
Dafür gibt es fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.
Vielen Dank lieber Jörg.

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Bewertung vom 06.07.2016
Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
Milchman, Jenny

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken


ausgezeichnet

"Nachts, wirken alle Dinge schlimmer, schon vergessen?"

"Night Falls - Du kannst dich nicht verstecken" von Jenny Milchmann ist ein Thriller, der es in sich hat.

Sandy Tremont, Psychotherapeutin im örtlichen Krankenhaus, ihr Ehemann Ben, ein erfolgreicher Veranstalter von Adventure-Touren und ihre 15jährige Tochter Ivy - auf den ersten Blick eine glückliche, harmonische Familie. Finanziell unbhängig leben sie in einem Traumhaus fernab der Stadt in den Adirondacks.
Doch der Schein trügt. Instinktiv spürt Ivy eine Gefahr, die sie nicht benennen kann. Welches Geheimnis verbirgt ihre Mutter? Ivy kann sich ihr Misstrauen nicht erklären, bis eines Abends plötzlich zwei entflohene Häftlinge in ihr Zuhause eindringen und von ihrem Vater verlangen, ihnen bei der Flucht zu helfen.
Ein unerwarteter Schneesturm vernichtet jedoch alle Pläne und von nun an überschlagen sich die Ereignisse, denn Ivy´s Mutter kennt einen der Männer.

Die Sprache des Buches ist flüssig und es kommt sehr schnell zu einem Spannungsaufbau, dem man sich nur noch sehr schwer entziehen kann.

Die Zeitwechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind durch Kapitel unterteilt und dadurch sehr gut nachvollziehbar.

Die Aufmachung des Buches sowie der Klappentext, haben mich dazu veranlasst es zu lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Jenny Milchman versteht es meisterhaft den Leser in die Psyche der Charaktere eintauchen zu lassen und ich habe "Night Falls", trotz Zeitmangels, innerhalb von zwei Tagen verschlungen.
Auch deshalb bekommt dieses Buch von mir fünf Sterne und ich denke alle diejenigen, die Thriller mit psychologischem Hintergrund mögen, geben mir Recht.

Das Buch ist im Juli 2016 im Ullstein Verlag erschienen.

Bewertung vom 15.06.2016
Die Frau, die allen davonrannte (eBook, ePUB)
Snyder, Carrie

Die Frau, die allen davonrannte (eBook, ePUB)


sehr gut

Aganetha, geboren um zu Laufen

Aganetha Smart, mittlerweile 104 Jahre alt blickt auf ein langes, ereignisreiches Leben zurück, in dem sie eigentlich immer nur eins wollte; Laufen, laufen laufen!

Laufen um zu gewinnen, Laufen um zu vergessen, Laufen als Ausdruck von purer Lebensfreude!

Aganetha, inzwischen Bewohnerin eines Altenheims, den körperlichen Tücken des Alters ebenso machtlos ausgeliefert wie dem Pflegepersonal, aber geistig fit bekommt plötzlich unerwarteten Besuch.
Zwei junge Leute bitten Sie um ein Interview für einen Film über erfolgreiche Sportlerinnen des vergangenen Jahrhunderts. Einer vagen Eingebung zufolge sagt sie zu und nimmt uns mit auf die Reise in ihre Vergangenheit.
Anschaulich schildert sie ihre Kindheit mit zahlreichen Geschwistern auf einer einsam gelegenen Farm in Kanada und wie sie es geschafft hat trotz aller Konventionen in der damaligen Zeit Olympiasiegerin zu werden.

Carrie Snyder, selbst eine Läuferin, hat mich mit ihrem flüssigen und einfühlsamen Erzählstil überzeugt.
Ich habe mit Aganetha gelitten ebenso wie ich mich mit ihr gefreut habe.
Kurz gesagt, es war einfach schön an Aganethas Leben teilhaben zu dürfen sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart.

Einen Stern Abzug gibt es für die leider manchmal nicht chronologische Reihenfolge der Vergangenheit, was ich zuerst etwas verwirrend fand aber trotzdem:

Absolut lesenswert!!!

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