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Bewertungen
Insgesamt 408 BewertungenBewertung vom 16.11.2024 | ||
Die Story, die in dem 2017 veröffentlichten Buch präsentiert wird, trägt sich 1987 zu. Man muss sich schon sehr in diese Zeit zurückversetzen, um die Handlungen nachvollziehen zu können, und sich mit der Geschichte Nordirlands und der IRA auseinandersetzen, um bestimmte Sichtweisen und eine gewisse Fatalität zu verstehen. Die Geschichte ist ruhig, mit gewissem Wortwitz und eben der beschriebenen Fatalität der Denkweise des Protagonisten Sean Duffy präsentiert: der Tod einer Journalistin, die sich mit Kindesmissbrauch in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche befasst und dabei auch Personen in höchsten Kreisen auf die Füße zu treten in Begriff ist. Der Mord wird als Selbstmord inszeniert und Sean Duffy soll dazu instrumentalisiert werden, eben dies zu beweisen. Aber er wäre nicht Sean Duffy, wenn er da nicht nachhaken würde. Auf der Rückseite wird Ian Rankin zitiert: „McKinty haut einen vom Hocker“, das kann man so nicht unterschreiben. Grundsolide Spannung trifft es aber schon. |
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Bewertung vom 11.11.2024 | ||
Eine merkwürdig verwinkelte Geschichte voller Vertuschungen, Täuschungen, falscher Entscheidungen. Eine Clique trifft sich erstmalig nach sieben Jahren wieder, um an der Beerdigung einer früher ebenfalls zu dieser Clique gehörenden Freundin teilzunehmen. Dabei kocht eine Geschichte wieder hoch, die Anlass dafür war, dass die Clique vor Jahren auseinanderfiel. Geschickt werden hier Begebenheiten seit der Ankunft der Gruppe von Tag eins bis fünf, und den Ereignissen, denen sich die Ermittler später von Tag fünf bis neun gegenübersehen, abwechselnd geschildert, und dabei der ganze Hintergrund der Geschichte, der heutigen, wie der vor mehr als sieben Jahren, aufgedröselt.. Das sorgt für spannende Abwechslung. Der Inhalt dieser Geschichte wie auch die Handlungen und Eigenheiten der Protagonisten sind aber so beschafften, dass leicht Schwermut bei der Leserschaft entstehen könnte. Am Ende ist man doch ziemlich erschüttert, was an der sehr eindringlichen, atmosphärisch dichten und bildhaften Sprache der Autorin liegen mag. |
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Bewertung vom 07.11.2024 | ||
Verloren im Moor (eBook, ePUB) Ein bisschen stark und nicht sehr überzeugend: Ein übermächtiger Gegner greift DI Nikki Galenas Team an und will Ausgleich. Zu den Angriffen gehören der Tod eines gerade erst zum Team dazu gestoßenen Kollegen, die schweren Verletzungen einer Polizistin und einer Mitarbeiterin eines Beerdigungsinstituts, das Abbrennen der Garage von Nikki Galena und das Unterbringen des Fahrzeuges, mit dem der junge Polizist getötet wurde, im Schuppen von Nikki. Außerdem das Beschmieren des Kofferraums von Nikki mit Blut, das Abräumen des Kontos eines Kollegen sowie eine lückenlose Überwachung aller Kommunikationswege, im Revier und bei ihr zuhause. Sie und ihr Team stehen rat- und machtlos da und finden keinen Bezug, überprüfen einige mögliche Verdächtige, finden aber erst ganz zum Schluss überhaupt heraus, wie sie möglicherweise des Snipe genannten Angreifers habhaft werden können, nicht ohne erneut überrascht zu werden. Das Buch ist gut geschrieben, flüssig und spannungsreich, treibt auch die Leser ein bisschen durch die Seiten. Aber muss der Gegner wirklich dermaßen übermächtig sein und alle Ermittler wie die Versager dastehen lassen? Das trübt den ansonsten wirklichen Lesegenuss ein wenig. |
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Bewertung vom 04.11.2024 | ||
Auf merkwürdige Weise finden eine unterforderte Polizistin, ein Persönlichkeitspsychologe, eine rachsüchtige Frau, die Online-Dater in eine Falle lockt, und eine Hackerin zusammen. Daniel, der gerade bei der Online-Dating Plattform angefangen hat und dort Honeytrappern auf die Spur kommen soll, trifft auf Lupita, die einem Vermisstenfall nachgeht und auf diese Plattform stößt. Zusammen mit der Hackerin Sasha kommen sie Mary auf die Spur, die Männer in die Falle lockt, die offenbar auf dem Dating Portal nach Sexgespielinnen suchen und ihre Frauen betrügen. Das klärt aber nicht den Vermisstenfall auf, dem nach Recherche weitere folgen. Lupitas Vorgesetzter will von Vermissten nichts wissen, also macht sie sich mit Daniel, Sasha und Mary selbst an die Auflösung, was gründlich schief läuft. Nach Hinzuziehung übergeordneter Stellen scheint der Fall gelöst, was sich als Irrtum herausstellt. Ein ständiges Hin und Her der Vorgänge, was sich auch im schnellen Wechsel der Darstellung der Geschichte aus Sicht der Protagonisten niederschlägt. Das treibt die, allerdings recht unwahrscheinliche, Geschichte voran. Ein spannungsaufbauender Schreibstil hält die Leser bei der Stange. Das Ende dann wieder etwas zu gewollt. Insgesamt aber eine gelungene Lektüre. |
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Bewertung vom 02.11.2024 | ||
Psychometrische Tests, mit denen Verhaltens- und Denkkompetenzen gemessen werden: Das alleine klingt schon einmal erschreckend. Der gläserne Mensch pur, quasi. Und ausnutzbar. Was in dieser Geschichte auch passiert. Auf schrecklich folgenreiche Weise. Aus wechselnder Sicht der Protagonisten, auch aus Tätersicht, und in Retrospektiven, die die Hintergründe beleuchten, geschrieben, wird hier eine Reihe bestialischer Morde präsentiert und der verzweifelte Kampf der Hauptfigur, weitere Morde zu verhindern, beschrieben. Die Szenarien teilweise sehr erschreckend. Sehr eindrücklich, das Hadern der Hauptprotagonistin mit sich selbst. Befremdlich das Agieren der Polizei, sehr unengagiert, sehr uninteressiert. Als wendungsreich und rasant wird dieser Psycho-Thriller beschrieben. Kann man unterschreiben. |
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Bewertung vom 28.10.2024 | ||
Die Wahrheit liegt in Tötensen Ein neuer Fall für „Hilfsermittler“ Steffen Baumann, eigentlich Journalist, aber eng befreundet mit Kommissar Jens Jacobsen, der nach einem gemeinsamen Abend angeschossen und schwer verletzt wird. Die Spur führt ihn, nach mysteriösen Worten von Jens, bevor dieser das Bewusstsein verliert, nach Tötensen. Derweil versuchen die Kollegen von Jens Spuren in von ihm bearbeiteten Fällen zu finden. Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven, sowie Wendungsreichtum der Handlung sorgen für Spannung und Kurzweil der Lektüre sowie Vorfreude auf die Fortsetzung. |
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Bewertung vom 22.10.2024 | ||
Da geht es ab im Himmelreich, einem idyllisch gelegenen Campingplatz, den Ex-Schauspieler Björn Kupernikus als vagabundierender Privatier mit seinem in die Jahre gekommenen, reparaturanfälligen Camper ansteuert. Ein wasserscheuer Hund auf einem SUP-Board, darunter eine festgeschnallte Leiche, eine neu gegründete, Bürgerwehr, Drohbriefe, Hausfriedensbruch, Immobilienspekulanten und noch so einiges mehr kommen hier vor. Kupernikus begibt sich mit neu erworbener Hündin und Künstlerin Annabelle auf Spurensuche, sehr zum Missfallen des verspannten Kommissars, der ausgerechnet auf den Namen Fass hört - was mit Hündin Pinguin zu amüsanten Situationen führt. Ein ganz anderer Winkelmann, sehr humorvoll, mit vielen Anspielungen und Wortspielen, Besserwisserei und kuriosen Situationen. Das Zwerchfell freut es. |
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Bewertung vom 21.10.2024 | ||
Narbenwald #Thriller (eBook, ePUB) Ein unter Angstattacken leidender Sonderermittler - sehr befremdlich. Ein düsteres Szenario wird hier erstellt, in dem Täter/in Menschen ermordet, ihnen Augen und Ohren nimmt und sie für die Polizei mit mysteriösen Botschaften platziert. Das Ganze wird dann auch noch gefilmt, inklusive der Ermittlungsarbeiten der Polizei, und geht im Internet viral. Es dauert lange, bis die Ermittler überhaupt so etwas wie eine Spur finden, sowohl was den/die Mörder/in betrifft, als auch den/die Produzenten/in der Videos, denn bei einem bleibt es nicht. Dazwischen sehr eindringlich die Tätersicht. Kompakt, nachdrücklich, spannend geschrieben. Eine sehr düstere, betroffen machende Geschichte mit überraschendem Ende. Hält die Leserschaft gefangen. |
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Bewertung vom 19.10.2024 | ||
Der zweite Krimi mit Karl und Mats. Karl hat sich etwas besser im Griff, mit Mats verbindet ihn inzwischen so etwas wie Freundschaft. Da wird der Leichnam eines bekannten Geschäftsmannes, Inhaber einer großen Zementfabrik, im Fjord treibend aufgefunden. Gleichzeitig wird man von der Chefin zu den Kollegen von der Drogenfahndung zeitweise abgestellt, da eine neue Droge mit hohem Reinheitsgrad gerade die Gegend überschwemmt und zu Fällen von tödlicher Überdosis führt. Die Fälle entwickeln sich zäh und man tritt auf der Stelle. Karl geht etwas eigenwillig seinen Weg, unterstützt von Mats und Mikkel. Und so finden sie die Lösung für die vorliegenden Fälle. Karl kann nicht nur seinen 30. Geburtstag, sondern auch eine Beförderung feiern. Auch diese Story ist flott und teilweise aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, bleibt spannend und menschelnd. Karl kommt einem mitunter deutlich älter vor, als seine 30 Lenze und am Ende verhält er sich für einen Augenblick etwas kindisch. Insgesamt aber für alle nordischen Krimis eine gelungene Lektüre. |
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Bewertung vom 16.10.2024 | ||
Von dem Bericht einer Zeugin aufgeschreckt, die einen Mord beobachtet haben will, fahren Lisa und Kollege Markus mit Großaufgebot zum vermeintlichen Tatort, um dort genau nichts vorzufinden. Voller Wut auf die Zeugin, will man sie der Falschaussage bezichtigen. Nur, dass dann der Mord genauso geschieht, wie berichtet - nur eben einen Tag später. Die Zeugin berichtet von Visionen, die sie habe und sie ist fixiert auf Lisa. Während diese die Zeugin zu "knacken" versucht, denn an deren Visionen glaubt sie schlicht nicht, geschehen weitere vorhergesagte Morde, die die Polizei allesamt nicht verhindern kann. Erst als der ins hinterste Büro des Reviers verscheuchte Jan von der OPE mit Hinweisen zu von ihm bearbeiteten Morden an Obdachlosen hinzustößt, scheint sich der Nebel zu lichten. Hinfort wird die Handlung bestimmt von den Wutausbrüchen des Direktore, dem Frust von Jan, Lisa und Markus und den Zügen der Zeugin, die mehr involviert ist, als man meint. Ein wendungsreicher, spannungsgeladener Krimi, der auch sehr emotionsreich, eindrücklich und mit einer gewissen Rasanz geschrieben ist. Nahe am Pageturner. |
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