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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 400 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2024
Blutiger Fjord (eBook, ePUB)
Sonnenschein, Niklas

Blutiger Fjord (eBook, ePUB)


sehr gut

Der zweite Krimi mit Karl und Mats. Karl hat sich etwas besser im Griff, mit Mats verbindet ihn inzwischen so etwas wie Freundschaft. Da wird der Leichnam eines bekannten Geschäftsmannes, Inhaber einer großen Zementfabrik, im Fjord treibend aufgefunden. Gleichzeitig wird man von der Chefin zu den Kollegen von der Drogenfahndung zeitweise abgestellt, da eine neue Droge mit hohem Reinheitsgrad gerade die Gegend überschwemmt und zu Fällen von tödlicher Überdosis führt. Die Fälle entwickeln sich zäh und man tritt auf der Stelle. Karl geht etwas eigenwillig seinen Weg, unterstützt von Mats und Mikkel. Und so finden sie die Lösung für die vorliegenden Fälle. Karl kann nicht nur seinen 30. Geburtstag, sondern auch eine Beförderung feiern. Auch diese Story ist flott und teilweise aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, bleibt spannend und menschelnd. Karl kommt einem mitunter deutlich älter vor, als seine 30 Lenze und am Ende verhält er sich für einen Augenblick etwas kindisch. Insgesamt aber für alle nordischen Krimis eine gelungene Lektüre.

Bewertung vom 16.10.2024
Die Vernehmung
Hebesberger, Roland

Die Vernehmung


sehr gut

Von dem Bericht einer Zeugin aufgeschreckt, die einen Mord beobachtet haben will, fahren Lisa und Kollege Markus mit Großaufgebot zum vermeintlichen Tatort, um dort genau nichts vorzufinden. Voller Wut auf die Zeugin, will man sie der Falschaussage bezichtigen. Nur, dass dann der Mord genauso geschieht, wie berichtet - nur eben einen Tag später. Die Zeugin berichtet von Visionen, die sie habe und sie ist fixiert auf Lisa. Während diese die Zeugin zu "knacken" versucht, denn an deren Visionen glaubt sie schlicht nicht, geschehen weitere vorhergesagte Morde, die die Polizei allesamt nicht verhindern kann. Erst als der ins hinterste Büro des Reviers verscheuchte Jan von der OPE mit Hinweisen zu von ihm bearbeiteten Morden an Obdachlosen hinzustößt, scheint sich der Nebel zu lichten. Hinfort wird die Handlung bestimmt von den Wutausbrüchen des Direktore, dem Frust von Jan, Lisa und Markus und den Zügen der Zeugin, die mehr involviert ist, als man meint. Ein wendungsreicher, spannungsgeladener Krimi, der auch sehr emotionsreich, eindrücklich und mit einer gewissen Rasanz geschrieben ist. Nahe am Pageturner.

Bewertung vom 23.09.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


gut

Ein Puzzle um Leben und Tod. Was zunächst wie ein schlechter Scherz aussieht, entpuppt sich als blutiger Ernst. Weihnachtshasserin Edie O’Sullivan soll ein unvollständiges Puzzle zusammenfügen, sonst werden bis Weihnachten mindestens vier Menschen sterben. Es sind aber nur wenige Teile vorhanden und nur fünf Tage bis Weihnachten. Die als Rätselrentnerin bekannte 80-Jährige Misanthropin begibt sich auf Spurensuche, bezieht ihren Neffen, Detective Inspector bei der örtlichen Polizei, nur bedingt mit ein. Grummelnd, selbstgerecht, besserwisserisch, alle vor den Kopf stoßend und zunächst wenig erfolgreich, versucht sie, die Lösung und damit auch den oder die Täter/in zu finden, was irgendwie mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun haben muss. Erst, als der Plan der/die Täter/in fast aufgegangen ist, findet sie die Hintergründe heraus. Die Idee ist originell, die einzelnen Kapitel auch recht spannend geschrieben, aber in Gänze zu lang. Die Intentionen auf Täterseite nicht ganz nachvollziehbar und etwas wirr. Insgesamt mehr ein Abtauchen von Edie in die eigene, fehlerhafte Vergangenheit, eine Reise ins egoistische Ich mit wundersamer Besserung.

Bewertung vom 21.09.2024
Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2
Engman, Pascal;Selåker, Johannes

Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

War es in Sommersonnenwende brütend heiß, ist es hier klirrend kalt. Eine düstere Geschichte nimmt ihren Lauf, in der Tomas weiter mit seinem eigenen Trauma zu kämpfen hat. Als in der Silvesternacht 94 ein Mord in einem Bordell geschieht, muss er den Entschluss, aus dem Leben zu scheiden, erst einmal aufschieben. Zusammen mit Freund und Kollege Zingo versucht er den Mord, bei dem auch eine nackte Frau plötzlich vom Tatort geflüchtet ist, aufzuklären, obwohl die Säpo ihnen den Fall entzieht. Einem Mord, dem alsbald weitere folgen und sie in das Milieu der Bordelle, Straßenstriche und Hard-Core Pornofilme führt, Dabei stoßen sie erneut auf die Journalistin Vera Berg, die ihre ganz eigenen Recherchen führt, um sich in ihrem neuen Job einen Namen zu machen. Dabei geht sie recht skrupellos vor und ermittelt auch in einem Vermisstenfall, in dem es ausgerechnet um Tomas Bruder geht. Dem will sie den Mord an ihm anhängen. Auch dieser Band ist rasant geschrieben, taucht tief, die die Psychogramme der Ermittler und der Prostituierten ein, in die Machtspielchen der Säpo. Der Leser wird durch die Kapitel getrieben, die fesselnd, spannend, äußerst düster gehalten sind. Und man muss sich fragen, wer hier eigentlich ehrenhaft und moralisch handelt. Die Journalistin und - wie sich herausstellt - der Freund von Tomas ganz gewisslich nicht. Sich vorzunehmen, eines anderen Menschen Leben zu zerstören ist mehr als verwerflich.

Bewertung vom 20.09.2024
Im Schnee lauert der Tod
Troi, Heidi

Im Schnee lauert der Tod


sehr gut

Sein vielleicht persönlichster Fall, der ihn emotional schwer mitnimmt. Privatdetektiv Lorenz Lovis wird von seinem Erzfeind erneut beauftragt. Diesmal herauszufinden, wer in diesem „Jahrhundertwinter“ immer wieder Schneemassen vor die Garage oder den Eingang seines Hotels kippt. Gleichzeitig überschattet ein Lawinenunglück das Geschehen. Ein ehemals berühmter Skifahrer, nun Influencer, stirbt und mehrere Menschen werden verletzt. Der Influencer hat vorher gepostet, dass man auch eine Lawine überleben kann, das wollte er im nächsten Post zum Besten geben. Lorenz kann nicht anders, als auch in diesem Falle zu ermitteln, denn die Lawine ist genau an der Stelle abgegangen, wo auch seine Eltern 30 Jahre zuvor verunglückt und gestorben sind. Und damals wie heute soll angeblich jemand die Lawine ausgelöst haben. Lorenz, der noch schwer mit Albträumen von damals zu kämpfen hat und auch sonst, wie üblich gedanklich reichlich verpeilt ist, tut sich schwer, obwohl ihn Wirt Schorch und seine drei jugendlichen Freunde kräftig unterstützen. Ruhig erzählt, mit eingestreuten witzigen Szenen und Situationen und mit Überraschungslösung am Ende, sowohl in dem einen, wie dem anderen Fall, ist wieder ein lesefreundlicher Regio-Krimi entstanden, der dem zwar trägen, unentschlossenen und verpeilten aber liebenswerten Lorenz Lovis gerecht wird.

Bewertung vom 18.09.2024
Und täglich grüßt die MörderMitzi
Archan, Isabella

Und täglich grüßt die MörderMitzi


gut

Merkwürdige Attentate eines Bogenschützen halten die Kufsteiner Polizei in Atem. Man kommt nicht hinter die Motive und Verdächtige gibt es zwar, aber die scheinen alle ein Alibi zu haben. Mitzi plant mit Rudolfo die Eröffnung eines Cafés, da bekommt die verstörende Nachrichten von ihrem Bruder, der aber schon vor 20 Jahren bei einem Brand zusammen mit seinen Eltern ums Leben gekommen war. Revierchefin Agnes kann ihr nicht helfen, da sie mit dem Bogenschützenfall schon unter Druck steht. Und eigentlich lässt sich die Mitzi ohnehin nicht helfen, da sie ihren ganz eigenen Kopf hat. Und der nimmt in dieser Geschichte, die mit einem spannenden Setting beginnt, einfach zuviel Raum ein. Sowohl das Gedankenwälzen der Mitzi,als auch das der Agnes sind sehr raumgreifend, die Handlungen teils befremdlich. Was leider den Lesefluss etwas hemmt. Konnte man am Anfang noch über das Eine oder Andere schmunzeln, ging das im Verlaufe der Geschichte unter und zu einem Cosy Crime gehört einfach auch das Vergnügliche.

Bewertung vom 16.09.2024
Die rauen Nächte von Graz
Preis, Robert

Die rauen Nächte von Graz


gut

Eine verstörende Geschichte um eine aus einem Transporter geworfene Frau, die alsbald stirbt. Dem sie quasi vor die Füße geworfen wurde, ist ausgerechnet Achim Trost, den man wegen seiner eigenwilligen und alleingängigen Ermittlerart zwar gerne aus der zuständigen Mordkommission geworfen hätte, der aber wegen seiner Erfolgsquote dennoch dabei ist, Sonderermittler des Bundeskriminalamts, und sich nun diesem Fall widmet. Äußerst erfolglos, denn Wochen später taucht immer noch nicht der Hauch einer Spur auf. Dafür gibt es zwei entführte Frauen. Die Geschichte befasst sich überwiegend mit den Albträumen, Panikattacken, verstörenden Visionen von Trost und den Hassattacken der Kollegen auf ihn. Das wirkt bedrückend, teilweise zutiefst deprimierend. Der eigentliche Krimi bleibt im Hintergrund und die Auflösung ist nicht wirklich schlüssig.

Bewertung vom 16.09.2024
Mordshexerei
Stadler, Marion

Mordshexerei


sehr gut

In der Rolle der Privatdetektivin mischt Mary mit Bär wieder gehörig mit im Falle von Schmierereien an der Kirche, später an einem Grab und an Privathäusern sowie der Verwüstung von Gräbern. Ursprünglich beauftragt vom Pfarrer und der Messnerin wird sie bei einer Überwachung hinterrücks niedergeschlagen und die örtliche Polizei übernimmt, zumal dann noch die Leiche der örtlichen „Hex“ gefunden wird. Mary zur Hauptverdächtigen mutiert, wäre nicht Mary, würde sie sich nicht unverdrossen in die Ermittlungen stürzen. Chaotisch, witzig, vergnüglich. Nicht so ernst wie Holzklotzmisere. Und wieder sehr menschelnd. Meine Lieblingsprotagonistin; Penelope.

Bewertung vom 10.09.2024
Zweimal stirbt's sich besser (eBook, ePUB)
Vögl, Ulrike

Zweimal stirbt's sich besser (eBook, ePUB)


sehr gut

Vor dem Hintergrund der sprachlichen und emotionalen Kämpfe, die die Hamburger Kommissarin in Augsburg mit den dortigen Kollegen und Mitmenschen auszufechten hat, treten die Tötungsdelikte fast in den Hintergrund. Eher tragisch die Geschichte, die sich hinter den beiden getöteten Individuen verbirgt. Eher saukomisch die Hürden, denen sich die zug'reiste Saupreissin im Augsburgischen gegenübersieht. Als Leser ist es nicht ganz nachvollziehbar, dass Helena so gar nichts versteht, aber wer schon mal dort war und das Gesprochene gehört hat, weiß, dass man eh nur Bahnhof versteht. Fazit: Eine eher tragische Geschichte, verpackt in viel Witz und Humor.

Bewertung vom 09.09.2024
Deine größte Angst (eBook, ePUB)
Bürgel, Matthias

Deine größte Angst (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Attentat auf dem Weihnachtsmarkt in Konstanz, das fatal an das auf dem Breitscheidplatz in Berlin erinnert. Man sucht lange überaus vergeblich nach dem Täter. Einen Hintergrund wie in Berlin kann man aber bald ausschließen. Falk Hagedorn wird mehrfach von den Ermittlern gebeten, als Fallanalytiker an dem Fall mitzuarbeiten. Was der aber ablehnt. Das Angebot des Bürgermeisters, sich um die Opfer und Angehörigen der Opfer zu kümmern, sie zu beraten, nimmt er nach anfänglichem Zögern aber an. Er selbst hat auf dem Weihnachtsmarkt ein Kind in seinen Armen sterben sehen. Sehr spannend wird in diesen Gruppentreffen jeweils aus Sicht der Teilnehmer deren Wahrnehmung des Tages des Attentats und der Ereignisse dargestellt. Ein äußerst interessanter Ansatz. Auch die Tätersicht wird dargestellt und die Geschichte zu einem Knall zusammengeführt, im wahrsten Sinne des Wortes. Und auch die perfiden Machtspielchen im Hintergrund werden beleuchtet. Es ist bedauerlich, dass Falk sich nun in seine Auszeit begibt. Man hätte noch viel von ihm erwartet.