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Miris Bücherstübchen

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2018
Queen of Blood
Myles, Jill

Queen of Blood


sehr gut

Eingeleitet in Form eines Märchens wird zunächst die Hintergrundhandlung im Prolog erläutert, bevor die eigentliche Handlung beginnt. In dieser Buchwelt ist der Konflikt zwischen den dominierenden Athoniten und den ärmlichen Vidari ein zentrales Thema, aber auch die Legende um die Eterna wird eingeführt - einer versprochenen Frau, die den vampirähnlichen Blutprinzen von den ewigen Fluch erlösen soll. Doch es ist in vielen Augen bloß eine Legende, bis zu dem Tag, an dem die Vidari Seri durch unglückliche Umstände an dem Hof der Athoniten und somit auch zu dem Blutprinzen Graeme gelangt...

Seri ist eine willensstarke und aufopferungsvolle Buchfigur. Sie sorgt trotz ihrer begrenzten Mittel für ihre blinde Schwester und ihren erkrankten Vater und dennoch ist beinahe zu stolz, für die Athoniten zu arbeiten, die ihr Volk verachten.
Dennoch wird auch die komplementäre Seite beschrieben, indem es auch Szenen aus Graemes Sicht gibt, was die Anschauung auf den Konflikt verbessert. Graeme ist als zweite Hauptfigur zunächst kalt und mürrisch, doch mit der Zeit schient ein anderer Charakter durchzuschimmern.
Der Dritte im Bunde ist Rilen, Seris erste Liebe und Freund. Er ist noch widerspenstiger gegenüber den Athoniten als Seri und hegt insgeheim Revolutionsgedanken. Die Umstände des Handlungsverlauf sorgt dafür, dass Seri sich schon bald zwischen den beiden Seiten hin und her gerissen fühlt - einerseits möchte sie ihrem Volk treu bleiben, aber andererseits lernt sie auch die Sicht der Athoniten kennen. Dieser Zwiespalt wurde meiner Meinung nach sehr gut dargestellt und umgesetzt.

Das Buchelement der "Vampire", in dem Buch Die Blutigen oder Ähnliches genannt, hat mich zudem überrascht. Ich wusste zwar, dass das Buch davon handelt, doch ich habe es mir anders ausgemalt und bisher habe ich eine solche Umsetzung noch nicht gesehen. Es ist weder humoristisch, verstärkt düster oder in der heutigen Zeit angelegt, sondern hat einen eigenen Beigeschmack. Das Setting ist mittelalterlich und hat mich gleichzeitig in groben Zügen an Selection, aber auch Die Tribute von Panem erinnert, auch wenn ich es nicht auf den Punkt bringen kann, wieso. Es war eine angenehme Mischung aus diesen Lesefeelings, gekoppelt mit einer überzeugenden, nicht zu unrealistisch schnell voranschreitenden Liebesgeschichte.

Dennoch kann ich keine fünf Sterne für dieses Buch vergeben, so sehr ich das Lesen auch genossen haben. Denn mit jeder Seite habe ich es lieber gewonnen uns sehr hohe Erwartungen an das Finale entwickelt, die dann viel zu unrealistisch waren. Für mich war der Showdown zu kurz und mit ungenügend viel Handlung gefüttert. Es wäre durchaus möglich gewesen, es spektakulärer zu gestalten, sodass es - auch durch die Seitenanzahl - den Eindruck erweckt, die Autorin habe es nur fertigbringen wollen und als ob sie nicht mehr genügend Geduld gehabt hätte.


FAZIT

Somit kann ich unter dem Strich nur betonen wie sehr mich das Setting und der Grundgedanke überzeugt hat. Das Lesefeeling war eine Mischung aus geliebten, bereits bekannten Büchern und trotzdem hatte es immer noch eine einmalige Eigennote. Der Schreibstil trug ebenso dazu bei, dass die Seiten nur so verflogen und ich das Buch immer lieber gewonnen habe. Das Finale jedoch ist für mich noch ausbaufähig gewesen und das Potential des Buches hätte somit noch hinsichtlich dessen ausgebaut werden können.

Bewertung vom 18.07.2018
Eine unbeugsame Braut
Ahrnstedt, Simona

Eine unbeugsame Braut


sehr gut

Eine unbeugsame Braut ist für mich das erste Buch der Autorin und auch aus dem Genre, denn ich wollte mich mal an etwas Neuem probieren und mit diesem Buch schauen, ob das Genre etwas für mich ist. Auch wenn sich der Stil stark von meinen gewohnten Büchern unterschied, habe ich schnell Freude an dem Buch und allgemein dem Genre gefunden.

Eine unbeugsame Braut ist - wie der Titel schon vermuten lässt - ein historischer Liebesroman und auch die Grundhandlung lässt sich mit dem Titel gut beschreiben. Er spielt im 14. Jahrhundert und die zentrale Figur ist Illiana, welche durch ein Missgeschick sich gezwungen sieht, Markus Järv, einen gefürchteten Ritter, zu heiraten. Dabei kommt das damalige Frauenbild stark zum Ausdruck. Die Protagonistin ist ein unerfahrenes, naives, aber wenn auch gutherziges Mädchen, was mich anfangs missfallen hat, doch mit jedem Kapitel wurde sie mutiger und willensstärker und behauptete sich mehr. Diese Entwicklung war zwar vorhersehbar, dafür aber nicht weniger schön.
Gegensätzlich zu ihren liebliches Charakter steht Markus, ein scheinbar skrupelloser Krieger. Aber genauso wie Illiana verändert auch er sich mit voranschreitender Handlung. Doch bis zu der Veränderung kollidieren ihre beiden Charakterzüge und es kommt immer mehr zu Streit, jedoch wird daraus mit der Zeit eine harmonische Beziehung - aus Hass wird Liebe. Um beide Seiten darzustellen, wechselt die Sichtweise ständig.

Der Schreibstil ließ sich für mich wunderbar leicht und flüssig lesen, auch wenn die Handlung teilweise sachlich blieb. Mal ist er sachlich, mal emotional oder spannungserzeugend, je nachdem was gerade gefragt ist.

Dennoch muss ich auch anmerken, dass mir das Ende viel zu harmlos ausgefallen ist. Ich hätte mit einem größeren Showdown gerechnet. Generell machte das Finale nur wenige Seiten aus und ich habe mich mit jeder Seite gefragt, wann es denn nun eingeleitet wird. Und außerdem bleiben ein paar angeklungene Sachen ungeklärt und offen, was mich nicht unbedingt gestört hat.

FAZIT

Eine unbeugsame Braut ist für mich ein gelungenes historisches Buch mit Liebesgeschichte. Ich habe zwar nicht viele vergleichbare Bücher gelesen, aber als Neueinsteigerin in das Genre konnte dieses Buch mich mit seinen Figuren, den Charakterentwicklungen und den zeitlichen Setting, dem 14. Jahrhundert, überzeugen. Lediglich das Finale fiel für mich etwas zu mager und kurz aus.

Bewertung vom 29.03.2018
Der Glanz der Dunkelheit / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.4
Pearson, Mary E.

Der Glanz der Dunkelheit / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.4


ausgezeichnet

Nachdem der letzte Band, aufgrund der Aufteilung bei der Übersetzung in zwei einzelne Bände, sehr unvermittelt geendet hat, war ich äußerst gespannt, wie die Geschichte ihren Lauf nehmen würde und noch viel wichtiger - wie die Reihe enden mochte.

Lia hat Rafe und Dalbreck den Rücken zugedreht und sich auf den Weg nach Morrighan gemacht, dem Ort, an dem alles angefangen hat. Eine große Armee rückt von Venda aus an, um Morrighan anzugreifen und alles scheint unweigerlich auf eine finale Schlacht hinauszulaufen.

Schon zu Beginn wurde klar, dass Kaden und Pauline nun eine wichtigere Rolle spielen würde und ihre Handlungsanteile, aber auch die Anzahl der Kapitel aus ihrer Sicht nahmen zu. Es war wirklich schön, sie zum Schluss noch einmal ins Rampenlicht gerückt zu sehen. Auch zu Kaden konnte man noch einiges herausfinden, denn seine Geheimnisse von seiner Kindheit wurde endlich gelüftet. Insgesamt gesehen wurden alle offenen Fragen, die mir noch im Kopf rumschwirrten, beantwortet und alle offene Handlungsstränge zusammengeführt. Ich finde das Zusammenbringen von Informationsfragmenten immer sehr aufregend, doch in dieser Reihe empfand ich es nochmals besser umgesetzt, da sich manche Fragen schon durch die ganze Reihe erstreckt haben und man nun endlich die Antwort darauf erhält.

Auch weiterhin kann man mit den bereits gewohnten Überraschungen von der Autorin rechnen. Einige Handlungsstränge sind bei mir in Vergessenheit geraten und wurden wieder aufgegriffen. Aber auch neue Ereignisse sorgten für eine stetige Lust zum Lesen, sodass ich nie das Gefühlt hatte, dass die Luft raus wäre. Nur zu Beginn kam die Geschichte nicht recht in Schwung, dafür war der Mittelteil und der Schluss ungewöhnlich actionreich für die Reihe.

Dass die Reihe in Morrighan endete, fand ich eine schöne Idee - Für mich wirkte es so, als würde sich ein Kreis wieder schließen. Zudem hat man zum Anfang der Reihe Morrighan kaum kennenlernen können, zumindest das Schloss nicht und nur Ciciva. Nun wurde auch noch einmal betont, wie stark Lia sich doch auf ihrer Reise verändert hat, da man nun den direkten Vergleich zu ihren Anfängen gegenübergestellt sieht.

Zum den Ende selbst möchte ich nicht viel sagen, weder inhaltlich noch als Wertung, denn alles andere würde meiner Meinung nach die Überraschung verhindern und das eigene Lesegefühl beeinträchtigen.



Um es zusammenzufassen, kann man demnach sagen, dass ich dieses Finale als würdigen Abschluss für die Reihe ansehe. Es schließt den Kreis, klärt alle Fragen und führt die Geschichte zu einem Ende. So schwer es mir auch fällt, mich von dieser Reihe zu verabschieden, muss ich dennoch sagen, dass ich sie immer in Gedächtnis bewahren werde, weil ich sie so schön zu lesen fand.

Bewertung vom 05.02.2018
Die silberne Maske / Magisterium Bd.4
Black, Holly;Clare, Cassandra

Die silberne Maske / Magisterium Bd.4


sehr gut

Allzu lange war es gar nicht her, dass ich die vorherigen Bände der Reihe gelesen habe, aber ich mir sicher, dass man auch nach einer etwas längeren Zeit den Einstieg in die Geschichte gut meistern kann. Denn allzu viel ist trotz der vergangenen sechs Monate nicht passiert. Die Geschichte fängt da an, wo sie aufgehört hat und wiederholt beiläufig alles Wichtige. Call befindet sich in Haft, da das Geheimnis bezüglich Constantins Seele gelüftet wurde. Sein Freund Aaron ist gestorben und Master Joseph versucht Call auf seine Seite zu ziehen, um Constantins Werke fortzusetzten.



Ganz so schlimm ist die Situation dann doch nicht. Calls Freunde halten auch weiterhin treu zu ihn und helfen ihn bei dem Ausbruch. Ziemlich schnell wird jedoch klar, dass Call sich in einer Zwickmühle zwischen seinen "seinem" Ich und dem von Constantin befindet, welcher er im Grunde auch ist. Dieser Konflikt wurde in diesem Band besonders schön ausgearbeitet. Man ist sich oftmals nicht sicher, zu welcher Seite Call tendiert, da die böse immer mehr Einfluss auf ihn bekommt.



Wieder gibt es viele unerwartete Ereignisse, mit denen ich nicht wirklich gerechnet hätte, aber im Gegenzug entpuppte sich auch manches genauso, wie ich gedacht hätte. Dennoch fand ich, dass einiges in diesem Band zu chaotisch geschrieben wurde. Manche Handlungsstränge wurde angefangen und dann links liegengelassen und dafür neue angefangen. Es muss nicht unbedingt ein rein negativer Punkt sein, zwar war ich etwas enttäuscht, da erst zum Ende hin das weitergeführt wurde, das ich mir erhofft hatte, aber manchmal erschien mir die Handlung und die Charaktere einfach nur irrational. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass man den Leser noch etwas hinhalten und verwirren möchte, bevor man das große Finale beginnt. Dabei entstand wohl der Eindruck, dies wäre nur ein halbherziger Lückenfüller, zumal es sehr gekürzt von den Seitenanzahlen, aber auch den Voranschreiten der Story ist.



Trotz allem habe ich auch dieses Buch genossen. Der Schreibstil fasziniert mich immer wieder, den er ist sowohl für kleine, als auch große Leser geeignet. Hin und wieder wird die eigentlich ernste Handlung durch Humor und liebgewonnene Charaktere aufgelockert. Dennoch fand ich die Atmosphäre nicht so schön magisch wie bei den bisherigen.



Aus meiner Rezension kann man bestimmt raushören, dass ich etwas enttäuscht von diesem Band bin. Es wurde schlichtweg an vielen Stellen zu kurz gehalten oder wirkte wie ein Lückenfüller für das große Finale. Ich hoffe wirklich, dass es nur an der Vorbereitung auf das Finale lag und der letzte Band mich überraschen wird. Dennoch kann ich auch etwas Positives zu dem Buch sagen: Es gibt immer noch einiges Überraschendes, Witziges und Neugierigmachendes in diesem Buch, sodass man ihm eine Chance geben sollte.

Bewertung vom 24.11.2017
Tochter des dunklen Waldes
Seck, Katharina

Tochter des dunklen Waldes


ausgezeichnet

Schon mit Die silberne Königin hat mich Katharina Seck mich damals von sich überzeugt. Ihr neuer Fantasyroman Tochter des dunklen Waldes ließ mich ebenfalls neugierig werden, doch waren meine Erwartungen nach ihrem ersten Buch sehr hoch. Vorwegnehmen kann ich dennoch, dass ich trotz allem nicht enttäuscht, sondern gar positiv überrascht wurde!



Im Grunde ist die Ausgangssituation der Handlung genauso simpel wie genial. Unsere Protagonistin Lilah lebt in einem Dorf, das am Morgenwald grenzt. Im Munde der Menschen ist der Wald regelrecht verflucht, gefährlich, unheimlich und bietet Stoff für angsteinflößende Legenden. Als jedoch ihr Freund Dorean aus unerklärlichen Gründen in den Wald geht, folgt Lilah ihm.



Gleich zu Beginn ist von einer Legende die Rede, die im Verlauf immer wieder aufgegriffen wird - manches bewahrheitet sich davon und manches ist einfach nur erfunden. Es hat unheimlich Spaß gemacht, Parallelen zu finden und dem Geheimnis des Waldes immer näher zu kommen. Doch der anfänglich so düster erscheinende Wald entpuppt sich auf eine besondere Art und Weise ganz anders, als man gedacht hätte. Ich war diesbezüglich anfangs verwirrt und hatte immer die Frage im Hintergrund, ob es nicht vielleicht doch anders ist. Dieser und viele andere Plottwists machten das Lesen für mich zu einem unberechenbaren Abenteuer. Dennoch gab es im Gegenzug auch vieles, das ich von Anfang an schon vermutet hatte. Es gibt also beide Extreme - Manches ist transparent und anderes wiederum überraschend.



Der Morgenwald dient als zentrales Setting für diesen Einzelband und ist durchweg magisch. Wie ich schon in Katharina Secks ersten Fantasybuch bemerkt habe, ist ihr markantes Kennzeichen, dass sie allein mit Worten unfassbar tiefe Welten erschaffen kann, die so realistisch und doch verführerisch magisch sind, dass diese beiden Extrema wunderbar vereint werden. Es ist regelrecht malerisch, detailreich, wortgewandt und bildlich, wie sie schreibt. Genau das ist wohl der entscheidende Punkt, der mich dazu verleitete, in die Welt des Morgenwaldes einzutauchen und das Buch ins Herz zu schließen.



Neben dem Erkunden des Morgenwaldes ist auch die Romanze zwischen Dorean und Lilah ein Bestandteil des Buches. Dass sie Dorean in den gefährlichen Wald gefolgt ist, hat mir anfänglich den Eindruck vermittelt, dass die Romanze eine zentrale Rolle spielen würde. Ein wenig enttäuscht wurde ich diesbezüglich, da andere Handlungen in den Vordergrund gerückt wurden und dieser Handlungsstrahl fast vernachlässigt wurde, nur zum Ende hin wurde dieser Faden wieder aufgegriffen. Was die Liebesgeschichte angeht, war ich also etwas enttäuscht, wurde aber mit einer ganz anderen, unerwarteten Entwicklung überrascht.



Das Finale des Einzelbandes war traumhaft spannend und süchtig machend. Zwischendurch hatte es mir etwas an Spannung gefehlt wegen manchen vorhersehbaren Entwicklungen, doch das Ende war genau richtig. Einige Fragen bleiben offen und lassen mich nun spekulieren, wie es bezüglich dessen wohl weitergehen mag. Die Geschichte lebt in mir förmlich weiter und lässt mir viel Fantasie.



Meiner Meinung nach ist Katharina Secks Schreibstil einmalig. Mit ihrem Talent, bildlich zu schreiben, hat sie mich völlig in die Welt ihrer Figuren abtauchen lassen. Trotzdem waren manche Handlungen für meinen Geschmack etwas zu vorhersehbar, dass mir die Spannung im Mittelteil fehlte, was zum Ende hin wett gemacht wurde. Auch die erhoffte Liebesgeschichte ist meiner Meinung nach etwas vernachlässigt worden und wurde stattdessen von einem wiederum unerwarteten anderen Handlungsstrang ersetzt.

Für alle, die gerne in Fantasybüchern schmökern, die einen in sich aufsaugen und einen mit malerischer Sprache betören, ist es das perfekte Buch, um der Realität zu entfliehen und dem Morgenwald sein Geheimnis zu entlocken!

Bewertung vom 22.10.2017
Lord of Shadows / Die dunklen Mächte Bd.2
Clare, Cassandra

Lord of Shadows / Die dunklen Mächte Bd.2


ausgezeichnet

Zu Beginn des Buches hatten ich unfassbare Sorgen, nicht mehr in die Geschichte um Emma und Julian hineinzufinden, zu lang war der erste Band her und ich konnte mich nur noch an die wichtigsten Dinge erinnern, alles andere war weg. Dafür wurde ich überrascht, wie leicht es die Autorin es mir gemacht hat. Ganz bewusst und gekonnt hat sie mir die bisherigen Ereignisse ins Gedächtnis zurückgerufen, indem sie sie hin und wieder mit einfließen ließ. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so spielend leicht fallen würde, alle Geschehnisse und Charaktere überhaupt und generell so schnell wieder hervorrufen zu können. Zudem schließt es trotzdem nahtlos an allem an und Malcolm, Annabel und alles andere sind noch aktuell.

Genau wie im ersten Band steht das Dilemma zwischen Emma und Jules´ verbotener Liebe im Vordergrund. Dennoch gesellen sich auch weitere Probleme dazu, sodass es nicht nur zentral darum ging und Langeweile vermieden wurde. Besonders gut gefallen hat mir, dass Mark, der viele Jahre bei der Wilden Jagd verbracht hat, nun eine sehr wichtige Rolle spielt. Einher geht damit, dass die Welt der Elben mehr beleuchtet wird. Bei den Abenteuern der Figuren lernt man weitere Sitten und Besonderheiten dieses Volkes kennen. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich es nicht, aber genau das hat mir schon immer gefehlt! Sonst ging es primär um die Schattenjäger und ihre Eigenarten, Fähigkeiten usw., doch durch das Beleuchten der Elfen erreicht die Reihe - nein, die ganze Schattenjägerwelt, eine neue Ebene bezüglich der Tiefe. Wie schon erwähnt, habe ich mir bewusst sehr viel Zeit für dieses Buch genommen, um es völlig zu genießen und ich rate es auch jedem anderen. Es ist so lange her, dass ich so tief in ein Buch eingetaucht bin, so sehr bei der Handlung war und die Figuren so gut vor Augen hatte.

Ebenfalls bemerkenswert habe ich es empfunden, dass wieder einmal altbekannte Charaktere wie Jace, Clary oder Magnus und Alec eine Gastrolle bekommen und man erfährt wie es mit ihnen weiterging und wie sie sich über die Jahre entwickelt haben. Besonders Magnus und Alec spielen eine zentrale Rolle in diesem Band und sind der Schlüssel für bestimmte Ereignisse. Es ist einfach so unbeschreiblich schön, diese alten Freunde wiederzusehen, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.

Gleichzeitig geht Cassandra mit diesem Vorgehen einen weiteren wichtigen Schritt einher, der dazu führte, dass ich dieses Buch so sehr ins Herz geschlossen habe. Wie schon bei Magnus und Alec bzw. Kieran und Mark betont sie wieder einmal indirekt die Normalität von LGBT. Dieses Thema scheint es ihr sehr angetan zu haben und ich heiße es äußerst willkommen. Genau so etwas brauchen Bücher! Auch eine andere wichtige Person überraschte mich hinsichtlich dessen und klärte so auch vieles weitere auf, was mir bisher wie ein Rätzel vorgekommen ist.

Auch untypisch ist es, dass es gar kein "Mittelbuch-Syndrom" gibt, wie es sonst bei Trilogien der Fall ist. Fast bei jeder Trilogie, die ich gelesen habe, war es so, dass der mittlere Band unfassbar nachgelassen hat und quasi als Vorbereitung für das große Finale ist. Doch die Autorin hat es geschafft, die Spannung immer konstant zu halten, sodass ich nie das Gefühl hatte, dass meine Leselust nachgelassen hat. Nur zum Ende hin holt sie zum finalen Schlag aus und lässt uns mit einen unglaublich tränenreichen Chliffhanger einsam zurück und den letzten Band sehnlichst herbeisehen.

In Bezug auf den ersten Band hat sich diese Fortsetzung überraschenderweise nicht verschlechtert - im Gegenteil, wenn ich darüber nachdenke, hat mir dieser Band sogar noch besser als Lady Midnight gefallen! Es werden ganz neue Aspekte intensivst beleuchtet, die bisher eher weniger Aufmerksamkeit bekommen haben und es verleiht der ganzen Welt nochmals eine neue Tiefe. Nur hinzusagen muss ich, dass man sich nicht durch das Buch suchten sollte, sondern ausreichend Zeit zum Genießen mitbringen sollte

Bewertung vom 17.10.2017
FAYRA - Das Herz der Phönixtochter
Blazon, Nina

FAYRA - Das Herz der Phönixtochter


sehr gut

Uns erwartet ein neues Buch von Nina Blazon und diesmal ist es ein Kinderfantasybuch für junge Leser ab 10 Jahre. Dies ließ mich jedoch nicht davon abhalten, Feuer und Flamme bei Nina Blazons neuen Titel zu sein und voller Vorfreude darauf zu warten.



Im Zentrum steht die Protagonistin Fee, eine relativ normales Mädchen. Sie ist etwas unzufrieden, weil sie auf Wunsch ihrer Mutter in ein geheimnisvolles altes Haus ziehen mussten. Doch dieses Haus und auch die Vergangenheit ihrer Mutter ist ein Geheimnis, welche mit dem unerwarteten Auftauchen der mysteriösen Fayra aufgewirbelt werden.

Ich selber fand den Namen "Fee" am Anfang zunächst etwas verwirrend und ich habe ihn bei jedem Lesen erst mit den Fabelwesen in Verbindung gebracht und nicht mit einer Figur, obwohl ich mir dessen natürlich bewusst war. Viel aufregender und lustiger fand ich sogar ihre beste Freundin, Nelly. Sie war unfassbar charmant, aber auch mutig und kindisch. Die Freundschaft der beiden steht deutlich im Vordergrund es war einfach nur herzerwärmend, die beiden miteinander rumwitzeln zu sehen oder wie sehr sie aufeinander zählen können.



Besonders an der Art und Weise, wie die Figuren miteinander reden, wurde deutlich, dass dieses Buch insbesondere für jüngere Leser geschrieben wurde. Es ließ sich vom Schreibstil her luftig leicht lesen, nahezu malerisch und man konnte der Handlung spielend leicht folgen. Ich, als Kinderbuch-Entwachsene, fühlte mich dennoch teilweise unterfordert, was selbstverständlich ist, da es immerhin ab 10 Jahren ist. Dennoch fand ich die Geschichte und der kindliche Schreibstil nicht schlecht, sondern sogar sehr gut und teilweise empfehlenswert für Leser, die oberhalb dieser Altersgruppe sind. Von dem Inhalt, der das Buch hergibt, würde ich sogar sagen, dass man daraus aus super ein Jugendfantasybuch hätte machen können.



Trotz dem leichten Folgen der Handlung und dem Schreibstil ließ mich die Autorin dennoch so manches Mal im Dunkeln stehen. Vieles war mysteriös und verschleiert und wartete nur darauf, entdeckt zu werden. Und neugierig wie Fee und Nelly sind, nehmen sie uns auf ihr Abenteuer mit, das von Fayra, dem geheimnisvollen Mädchen ausgeht. Sie machte die ganze Geschichte erst aus und man könnte sie als eigentliche Protagonistin bezeichnen, wenn nicht der Einblick in Fees Gedanken oder die Mysteriösität gewesen wäre. Es hat mir ungemein Spaß gemacht, Stückchen für Stückchen mehr über sie und die Parallelwelt zu erfahren und schließlich doch in die Irre geführt zu werden. Dennoch waren manche Passagen künstlich in die Länge gezogen und bremsten gelegentlich den Lesefluss.



Dafür, dass dieses Buch für jüngere Leser angesetzt ist, muss ich eingestehen, dass es mir überraschend gut gefallen hat. Es war zwar nicht zu übersehen, für welche Altersgruppe dieses Buch angesetzt ist und trotzdem fand ich es äußerst kurzweilig. Vom Inhalt her entspricht es so machen Jugendbuch und könnte, wenn man den kindlichen Erzählstil außer Acht lässt, auch dazu zählen. Der Lesefluss war sehr angenehm und ich konnte allem leicht folgen, nur an machen Stellen gestaltete sich die Geschichte etwas zäh, da die Spannung etwas nachgelassen hat.

Bewertung vom 16.10.2017
Die Gabe der Auserwählten / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.3
Pearson, Mary E.

Die Gabe der Auserwählten / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.3


sehr gut

Nach einiger Warterei gib es mit Lias Geschichte nun weiter! Nachdem sie aus Venda mit Rafe und seinen Anhängern fliehen konnte - jedoch angeschossen wurde - führt sie ihr Weg nach Dalbrack, dem Königreich von Rafe. Und vorab kann ich schon mal sagen, dass uns wieder ein Haufen von Geheimnissen, Spannung und liebevollen Charakteren erwartet - auch viele schon bekannte.



Wie ich schon vermutet hatte, führt uns Lia in diesem Buch nach Dalbreck, dem letzten der drei Königreiche. Insgesamt konnte man zwar nur einen eingeschränkten Blick auf dieses Volk werfen, dafür war es jedoch umso interessanter. Viele militärische Aspekte werden beleuchtet und ergänzen die Geschichte ungemein. Dabei kommt Lia Rafe umso näher und ihre Zukunft schon völlig festzulegen, denn sie soll an Rafes Seite die neue Königin werden. Andererseits muss sie auch ihre Bestimmung erfüllen und ihr unabhängiger, rebellischer und starker Charakter lässt sich dies nicht gefallen und es sind Unstimmigkeiten zwischen den beiden vorprogrammiert.

Ich selber habe mich nie wirklich für eine Seite entscheiden können - Rafe oder Kaden. Und bis zu einem gewissen Punkt war ich auch immer noch zwischen den beiden hin und her gerissen, genauso wie die Protagonistin. Als sie sich jedoch schließlich für einen entscheidet, fällt mein Urteil genauso aus. Die Autorin ist sehr begabt darin, die Empfindungen der Protagonistin auf die des Lesers zu übertragen und die Wirkung der Nebenfiguren erfolgreich umzusetzen; dies wurde mir in diesem Band verstärkt bewusst.



Besonders Rafe, aber auch die anderen beiden Hauptfiguren, müssen sich immer wieder der Situation anpassen und werde dadurch verändert. Insbesondere bei Rafe ist es mir aufgefallen, da er immer mehr Verantwortung bekommt und nun unter großem Druck steht. In diesem Band ist zwar vergleichsweise wenig Spannendes passiert, dennoch war es nicht uninteressant - Im Gegenteil! Ich habe genauso viel, wenn nicht sogar mehr als bei den Vorgängern mit gefiebert.



Dennoch bin ich etwas enttäuscht, dass man nicht mehr zu der Gabe von Lia erfahren hat. Als ich damals den Titel des dritten Bandes gelesen habe, war ich sehr gespannt darauf, mehr dazu erfahren, da der Titel es vermuten ließ. Dass man jedoch kaum mehr über die Gabe erfahren hat, machte meine Hoffnung zur Nichte. So vieles gilt es noch zu klären, zumal man sich die Auflösungen von vielen Geheimnissen nur wage erschließen kann. So vieles muss noch geschehen, bevor die Reihe zu Ende geht. Und es bleibt nur noch ein Band, der auch etwa 350 Seiten haben wird... Es muss so viel darin passieren.



Da der dritte und letzte Band im Englischen bei der deutschen Übersetzung in der Hälfte in zwei einzelne Bände geteilt wurde, hatte ich schon erwartet, dass das Ende keinen allzu großen Chliffhanger aufweisen würde wie bei den bisherigen zwei Bänden. Genau das war der Fall, jedoch habe ich später erfahren, dass die Autorin ein extra Ende für den Übergang geschrieben hat, um die Spannung anzuheben. Da ich genau das Gegenteil empfunden habe, war ich etwas überrascht und auch sogar etwas traurig darüber. Generell war der Lesefluss unangenehm gestört worden von der Aufteilung in zwei Bände. Ich hätte wirklich lieber etwas länger gewartet und dafür ein abgeschlossenes und etwas dickeres Buch in den Händen halten zu können.



Ich bin ein riesen Fan dieser Buchreihe und bin noch ein viel größerer geworden nach diesem Band. Dennoch dachte ich aufgrund des Titels, dass der Inhalt bzw. Schwerpunkt des Buches in eine andere Richtung geht und war diesbezüglich ein wenig enttäuscht. Auch das Ende war trotz des extra geschriebenen Übergangs unerwartet lau. Es war zwar spannend und weckte meine Neugierde auf den letzten Band, dennoch war er nicht mit den bisherigen zu vergleichen.

Bewertung vom 05.10.2017
Bitterfrost / Mythos Academy Colorado Bd.1
Estep, Jennifer

Bitterfrost / Mythos Academy Colorado Bd.1


sehr gut

Nach dem sechsten Band der Mythos Academy Reihe gab es eigentlich ein Happy End. Unsere Heldin Gwen Frost hat als Nikes Champion Loki besiegt und alles schein gelöst. In dieser Spin-Off Reihe geht es nun jedoch um die Spartanerin Rory, Gwens Cousine, die wir bereits in dem fünften und sechsten Band kennenlernen durften. Doch die Ruhe des Happy End täuscht...




Rory kann als Spartanerin genauso wie Logan aus jedem Gegenstand instinktiv eine Waffe machen und alles und jeden töten. Schon allein darin unterscheidet sie sich zu Gwen an Anfang. Gwen ist grundverschieden und sollte nicht mit Rory gleichgesetzt werden. Es ist ungemein erfrischen, die Sichtweisen von einer starken Spartanerin zu sehen und noch mehr dazu herauszufinden, wie sie ticken.

Dennoch hatte ich - insbesondere am Anfang den Eindruck, als wäre ihre Ausgangssituation ähnlich. Beide haben ihre Eltern verloren, bei Rory ist es nur so gewesen, dass sie nach den Versterben erfahren hat, dass sie Schnitter waren. Das macht sie genauso wie Gwen zu einer Außenseiterin. Doch schnell wurde mir klar, dass Rorys Geschichte in eine völlig andere Richtung gehen würde, voller Spionage- und Detektivarbeit.




Mich hat Rory sehr an Gwen erinnert und dies unterstützte die altbekannte Stimmung umso mehr und hieß mich in der Welt wieder willkommen, auch wenn die Geschichte diesmal an einer anderen Academy stattfindet, die Gwens jedoch sehr ähnelt. Dabei wurde hin und wieder Szenen und Erinnerungen von Gwen durch Rory wieder hervorgerufen. Es war schön nostalgisch, wieder etwas von ihr zu hören, da ich dachte, nie wieder etwas von ihr zu hören. Dennoch hatte ich den Eindruck, als ob Gwen Rory in ihrem eigenen Buch aus dem Rampenlicht drängen würde. Immer wieder wurde deutlich, wie sehr sie als Heldin gefeiert wird, auch an einer anderen Schule. Sie wurde ein paar Mal zu oft erwähnt für meinen Geschmack, so gerne ich sie als Figur auch habe. Einerseits war es schön, an die alte Zeit erinnert zu werden, aber andererseits hätte ich mir auch gewünscht, dass Rory noch mehr zur Geltung kommt.




Rory an sich trotz der Gemeinheiten der anderen eine sehr selbstbewusste Protagonistin, die sich wacker schlägt. Ich habe sie schnell lieb gewonnen und ihre Ich-Perspektive war sowohl angenehm als auch bewegend. Sie muss viel einstecken, nicht zuletzt weil ihre Eltern Schnitter waren, sie sie dadurch aber nicht weniger lieb hatte. Ihr Humor und Zwanglosigkeit stechen einen sofort ins Auge. Vieles, was mir in der Hauptreihe noch gar nicht an ihr aufgefallen ist, wurde nun noch einmal deutlicher gemacht.

Neben Rory taucht auch ihre Tante Rachel und Raven aus der Hauptreihe auf. Besonders, dass das Mysterium um Raven wieder aufgegriffen wurde, hat mich sehr gefreut. Jedoch um Spoiler bezüglich der Hauptreihe zu vermeiden, verrate ich hierzu nicht zu viel.



Ich war unfassbar traurig, als die Mythos Academy Reihe geendet hat, daher war ich hellauf begeistert, als ich von dieser Spin-Off Reihe erfahren habe. Ich fand Rory schon damals interessant und ich bin froh, dass Jennifer Estep dieses Potential genutzt hat, um ihr eine Reihe zu widmen.

Es herrscht eine ähnliche Stimmung und besonders am Anfang habe ich viele Parallelen zu Gwen entdeckt, doch die Geschichte hat sich zum Glück völlig anders entwickelt. Dennoch hatte ich an manchen Stellen das Gefühl, dass Gwen immer noch Rory aus dem Mittelpunkt drängt, weil sie oftmals selbst an Rorys Schule präsent schien. Ich hätte mir gewünscht, dass man sich davon etwas mehr gelöst hätte - Doch zu einer Einschränkung im Lesevergnügen hat es nicht geführt, man kann es ruhigen Gewissens mit der Frost-Reihe auf eine Stufe stellen!

Bewertung vom 05.10.2017
Phönix Bd.1
Peinkofer, Michael

Phönix Bd.1


sehr gut

Eine scheinbar andere Welt, in der alle Menschen in einem Dorf umgeben von Mauern und einem endlosen Wald lesen. Draußen, außerhalb der Mauern nichts anderes als Wald und der Schnitter, der alle bestraft, die sich rauswagen.

Allein der Klappentext hat mich neugierig gemacht, was es mit dem mysteriösen "Phönix" auf sich hat, der vor Generationen die Menschen gerettet haben soll und nun die Gesetzte macht, obwohl ihn nie einer zu Gesicht bekommen hat. Alles erschien mir mysteriös und warf Fragen bei mir auf, zu denen ich nur zu gerne eine Antwort wollte.



Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Callista, welche diese mysteriösen Bedingungen und die Erzählungen von dem Phönix, dem Schnittern und weiterem nicht einfach hinnehmen möchte. Sie war mir auf Anhieb zur Freundin geworden, da sie - nicht wie die anderen - alles hinterfragt. Denn es erschien mir sehr merkwürdig, dass die Menschen den abstrusen Erzählungen ohne Beweise Glauben schenkten. Mir war einfach schleierhaft, wieso man diese Regeln nicht hinterfragt. Dies führte dazu, dass mir das alles etwas unrealistisch vorkam, auch wenn immer wieder Argumente gebracht wurden, wie es möglich ist, dass allem blind geglaubt wird.

Daher konnte ich wunderbar in die Rolle vom Callista eintauchen, da sie ebenso wie ich, alles nicht nur einfach hinnehmen wollte, sondern dem Sinn auf der Spur war. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Fragen und Widerwillen nachvollziehen.



Der Schreibstil war für mich angenehm zu lesen und er ermöglichte es mir, das Buch in Rekordzeit zu lesen, ohne das Gefühl zu haben, keine Lust mehr zu haben oder eine Pause zu brauchen. Dennoch hatte ich - insbesondere bei den Dialogen - den Eindruck, als würden sich die Gespräche sehr einfach von der Sprache gestalten. Ich weiß nicht so recht, ob es daran liegt, dass ich anderes gewohnt bin oder gut zu den noch jungen Figuren passt. Einen wirklichen bedeutenden negativen Punkt sehe ich jedoch nicht darin.



Ab einem gewissen Punkt, begeben sich unsere Protagonisten auf ein großes Abenteuer, das Licht ins Dunkele bringen soll. Die Action beginnt und ich war die ganze Zeit voll mit dabei und habe die Hauptfiguren auf ihrer Reise begleitet. Die Fragen wurden nie außer Acht gelassen und der Handlungsverlauf lief sehr gerichtet ab und man konnte allen Geschehnissen gut folgen. Es baute sich sogar eine kleine Liebesgeschichte auf, die für mich aber nicht unbedingt im Vordergrund stand, sondern die vielen Fragen.

Zum Ende hin, wurde die große Wahrheit hinter der Geheimniskrämerei angerissen und man konnte bei einigen Dingen spekulieren - bei anderen war die Auflösung eher vorhersehbar und meine Vermutung wurde bestätigt. Dennoch wurden die meisten Sachen nur angerissen und es kam zu einen riesigen, unvorhersehbaren Chliffhanger, der mich nun die Fortsetzung herbeisehnen lässt.



Wenn ich über all diese Punkte drüber schaue und das Buch mit noch einmal ins Gedächtnis rufe, steht für mich die Neugierde, die Fragen zu den mysteriösen Umständen dieser Welt zu lösen, im Vordergrund. Die Figuren, die quasi die Kulisse machen - die Nebenfiguren - kamen mir dabei jedoch etwas zu versteift vor und sie vertrauten den fragwürdigen Regeln für meinen Geschmack zu sehr. Wenn man dies außer Acht lässt, habe ich dieses Buch, besonders ab etwa 150 Seiten, in vollen Zügen genossen. Ich kann dieses Buch nun nahezu jedem Fantasyleser ans Herz legen und auch jüngere Leser ab dem 12-13 Lebensjahr sollten meiner Meinung nach nicht davor zurückschrecken.