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Bewertungen
Insgesamt 92 BewertungenBewertung vom 12.06.2024 | ||
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Rund um das Archipel Con Dao wurde ein Fangverbot verhängt. Schiffe, die dies ignorieren, laufen Gefahr, abgeschossen zu werden, denn vor kurzem wurde in den Gewässern nahe der Insel eine außergewöhnliche Krake entdeckt - eine Tatsache, die der Großkonzern Dianima lieber geheimhalten möchte und das Fangverbot daher mit dem Plädoyer für mehr Naturschutz begründet. Nur sehr wenige Personen haben Zutritt zur Insel: unter ihnen der beste Android, der je gebaut wurde, eine skrupellose Sicherheitsbeamtin und die Meeresbiologin Dr. Ha Nguyen. Der Fokus des Romans liegt mal auf ihnen und ihrer Forschungsarbeit, mal auf Hacker Rustem und mal bei Eiko, der mit einer handvoll anderer Menschen als Sklave auf einem KI-gesteuerten Fangschiff festgehalten wird. |
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Bewertung vom 01.06.2024 | ||
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Die Welt hat Grenzen, denn jenseits des Tals gibt es nichts - der Zaun ist gut bewacht, die Flucht nahezu unmöglich. Es gibt keine anderen Kontinente oder Länder oder auch nur fremde Städte, die sich besuchen ließen. Und doch stimmt das so nicht ganz, denn an den Rändern des Tals fällt man nicht ins Nichts, endet das Universum nicht einfach plötzlich, im Gegenteil: Es erstreckt sich bis ins Unendliche nach Osten und nach Westen. Würde man, könnte man, entlang dieser Achse reisen, dann käme man immer und immer wieder ins selbe Tal, dieselbe Stadt am See im Wald - nur jedes Mal 20 Jahre mehr in der Zukunft oder der Vergangenheit. Wie Perlen an einer endlos langen Kette reihen sich so die Täler aneinander, und in jedem leben dieselben Menschen (oder deren Urahnen oder Nachkommen). |
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Bewertung vom 19.04.2024 | ||
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Landflucht gibt es auch auf Inseln, und so ist Vidas Bruder Zander nur einer von vielen, die nach dem Abitur die kleine norddeutsche Insel hinter sich lassen und sich ein Leben in der Stadt aufbauen. Vida stattdessen bleibt mit ihren Eltern zurück, ihre Rolle ist mit dem Fortgang des Bruders geklärt - irgendwer muss immerhin den kleinen Laden übernehmen. Nicht nur, weil es ohnehin schon kaum mehr Bewohner gibt und der Laden einen wichtigen Versorgungspunkt darstellt, sondern auch, weil die Arbeit der Eltern fortgeführt werden soll. Das war von Anfang an klar für Vida, nie wäre sie auf den Gedanken gekommen, ihre Zukunft zu hinterfragen; wäre da nicht eines Tages Marie aufgetaucht, denn einsame Orte mögen zwar viele Menschen vertreiben, ziehen andere jedoch wie magisch an. |
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Bewertung vom 13.04.2024 | ||
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Ach ja, lockerleichte Sommerlektüre! ...Oder? Nein, eher weniger. |
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Bewertung vom 02.04.2024 | ||
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Philipps Leben dreht sich vor allem um eines: Ihn selbst. Als Kind hatte er es nicht leicht, die Mutter alkoholkrank, der Vater weg, und dann auch noch diese Sache mit dem Einnässen; seinen Weg musste Philipp immer alleine finden. Menschen mag er nicht besonders, die sind zu laut, zu unordentlich. Er hat Geld, und das hat er sich hart verdient, er kann sowas eben. Andere haben sich ihm anzupassen, immerhin weiß er es wirklich besser als sie und will ihnen nur helfen - das wird auch Faina irgendwann schon noch merken! Faina, die wie Philipp rote Haare hat, Faina, die in ihrer Kindheit mit den Eltern zugezogen ist. Sie ist jüdisch-ukrainischer Herkunft, damals wie heute stets knapp bei Kasse und lange Jahre Philipps beste Freundin gewesen. |
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Bewertung vom 23.03.2024 | ||
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Eigentlich heißt "ruh" Seele, aber die Assoziation "Ruhe" passt genauso gut zu diesem Roman. Nicht, weil nichts passiert oder es langweilig wäre, im Gegenteil, Cemals Leben und sein ganzes Inneres sind von Unruhe und Rastlosigkeit geprägt. Trotzdem erfasst einen beim Lesen diese typische Ruhe, die einen in die Geschichte eintauchen und alles rundherum vergessen lässt. |
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Bewertung vom 23.03.2024 | ||
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Endlich hat Marlene ihr Studium abgeschlossen, doch die Freude darüber will sich noch nicht so recht einstellen – immerhin nähert sie sich rasant der 30 und es wird von ihr erwartet, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen. Das jedoch kann Marlene sich gerade so gar nicht vorstellen, und so packt sie ihren Koffer, lässt das hektische Treiben Hamburgs hinter sich und besteigt die Fähre in Richtung der kleinen Nordseeinsel Strand. Hier wird sie den Sommer über arbeiten, als Saisonkraft in einem Museumsdorf, das dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert entrissen scheint. |
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Bewertung vom 01.12.2023 | ||
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Die "Buddenbrooks" mal aus einer ganz anderen Perspektive betrachten - das ermöglicht Mahlke in ihrem Roman, der zwischen 1890 und 1906 in Lübeck (im Roman stets nur als "der kleinste Staat des Deutschen Reiches" bezeichnet) angesiedelt ist, Entstehungszeit und -ort von Manns Roman. Und, ja, auch er selbst wird porträtiert, tritt auf als Tommy "der Pfau" Mann, vielversprechender Schüler, beobachtet durch die Augen seines Mitschülers Georg. Dieser wiederum kann nicht verstehen, was an der Zukunft als Kaufmann so toll sein soll, und fühlt sich selbst kaum aufgenommen in dieser für ihn neuen Stadt. |
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Bewertung vom 25.11.2023 | ||
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Sara, die in ihrer Jugend die Mutter wegen einer Überdosis verloren und der Familie den Rücken gekehrt hat, um in LA von vorne anzufangen, ist mittlerweile angesehene Barkeeperin. Auch Emilys Schwester ist drogenabhängig, und Emily leidet unter der fehlenden Aufmerksamkeit, die ihr als kleiner Schwester zukommt; die Folge ist ein Leben, in dem sie zwischen ihrem Job im Blumenladen, ihrem niemals endenden Studium und Beziehungen hin- und herpendelt. |
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Bewertung vom 17.11.2023 | ||
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Florence Butterfield und die Nachtschwalbe In letzter Zeit war einiges los in Babbington Hall, der in einem alten Herrenhaus gelegenen Seniorenresidenz. Ein Todesfall im Garten und ein Sturz aus dem Fenster in einer Gewitternacht - nicht unbedingt alltäglich an einem Ort, an dem die Menschen normalerweise eher an Altersschwäche sterben. Zumal es sich bei der vermeintlichen Fenster-Springerin um Heimleiterin Renata handelt, die zwar sehr zurückgezogen lebt und stets etwas melancholisch wirkt, kurz zuvor jedoch noch begeistert Pläne für die Zukunft geschmiedet hat. Während die einen also bei Kaffee, Kuchen, Klatsch und Tratsch zusammensitzen und die anderen ihre Nachmittage im Mahjong-Club verbringen, beginnt die 87-jährige Florence Butterfield, eigene Nachforschungen anzustellen. Denn dass hinter dem Sturz ein Suizidveruch steckt, wie alle annehmen, können Florrie und ihr Freund Stanhope Jones nicht glauben. |
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