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BK

Bewertungen

Insgesamt 207 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2024
Das Pfauengemälde
Bidian, Maria

Das Pfauengemälde


gut

Zwiegespalten
Wir begleiten Ana, die nach Rumänien reist, um dort die enteigneten Besitztümer ihres kürzlich verstorbenen Vaters zurückzuerhalten. Von ihm hat sie das titelgebende Pfauengemälde geerbt. Ihr Vater, den sie nur Nicu nennt, hatte sich während der rumänischen Revolution gegen das Regime und die Diktatur gestellt.

Schon bei Beginn des Buchs vermisste ich die Hinführung zur Protagonistin. Sie legt wenig nachvollziehbare Verhaltensweisen an den Tag, unangekündigte Szenenwechsel sind an der Tagesordnung. Beispielhaft dafür ist die Begebenheit beim Aussteigen aus dem Zug in Rumänien: es wird nur gesagt, dass die Protagonistin mit Koffer neben der stinkenden Toilette steht. Plötzlich sagt ein Mann auf einem Bahnsteig etwas. Ergo muss man daraus schließen, dass sie wohl mit offener Tür an einem Bahnhof stehen und aussteigen wollen. Warum schreibt die Autorin nicht, dass wir im Zielort angekommen sind? Für mich machte das die Lektüre sehr mühsam und bremste den Plot aus. Ansonsten sagte mir das Buch sprachlich durchaus zu.

Deshalb bin ich nun hin- und hergerissen und erwarte gespannt die weiteren Werke der Autorin.

Bewertung vom 28.09.2024
Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
Minnameier, Christoph

Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht


gut

Als ebook nicht zu empfehlen
Lua hilft allen Tieren im Wald wo sie kann. Eines Tages, bei dem Versuch einen Vogel zu befreien, gerät die hilfsbereite Elfe in die Fänge der Hexe Malicia Warzenbuckel, die sie abrichten und verkaufen will. Silberelfen sind teuer und gefragt. Den Handel mit Lebewesen betrachte ich nicht als kindergerechtes Thema. Kein Wunder, dass Lua reißaus nehmen will.
Wie eingangs erwähnt ist das Leseerlebnis auf dem ebook-Reader stark beeinträchtig. Etliche der schönen Illustrationen sind zum Einen in schwarz weiß schwer zu erkennen, zum Anderen ersatzlos gestrichen.
Auch als hinderlich empfand ich die wortreichen Beschreibungen mit wenig alltäglichen Begriffen. Sodass der Titel keine ganz einfacher Lesestoff für sechsjährige bzw. Leseanfänger ist.
Die Perspektivwechsel pro Kapitel eignen sich mehr zum vor- als selberlesen.

Bewertung vom 19.09.2024
Leichenstarr an der Bar
Jensen, Joost

Leichenstarr an der Bar


sehr gut

Heimelig
Im Vorgängerband der Friesenbrauerin "Leichenblass im Fass" kam mir die Titelgeberin zu kurz (sie war wegen Mordverdachts untergetaucht). Umso mehr freut es mich, dass Gesine in diesem Buch mehr zur Sprache kommt und sich im Einsatz für ihre Heimat an der Nordsee beweisen kann.
Auf dem idyllischen Landstreifen an der deutschen Nordseeküste gibt es zu Beginn des Buchs nur ein Thema: sollen sie alle ihr erspartes bei der Firma Friesenklima investieren und damit eine ökologische Ferienanlage finanzieren? Das klingt zu schön um wahr zu sein, das wird der Leserschaft schon auf den ersten Seiten klar gemacht. Und dann gibt es auch noch einen Toten. Gut, dass Polizistin Wiebke (die Tochter der Friesenbrauerin) gleich zur Tat schreitet und von Mutter Gesine tatkräftig unterstützt wird.

Ein weiterer heimeliger Cozy Crime zu dem uns Joost Jensen mit eingestreutem Friesenvokabular und jeder Menge Tüdelbräu mitnimmt. Angenehm gemütlich und gut lesbar.

Bewertung vom 17.09.2024
Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks
Kenny, Emily

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks


ausgezeichnet

Alice Tonks legt los
Zu Beginn des Buchs startet für Alice ein neuer Lebensabschnitt: sie wird in ein Internat gebracht, auf dem schon ihre Mutter und Großmutter zur Schule gingen. Begleitet wird sie dorthin auch von der Letztgenannten, Alice ist nämlich eine Waise (auch wenn sie sich dank ihrer Gran nicht so fühlt, wie sie sagt). Zur Aufregung an einer neuen Schule kommen ausgerechnet sprechende Tiere hinzu.
Mehr als den Namen hat die Protagonistin mit Alice im Wunderland nicht gemein. Sie ist ein schüchternes Mädchen und ich konnte mich nur zu gut in sie hineinversetzen. Sie zieht ein Buch den neuen Mitschülern mit Liebe vor.
Emily Kenny gestaltet die Erzählung kurzweilig und abwechslungsreich ohne den roten Faden außer Acht zu lassen. Die Weggefährten Timothy und Ottoline, kurz Tim und Otti, stehen ihr treu zur Seite und das Abenteuer kann losgehen. Denn schon bald erkennt Alice ihr ungeahntes Talent.
Ein gelungener Mix aus Harry Potter und der Schule der magischen Tiere.

Bewertung vom 17.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


sehr gut

Sehr aktuell
Annika und ihr Mann Hendrick führen ein beschauliches Leben in der Hansestadt Lübeck. Sie betreiben eine sich seit Generationen im Familienbesitz befindendes Schreibwarengeschäft. Dieses wird eines Montagmorgens von Luzie betrete um Sekundenkleber zu kaufen. Welchen sie prompt verwendet um sich ein paar Straßen weiter in bester Manier der letzten Generation auf dem Asphalt festzukleben. Annika kommt hinzu und weckt Erinnerungen an ihre Zeit in Hamburg mit der titelgebenden Milena.
Was wie ein beschaulicher Frauenroman mit Gestaltung von Grußkarten, Verabredungen zum Chor und nachhaltiger Blumenzucht beginnt, nimmt rasch fahrt auf. Einen Stern muss ich jedoch in Abzug bringen, da mir Annikas Verhalten nach 30 Jahren Bürgerlichkeit von jetzt auf gleich nicht einleuchtet. Weshalb folgt sie blind einer 18 jährigen?

Ich bewundere Katrin Burseg für ihren eindringlichen Schreibstil und der Wahl eines so aktuellen Themas.

Bewertung vom 14.09.2024
Im Krankenhaus / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.75
Kessel, Carola von

Im Krankenhaus / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.75


ausgezeichnet

Anschaulich
Der kleine David hat sich den Arm gebrochen, mit dem Rettungswagen wird er gemeinsam mit seinem Vater in der Notaufnahme eingeliefert. Nach dem Röntgen geht es für ihn in den Operationssaal. Mit kurzen Textpassagen wird auf jede Szene eingegangen, Fragestellungen beziehen auch die kleinen Leser mit ein. Ebenfalls wird die Zeit auf Station, der Besuch der Klinikclowns sowie das Thema Geburt behandelt.
Wie gewohnt sind die Bücher der Ravensburger-Reihe Wieso?Weshalb?Warum? sehr praxistauglich und anschaulich. Durch die Lektüre werden kindergerechte Einblicke hinter die Krankenhausmauern geschaffen und Angst kann genommen werden. Die zahlreichen Klappen befriedigen sogar neugierigste Leser:innen und lassen auch die Mehrfachlektüre abwechslungsreich gelingen.
Wie bisher jeder Titel der Reihe gerne empfohlen.

Bewertung vom 14.09.2024
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 43: Wir schützen die Tiere
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 43: Wir schützen die Tiere


ausgezeichnet

Gut und wichtig
Band 43 der Wieso?Weshalb?Warum?-Reihe für 4-7 jährige befasst sich mit dem Thema Tierschutz. Gründe hierzu, aber auch das wie (besonders Kinder) heimische aber auch weltweit Tiere geschützt werden können und der Nutzen von scheinbar lästigen Insekten, werden behandelt.
Ein Sachbuch das keinesfalls an der Oberfläche kratzt, sondern Kindern (aber auch erwachsenen Leser:innen) Dinge zum Nachdenken mitgibt. Sturktur, Qualität und Informationsgehalt sind auf gewohnt hohem Niveau des Ravensburger Verlags.
Meines Erachtens ist die Menge und Tiefe der Informationen sehr gehaltvoll für die Altersgruppe. Auch drängen sich Fragen zu Klimawandel und -schutz förmlich auf, weshalb Kinder keinesfalls damit allein gelassen werden sollten.
Wie bereits erwähnt, konnte ich auch als Erwachsene Wissen (über weniger bekannte Tierarten) und Inspirationen (z.B. die Vermeidung des Konsums von Palmöl) mitnehmen.

Bewertung vom 04.09.2024
Nanny über Nacht - Lakeland Love
Zöbeli, Alexandra

Nanny über Nacht - Lakeland Love


gut

Harmonie pur
Statt Urlaub trifft Harriet als Ersthelferin zum Verkehrsunfall von Tom und wird nichtsahnend als Kindermädchen für die Tochter des Verunfallten verpflichtet. Neben Poppy gilt es auch eine Schar von Tieren zu versorgen. Wie selbstverständlich zieht die junge Frau für die Zeit des Krankenhausaufenthalts in das fremde Haus, übernimmt die Verantwortung und opfert ihre Freizeit. Alles kein Problem für die Rettungssanitäterin, auch Bruder und Mutter unterstützen sie bei ihrem ungewöhnlichen Engagement.
Auf dem Weg der Genesung bleiben Gefühle zwischen Harriet und Tom nicht aus.

Für das Genre typisch gelingt der Protagonistin alles spielend und niemand kritisiert ernsthaft Harriets Handeln. Ein leichter Roman für Zwischendurch, wobei Krisen und Begebenheiten recht konstruiert und ihr Helfersyndrom schon überdurchschnittlich wirken.

Bewertung vom 16.08.2024
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 44: Wie leben wir miteinander?
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 44: Wie leben wir miteinander?


ausgezeichnet

Gesellschaft ist vielseitig
Band 44 der Wieso?Weshalb?Warum?-Reihe für 4-7 jährige befasst sich mit dem Thema Miteinander. Ein Thema, das für die Kleinen in Familie oder Kindergarten allgegenwärtig ist. Dort spielt und freut sich miteinander, es kann aber auch Streit geben. So werden auch Ausgrenzung, Krieg, Flucht oder Kinderrechte thematisiert.
Ein Sachbuch das keinesfalls an der Oberfläche kratzt, sondern Kindern (aber auch erwachsenen Leser:innen) Dinge zum Nachdenken mitgibt. Sturktur, Qualität und Informationsgehalt sind auf gewohnt hohem Niveau des Ravensburger Verlags.
Meines Erachtens ist die Menge und Tiefe der Informationen sehr gehaltvoll für die Altersgruppe. Auch drängen sich beängstigende Fragen zu Fluchtgründen oder Krieg förmlich auf, weshalb Kinder keinesfalls damit allein gelassen werden sollten.
Auch konnte ich als Erwachsene Wissen mitnehmen und fühlte mich durchaus an die Nase gefasst, was es heißt Konflikte zu lösen oder zu vermeiden.

Bewertung vom 10.08.2024
Das erste Licht des Sommers
Raimondi, Daniela

Das erste Licht des Sommers


sehr gut

Toll erzählt
Für mich war es das erste Buch der Autorin Daniela Raimondi. Meines Erachtens kann der Titel auch ohne die Vorgeschichte aus „An den Ufern von Stellata“ gut gelesen werden.
Wir begleiten Norma Martiroli beginnend bei ihrer Geburt in den 50er Jahren bis ins Jahr 2015, in dem ihre Mutter unheilbar erkrankte. Das Verhältnis der beiden zueinander ist angeschlagen. Die Vergangenheit wirft Schatten auf die gegenwärtige Beziehung der beiden. Trotz allem sind sie sich Mutter und Tochter. Kapitel für Kapitel rollt die Verfasserin das Leben der zentralen Figur Norma auf. Auch aktuelles Zeitgeschehen, wie Politik in Italien, lässt Raimondi gekonnt einfließen. Sie lässt sich Zeit, die auf dem Klappentext angedeuteten Geschehnisse entstehen zu lassen.
Circa 30 Seiten brauchte es, dann hatte mich das Buch gepackt und lies sich flüssig weglesen.