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BK

Bewertungen

Insgesamt 181 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2024
Astrids Vermächtnis
Mytting, Lars

Astrids Vermächtnis


sehr gut

Etwas langwierig
Eine kleine Weile brauchte ich schon, bis ich nach längerer Abstinenz wieder im Gudbrandsdalen angekommen war. Die komplexen Beziehungen und große Zahl an Personal schlägt sich im vielseitige Register am Ende des Buchs nieder.
Aufbau und Schreibstil der Trilogie war für mich schon immer besonders, es geht historisch vor und zurück. Mit diesem Band zu beginnen macht keinen Sinn. Tonalität des Texts mit wörtlicher Rede im Butanger Dialekt und alten Ausdrucksweisen ist gewöhnungsbedürftig. Da auch Bekanntes aus den Vorgängerbüchern aufgegriffen wurde, gibt es einige Längen. Die junge Astrid Hekne und Pastor Kai Schweigaard sind die bekannten Stützen des Hauptteils. Bei der Sinnsuche und Mythos um die Schwesterglocken sowie den Hekne-Teppich vermisste ich eine Portion Geradlinigkeit oder es fehlt mir ein Stück Affinität für Mythen und Sagen.

Alles in allem ein würdiger Abschluss der Trilogie, welcher aber meines Erachtens auch mit 200 Seiten weniger ausgekommen wäre.

Bewertung vom 21.06.2024
Die kleine Gärtnerei in den Highlands
Lucas, Rachael

Die kleine Gärtnerei in den Highlands


sehr gut

Erwartungsgemäß
Bei diesem Titel handelt sich um den zweiten der Reihe um Gut Applemore in Schottland. Dort lebt Beth mit ihren drei Geschwistern sowie ihren Kindern. Sie ist alleinerziehend und betreibt eine Gärtnerei. Die Handlung spielt eineinhalb Jahre nach dem ersten Buch, wobei Vorkenntnisse nicht zwingend notwendig sind, jedoch Informationen aus Buch 1 preisgegeben werden.
Erwartungsgemäß entführt die Geschichte in die nur leicht getrübte heile Welt der schottischen Highlands. Beth plagen alltägliche Sorgen um Unterhaltszahlungen und Unternehmerrisiken, die sie aber wie selbstverständlich in den Griff bekommt. Genretypisch passieren viele Zufälle und alle leben harmonisch zusammen. Kleine Zwistigkeiten sind rasch aus der Welt geschafft.
Keine Hochliteratur, aber ein angenehmer Zeitvertreib für Romantiker:innen.

Bewertung vom 01.06.2024
Sommerhaus am See
Poissant, David James

Sommerhaus am See


weniger gut

Befremdlich
Jede Familie hat seine eigenen Probleme, doch die der Familie Starling sind nicht gerade alltäglich. Aus diesem Grund tat ich mich schwer, mich mit den einzelnen Figuren zu identifizieren. Die Familie bestehend aus den Eltern Lisa und Richard, sowie den Söhnen Michael mit Diane und Thad mit Jake, kommen ein letztes mal im Ferienhaus am See in North Carolina zusammen. Bis zum Vortag ging man davon aus, dass die Eltern hier ihren Alterssitz errichten wollen, planen dies nun aber in Florida. Die Söhne sind nicht begeistert. Als zu Beginn des Buchs im Lake Christopher ein Kind ertrinkt, kommen Spannungen und Geheimnisse nach und nach ans Licht.
Der Autor wagt sich an eine Vielzahl von Problematiken, was dem Buch eine wahnsinnige Schwere beschert. Für meinen Geschmack hätten schon die halben und ein paar Seiten weniger gereicht.

Bewertung vom 26.05.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


weniger gut

Lüge bringt weitere Lügen
June Hayward geht für ihren Erfolg über Leichen. Bei einem freundschaftlichen Treffen mit ihrer erfolgreiche Autorenkollegin Athena Liu erstickt letztere an einem Stück Pancake und die Überlebende ist so abgebrüht und stiehlt das Manuskript deren neuen Romans. Nach dessen Aneignung bewirbt sich June mit dem Titel bei den Verlagen und wird fündig. Die Veröffentlichungsmaschinerie nimmt seinen Lauf.
Spannend fand ich den Einblick in die Verlagswelt, wobei sicher eine Portion Satire mitschwingt. Was mich während der ganzen Lektüre störte, dass die Protagonistin mit ihrem Diebstahl durchzukommen scheint. Das war mir so zuwider, dass sie mir stetig unsympathischer wurde. Auch ihre ständige Rechtfertigung, warum sie das Richtige tue, ging mir auf die Nerven.
Folglich zog sich der Lesestoff und die Euphorie für Yellowface hat mich nicht erreicht.

Bewertung vom 21.05.2024
Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten
Young, Kate

Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten


gut

Lesbian Dating
Das Buch beginnt nicht mit dem Kennenlernen sondern der Trennung/Beziehungspause von Mei und Bette. Letztere lebt erst seit 1,5 Jahren ihre Homosexualität aus, Mei ist ihre erste Partnerin. Völlig unerwartet für Bette bugsiert die Erfahrenere die 30jährige zurück ins Datingchaos um mehr Erfahrungen zu sammeln.
Brav wie Bette ist, macht sie sich direkt an ihre Hausaufgaben, installiert Dating-Apps und trifft sich mit anderen Frauen. Ich habe von einer 30 Jahre alten Protagonistin mehr Selbstreflexion darüber erwartet was sie selbst will. Über Queernes und Sexualität wird im Buch offen gesprochen, was es zunächst interessant macht, bis die wiederholenden Dialoge begannen zu langweilen. Auch aufgrund des vorhersehbaren Endes, hätte das Buch für mich auch 100 Seiten weniger haben können.
Trotzdem ein zeitgemäßer Liebesroman, der die Liebe zwischen Frauen in den Fokus stellt.

Bewertung vom 20.05.2024
Die Rettung / Stadt der bösen Tiere Bd.2
Mayer, Gina

Die Rettung / Stadt der bösen Tiere Bd.2


gut

Hochmütige Protagonistin
Gerne wollte ich wissen wie es mit Lizard aus dem ersten Band weitergegangen ist. Sie ist nun neu auf den geheimen Inseln und besucht dort die Schule. Sie findet schwer Anschluss, da sie keine Aufnahmeprüfung absolvieren musste. Sie hat auch weniger Vorwissen als ihre Mitschüler, da sie noch nicht lange von der Parallelwelt weiß.
Auf den Inseln ist sie in Sicherheit vor dem Tiger Raj den sie sich im Vorgängerband zum Feind machte und der sie umbringen will. Wäre da nicht die Sorge um ihre Schwester.

Anstatt sich ihren Lehrern und den Tieren anzuvertrauen macht sich Lizard zur Hälfte des Buchs eigenmächtig auf die Flucht um sich ihrem Feind zu stellen. Sie hat erst wenige Tage den Unterricht besucht und schlägt sich unglaubwürdig durch die Welt ihrem Feind entgegen.

Die von Gina Mayer erschaffene stimmige Phantasiewelt, in der Mensch und Tier im Einklang leben, hat mir gefallen. Die Handlungen der Protagonistin waren mir aber zu unüberlegt.

Bewertung vom 19.05.2024
Was das Meer verspricht
Blöchl, Alexandra

Was das Meer verspricht


gut

Plätschert dahin
Vida lebt seit ihrer Geburt auf einer Insel im Norden. Dort betreibt sie mit ihren Eltern ein Lebensmittelgeschäft und ist seit Teenagertagen mit dem Inseljungen Jannis liiert. Die Hochzeit der beiden scheint selbstverständlich. Dann zieht plötzlich Marie ins Nachbarhaus, schwimmt mit einer Meejungfrauenflosse im eiskalten Meer und bringt Vidas entscheidungsloses Leben ins Wanken. Plötzlich ist auch der geflüchtete Bruder Zander wieder mit von der Partie und wirft auch ein Auge auf die neue Bewohnerin.

Für meinen Geschmack wird sich in dem Buch zu viel gefragt, beobachtet, gemutmaßt und aus der Ferne angeschmachtet. Sprachlich trifft das Buch einen sehr schönen Ton, jedoch passiert mir zu wenig. Sicher die Figuren verändern sich nach Jahrzehnten der Starre, trotzdem muss der langsame Wandel sich nicht in der Erzählung niederschlagen. Der dramatische Showdown am Ende passte für mich nicht ins Geschehen.

Bewertung vom 19.05.2024
25 letzte Sommer
Schäfer, Stephan

25 letzte Sommer


sehr gut

Berührende Begegnung
Karl und der namenlose Erzähler der Geschichte begegnen sich beiläufig eines Morgens am See, die Begegnung der beiden wird schicksalhaft.
Ein bisschen wundert man sich als Leser, wie sich der Protagonist so haltlos auf Reflexion und Bewusstsein für das eigenen Leben einlassen kann. Andererseits beneidete ich ihn. Beide öffnen sich vorbehaltlos einander und tauschen in zwei Tagen so vieles aus ihren jeweiligen Leben aus.
Stephan Schäfer gelingt es mit seinem schmalen Büchlein auch seiner Leserschaft Kraft und Inspiration für eine Lebensveränderung zu geben. Aus dem Alltagstrott zu entfliehen und sich auf das Wesentliche zu fokussieren.
Lediglich das vereinfachte Bild der Landwirtschaft und den Sonntag als Ruhetag als neue Erfindung darzustellen, sehe ich kritisch.
Trotzdem ein Buch das noch lange in einem nachhallt. „Mut hilft immer, Angst nie“ ein schönes Zitat, dass ich ans Ende meiner Bewertung stellen möchte.

Bewertung vom 11.05.2024
Amelie kommt in die Feenschule
Auer, Margit

Amelie kommt in die Feenschule


sehr gut

Margit Auer für Erstleser
Margit Auer hat eine neue Schule eröffnet: die Feenschule. Die kleine Fee Amelie soll dort eingeschult werden. Noch kennt sie niemand dort und die älteren Feen erzählen ihr abschreckende Dinge über die Begebenheiten dort. Aus diesem Grund ist die Aufregung groß und ihr Magen rebelliert.
Schnell findet sie in Felix einen Freund und Banknachbarn, und auch die Lehrerin Frau Mokka ist nett. Dem weiteren Schulbesuch steht also nichts im Weg.
Ein Thema das nicht näher am Alltag von Leseanfänger sein kann. Die Schrift ist groß, die Kapitel kurz und der Textanteil gering, also wunderbar zum Lesestart. Die Illustrationen von Angela Gstalter sind zuckersüß, die Portion Glitzer auf dem Cover tut ihr Übriges.
Einziger Wermutstropfen: gesunde Ernährung wir Gurken wird von Feen verpönt, Kuchen und Kekse gepriesen. Das störte mich.

Bewertung vom 01.05.2024
Thieves' Gambit Bd.1
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit Bd.1


weniger gut

Nicht mein Spiel
Thieves Gambit von Kayvion Lewis wurde mir von vielen Seiten empfohlen. Schon nach wenigen Seiten war ich genervt von der Protagonistin Rosalyn und der Familie Quest. Hatte sich das Mädchen schon mal selbst beim Reden zugehört? Möchtegernmäßig gibt eine Teenagerin Tipps zum Raub und Diebstahl. Mag sein, dass sie sich besonders leise und geschickt bewegen kann, aber hat sie es auch schon mal mit ehrlicher Arbeit versucht?
Stattdessen eignet sich Rose Kunstgegenstände, Schmuck und Geld anderer Menschen an. Folglich störte mich nach kurzer Zeit das komplette Setting des Buchs, ich wollte dem Wettkampf der Diebe entkommen.
Misstrauen und Verrat war für mich mit der Liebesgeschichte nicht stimmig.
Ein mitreißendes Gefühl wie bei Tribute von Panem blieb für mich aus.
Lobenswert fand ich eigentlich nur das kunstvolle Cover.