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Mel.E
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Mein Blog: http://melbuecherwurm.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1270 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2021
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
Geraghty, Ciara

Das Leben ist zu kurz für irgendwann


ausgezeichnet

Wahre Freundschaft und ein Stück Selbstfindung

"Das Leben ist zu kurz für irgendwann" ist ein Roman, der wirklich nachdenklich stimmt, da er das Leben an sich beleuchtet und dabei auch oftmals schmerzlich bewusst macht, wie wertvoll Leben ist und wir als Mensch uns selbst verlieren. Anhand der Protagonisten wird schnell klar, das gerade im Bezug auf Terry, diese sich ausschließlich der Belange ihrer Familie widmet und sich dabei komplett aus den Augen verloren hat. Innerhalb der Story wächst sie über sich hinaus, auch wenn ihr Vater weiterhin Demenz haben wird und einen hohen Pflegebedarf hat und Iris ihre MS auch nicht besiegen wird. Zwei wahnsinnig scheußliche Erkrankungen, die hier aufeinandertreffen und sich dennoch ergänzend auf die Story legen.
Der Klappentext erzählt reichlich und bietet daher wenig Überraschung, wobei die Reise, die Terry nun spontan mit demenzkranken Vater unternimmt, um Iris Vorhaben der Selbsttötung in Zürich zu vereiteln, ist mitunter sehr amüsant, wobei auch ganz viel Traurigkeit zu erspüren ist. Wie schon erwähnt, wächst Terry über sich hinaus, indem sie sich Dinge zutraut und auch erkennt, das sie nicht nur Hausmütterchen sein möchte, was ich wirklich als gelungen empfand. Ihre Kinder und ihr Ehemann sind dermaßen unselbstständig und nur auf ihre Fähigkeiten als Mutter und Ehefrau fixiert, das es einem fast schon schlecht werden könnte. Absolutes Klischee -> Frau sorgt für Haushalt und Kinder und der Mann verdient den Lebensunterhalt. Wo aber bleibt Terry?
Ich finde den Titel des Romans sehr ansprechend und passend zur Story. Das Leben ist zu kurz für irgendwann wird sich gerade für Terry bewahrheiten, da sie endlich beginnt zu leben und sich nicht mehr klein machen lässt. Die Reise nach Zürich bietet ganz viele Gelegenheiten zu überdenken, wer sie wirklich ist und wer sie sein möchte. Wenn auch dieser Roman kein wirkliches Happy End aufweist, ist es Terrys eigene Selbstfindung, die hier wahre Schönheit verspricht.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Roman, der sich traut Tabuthemen anzusprechen und diese gelungen miteinander zu verknüpfen. Was ich selbst über die Methoden innerhalb der Schweiz denke, lasse ich außen vor, denn es ist nur ein kleiner Bruchteil und überwiegt nicht. Es sind die Menschen und vielen Begegnungen, die hier beleben und auch oftmals erfrischend wirkten.

Bewertung vom 07.02.2021
Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1
Mohlin, Peter;Nyström, Peter

Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1


sehr gut

Cold Case - Gelungener Einstieg in eine Krimireihe aus Schweden
Laut Verlagsseite handelt es sich bei "Der andere Sohn" um eine Krimireihe, die in Karlsstadt / Südschweden spielt. Meine Vermutung ist, das sich der Ermittler John Adderly dort häuslich niederlässt, um seine Verpflichtungen innerhalb der Familie nachzugehen, auch wenn ihm die, die ihn verfolgen dicht auf den Fersen zu sein scheinen. John ist in einem Zeugenschutzprogramm des FBI aufgenommen worden, als ein Undercover Einsatz in Baltimore dazu zwingt, eine neue Identität aufzubauen. Es zeiht ihn in die Heimat, wo sein Bruder Billy einem Mord schuldig gesprochen wird. Aus Mangel an "echten" Beweisen wird er freigelassen, aber der Fall wieder aufgerollt. Es ergebe sich letztendlich einige Fehler innerhalb der damaligen Ermittlungen und es zeigt sich schnell, das in den Reihen der Polizei nicht sauber gearbeitet wurde. Der Mensch ist also solange unschuldig, bis seine Schuld bewiesen wurde? Im Fall von Billy ist die große Gemeinschaft der in Karlsstadt lebenden überzeugt von seiner Schuld, was auch seine Tochter Nicole zu spüren bekommt, die ausgeschlossen und gemobbt wird.
Was mich fasziniert, ist ein Polizist / Ermittler mit Panikattacken, was ich wirklich gelungen finde, zeigt es doch, das diese auch kein Herz aus Stein haben und bedrohliche Gefahren auch verarbeiten müssen. Sobald John getriggert wird, bekommt er Luftnot und fällt sogar in Ohnmacht. Nicht besonders gelungen auf einer Verfolgungsjagd, aber ein I - Tüpfelchen innerhalb der Story, die mir insgesamt sehr zugesagt hat. Weniger zugesagt hat mir Johns Mutter, die nicht einen Moment lang glänzen konnte und ich schnell ein Verständnis dafür bekam, warum sie von ihrem Mann verlassen worden ist. Für John ist es eine echte Entwicklung, da er sich entfalten konnte und das Leben innerhalb Karlsstadt hätte ihn sehr gehindert, zu dem zu werden, der er ist. Seine Mutter, dem Alkohol verfallen und wenig bereit sich zu ändern, immer den Zweitgeborenen (Johns Halbbruder, wobei nicht klar ist, wer dessen Erzeuger ist) vorzuschieben, ist definitiv kein Vorbild. Die Familienverhältnisse bleiben definitiv ungeklärt, zeigen aber auf, das Billy Mamas Lieblingssohn ist, den sie mit Haut und Haar verteidigt. Nicht alle Entscheidungen, die Mama trifft, sind gesund und richtig, das zeigt das Autorenduo recht deutlich zum Ende hin und bietet somit einen runden Abschluss, den ich mir allerdings anders gewünscht hätte. Der alte Fall lässt sich auflösen und bietet reichlich Überraschungen, wobei John einige wichtige Hinweise zur Aufklärung bietet. Letztendlich waren mir manche Personen, die mir innerhalb der Story begegnen sehr suspekt, sodass mich nicht verwundert, das hier viele Grenzen überschritten wurden, die zum Tod eines jungen Mädchens geführt haben, auch wenn dieses scheinbar ihr Glück in Drogen und anderen Ausschweifungen gesucht hat.
"Der andere Sohn" ist ein wirklich sehr gelungener Einstieg in eine Krimireihe, daher möchte ich sehr gerne eine Leseempfehlung aussprechen. Familiendramen vereint mit einem Cold Case, zudem Lügen und Intrigen vereinen sich zu einer spannenden Story, die viele Verdächtige hervorruft, um letztendlich komplett zu überraschen und einen komplett anderen Weg einschlägt, völlig unerwartet.

Bewertung vom 06.02.2021
Die Ankündigung
Mehl, Nancy

Die Ankündigung


sehr gut

Thrillerreihe mit außergewöhnlicher Ermittlerin
"Die Ankündigung" glänzt definitiv durch seine außergewöhnliche Ermittlerin, die zunächst sehr seltsam erscheint, aber durch ihre Fähigkeiten sich in einen Mörder hineinzuversetzen kann, mehrfach Taten aufdeckt und dadurch auch geschätzt wird, wenn es auch zunächst komplett verrückt wirkt. Auch die Tatsache, das sie die Tochter eines Serienmörders ist, stößt Kollegen vermehrt vor den Kopf, wobei sie dadurch vielleicht schon zur Außenseiterin gemacht wird. Auf mich wirkt sie sehr interessant und auch ihr Glaube, wird immer wieder deutlich in den Fokus gehoben, was mir sehr zusagt. Auch ich kämpfe oft mit dem Gedanken, wie es auszuhalten ist, soviel Leid zu ertragen und dem "Bösen" wirklich und wahrhaftig zu begegnen. Das Kaely persönlich angegriffen wird, ist letztendlich etwas, was die Spannung sehr erhöht und immer mehr Einblicke in die menschliche Psyche beschert. "Die Ankündigung" besitzt einen echten Sog, der mich neugierig auf weitere Bände der Buchreihe macht, da ich wie schon erwähnt, die Ermittlerin Kaely als Person sehr interessant und lebendig wirkt.
Das Cover des Buches ist ebenso düster gestaltet wie der Inhalt, denn die angekündigten Taten sind grausam und barbarisch. Wer dahinter steckt überrascht absolut, denn es zeigt auf, das Schmerz und Trauer nicht vergessen werden kann. Manche Wahrheiten müssen ans Licht, um heilen zu können, wobei die Wege, die Menschen dabei gehen, nicht immer die Richtigen sind.
Insgesamt ist "Die Ankündigung" absolut zu empfehlen. Ich flog förmlich durch die Seiten meines Readers und war oftmals atemlos durch den erzeugten Spannungsbogen, der gleich zu Beginn im Prolog erkennbar wird und sich bis zum fulminanten Showdown halten konnte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2021
Familienrezepte mit Fertig-Blätterteig: schnell, gesund und lecker. Das Kochbuch mit Rezepten für Große und Kleine. Gut kochen für die ganze Familie
Sinnwell-Backes, Christine;Backes, Timo

Familienrezepte mit Fertig-Blätterteig: schnell, gesund und lecker. Das Kochbuch mit Rezepten für Große und Kleine. Gut kochen für die ganze Familie


ausgezeichnet

Fertig - Blätterteig ist in meinem Kühlschrank immer zu finden, da ich oftmals Würstchen im Schlafrock oder auch Spinat - Schafskäse - Taschen zum Abendbrot serviere und daher wünsche ich mir immer wieder neue Inspirationen, um Blätterteig geschmacklich neu zu präsentieren und vielleicht auch einfach mal eine Hauptspeise zu kredenzen. Auch Süßspeisen sind immer wieder gerne gesehen.
In diesem Kochbuch aus dem Bassermann Verlag sind viele gute Ideen vorhanden, die sich schnell und einfach umsetzen lassen. Sehr ansprechend empfand ich die dazugehörigen Bilder, passend zum Rezept, sodass mir mitunter schon bei dem Anblick der Mahlzeit das Wasser im Mund zusammenlief. Auch sehr angenehm ist der Preis der Kochbücher oder anderen Ratgebern, die eine ganze Reihe von Büchern umfasst, die immer andere Themen aufweisen. Es handelt sich hier um ein dünneres Kochbuch, welches 77 Seiten umfasst. Vieles lässt sich abwandeln und auch Vegetarier können hier einige Inspirationen finden, denn es ist natürlich nicht alles nur Fleisch oder Fisch.
Insgesamt gefällt mir "Familienrezepte mit Fertig - Blätterteig" sehr, da ich für uns als Familie einige Gerichte als sehr schmackhaft empfand und sicherlich auch das eine oder andere zusätzlich zu dem, was uns schon gefallen hat, nachkochen werde. Sehr zu empfehlen war "Türkische Blätterteig Pide" und "Salami Muffins". Die meisten Gerichte lassen sich gut vorbereiten für den nächsten Tag, was für mich als jemand der im Schichtdienst arbeitet, sehr wichtig ist. Hinzu kommt, das einige Gerichte nicht sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und auch wenig Aufwand benötigen, sodass auch meine jüngste Tochter sich Inspirationen suchen kann und sich manche Rezepte nach ihren Vorlieben sicherlich auch abwandeln kann oder auch ergänzt werden durch weitere Zutaten Ich vergebe sehr gerne eine Empfehlung, da ich "Familienrezepte mit Fertig - Blätterteig" als sehr ansprechend empfand und viele Inspirationen für uns übernehmen konnte. Sehr ansprechend empfand ich die Tipps rund um den Blätterteig. Ihn mit der Gabel einzustechen, damit die Luft entweichen kann, war mir nicht bewusst und ich merkte während des Backvorgangs tatsächlich eine Veränderung. Vielen Dank dafür!

Bewertung vom 01.02.2021
Küsst du den Feind? / Matching Night Bd.1
Hasse, Stefanie

Küsst du den Feind? / Matching Night Bd.1


sehr gut

Mit ganz viel Luft nach oben
Für mich ein weiterer Roman der Autorin, der mich zwar begeistert, aber nicht komplett überzeugt, da mir ein klein wenig Tiefe fehlte, daher erhoffe ich mir, das im zweiten Band der Buchreihe, der zeitgleich erschienen ist, die Emotionen der Protagonisten mehr zusagen werden. Cara ist mir oftmals zu naiv und ich kann nicht alles ernst nehmen, was ihr innerhalb der Studentenbewegung Raven widerfährt. Mir ist das alles zu viel Glamour und Luxus, wobei es ich sicherlich auch verführt hätte, dort leben zu wollen und mir keinerlei Gedanken mehr über Stipendien oder anderen finanziellen Dingen Gedanken zu machen und mich einfach nur verwöhnen zu lassen im Spa und anderem Wellness. Die ravens sind mir zu reich, zu schön und zu arrogant. Hinzu kommen viele Klischees, die ich einfach zu oft gelesen habe und si einfach zu viel Wiederholung boten. Das Speeddating hat in mir lediglich ein müdes Lächeln hervorgerufen und auch das Nippelpiercing hat mich nicht vom Hocker gehauen. Es ist mir leider alles etwas zu aufgesetzt, aber vielleicht komme ich einfach in ein Alter, indem mich diese diversen Dinge nicht mehr reizen? Hinzu kommt die Suche der besten Freundin, die immer wieder Warnungen ausspricht und diese nicht erhört werden.
Der Cliffhanger zum Ende ist absolut gekonnt inszeniert und ich bin wirklich neugierig, was mich weiterhin erwartet. Positiv ist einfach, das ich nicht ewig auf das Erscheinen einer Fortsetzung warten muss, zudem der güstige E-Book Preis, der mich verleitet hat, sofort zuzuschlagen, nachdem mir das Jugendbuch in diversen Buchforen und der Facebokseite der Autorin präsentiert wurde.
Insgesamt ein guter Start, dem aber meiner Meinung nach ein klein wenig Tiefe gefehlt hat, um vollkommen rund zu sein. Cara bleibt in ihrem Verhalten einfach oberflächlich und nichtssagend. Da aber jede/r Leser_in eine andere Empfindung hat, werde ich einfach meine Meinung herausposaunen, die sich nicht immer mit denen anderer vergleichen lassen kann. Die eine oder andere Rezension habe ich vorher gelesen und es überschneidet sich mit meiner Meinung hier und da, auf der anderen Seite finden sich nur Lobhymnen, die ich allerdings als etwas unglaubwürdig empfand. Sorry!
Ich vergebe dennoch gerne eine Leseempfehlung an "Matching Night", da ich den Plot insgesamt als sehr gelungen empfand. Für mich ist bis jetzt nicht klar, wem ich vertrauen würde, daher ist es an der Zeit sobald wie möglich nach dem zweiten Band zu greifen, um hoffentlich meine Fragen beantwortet zu bekommen.

Bewertung vom 31.01.2021
Gefüllte Kartoffeln - neue Lieblingsgerichte: einfach, überraschend, köstlich. Pimp your potato - so wird die Sättigungsbeilage zum Hauptgericht
Augé, Séverine

Gefüllte Kartoffeln - neue Lieblingsgerichte: einfach, überraschend, köstlich. Pimp your potato - so wird die Sättigungsbeilage zum Hauptgericht


ausgezeichnet

Inspirationen zu Kartoffelgerichten als Hauptmahlzeit

Die tolle Knolle ist in meiner Familie immer gerne gesehen und daher wünsche ich mir immer wieder neue Inspirationen, um diese geschmacklich neu zu präsentieren und diese nicht nur als Beilage zu genießen. In diesem Kochbuch aus dem Bassermann Verlag sind viele gute Ideen vorhanden, die sich schnell und einfach umsetzen lassen. Ich bin zwar kein Fan der Süßkartoffel, aber diese lässt sich ja leicht durch "normale" Kartoffeln ersetzen. sehr ansprechend empfand ich die dazugehörigen Bilder, passend zum Rezept, sodass mir mitunter schon bei dem Anblick der Mahlzeit das Wasser im Mund zusammenlief. Auch sehr angenehm ist der Preis der Kochbücher, die eine ganze Reihe von Büchern umfasst, die immer andere Themen aufweisen. Es handelt sich hier um ein dünneres Kochbuch, welches 77 Seiten umfasst und etwas mehr als 30 Rezeptideen bietet. Vieles lässt sich abwandeln und auch Vegetarier können hier einige Inspirationen finden, denn es ist natürlich nicht alles nur Fleisch oder Fisch. Insgesamt gefällt mir "Gefüllte Kartoffel" sehr, da ich für uns als Familie einige Gerichte als sehr schmackhaft empfand und sicherlich auch das eine oder andere zusätzlich zu dem, was uns schon gefallen hat, nachkochen werde. Sehr zu empfehlen war "Kartoffeln mit Thunfischcreme" und "Kartoffeln mit Ricotta, Spinat und Champions". Die meisten Gerichte lassen sich gut vorbereiten für den nächsten Tag, was für mich als jemand der im Schichtdienst arbeitet, sehr wichtig ist. Hinzu kommt, das einige Gerichte nicht sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und auch wenig Aufwand benötigen, sodass auch meine jüngste Tochter sich Inspirationen suchen kann, denn Kartoffeln haben wir immer im Haus und viele der benötigten Zutaten ebenfalls, wobei sich manche Rezepte nach Vorlieben sicherlich auch abwandeln lassen oder auch ergänzt werden können. Ich vergebe sehr gerne eine Empfehlung, da ich "Gefüllte Kartoffel" als sehr ansprechend empfand und viele Inspirationen für uns übernehmen konnte.

Bewertung vom 22.01.2021
Die Kannenbäckerin
Spratte, Annette

Die Kannenbäckerin


ausgezeichnet

Obwohl ich das Cover des Romans "Die Kannenbäckerin" als eher unspektakulär empfand, weckte der Klappentext meine Neugier und ich wurde mit einer sehr gelungenen Story belohnt. Gleich schon zu Beginn zeigt sich das Grauen des 30 Jährigen Krieges, indem Johanna alles verliert, was ihr wertvoll und wichtig ist. Der Verlust ihres Zuhauses und ihrer Familie geben aber dennoch Kraft, wobei es auch andere Menschen sind, die ihr zwar Übles wollen, aber dennoch auch Hilfe anbieten. Gemeinsma mit ihrem Hund, alles, was ihr geblieben ist, macht sich Johanna als Junge verkleidet auf den Weg zu ihrem Onkel in den Westerwald. Da sie nun eine Lüge lebt, ist es schwierig diese aufzudecken, da sie als Mädchen niemals den Beruf des Töpfers ausüben dürfte. Es zeigt sich, das sie ein großes Talent besitzt und sie nun ihre Kreativität beweisen kann. Der Weg, eine Kannebäckerin zu werden ist steinig, denn sich in einer Männerwelt zu behaupten ist schwer, sodass Johanna um ihr Leben bangen muss, denn Neid und Missgunst innerhalb des Töpferhandwerks, könnten das, was Johanna aufzubauen versucht komplett zerstören.
Mir hat die Vielschichtigkeit der Protagonisten sehr zugesagt, auch die Handlung lässt nicht einen Moment lang Langeweile aufkommen. Die Ereignisse überschlagen sich oftmals und auch diverse Tabuthemen werden von der Autorin gekonnt in Szene gesetzt. Als Frau innerhalb eines Krieges zu überleben ohne inneren und äußeren Schaden zu nehmen, ist scheinbar ein Geschenk. Auch wenn die Zeiten hart waren, ist Johanna stark und ihr Überlebenswille und ihr Mut bescheren den Zurückgebliebenen nicht immer einen vollen Tisch, aber genügend, um zu überleben. Sehr gut hat mir auch gefallen, das Johanna sich verliebt und ihr Glück findet, auch wenn dieser junge Mann zuvor eher arrogant und unsympathisch wirkt, steckt in ihm ein guter Kern, der sich nach und nach entfalten kann.

Fazit: "Die Kannenbäckerin" ist eine sehr interessante Lektüre, die eine Geschichte erzählt, die vielleicht nicht ganz neu ist, aber dennoch aufzeigt, wie schwer Frauen es in Männerberufen hatten. Durch eine starke Protagonistin zeigt sich, das auch eine Frau das Überleben sichern konnte, durch Kreativität und Fleiß, zudem genügend Mut, um nicht sofort klein beizugeben, wenn die Herausforderungen des täglichen Überlebens zum Aufgeben herausfordern. Der Onkel Johannas entdeckt ein ganz wunderbares Talent und fördert dieses, hinzu kommt, das er sowohl Johann, als auch später Johanna ein Zuhause gibt.

Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich die Story als sehr gelungen betrachte und mich vieles innerhalb dieses Romans mitunter sehr erschrocken hat. Menschen, die wie Vieh behandelt werde, sich Besitz einfach angeeignet wurde und Frauen geschändet. Alles nichts, was man nicht schon gelesen hätte, aber immer wieder etwas, was mich innerlich ganz tief bewegt und erschüttert. Der Autorin ist es gelungen Historisches glaubhaft wiederzugeben und mich so am Lesen zu halten.

Bewertung vom 18.01.2021
Der Tausch - Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
Clark, Julie

Der Tausch - Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.


sehr gut

Auf der Flucht

"Der Tausch" erzählt gelungen zwei sehr interessante Lebensgeschichten zweier Frauen, deren Wege sich kreuzen und für beide einen Neuanfang möglich machen sollen. Claire ist die misshandelte Ehefrau eines sehr narzisstischen Ehemannes, der ihre Flucht vereitelt, indem er andere Ziele verfolgt und dabei seiner Frau ins Handwerk pfuscht, dabei war schon alles akribisch vorbereitet. Letztendlich zeigt sich, das sein Narzissmus ihm eine Falle stellt und Claire ihm nur noch einen Strick daraus drehen muss, um die Oberhand zu gewinnen. Für mich ist Claire Hauptakteurin dieses Thrillers. Sie ist interessant und wirklich stark. Stark, gerade dann, wenn es darauf ankommt. Eva hingegen hält sich lange bedeckt, aber auch hier verbergen sich Verletzungen, die aber eher seelischer Natur sind, also anders als bei Claire, die ihre Verletzungen äußerlich verbergen muss. Diese beiden Frauen haben es verdient ihr Glück zu finden und manchmal muss man einfach nachhelfen. Was mich irritiert ist das Ende des Thrillers. Ich habe die letzten Seiten mehrfach gelesen und es dennoch nicht verstanden.
Insgesamt ist "Der Tausch" ein absolut gelungener Thriller, der mich viele Momente lang in seinen Bann ziehen konnte. Den Thriller im Davor und Danach in unterschiedlichen Perspektiven zu schreiben, macht einen hohen Spannungsbogen aus. Die beiden doch sehr unterschiedlichen Frauen und deren Schicksal immer mehr und mehr offenzulegen, ist definitiv geglückt. Letztendlich bekommen diejenigen, die es verdienen ihre hoffentlich gerechte Strafe und Claire und Eva die Freiheit, die damit verbunden wäre.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Thriller, der mir wirklich gefallen hat, da er eben kein Einheitsbrei ist und auch wenn er völlig ohne Blutvergießen auskommt, zumindest fast, (sehen wir mal von den Wunden ab, die innerlich und äußerlich entstanden sind) ist es der Autorin gelungen einen Psychothriller zu kreieren, der aufzeigt, dass das Karma mitunter auch zurück schlagen kann. Ich würde lügen, wenn ich nicht ein klein wenig Schadenfreude empfunden hätte.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2021
Der Mädchenwald (eBook, ePUB)
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald (eBook, ePUB)


sehr gut

Schach(matt)

"Der Mädchenwald" sprach mich durch den Klappentext sehr an, sodass ich mir das E-Book auf meinen Reader lud, nachdem dieses im Preis reduziert war. Mir begegnete der Thriller mehrfach auf diversen Buchseiten und meine Neugier wurde geweckt.
Der Thriller beginnt sogleich spannend, was sich komplett durch die zu lesenden Seiten zieht, da die Story mich durch die Schicksale der Protagonisten sehr berührt. Vieles wird erst zum Ende hin offensichtlich, sodass einige Überraschungsmomente zu erwarten waren. Nicht alles ist logisch oder schlüssig, dennoch zeigt sich, das diverse Cleverness einen Weg bahnen kann, sich zu befreien oder zumindest auf sich aufmerksam zu machen. Für Elissa ist Schach etwas, in dem sie sich behaupten kann und letztendlich auch das, was zu ihrer Rettung führen kann. Elijahs Schicksal dagegen ist ganz anders und lässt mich wieder einmal ganz tief in menschliche Abgründe blicken. Wirklich klar geworden ist mir die Entführung nicht. Sollte Elissas Mutter aufgrund eines fehlenden Vaters unfähig sein, ihre Tochter zu erziehen? Worauf basiert dieser Hass auf Alleinerziehende? Klar ist, das es neben Elissa noch andere Mädchen gegeben haben muss, was auch den Titel des Thrillers erklären würde.

Insgesamt ein gelungener Plot, der in meinen Augen leider nicht ganz flüssig und überzeugend ist, dennoch las ich immer und immer weiter, da ich mir natürlich das Überleben der Protagonisten wünsche. Elijah wirkt sehr kindlich, was die charakterlichen Unterschiede zu Elissa noch deutlicher macht. Durch die verschiedenen Perspektiven entwickelt sich ein Sog, dem ich mich unschwer entziehen konnte. Zwar ein Thriller mit kleinen Schwächen, aber dennoch lesenswert. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich sehr schnell auf die Story einlassen konnte. Einige Fragen bleiben unbeantwortet und auch das Ende schockiert mich sehr und wäre von mir anders gewünscht worden.

Fazit: Lesenswert durch ungewöhnliche Protagonisten und einem angenehmen Schreibstil. Einiges bleibt offen, was aber die erzeugte Spannung nicht schmälerte.