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Sigrid

Bewertungen

Insgesamt 262 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2024
Auf finsteren Wegen
Jost, Rieke

Auf finsteren Wegen


ausgezeichnet

Dies ist der zweite Fall um die Kommissarin Lodi Lenke und ich konnte mich wieder an einer spannenden Ermittlung erfreuen. Ich mag Lodi und ich war froh, dass diese mutige und interessante Frau auch diesmal wieder ihre Fähigkeiten ausleben konnte. Sie hat zwar mit eigenen Problemen zu kämpfen, aber ich finde, sie meistert das sehr gut auf ihre eigene Art und Weise. Die Ermittlungen sind nicht einfach und gerade für sie auch durch ihre Vergangenheit schwierig. Aber sie findet einen Weg damit fertig zu werden. Sie gibt nicht auf und das gefällt mir sehr gut an der jungen Frau. Sie lässt auch ihren ehemaligen Kollegen Thomas in dessen schwierigen Zeiten nicht im Stich und findet Zeit für ihn. Das macht sie mir auch so sympathisch. In diesem Band bekommt sie eine neue Kollegin. Kathrin ist ein ganz anderer Typ als Lodi und das finde ich total spannend, denn es gibt diesem neuen Team eine andere Dynamik. Kathrin ist immer fröhlich und ihren Tick mit den Yoga-Sprüche-T-Shirts finde ich sehr amüsant. Sie passen wirklich zu ihr. Sie und Lodi geben ein gutes Team ab. Auch sonst sind die Ermittlungen in diesem interessanten und überraschend komplexen Fall nicht ganz so einfach. Denn nicht immer ist alles so einfach, wie es zu Beginn scheint. Wir werden auf einige falsche Fährten geschickt und die Ermittler sind ziemlich unter Druck. Aber das Bauchgefühl von Lodi lässt sich einfach nicht täuschen. Ich finde es immer sehr erfrischend, wie authentisch die Protagonisten rüberkommen. Ihre beruflichen Fähigkeiten in Kombination mit ihren privaten Lebensumständen und den machmal sehr belastenden Emotionen werdenn klar und deutlich zum Ausdruck gebracht. Es kommen eben auch die negativen Seiten der Erlebnisse im Berufsleben sehr klar und deutlich zur Sprache. Das kann man besonders natürlich am Lebenslauf von Thomas erkennen. Auf der anderen Seite ist dieser Berufszweig auch eher eine Berufung und das bringt Kathrin auch klar und deutlich zur Sprache. Mir haben ihre Äußerungen an Lodi in diesem Zusammenhang sehr gut gefallen. Auch so sind die Ereignisse immer interessant und Langweile kommt nie auf. Der Leser wird voll in den Fall und auch in die Gefühlsebenen der Protagonisten eingebunden. Das macht das Lesevergnügen so lebendig und abwechslungsreich. Der Text an sich lässt sich immer gut und flüssig lesen. Die Spannung bleibt auf einem hohen Niveau und man fiebert den Lösungen entgegen. Mich hat das Ende des Buches auch wieder mit einem guten Gefühl zurückgelassen. Die Aufklärung des Falls war schlüssig und auch die privaten Entwicklungen lassen mich das Buch zufrieden beenden. Obwohl ich natürlich mit Spannung auf den weiteren Lebenslauf der Protagonisten warte und sie hoffentlich bald wieder bei einem neuen spannenden und interessanten Fall begleiten darf.

Ich kann dieses Buch - aber natürlich auch den ersten Fall "In dunklen Wäldern" mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Denn einen schönen Regionalkrimi mit interessanten Fällen und sympathischen Protagonisten kann man immer lesen und dadurch eine schöne Lesezeit erleben.

Bewertung vom 12.10.2024
Frau Morgenstern und das Vermächtnis
Huwyler, Marcel

Frau Morgenstern und das Vermächtnis


ausgezeichnet

Es war wieder absolut ein köstlich spannendes Leseabenteuer. Mit Frau Morgenstern wird es eben nie langweilig. Und so auch diesmal. Wir dachten zwar, sie würde jetzt mehr oder weniger in den Ruhestand gehen, aber weit gefehlt. Denn jetzt wird sie doch noch in Aktion treten, denn es geht um Miguel und für ihn kommt sie natürlich wieder aus dem Ruhestand zurück. Es ist ja ihr bester Freund und ehemaliger Partner, da kann sie ihn ja nicht hängen lassen. Diese Geschichte ist daher etwas anders als sonst. Es ist ja sehr persönlich und trifft ihre Gefühle. Ich war auch sehr überrascht über die Ereignisse. Denn Miguel kennen wir ja von einer ganz anderen Seite und sein Verhalten war nicht normal. Das sieht auch sein Chef und vor allen Dingen Frau Morgenstern so. Also können wir sie wieder voll in ihrem Element erleben. Sie geht die Sache wieder mit ihren außergewöhnlichen Ideen an. Die Geschichte ist spannend und amüsant zugleich. Ich liebe auch die Sprache und die vielen mir unbekannten Wörter und Redewendungen. Sie lockern alles immer gut auf und bringen mich auch zum Lachen. Aber es passt eben gut zur Geschichte. Es ist schon interessant den Ereignissen zu folgen. Alles um die "Lila-Lady" ist abwechslungsreich und immer voller unvorhergesehenen Wendungen. Ihre beiden liebsten Männer sind ja auch sehr unterschiedlich und ich finde ihre kreative Lösung bezüglich der Lebenssituationen mit ihnen sehr gut. Durch die sehr detailreiche und lebhafte Sprache kann man sich auch alles immer gut vorstellen. Ich konnte regelrecht das Rumpeln auf dem schlechten Weg zu ihrem versteckten Haus auf der Insel fühlen. Der Text an sich lässt sich immer sehr gut und flüssig lesen. Die Handlungen sind gut nachvollziehbar und die unterschiedlichen Personen kommen sehr authentisch rüber. Die Mischung aus Spannung und Humor sind einfach perfekt und lassen die Lektüre zu einem schönen Lesevergnügen werden. Frau Morgenstern ist eben einzigartig und ich freue mich immer mit ihr unterwegs zu sein. Die jetzige neue Lebenssituation ist schon sehr speziell, aber sehr interessant. Ich bin mal gespannt, ob wir noch mehr Abenteuer mit Frau Morgenstern und Miguel erleben können.

Ich kann dieses Buch und die ganze Serie um Frau Morgenstern und Miguel mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Es macht einfach Spaß, ihnen in diesen außergewöhnlichen Situationen zu folgen.

Bewertung vom 08.09.2024
Zukunft / Eine grenzenlose Welt Bd.3
Roos, Sonja

Zukunft / Eine grenzenlose Welt Bd.3


ausgezeichnet

Ich habe mich so auf diesen letzten Teil der Auswanderer-Saga gefreut und ich wurde auch nicht enttäuscht. Obwohl es mir sehr leid tut, die Protagonisten jetzt zum letzten Mal zu erleben. Es hat so großen Spaß gemacht die Lebenswege der vier Auswanderer Rosie, Simon, Marga und Nando zu verfolgen. In diesem letzten Teil erleben wir nochmals turbulente Zeiten für unsere Protagonisten. Langweilig ist ihr Leben auf jedenfall nicht und wir werden spannende, fröhliche, gefährliche und aufregende Ereignisse mit unseren Protagonisten erleben. Sie sind mir immer noch sehr sympathisch, auch wenn man sie manchmal an ihren Handlungen hindern möchte. Sie sind alle sehr emotional und haben im Endeffekt immer das Herz am rechten Fleck. Simon erlebt wirklich eine außergewöhnliche Zeit und es wird sehr gut dargestellt, mit welchen Gefühlen er sich auseinandersetzen muss. Aber auch er wird wieder seinen Weg finden und ich war richtig froh über seine endgültigen Entscheidungen. Die großen Gefühle werden wir hier auch wieder erleben und man merkt, die Liebe spielt wirklich eine große Rolle. Die Autorin schafft es wieder hervorragend, die Gefühlswelt der Protagonisten in ihrer ganzen Vielfallt darzustellen. Es kommt alles sehr lebensnah und authentisch rüber. Marga und Nando erleben auch wieder ihre Höhepunkte und tiefe Niedergeschlagenheit, aber man kennt sie mittlerweile und gibt die Hoffnung nie auf. Es werden sehr interessante Ereignisse geschildert, die man auch aus der realen Welt kennt. Außerdem fand ich die Begegnung einer großen Schriftstellerin in ihren Kinderjahren, total überraschend und habe mich sehr darüber gefreut. Solche Erwähnungen an Rande sind eine große Bereicherung in diesem Buch. Vor allen Dingen die Bemerkung des Vaters über seine Tochter: "Was soll aus dir werden?" war einfach klasse. Auch so erleben wir historische Begebenheiten und können somit diese Zeit auch gut nachvollziehen. Es geht eben um große Gefühle, die verschiedenen Lebensweisen, die damaligen Traditionen und der Versuch sich gegen diese Regeln zu stemmen. Ein selbstbestimmtes Leben und die Konsequenzen auszuleben. Es war wirklich wieder ein sehr lebendiges Porträt dieser Zeit durch die abwechslungsreichen und ausgefüllten Lebenswege unserer Protagonisten. Es wurden auch einige offen Enden in diesem Buch endlich aufgeklärt und geschlossen. Das hat mir gut gefallen und ich konnte diese abwechslungsreiche Geschichte mit einem guten Gewissen beenden. Es tut mir richtig leid, diese gut geschriebene und lebendig gewordenen Personen zu verlassen, aber irgendwann ist es mal zuende.

Ich kann dieses Buch - diese ganze Trilogie - mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Es zeigt historische Ereignisse und natürlich eine Menge Emontionen und die unterschiedlichsten Menschentypen auf ihren diversen Lebenswegen mit all ihren Höhen und Tiefen. Ein sehr detailreiches und abwechslungsreiches Buch über diese vier Auswanderer aus Deutschland in die USA. Man muss es einfach gelesen haben.

Bewertung vom 06.09.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Selten hat mich ein Buch beim Lesen so beeindruckt und gefesselt. Als erstes hat mich die Sprache bezaubert - sie ist poetisch, bringt alles auf den Punkt und das in detailreichen, phantasievollen und malerischen Beschreibungen. Sie hat mich in eine andere Welt geführt, den Weg des Lebens und seinen unsichtbaren Zusammenhängen erleben lassen. Die Schilderungen des Wassertropfens und seines unsterblichen Lebens hat diesem Buch wirklich den roten Faden gegeben. Wir erleben seine Existenz durch die ganze Geschichte, zusammen mit unseren drei Protagonisten über Jahrhunderte hinweg und es ist magisch zu lesen. Die Vorstellung des Tropfens hat mir sehr gut gefallen und irgendwie hat es den Blick auf dieses wichtige Element Wasser wieder verstärkt. Denn Wasser ist das Elixier des Lebens - auch wenn man es hier bei uns - durch seinen Überluss - manchmal vergisst. Die Autorin hat es geschafft, anhand der Lebensgeschichten von Arthur, Narin und Zaleekhah, eine wunderschöne und gleichzeitig schreckliche Geschichte über das Leben zu erzählen. Über die Grausamkeiten, aber gleichzeitig die schönen Dinge, das Zusammenhalten untereinander, die Liebe, die Sehnsucht, aber auch die Suche nach dem Glück - das Leben in seinem ganzen Spektrum wird hier aufgegriffen. Die vielen unterschiedlichen Charaktere kommen hier gut zur Geltung. Die Zeitsprünge sind schon sehr groß. Und dadurch sind die Personen ja auch alle interessant, denn man erlebt sie in unterschiedlichen Jahrzehnten und den entsprechenden Lebensarten. Arthur lebt im 19.Jahrhundert und seinen Werdegang kann man nur bewundern. Er hat wirklich viel erreicht und wir erleben seine Lebenssitutationen und vor allen Dingen die Veränderungen darin, hautnah mit. Man kann sich aber diese Lebensumstände in der damaligen Zeit kaum vorstellen. Ich fand die Schilderungen sehr authentisch und ich konnte alles vor meinem Auge sehen. Dann die Beschreibungen aus dem Leben der beiden Frauen Narin und Zaleekhah, die ja im 21 Jahrhundert spielen. Allerdings kam ich mir bei den geschilderten Lebenssituationen von Narin nicht so weit vom 19 Jahrhundert entfernt vor. Denn auch hier ging es grausam zu. Und es ist schrecklich, die Parallelen zu den Erzählungen aus dem Leben von Arthur zu sehen. Man sollte meinen, die Menschen hätten dazugelernt, aber das ist wohl nicht so. Dieses Buch erzählt auch von der großen Dummheit der Menschen, die immer wieder die gleichen Fehler machen und die Menscheit ins Leid schicken. Auch die dritte Person in dem Buch, Zaleekhah, hat eine eindrucksvolle Geschichte zu erzählen. Sie ist für mich aber auch eine starke Frau. Die geschilderten Personen sind interessante und starke Persönlichkeiten. Ihre Geschichten sind sehr interessant und authentisch erzählt. Es geht um so viele verschiedene Themen in diesem Buch und alle sind wichtig. Die Zusammenführung dieser Menschenleben und der Problematiken ist der Autorin sehr gut gelungen. Auch wenn es ja meist sehr traurige Begebenheiten sind, so ist das Buch und seine erzählte Geschichte einfach wunderbar zu lesen. Man erlebt interessante Begebenheiten, auch aus der Geschichte. Und auch das hat mir gut gefallen. Und Wasser und die Flüsse spielen natürlich eine große Rolle. Mir hat die Vorstellung dieser verschwundenen Flüsse immer schon gut gefallen und es ist eine schöne Vorstellung, dass sie schon immer da waren und auch eine große Rolle für viele Menschen gespielt haben. Und auch hier gibt es immer die Verbindung über die Jahrhunderte hinweg, am Beispiel des Wassers und dem Leben an den Flüssen.

Für mich ist diese Buch einfach unglaublich lesenswert, es ist kein Märchen, sondern zeigt das Böse und auch das Gute der Menschen. Man taucht tief in die Emotionen der erzählten Ereignisse ein und die Verbindungen dieser Menschen und der Orte werden über Jahrhunderte hinweg zusammengeführt. Nichts ist für immer verloren, irgendwo findet sich immer ein Rest der Vergangenheit. Ich kann dieses Buch auf alle Fälle empfehlen und es wird sicher jeden Leser in seinen Bann ziehen.

Bewertung vom 01.09.2024
Die Gewalt des Sturms
Johannsen, Anna;Bergsma, Elke

Die Gewalt des Sturms


sehr gut

Auch dieser zweiten Band um die Ermittlerinnen Lina Lübbers und Kea Siefken hat mir wieder gut gefallen. Wir erleben weiterhin die Suche von Lina nach dem Maulwurf im Team und erleben die dadurch sich entwickelnden Schwierigkeiten. Besonders im Zusammenleben und -arbeiten der Protagonisten wird diese Problematik deutlich. Es werden folgenschwere Entscheidungen getroffen, die wirklich große Auswirkungen auf alle Beteiligten haben. Aber mir hat diese spannende Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema bezüglich Vertrauen und Zusammenarbeit gut gefallen. Auch sonst sind die dargestellten Lebenssituationen wieder sehr authentisch rübergekommen. Wir erleben aber nicht nur die zwischenmenschlichen Probleme, sondern der Fall entwickelt sich wirklich sehr interessant und unvorhergesehen weiter. Ich hatte jedenfalls nicht mit allen vorkommenden Situationen gerechnet. Aber es hat mich sehr gefesselt und ich habe mit allen Beteiligten mitgelitten. Die ganzen Zusammenhänge mit dem niederländischen Clan sind super interessant und hier wird auch die gute Zusammenarbeit zwischen den länderübergreifenden Polizeieinsätzen gut dargestellt. Es macht einfach Spaß den Handlungen zu folgen. Es ist eine schöne Krimirreihe, wo man die persönlichen Lebenssituationen der Protagonisten miterlebt und natürlich dabei den spannenden Arbeitsalltag nicht aus dem Blick verliert. Außerdem kann man sowas garnicht trennen, denn die Personen sind ja im Privat- wie im Arbeitsleben verbunden. Die Bar mit dem treuen Freund von Lina ist ja immer ein guter Treffpunkt. Das gehört eben auch dazu. Mir hat dieser Ausflug in die Auricher Gegend jedenfalls wieder gut gefallen. Die Handlungen waren spannend, unerwartet und voller emotionalen Momenten. Durch die detailreichen Schilderungen kann man sich immer alles gut vorstellen. Und auch wer den ersten Band nicht gelesen hat, kommt gut zurecht, denn man erfährt doch einiges aus der Vergangenheit. Allerdings macht es mir immer mehr Spaß, wenn ich Serien in der richtigen Reihenfolge lese. Und so habe ich es hier ja auch gehandhabt.

Also, auf zu einer spannenden Lesezeit mit einem interessanten Regionalkrimi im Auricher Land und mit einem abwechslungsreichen Ermittlerteam.

Bewertung vom 25.08.2024
Winterwölfe
Jones, Dan

Winterwölfe


ausgezeichnet

Dies ist also der zweite Teil der Trilogie um die Essex-Dogs. Sie sind eine Truppe aus ein paar Männern, die gemeinsam dem Kriegsruf Englands als Söldner gefolgt sind und nun als englische Soldaten auf französischem Boden den Krieg erleben. Ich finde es sehr interessant, diese Zeit aus der Sicht dieser Männer zu erleben. Sie sind ein eingeschworenes Team und achten aufeinander. Das ist auch notwendig, denn diese Zeit und das Überleben im Krieg ist nicht einfach. Alleine das tägliche Leben ist ein Kampf. Die Lebensumstände sind wirklich schlimm und es hat mich teilweise richtig runtergezogen. Der Gedanke, dass es so auch dort zugegangen ist, ist schon schwer zu verdauen. Aber da der Autor ja als Historiker bekannt ist, kann man den Schilderungen schon Glauben schenken. Natürlich ist es ein fiktiver Roman, aber die damals herrschenden Lebensbedinungen waren nunmal nicht gerade einfach. Ich habe den ersten Teil, "Essex Dogs", auch gelesen und mich über diese Fortsetzung gefreut. Denn ich wollte gerne wissen, wie es den Protagonisten auch weiterhin ergeht. Man muss den ersten Teil nicht gelesen haben, aber es erleichtert es schon und macht die Geschichte der Männer noch interessanter. Dann man erlebt ihre Überlebensstrategie in dieser gefährlichen Zeit und man wird auch den einen oder anderen der Truppe sterben sehen, aber man bleibt mit den Überlebenden dabei und taucht tief mit ihnen in ihre Kämpfe und auch Träume und Hoffnungen ein. Die Erzählung ist sehr abwechslungsreich. Es gibt nicht nur die individuelle Geschichte der Männer aus England, sondern man erlebt ja eine geschichtlich aufregende und verändernde Zeit mit. Man erlebt Geschichte hautnah mit und erfährt auch Dinge, die man so vielleicht noch nicht kannte. Ich war z.B sehr überrascht über diese lange Belagerung um Calais. Die Schilderungen sind für mich manchmal unvorstellbar. Der Autor ist wirklich sehr detailreich und schildert alles sehr authentisch. Ich habe diese provisorische Holzstadt vor Calais gut vor meinem inneren Auge gesehen. Unvorstellbar, aber es macht auch Spaß diese Vergangenheit zu erleben. Besonders, da man sie durch die Augen von Romford, Thorp, Tebe oder Loveday hautnah miterlebt. Die Personen waren wirklich sehr unterschiedlich. Es waren Söldner und auch wenn sie damit Geld verdienen wollten, konnten auch sie so ein Leben nicht auf dauer führen und wünschen sich doch zurück auf die Insel zu ihrer Familie oder auch nur für ein ruhiges Leben. Es ist aufregend und auch lehrreich zu lesen. Gut gefallen haben mir auch die Zitate aus alten Chroniken. Das stellte nochmal einen guten Bezug zu den tatsächlichen Ereignissen dar. Der Text an sich lässt sich gut und flüssig lesen. Die Namen, gerade der Adeligen, kann man sich nicht immer so gut merken, aber im Laufe des Buches habe ich sie doch immer gut zuordnen können. Mir hat diese persönliche Geschichte der Männer gut gefallen, es gibt einen lebensnahen Einblick in eine mir total unbekannte Zeit und die damals herrschenden Lebensbedingungen. Es war keine einfache Zeit und wie immer ist es für das "normale" Volk immer am schwersten. Sie werden ausgenutzt und müssen für die Träume der Könige und Adeligen leiden. Ich bin jetzt noch auf den letzten Teil gespannt, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es den Überlebenden der Truppe auch weiterhin ergeht. Denn zuende ist es ja noch nicht.
Die Anmerkungen des Autors zum Ende fand ich interessant.
Wer geschichtlich interessiert ist, für den ist es ein sehr aufschlußreiches und interessantes Buch. Die Geschichte dieser Männer zeigt ein gutes Bild der damaligen Verhältnisse im Krieg. Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Es ist spannend und lehrreich zugleich.

Bewertung vom 18.08.2024
VERMINTE HEIMAT
Gantis, Ruben

VERMINTE HEIMAT


sehr gut

Ich habe bisher noch nicht viel über Südafrika gelesen, weder als Sachbuch noch als Roman. Daher war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Und es hat mich nicht enttäuscht. Ich habe eine interessante, natürlich fiktive Lebensgeschichte eines Südafrikaners kennengelernt und mit ihm die Lebensverhältnisse in seiner neuen - alten Heimat Südafrika. Der Text an sich ist sehr gut und flüssig zu lesen. Und man kann sich durch die detailreichen Beschreibungen auch immer alles gut vorstellen. Das ist gerade hier sehr wichtig, finde ich zumindest. Aber es hat gut geklappt. Die Geschichte war schon sehr interessant. Jaron kehrt nach einem langen Leben in den Niederlanden wieder in seine Heimat zurück. Aber wie es so ist mit der Vorstellung von einem Ort, den man vor langer Zeit verlassen hat, wird sich diese Vorstellung bewahrheiten? Jaron hat sich wohl doch sehr getäuscht. Denn er hoffte auf ein Land, in dem es viele positive Veränderungen gegeben hätte und er nicht an alte Gegebenheiten erinnert wird. Wir erleben aber ein Land, in dem es nicht sooo positiv abläuft, wie erwartet. Korruption, Wilderei, Umweltsünden, Rassismus und Verbrechen gibt es dort immer noch im Überfluss und Jaron erkennt das alles zu spät. Die Beschreibungen sind schon sehr real und ich fand allerdings auch, dass Jaron etwas blauäugig an alles rangegangen ist. Er ist mir sympathisch, aber seine Leichtgläubigkeit macht mich etwas fassungslos. Vielleicht möchte er einfach nur an das Gute glauben und denkt, alle anderen Menschen wollen auch nur immer aus guten Motiven handeln. Jaron lernt in Laufe der Handlung natürlich und er erlebt auch glückliche und schöne Zeiten. Es kommen viele unterschiedliche Menschen mit ihren so unterschiedlichen Charaktere vor. Und manche waren sympathisch und andere wohl eher nicht. Aber sie hatten alle so ihre Besonderheiten und das machte es auch abwechslungsreich und interessant. Ich fand die Informationen über diese Minen sehr interessant und dieses Buch regt auch wieder zum Nachdenken an. Wer profitiert wovon und was muss getan werden. Die Schilderungen zu den Wildtieren war auch sehr eindrucksvoll und zeigt auch hier die Problematik auf. Profit und Gier gegen Leben und Schutz der Natur

Die Geschehnisse um die Suche nach den verschollenen Geschwistern war sehr gut erzählt und ich war echt überrascht, wer sich dann als Schwester bzw. Bruder entpuppt.

Mir hat dieses Buch jedenfalls gut gefallen. Eine interessante Geschichte über die Zustände in Südafrika, aus den Erlebnissen des Protagonisten Jaron heraus erzählt und das macht es wirklich sehr erlebenswert. Man erlebt die negativen Seiten, aber auch die vielen positiven Seiten von Südafrika. Es war eine interessante Lesezeit und ich kann dieses Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 07.08.2024
Das Wesen des Lebens
Turpeinen, Iida

Das Wesen des Lebens


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir sehr gut. Man sieht natürlich den Protagonisten: die Seekuh und sie ist umgeben von bildlichen Auszügen aus wichtigen Gegebenheiten zu ihrer Erforschungsgeschichte. Man erkennt das natürlich genauer erst, wenn man das Buch gelesen hat und den einzelnen Bildern die Bedeutung für die Geschichte zuordnen kann. Aber es macht auch vorher schon Lust auf das Buch und die darin enthaltenen Entdeckungen. Es ist nicht nur eine Forschungsgeschichte im Bezug auf die Seekuh, sondern gibt einen guten Einblick in die Geschichte der Forschung. Wir begeben uns sozusagen auf die Reise von den Anfängen der Wissenschaft bis zum heutigen Stand. Durch die Darstellung von einzelnen Forschenden in wechslenden Jahrhunderten, kann man erkennen, wie sich die Forschung ansich entwickelt hat. Hier erleben wir es detailreich dargestellt am Beispiel der wirklich interessanten und leider ausgestorbenen Seekuh. Man erlebt die Geschichten um die ersten Sichtungen mit und danach immer wieder die Erlebnisse um die einzelnen Forscher, die auf ihren Spuren wandeln. Es ist ein sehr aufregender Weg der Forschung, denn man erlebt ja den technischen Stand und den Wissensstand der Forscher in Laufe der Jahrzehnte / Jahrhunderte mit und kann so nachvollziehen, wie sich die Ansichten der Menschen und auch der technische Stand bei Forschungen weiterentwickelt hat. Die beteiligten Protagonisten wie der Forscher Steller oder auch die Zeichnerin Hilda Olson werden sehr authentisch rübergebracht. Man lernt viel über die einzelnen Personen und ihre Motivationen kennen. Man erlebt sie in ihrer damaligen Lebensepoche und lernt die Ansichten der Menschen im Bezug zur Natur, Wissenschaft und ihrem Wissen kennen. Es hat mir großen Spaß gemacht, der Seekuh auf ihrem Weg bis heute zu folgen. Man erlebt die verschiedenen Zeiten, lernt wissenschaftliche Denkweisen und Arbeitsweisen kennen. Das Buch ist aber auf keinen Fall eine trockene Ansammlung von Fakten, denn es wird ja in Romanform erzählt und das ist sehr abwechslungsreich und lebendig. Man geht chronologisch vor und es beginnt 1741 und endet dann 2023. Es ist beeindruckend diese Zeitreise mit Menschen zu erleben, die Neugierig auf die Welt und ihren Zustand mit allem darauf ist. Sie möchten verstehen und Erklärungen haben. Sie forschen auf dem Stand der jeweiligen Zeit und daraus können natürlich auch schlechte Dinge entstehen, aber das kann man im Nachhinein immer leicht sagen. Die Einsicht kommt immer erst nach der Erkenntnis und neue Forschungsergebnisse und die Folgen von Handlungen müssen erstmal erkannt werden. Man kann den einzelnen Abschnitte immer gut folgen und es gibt auch zwei kursiv geschriebene Abschnitte, die nicht im Zusammenhang mit den Personen im Buch stehen, sondern interessante Informationen sind.
Mich hat diese Reise durch die wissenschaftliche Forschung an der Seekuh sehr fasziniert und ich habe nicht nur viel über die Seekuh gelernt, sondern auch einen guten Blick auf die Geschichte der Forschung überhaupt bekommen.
Der Text ist gut und flüssig zu lesen und ich konnte mir anhand der detailreichen Beschreibungen alles gut vorstellen. Die Zeichnungen erschienen immer vor meinen Augen und ich habe es genossen, die Seekuh am Ufer im Wasser grasen zu sehen.

Es ist ein interessantes Buch und für jeden Naturliebhaber ein besonderes Lesevergnügen. Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 04.08.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


sehr gut

Mir hat das Debüt von MUK als Krimiautor gut gefallen. Die Geschichte fängt ja eigentlich mit einem normalen Fall eines verschwundenen jungen Mädchens an. Aber dann passiert das, was heute leider fast selbstverständlich ist: es taucht ein Video in den Sozialen Medien auf. Und damit ändert sich alles. Das Video ist auch der Grund, warum die BKA-Kommissarin Yasira Saad den Fall zugeteilt bekommt, obwohl sie ihn auch so bearbeitet hätte, denn sie ist eine sehr erfolgreiche Ermittlerin. Hier spielen jetzt viele Dinge eine Rolle, denn das Video setzt Handlungen in Bewegung, die man nicht so einfach ignorieren kann. Und diese Ereignisse sind gewaltig, sie verändern die Ermittlungsarbeit sehr. Mir gefällt die Protagonistin Yasira sehr gut. Sie ist super in ihrem Job, kommt sympathisch rüber und hat im Privatleben auch so mit ihren Problemen zu kämpfen. Dieser Fall ist natürlich sehr speziell und leider sehr medienwirksam, was die Arbeit doch um einiges erschwert. Aber ihr Team ist kompetent und sie steht voll hinter ihnen. Die Handlungen sind sehr gut nachvollziehbar und super spannend. Es ist ein beängstigendes Szenario das sich hier dem Leser enthüllt. Die Ereignisse sind leider sehr real und man kann den Bezug zur Realität leider nicht übersehen. Die Ereignisse hier in dem Buch und die Motivation dahinter sind sehr authentisch und mir macht die Vorstellung solcher Ereignisse echt Angst. Hier wird die technische Entwicklung eben mal mit ihren negativen Auswirkungen durch Menschen dargestellt. Obwohl man im Laufe der Geschichte eigentlich immer mal wieder auf falsche Fährten geschickt wird, ist das Ende zwar in bestimmten Punkten schlüssig, allerdings blieb in meinen Augen doch noch ein bestimmter Punkt offen. Das war für mich leider ein Minuspunkt, aber im übrigen ist die spannende und interessante Handlung absolut klasse. Die Personen, ihre Motivationen, die vielen unterschiedlichen Charaktere und die ganzen Handlungen sind schon sehr lesenswert und ergeben einen fesselnden Krimi. Obwohl ich nicht verstehe, warum das Buch mit "Roman" gekennzeichnet ist., für mich ist es ein klassischer Krimi / Thriller. Auffallend war aber auch der Einband des Buches. Ein wirklich sehr dicker Pappeinband, den man sehr gut in der Hand halten kann. Ungewöhnlich ist auch der Klappentext auf der Rückseite, denn wo sonst eine kleine Inhaltsangabe steht, ist hier nur der Hinweis: "Diesem Inhalt vertrauen" aufgedruckt. Es sagt sehr viel über das Buch aus, was man allerdings erst richtig versteht, wenn man das Buch gelesen hat. Aber dazu passt natürlich auch das Cover sehr gut.

Ich habe mich jedenfalls sehr gut mit diesem Buch unterhalten gefühlt, obwohl diese Geschichte etwas beängstigend ist, wenn man an die Themen darin denkt. Denn was dort als Fiktion beschrieben wurde, könnte auch Realität sein.

Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und werde es wohl einigen Menschen in meiner Umgebung ans Herz legen, denn das Thema ist sehr aktuell. Darüber sollten sich mehr Leute Gedanken machen und dieses Buch ist ein guter Einstieg, um das Interesse zu wecken.

Bewertung vom 28.07.2024
Das Gefühl von Leichenkälte
Dicken, Dania

Das Gefühl von Leichenkälte


ausgezeichnet

Hier haben wir nun den 19ten Band um die Profilerin Libby Whitman und immer noch werde ich von die Autorin Dania Dicken mit ihren spektakulären Fällen überrascht. In diesem Band gehen unsere Protagonistinnen an ihre Grenzen. Denn diese brutalen Morde triggern die beiden sehr. Libby und Julie gehen für Ermittlungen nach Sacramento, wo Frauen verschwinden und die dortigen Ermittler durch die besonderen Hinweise dazu, nicht weiterkommen. Es ist eigentlich genau der richtige Fall für die Frauen, auch wenn sie dadurch an ihre Vergangenheit erinnert werden. Besonders gut werden diese Ermittlungen aber auch dadurch, dass Sadie gemeinsam mit ihrer Tochter und Julie ermittelt. Es bietet sich auch an. Der Ort liegt ja nicht weit von Sadies Wohnort entfernt und Libby und Julie wohnen auch während der Zeit bei Sadie und Matt. Es ist zwar ein schrecklicher Anlass, aber trotzdem genießt Libby die Zeit bei ihrer Familie. Und auch für den Leser dieser Serie macht es großen Spaß, die gemeinsame Ermittlungsarbeit und auch das Wiedersehen mit den meisten Familienmitgliedern zu erleben. Obwohl man jeden Band auch einzeln gut lesen kann, macht es natürlich mehr Spaß die Serie in Reihenfolge zu lesen. So erlebt man die Lebensgeschichten der einzelnen Protagonisten immer hautnah mit. Allerdings erfährt man auch die wichtigsten Ereignisse aus der Vergangenheit immer im aktuellen Band, so das man alles gut nachvollziehen kann.

Aber wieder zum aktuellen Fall. Er ist wirklich sehr spannend und aufregend. Für mich waren es wirklich sehr bösartige Taten und teuflischer kann man kaum noch agieren. Die Ermittlungen sind sehr interessant und bereiten den Zuständigen auch Probleme, immer alles in die richtigen Zusammenhänge zu bringen. Aber durch die Erfahrung ihrer Profilertätigkeiten haben unsere Frauen sich im Endeffekt doch noch auf die richtige Spur gebracht. Es spielen immer viele Faktoren mit und gerade die psychischen Aspekte lassen großen Spielraum. Man kann sich manche Dinge nicht vorstellen, aber bei genauem Überlegen, kann man die Motivationen hinter manchen Handlungen schon nachvollziehen. Manchmal sind Täter oder Mittäter einfach auch nur Opfer. Dieser Zwiespalt wird hier sehr gut rübergebracht. Wie immer in den Büchern von Dania Dicken, sind die Personen sehr interessant und kommen authentisch rüber. Die altbekannten Personen erfüllen auch diesmal wieder meine Erwartungen. Besonders gut gefällt mir auch immer die Weiterführung von alten Fällen, so wie hier noch Gerichtsverhandlungen bzw. Urteile von Ereignissen aus dem letzten Band zum Abschluß gebracht werden. Außerdem gibt es wieder eine parallele Handlung um Owen und eine Kollegin, die auch einen neuen beruflichen Anfang machen. Auch diese spannenden und interessanten Ereignisse werden wohl im nächsten Band noch ihre Fortsetzung finden. Und das ist immer ein großer Anreiz mit Spannung auf den nächsten Band zu warten. Die persönlichen Lebensumstände spielen ja auch immer eine große Rolle. Es ist wie immer eine sehr gute Mischung aus spannenden Kriminalfällen und den privaten Lebenssituationen der Protagonisten. Es macht einfach Spaß ihnen zu folgen und anhand der detailreichen Beschreibungen wird die Handlung auch sehr gut vor dem inneren Auge des Lesers sichtbar. Wer sehr schwache Nerven hat, wird das nicht immer so begrüßen. Aber es macht das ganze Geschehen sehr lebendig und echt. Der Text an sich lässt sich flüssig und gut lesen.

Mir hat auch dieser 19te Band sehr gut gefallen und ich kann das Buch - die ganze Serie - mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Spannung pur und das von Anfang bis zum Ende.