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Benutzername: 
Sunny_Brooks
Wohnort: 
Würzburg

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2021
Die Erfindung von Alice im Wunderland
Hunt, Peter

Die Erfindung von Alice im Wunderland


ausgezeichnet

Hinab in den Kaninchenbau, auf den Spuren von "Alice im Wunderland"
Ich liebe ja Alice im Wunderland. Schon als Kind habe ich die verrückte Geschichte und die verschrobenen Charaktere darin geliebt, als Erwachsene konnte ich dann noch mal einen ganz anderen Blick auf dem Roman werfen und fand ihn ebenso faszinierend.
Peter Hunt entschlüsselt nun in „Die Erfindung von Alice im Wunderland“ dieses zauberhafte Buch erneut, versucht sich an Interpretationen und Schlussfolgerungen, all das untermalt mit wunderbaren Bildern. Wie er selber sagt „Wenn wir den Entstehungsprozess der Bücher ansehen, können wir, einmal den Kaninchenbau hinuntergerutscht, nur Gängen folgen, Türen öffnen, Kaninchen nachjagen: mit einem Wort, uns an Charles Dodgsons Spielen beteiligen“
Spannend ist vor allem auch der Blick auf den Schöpfer von „Alice im Wunderland“ und „Hinter den Spiegeln“ Charles Dogdson alias Lewis Carroll. Natürlich erfährt man auch einiges über die „wahre“ Alice und ihre Beziehung zu dem Autor. Mir hat diese Reise in die Welt von Alice auf jeden Fall sehr gut gefallen, entgegen meiner Befürchtung ist das Buch nicht zu langweilig und ausschweifend. Am interessantesten fand ich die ganzen Anspielungen auf andere Werke oder zeitgenössische Personen, ich werde jetzt den Roman noch mal mit ganz anderen Augen lesen können und würde „Die Erfindung von Alice im Wunderland“ jeden empfehlen, der das Kinderbuch auch so liebt wie ich.
Besonders an den wunderschönen Illustrationen kann man sich richtig erfreuen

Bewertung vom 12.03.2021
Als wir uns die Welt versprachen
Casagrande, Romina

Als wir uns die Welt versprachen


ausgezeichnet

Eine rührende, bizarre Reise in der Gegenwart und Vergangenheit
„Jedes Buch schließt die Mühen und die Wunder von mindestens zwei Reise ein: die Reise, die es auf seinen Seiten erzählt, und die, die es zu dem gemacht hat, was es ist – ein Wesen mit einem Körper aus Papier und einer Seele aus Worten“
„Als wir uns die Welt versprachen“ Ist eine berührende Geschichte über eine liebenswerte alte Dame die wegen einem Versprechen in ihre Kindheit mit ihrem Papagei die Alpen überquert. Ergreifend, humorvoll und wunderschön bildhaft beschreibt die Autorin Romina Casagrande nicht nur die diese Reise sondern bringt dem Leser auch das Schicksal der „Schwabenkindern“ näher. Diese Kinder wurden Jahrhunderte lange von dem armen Bergbauern in Südtirol verkauft um eine Reise über die Berge anzutreten und schließlich unter teils menschenunwürdigen Bedingungen auf den reichen Höfen Oberschwabens zu arbeiten.
Genau dieses Schicksal ist früher auch Edna (der alten Dame aus der Geschichte) wiederfahren, dort auf den Hof hat sie einen einzig wahren Freund gefunden (Jacob) und den Papagei Emil. Edna konnte damals fliehen, aber obwohl der Plan der drei war für immer zusammen zu sein, schaffte Jacob die Flucht nicht. Als Edna viele Jahre später sein Bild im „Stern“ sieht, bricht sie auf um ihn ein letzte Mal zusehen. Auf ihrer Reise trifft Edna ganz unterschiedliche Menschen, lernt von Ihnen was und gibt auch viel zurück. Gerade diese Begegnungen haben mich sehr berührt, waren teilweise witzig, teilweise tiefgründig. Der wunderbare Schreibstil von Romina Casagrande rundet das ganze ab, „Als wir uns die Welt versprachen“ steckt voller eindringlichen Weisheiten, Anekdoten und Zitaten. Ein Buch das mir auch nach dem Lesen noch lange im Kopf rumging.
„Aber zwei Kinder, die in einem Hof am Waldrand gefangen waren, hatten an ein Märchen geglaubt und sich in den Kopf gesetzt, sich das Paradies zu nehmen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2021
Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1
Hearne, Kevin

Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1


ausgezeichnet

„Tinte & Siegel“ ist das erste Buch von „Die Chronik des Siegelmagiers“. Kevin Hearne, der Autor hatte vorher schon eine bekannte Reihe, nämlich „Die Chronik des Eisernen Druiden“. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nicht dazu gekommen bin diese zu lesen, allerdings habe ich das Spin-Off „Der Hund des Eisernen Druiden“ mal in die Hände bekommen und das hat mir sehr gut gefallen. Mit großen Erwartungen ging ich also an „Tinte & Siegel“ ran. Vorab: Diese wurden nicht enttäuscht.
In diesem Auftakt zu einer neuen magischen Reihe lernt man Al MacBharrais kennen, einen Siegelmagier und somit Wächter über die Reiche. Seine Aufgabe ist es die Menschenwelt von den Kreaturen anderer Reiche zu beschützen, in seinem Fall von den Feenwesen, die sich besonders in Großbritannien wohl fühlen. Leider hat Al Pech mit seinen Schülern, irgendwie stirbt jeder nach kurzer Zeit auf mysteriöse Art und Weise, so auch sein neuster Schüler Gordie. Als wäre der Tod Gordies nicht schon bedauerlich genug für Al muss er dann auch noch rausfinden, das Gordie in hintergangen hat und hinter seine Rücken mit Feenwesen gehandelt hat. Zusammen mit dem Hobgoblin Buck, der selber fast Opfer des Feenhandels geworden ist versucht Al MacBharrais herauszufinden wohin die Feenwesen verkauft worden sind.
Ich liebe die ulkigen, einmaligen Charaktere die Kevin Hearne lebendig werden lässt. Jeder ein Unikat. Dazu kommt noch der Schreibstil, der von einer guten Portion (schwarzer) Humor durchdrungen ist. Gewürzt ist das Ganze noch mit ein paar Anspielungen auf andere Fantasyreihen (Avatar, Herr der Ringe etc.), einer fantastischen ideenreichen Welt und natürlich jede Menge Spannung.

Kurzum, bei „Tinte & Siegel“ hatte ich richtig viel Spaß beim Lesen. Ich empfehle es unbedingt jedem Fantasyleser weiter und werde mich jetzt auch selbst mal an „die Chronik des Eisernen Druiden“ machen um die Zeit zum nächsten Band von „Die Chronik des Siegelmagiers“ zu überbrücken.

Bewertung vom 19.02.2021
Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe die Tage „Trauma – Kein Entkommen“ von Christoph Wortberg lesen dürfen. Dieser Thriller ist Auftakt zu einer Serie rund um die Ermittlerin Katja Sands, die man hier kennen lernt. Angesprochen an diesem Buch haben mich die Kurzbeschreibung und die Leseprobe. Zwei Tote, beide gestorben unter Umständen die an ein vergangenes Trauma erinnern: Selbstmord oder Mord? Diese Frage muss sich Katja Sands und ihr Kollege Rudi Dorfmüller stellen, dabei bekommen sie von einer mächtigen Organisation Steine in den Weg gelegt. Der Thriller legt einen guten Start hin, man erfährt viel über die Ermittlerin Katja Sands und natürlich wird auch der erste Tote entdeckt. Leider plätschert danach das Buch lange vor sich hin, natürlich gehen die Ermittlungen voran, aber auch das Familienleben von Katja nimmt einen sehr großen Teil des Buches an. Die Spannung geht etwas verloren. Ich, als Leserin hatte auch ziemlich schnell „meinen“ Hauptverdächtigen, der aber bei den Ermittlungen erstmal komplett außen vorgelassen wurde und dann aber am Schluss doch wichtig wird. Das beides hat mir etwas das Lesevergnügen genommen. Der Schreibstil ist zwar schön flüssig zu lesen, aber auch hier hat mir das gewisse Etwas gefehlt, das ich auch bei einem Thriller erwarte. Das Thema Trauma war allerdings faszinierend, davon hätte es von mir aus auch gern noch mehr geben dürfen.
Kurzum, der Thriller war für mich ein kurzweiliges Lesevergnügnen mit ein paar Highlights, allerdings bin ich mir nicht sicher ob ich unbedingt den zweiten Fall rund um Katja Sand lesen will.

Bewertung vom 04.02.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


ausgezeichnet

Man lernt den Hauptcharakter Nora Seed in ihrer dunkelsten Stunde kennen, ihren Job hat sie verloren, der Kontakt zu ihrem Bruder abgebrochen und dann stirbt auch noch ihre Katze. Genug Gründe für Nora ihrem augenscheinlich trostlosen Leben, in dem sie eh niemand braucht, ein Ende zu setzten. Doch anstatt im Jenseits, landet sie in einer Bibliothek. Hier stehen Millionen verschiedene Bücher, jedes davon beinhaltet eine Version des Lebens, dass sie hätte führen können. Jede Entscheidung, die sie jemals getroffen hat, könnte sie so rückgängig machen.
Zusammen mit der Bibliothekarin probiert Nora die Leben aus, denn sie stellt sich die Frage, ob Sie in einem anderen Leben glücklicher geworden wäre. So beginnt eine wundersame Reise durch die verschiedenen Leben der Nora Seeds, in diesen ist sie z. B. verheiratet und Pub Besitzerin, Rockstar, Gletscherforscherin, Weingutsbesitzerin, Olympiasiegerin…
Schlussendlich muss Nora erkennen, dass ihr eigentliches Problem nicht ihr Leben ist sondern die Reue nicht etwas anders gemacht zu haben. Erst als sie diese ablegt, sieht sie, dass ihr eigenes Leben voller Hoffnung und Potential ist und auch, dass sie unbedingt leben will.
„Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig ist eines dieser Bücher, die man nur schwer wieder aus der Hand legen kann und die einen noch lange beschäftigen nachdem man sie gelesen hat. Dank des Einfallsreichtums und dem wunderbaren Schreibstil des Autors, haben die Reisen von Nora nicht nur unglaublich Spaß gemacht, sondern man lernt auch selbst so manches über das Leben. Ein Buch das gerade in der düsteren und einsamen Pandemiezeit wirklich ein Lichtblick ist und Lust auf das Leben mit all seinen Optionen macht.
Normalerweise schreibe ich ganz nach dem Motto „don't judge a book by its cover“ nie etwas über das Aussehen, aber hier kann ich es mir nicht verkneifen: „Die Mitternachtsbibliothek“ macht definitiv einiges her, mir gefällt der Umschlag umwerfend gut und auch das eigentliche Buch in dem Mitternachtsblau mit den silbernen Sternen ist wunderschön anzusehen. Als kleiner Pluspunkt kommt dann noch das Bücherei -Karteikärtchen innen im Buch als liebevolles Detail dazu.
Obwohl das Bücherjahr 2021 noch sehr jung ist, glaube ich jetzt schon, dass "Die Mitternachtsbibliothek" eins der Highlights dieses Lesejahres für mich ist.

Bewertung vom 01.02.2021
Die Erfindung des Dosenöffners
Bagci, Tarkan

Die Erfindung des Dosenöffners


ausgezeichnet

„Eine Geschichte, auf die wirklich niemand gewartet hat, die dann aber eine Familienpizza mit Käse im Rand dabei hat und vier verschiedene Sorten Monster Slush für alle“ – diese Beschreibung von Giulia Becker trifft es einfach genau auf den Punkt.
Tatsächlich ist nämlich allein der Titel „Die Erfindung des Dosenöffners“ erstmal ziemlich abschreckend, zum Glück (für mich) habe ich trotzdem einen Blick in die Leseprobe geworfen. Tarkan Bagci hat mit viel schwarzen Humor, Sarkasmus und so treffenden, witzigen Beschreibungen von Alltagssituationen komplett meinen Geschmack getroffen. Man taucht sofort ein in das scheinbar langweilige und triste Leben von Timur Aslan, der als Lokalreporter über so wichtige Themen wie den Hühnerzüchterverein seiner Kleinstadt schreiben muss. Dabei will er eigentlich nur raus aus seiner kleinen Welt und das am besten mit einem richtig guten Artikel. Ausgerechnet ein alter, verwirrter Mann gibt ihn dann den entscheidenden Tipp mit „SIE HAT EIN GEHEIMNIS“. Mit „SIE“ ist Anette gemeint, die den ungläubigen Timur Aslan erzählt, dass ausgerechnet sie den Dosenöffner erfunden hat. So beginnt die Geschichte der beiden ungleichen Charaktere, die uns mit auf ihre Reise nehmen.
Die Geschichte von „Timur Aslan (20, geboren mit Ambitionen) – Seitdem nicht viel passiert“ und der schrulligen Anette, die angeblich den Dosenöffner erfunden hat macht nicht nur unglaublich Spaß, sondern überrascht auch mit ihrer Tiefgründigkeit und Gesellschaftskritik ohne dabei zu langweilen.
Ich kann jetzt nur jedem raten, sich nicht vom Titel abschrecken zu lassen, sondern einen Blick zu riskieren.

Bewertung vom 22.01.2021
Ork City
Peinkofer, Michael

Ork City


sehr gut

„Ork City“ von Michael Peinkoffer ist eine spannende Mischung aus Krimi und Fantasy mit düsteren Noir Elementen. Eigentlich eine klassische Ermittlungsgeschichte, aber in dem faszinierenden Setting der düsteren Stadt Tirgaslan, wo Zwerge zwielichtige Syndikate leiten, Orks und Menschen zusammenleben und auch mal ein Zyklop als Leibwächter auftauchen kann.
Tatsächlich war genau diese Mischung der Grund warum mir das Buch aufgefallen ist und ich bei der Leseprobe hängen geblieben bin.
Corwyn Rash, der teils orkisches Erbe in sich hat, leitet in Dorglash, dem verkommenen, dreckigen Sündenpfuhl der Stadt ein Ein-Mann Privatermittlungsbüro. Die Milchgesichter nennen ihn auch „Privatschnüffler“. Normalerweise umfasst seine Tätigkeit eher wenig ruhmreiches, häufig deckt er Affären auf, oder treibt Geld ein. Allerdings ändert sich das als die prominente Nachtclub Sängerin Kity Miotara mit einem interessanten Auftrag sein Büro betritt. Schon beim Anfang der Ermittlungsarbeiten merkt Rash, dass viel mehr hinter dieser Geschichte steckt und bald findet sich der Privatschnüffler als Spielball von viel mächtigeren Gegnern wieder. Den nicht nur das berüchtigte von einer Zwergen Familie geleitete Hammerfall Syndikat hat seine Finger im Spiel, sondern auch eine düstere Sekte treibt sein Unwesen in der Stadt, dazu spielt seine Auftraggeberin nicht mit offenen Karten.
Als Leser ist man bald mitten drin in der düsteren „Ork City“ und hetzt mit Corwyn Rash durch die Stadt auf der Suche nach Antworten. Obwohl das Buch eher kurzweilig ist, schafft es der Autor nicht nur dem Setting, sondern auch den Charakteren Leben einzuhauchen. Tatsächlich hätte ich mich gerade deswegen über ein paar Seiten mehr gefreut um noch mehr Geschichten, Hintergründe etc. zu erfahren. Es gibt zwar ein paar Anspielungen auf frühere Bücher von Michael Peinkoffer, allerdings war das Buch auch ohne Wissen darüber sehr gut zu lesen. Gut gefallen haben mir so kleine Details wie z. B. die ork brud – die Allgemeinsprache der Unterwelt, die in Dorglash gesprochen wird und die der Autor immer wieder hat einfließen lassen. Die Spannung kommt, passend für einen Krimi natürlich nicht zu kurz, es gibt genug Verdächtige und jeder scheint seinen eigenen erstmal undurchschaubaren Antrieb zu haben. Einen kleinen Makel hatte für mich dann leider das Ende, zwar spannend bis zum Schluss, aber die Auflösung hat mir nicht ganz so gut gefallen.
Trotzdem würde ich hier eine klare Empfehlung für die spannende Krimi-Fantasy Mischung rausgeben und hoffe etwa, das es vielleicht mal einen Nachfolge Teil und somit ein Wiedersehen mit Corwyn Rash und den anderen Charakteren geben wird.

Bewertung vom 04.01.2021
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


sehr gut

Als der Rockstar Brad Galloway auf brutale Weise mitten in der Hauptstadt ermordet wird ist der Druck groß für das LKA Berlin und natürlich auch ihren Chefermittler. Schnell merkt Tom Babylon, der wohlbekannte Ermittler von den zwei vorhergehenden Bänden der Reihe, das es diesmal sehr persönlich wird, seine ganze Familie wird in den Fall verstrickt und auch seiner Vergangenheit muss sich Tom stellen. Zum Glück hält wenigstens seine Kollegin und Psychologin Sita zu ihm.
Marc Raabe habe ich seit „Schlüssel 17“ auf meiner gedanklichen Liste für spannende Krimis und auch mit „Die Hornisse“ enttäuscht er nicht… obwohl ich hier erstmal verwundert war, da doch die Zahl fehlt. Eventuell hätte „89“ hier noch gut als Zusatz gepasst. Denn diesmal wandert man als Leser durch Einblicke von Toms Mutter immer wieder in die Vergangenheit, nämlich in die Zeit der DDR, kurz vor dem Mauerfall. Hier verbirgt sich ein Teil des Geheimnisses rund um Toms wohl persönlichsten Fall.
Die Spannung ist durchgängig auf einem hohen Level, der Lesefluss gewohnt sehr angenehm, die Handlung hat mich in diesem dritten Band der Reihe sogar etwas mehr gefesselt als in den Vorherigen. Für mich ist die Tom Babylon-Reihe weiterhin ein ganz heißer Tipp für sehr spannende und gut geschriebene Krimis, dabei stellt „Die Hornisse“ bis jetzt den Höhepunkt der Reihe für mich da, allerdings hoffe ich auch noch auf weitere Folgebände auf dem gleichem Niveau.

Bewertung vom 16.11.2020
Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2
Shusterman, Neal

Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2


ausgezeichnet

„Scythe – der Zorn der Gerechten“ ist der zweite Band der Scythe Trilogie. Da mir bereits der Vorgänger außerordentlich gut gefallen hat (ich habe ihn innerhalb eines 14 Stündigen Fluges verschlungen) war ich gespannt auf den zweiten Teil.

„Der Zorn der Gerechten“ macht da weiter wo der Vorgänger aufgehört hat: Citra als neuer Scythe macht weiterhin ihre Nachlesen und versucht frischen Wind in das Scytheum zu bringen, Rowan, nun als Luzifer von den Sycthe gefürchtet, bestraft unehrenhafte Sycthe. Beides bringt neue Probleme mit sich.

Man merkt ganz deutlich, dass die Figuren sich langsam entwickeln, beide haben durch ihre Vorangegangen Erlebnisse und Erfahrungen an Charakter gewonnen. Ich empfinde das als große Stärke des Autors die Charaktere so noch lebendiger zu gestalten. Als Leser lernt man die Hauptcharaktere, aber auch Nebencharaktere wie Curie lieben.

Im Vorgängerband folgte man der Geschichte durch Tagebrucheinträge der Figuren, jetzt kommt diesmal der „Thunderhead“ zu Wort. Diesen neuen Blick fand ich ganz spannend, vor allem da der „Thunderhead“ selber so etwas greifbarer wurde wie im Vorgänger Band.

Als Fazit kann ich sagen, dass „Der Zorn der Gerechten“ ein würdiger Nachfolger Band ist. Wie schon am Ende des ersten Teils fiebert man dem dritten Teil nun umso mehr entgegen. Ein bisschen langsamer kam mir dieser zweite Teil vor, allerdings schaffte es der Autor immer wieder mit unverhofften Wendungen und brillanten Ideen den Leser bei der Laune zu halten.

Bewertung vom 01.10.2020
Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1
Ryan, Anthony

Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1


ausgezeichnet

Seit ich die „weiße Drachensaga“ von Anthony Ryan verschlungen habe, steht der Autor für mich für richtig gute epische Fantasy. Umso gespannter war ich jetzt auf „Das Lied des Wolfes“ und eine neue Reihe fantastischen Stoffes.

Der Anfang war Anthony Ryan typisch etwas erschlagend, es kommen so viele neue Figuren, Kulturen und Orte vor, sodass man fast das Gefühl hat, dass man ein Spickzettel dafür braucht. Etwas gestört haben mich hier die Verweise auf anderen Geschichten, die ich (noch) nicht von ihm gelesen habe. Hier habe ich wohl einige verpasst. Trotzdem kommt man nach anfänglicher Überforderung dann gut in die Geschichte. Vaelin als Sorna ist ein beeindruckender Hauptcharakter, den Anthony Ryan erschaffen hat. Man merkt zwar, dass auch er eine Vorgeschichte hat, trotzdem funktioniert er auch ein „Rabenklinge“ sehr gut.

Eigentlich wünscht Vaelin sich nach seinen ruhmreichen Tagen Frieden, doch die Stählernde Horde treibt ihr Unwesen und Vaelin muss einfach reagieren, als er erfährt das ausgerechnet Sherin – eine frühere Geliebte von ihm, der wilden, räubernden Meute in die Hände gefallen ist.

Nicht nur Vaelin und Sherin bekommen hier ihren Part, sondern man erfährt auch jede Menge über die Charaktere in der „Stählernden Horde“, wie z.b. ihren Anführer Kehlbrand, der sich selbst als Gott bezeichnet.

Zuviel möchte ich hier wie immer nicht verraten. „Das Lied des Wolfes –Rabenklinge“ hat mir auf jeden Fall wieder sehr gut gefallen, Anthony Ryan erschafft hier wieder einmal eine komplexe Welt und Charaktere mit Tiefe. Sein Schreibstil nimmt einen sofort mit in die fantastische Welt. Ich freu mich auf jeden Fall auf mehr!