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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Toschi3
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2010
Das Wesen
Strobel, Arno

Das Wesen


sehr gut

Das Wesen des Menschen

Als die Kommissare Seifert und Menkhoff durch einen anonymen Tipp zu einem Vermisstenfall gerufen werden, haben sie ein großes Déjà-vu: der Verdächtige Dr. Lichner war bereits vor 15 Jahren Hauptverdächtiger in einem Fall von Kindesentführung und Mord. Vor zwei Jahren entlassen behauptet er immer noch, damals unschuldig verurteilt worden zu sein. Und bei den aktuellen Ermittlungen kommen Seifert Zweifel: war Dr. Lichner damals wirklich der Täter? Und ist er es im aktuellen Fall?

In diesem Thriller erzählt Arno Strobel parallel in zwei Zeitebenen: zum einen ermitteln Seifert und Menkhoff im Fall des Mordes an einem kleinen Mädchen im Jahr 1994, zum anderen ermitteln die selben Kommissare gegen den selben Mann 2009 wegen Kindesentführung. Geschickt stellt Strobel dabei heraus, wie sich die Charaktere in dieser Zeit entwickelt haben. Dabei fällt es dem Leser nicht schwer, die Handlungsstränge zu trennen.

Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen. Er schreibt sehr flüssig, die Handlung ist eng gesteckt, es kommt keine Langeweile auf. Durch die zum Teil sehr kurzen Kapitel treibt Strobel den Leser durch das Geschehen und hält die Spannung aufrecht.

Die Geschichte ist geschickt erdacht. Doch auch wenn das Ende mit einigen Überraschungen aufwartet, ist ein Teil der Handlung leider vorhersehbar. Das tut der Spannung jedoch keinen Abbruch.

Fazit: ein toller Thriller. Arno Strobel spielt ganz vorn in der deutschen Krimi-Liga mit.

Bewertung vom 11.11.2010
Der Wolkentempel
Woodhead, Patrick

Der Wolkentempel


sehr gut

Abenteuer zwischen Natur und Kultur

Die Bergsteiger Luca und Bill entdecken auf einer Tour in Tibet eine rätselhafte Bergpyramide. Kaum wieder zu Hause, bereitet Luca eine neue Tour vor - zu dieser Pyramide.
In Tibet: ein kleiner Junge, Babu, soll als Nachfolger des Panchen Lama ausgerufen werden, des obersten Glaubensführer nach dem Dalai Lama. Der Chinesische Geheimdienst versucht, dieses mit aller Macht zu verhindern und ihren eigenen Nachfolger zu inthronisieren.
Auf dem Weg zur Bergpyramide, dem Wolkentempel, kreuzen sich die Wege aller. Es kommt zu einem spannenden Wettlauf um das Leben des Jungen und das Schicksal Tibets.

Der Roman von Patrick Woodhead ist eine spannende Mischung aus Abenteuerroman und Thriller. Nach der Einführung, in der ein junger Mönch die Zerstörung seines Klosters im Rahmen der Kulturrevolution durch die Chinesen miterleben muss, berichtet der Autor aus drei verschiedenen Erzählperspektiven: die Geschichte der Bergsteiger, des jungen Babu und des chinesischen Geheimdienstes fließen im Lauf der Geschichte zusammen bis hin zu einem spannenden Finale.

Die Geschichte ist spannend erzählt. Zu keiner Zeit fällt es schwer, den verschiedenen Handlungssträngen zu folgen. Die Charaktere sind gut gezeichnet, etwas mehr Tiefgang wäre für die bessere Nachvollziehbarkeit einiger Entscheidungen wünschenswert.

Der Schreibstil des Autors ist sehr gut. Die Sätze sind flüssig zu lesen, trotz der komplexen Geschichte muss sich der Leser nicht durch gestelzte Formulierungen quälen. Die Kapitel sind nicht zu lang, so dass die Spannung aufrecht erhalten bleibt. Da sich das Buch locker liest, hätte die Handlung etwas mehr ausgearbeitet sein können. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern wäre hier mehr mehr.

Fazit: ein spannender Abenteuerroman in einer fernöstlichen Umgebung. Dieses Buch ist eine Empfehlung für alle, die sich in das Ungewohnte begeben wollen.

Bewertung vom 30.10.2010
Die Spur der Kinder
Winter, Hanna

Die Spur der Kinder


gut

In Berlin verschwinden immer wieder Kinder spurlos. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Da hilft es auch nicht weiter, einer der Mütter, deren Kind bereits vor zwei Jahren verschwand, immer wieder zu befragen. Fiona ist seit dem völlig aus der Bahn geworfen. Ihr Mann ist keine große Hilfe. Im Gegenteil, er scheint einige Geheimnisse vor seiner Frau zu haben. Gelingt es Fiona zusammen mit dem Kommissar, das Rätsel um die vermissten Kinder doch noch zu lösen?

Die Autorin Hanna Winter legt mit ihrem ersten Krimi ein solides Werk vor. Ihr Schreibstil ist flüssig, sie verwendet keine gestelzten Formulierungen. Das Buch ist in relativ kurze Kapitel gegliedert, die das Lesen angenehm machen.

Leider ist die Geschichte, die sie erzählt, nicht so gut ausgearbeitet. Die Charaktere haben nicht wirklich Tiefgang, viele Motive bleiben auch am Ende des Buches im Dunkeln. Auch sind die Entwicklungen in dem Fall zu verworren. Am Ende ist nahezu jeder verdächtig, das Motiv des Täters wirkt nicht überzeugend. Schade, aus der Idee hätte man mehr machen können. Mich als Viel-Krimi-Leserin hat dieses Buch nicht richtig überzeugt.

Fazit: solider Krimi aber kein wirkliches Highlight.

Bewertung vom 30.10.2010
American Devil
Stark, Oliver

American Devil


sehr gut

... drum töte ich, was du liebst

In New York treibt ein grausamer Killer sein Unwesen. Er beobachtet junge Frauen, spioniert ihr Leben aus, um sie dann zu töten und bestialisch zuzurichten. Die Presse, die über erstaunliches Insiderwissen verfügt, hat dem Monster schon einen Namen gegeben: American Devil. Der suspendierte, jedoch reaktivierte Polizist Tom wird in die Ermittlungen einbezogen. Er ist der einzige, der der Polizei jetzt noch helfen kann.

Dieser Thriller ist das erste Buch von Oliver Stark und passt sich gut ein in die Reihe spannender amerikanischer Thriller. Spannend erzählt der Autor aus verschiedenen Perspektiven. Viele Ebenen sind deutlich zuzuordnen, einige fügen sich erst spät in das Gesamtbild ein.

Die handelnden Personen sind gut umrissen. Die Aufklärung um die jeweiligen Motivationen und Hintergründe sind für einen Thriller dieses Formats ausreichend. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Handlung ist so aufgebaut, dass man das Buch auch mal einen tag aus der Hand legen kann und trotzdem direkt wieder in das Geschehen hineinfindet. Der Schreibstil des Autors ist recht gut, flüssig und nicht zu gestelzt, dennoch hatte ich einige Anlaufschwierigkeiten mit diesem Buch. Diese kann ich jedoch nicht an etwas bestimmten festmachen. in der zweiten Hälfte entwickelte sich der Fall jedoch auch für mich zu einem klassischen Pageturner und ich konnte das Ende kaum erwarten.

Einen Stern Abzug gibt es dafür, dass nichts wirklich neues verarbeitet wurde und gängige Thriller-Klischees etwas zu deutlich bedient werden.

Fazit: ein spannendes Buch. Fans amerikanischer Thriller werden nicht enttäuscht sein.

Bewertung vom 16.10.2010
Ich will dich nicht töten / John Cleaver Bd.3
Wells, Dan

Ich will dich nicht töten / John Cleaver Bd.3


ausgezeichnet

Jagd auf Niemand

John Cleaver will es jetzt wissen: Nachdem er zwei der außerirdischen Monster umgebracht hat, begibt r sich auf die Jagd nach Niemand, einem weitern Monster, offensichtlich in Frauengestalt. Während er mit seiner neuen Freundin Marci eifrig Täterprofile und Listen potentieller Opfer und Täterinnen erstellt, verbreiten zwei neue Topdesreihen Angst in der Stadt: zum einen werden Männer vom „Handlanger“ bestialisch ermordet, zum anderen begehen reihenweise junge Mädchen Selbstmord. John hat alle Hände voll zu tun, und sowohl Niemand als auch der Handlanger sind ihm schon auf den Fersen.

Dan Wells dritter und letzter Teil um die Monsterjagd des potentiellen Soziopathen John ist wieder ein gelungener Thriller mit dem gewissen Etwas. Sein Schreibstil hat sich gefestigt, er schafft es, die Spannung aufrecht zu halten und weckt den Wunsch beim Leser, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen, bis auch die letzte Seite verschlungen ist. Hilfreich ist dabei, wenn man die beiden ersten Bücher der Reihe gelesen hat, aber es ist nicht notwendig, um die Handlung zu verstehen.

Etwas schade ist, dass nichts wirklich Neues mehr kommt, aber auch mit dem Bewährten hebt Wells sich deutlich vom Durchschnittsthriller ab. Seine Idee ist neu, und das ist in der heutigen Zeit, wo man von amerikanischen Thrillern nur so überflutet wird, sehr bemerkenswert.

Fazit: Tolles Finale mit blutigem aber versöhnlichem Ausgang.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2010
Die Landkarte der Zeit / Mapa Trilogie Bd.1
Palma, Félix J.

Die Landkarte der Zeit / Mapa Trilogie Bd.1


sehr gut

Echte und falsche Zeitreisen

Andrew Harrington verliert seine Geliebte durch einen brutalen Mörder. Acht Jahre später bekommt er die Chance, mit der Zeitmaschine von H. G. Wells zurück zu reisen. Kann er den Mord verhindern?
Claire Haggerty verliebt sich bei einer Zeitreise ins Jahr 2000 in einen tapferen Helden. Als er dann in ihrer Zeit auftaucht, hofft sie auf mehr. Doch die Zeitreisen von Gilliam Murray können immer nur zu dem selben Tag in der Zukunft gelangen. Hat Clairs Liebe eine Chance?
H. G. Wells begegnet einem Zeitreisenden. Dieser will die berühmten Zeitreise-Romane an sich reißen und die wirklichen Autoren umbringen. Kann Wells das durch eine eigene Zeitreise vereiteln?

Der spanische Autor Felix J. Palma hat eine interessante Geschichte um die Autoren der berühmten Zeitreise-Romane des ausgehenden 19. Jahrhunderts gesponnen. Echte und inszenierte Zeitreisen gehen ineinander über, die drei Handlungsstränge sind geschickt miteinander verbunden.

Der Schreibstil des Autors ist leider etwas gewöhnungsbedürftig. Ich bin damit erst im zweiten Teil richtig warm geworden. Allerdings gefällt es mir sehr gut, dass der Roman immer wieder so gefasst ist, als würde man nicht ein Buch lesen sondern eine Geschichte erzählt bekommen.

Auch schadet es nicht, wenn man die Romane, auf die Bezug genommen wird, zumindest dem Inhalt nach kennt. Das erleichtert das Verständnis der Geschichten und steigert die Freude an diesem interessanten Buch.

Zwischendurch schweift Palma immer mal wieder von der Haupthandlung ab, so dass manche Passagen recht langatmig sind. Aber wenn man diese durchsteht, ist das Buch ein Höhepunkt der Fantasie.

Fazit: Nichts für Freunde reißerischer Spannungsromane. Ein Leckerbissen jedoch für alle Fans neuer Ideen und feiner Ausrucksweise.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2010
Die Magier von Montparnasse
Plaschka, Oliver

Die Magier von Montparnasse


sehr gut

Paris, Anfang des 20 Jahrhunderts: Ravi ist ein erfolgreicher Bühnenillusionist und hat zusammen mit seiner Partnerin ein Engagement im berühmten Bobino in Montparnasse erhalten. An sechs von sieben Tagen gehen die Aufführungen gut, doch am letzten tag muss Ravi echt Magie anwenden, um seine Tricks zu überleben. Ravi und Blanche besiegeln einen geheimen Pakt. Doch damit wird die Zeit für alle nichtmagischen Dinge quasi angehalten. Alle „Normalsterblichen“ müssen diesen Sonntag immer wieder erleben. Das ruft jedoch die Société der Magier auf den Plan, die ihre stärksten Vertreter schickt, um dem geheimen Pakt auf die Spur zu kommen.
Oliver Plaschka legt hier ein wunderbares Werk an Fantasyliteratur vor. Er spielt geschickt mit dem „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Effekt, nur das ein Teil der handelnden Personen sich sehr wohl nicht in dieser Endlosschleife befindet.
Hervorragend stellt er dar, wie unterschiedlich Tage verlaufen können, wenn nur ein kleiner Impuls anders gesetzt wird. Diese Tatsache machen sich die Magier in Plaschkas Buch zu nutze, um ihre jeweils recht eigenen Ziele zu verfolgen. Der Autor schafft es, den Spannungsbogen bis zum Ende des Buches aufrecht zu erhalten. Die Wendungen im Verlauf der Handlung und die Auflösung der Geheimnisse schaffen viele überraschende Effekte.
Das Buch ist aus der Perspektive verschiedener Personen jeweils in der Ichform geschrieben. Dadurch schafft Plaschka die Möglichkeit, ein und die selbe Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Dadruch fordert er aber auch vom leser höchste Aufmerksamkeit für das Geschehen und gelegentlich ist der Wiedereinstieg nach einer Lesepasue nicht ganz so einfach.
Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen. Obwohl die Materie nicht sehr einfach ist, fliegt man durch die Seiten des Buches der Auflösung zu.
Fazit: ein spannender, überraschender Fantasyroman. Auf jeden Fall lesenswert.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2010
Der Kuss des Engels
Lukas, Sarah

Der Kuss des Engels


sehr gut

Nach dem Tod ihres Verlobten Rafael verlegt Sophie ihren Lebensmittelpunkt nach Paris. Dort hofft sie auf einen neuen Anfang. Doch die Trauer ist zu groß. Als sie von einer Brücke in die Seine springen will, sieht sie auf einem vorbeifahrenden Boot ihren Rafe. Voller Hoffnung macht sie sich auf der Suche nach ihm. Er ist jedoch nicht mehr der Alte: ein gefallener Engel nutzt seinen Körper – und nutzt die Liebe Sophies zu Rafe für seine Zwecke. Doch was will „Rafe“ wirklich und welche Rolle spielt der geheimnisvolle Jean, der Sophie vor dem gefallenen Engel warnt?
Sarah Lukas’ Roman ist eine Geschichte voller Liebe, Trauer und Hoffnung. Gekonnt spielt die Autorin mit den Gefühlen der Hauptheldin und des Lesers. Geschickt verbindet sie dabei biblischen Mythos und spannenden Liebesroman zu einer Einheit.
Der Schreibstil der Autorin ist frisch und locker. Mit kurzen Kapiteln hält sie die Spannung beim Leser aufrecht und sorgt für das Bedürfnis, sofort auf den letzten Seiten nach dem Ausgang der Geschichte zu schauen. Außerdem hat Sarah Lukas ein tolles Talent, Paris zu beschreiben. Ich war während des Lesens dort und stand vor einigen real existierenden Schauplätzen, toll!
Fazit: Auch wenn wir hier sicher keinen literarisch hochwertigen Roman vor uns haben, ist es doch wunderbare Unterhaltung für zwischendurch. Aus diesem Grund kann ich diesen romantischen Fantasyroman gerne empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2010
Der Ruf der Schlange
Gößling, Andreas

Der Ruf der Schlange


sehr gut

Samu, Sonderermittler im Auftrag des Innenministeriums und des Königs, wird zu einem merkwürdigen Mord gerufen. Eine junge Frau ist an einem Seil erstickt. Schnell findet Samu heraus, dass ein gefährlicher Schlangenkult hinter den mysteriösen Vorgängen in der Stadt Phora steckt. Wenn er die gefräßigen Wurmschlangen nicht aufhält, ist die ganze Stadt dem Untergang geweiht. Doch nicht alle seine Verbündeten stehen wirklich hinter ihm.
Das Buch von Andreas Gößling ist ein Fantasy-Roman auf oberstem Niveau. Wunderbar verstrickt er Sagen und Legenden mit seiner Fantasie zu einem Meisterwerk des Genres. Dabei bedient er sich der klassischen Figuren, ohne klischeehaft zu sein. Die Beweggründe des Protagonisten sind nachvollziehbar, sein Charakter wird gut herausgearbeitet. Die geheimnisumwobenen Begleiter von Samu bleiben etwas im Dunkeln, was der Geschichte jedoch gerecht wird.
Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Poetisch bis blumig beschreibt Gößling das Geschehen. Dabei greift er zu geschickten Wortspielereien. Jedoch verliert er damit in meinen Augen auch die leichte Lesbarkeit des Romans. Viele Adjektive sind fremdartig, auch wenn man sich nach und nach daran gewöhnt. Dadurch wird das Buch aber für Neulinge im Genre Fantasy sicher ein schwerer Brocken sein.
Für den geneigten Leser tut der etwas umständlich geratene Schreibstil der Spannung aber keinen Abbruch. Das Ende des Buches ist überraschend und wird sicher nicht jedem Leser gefallen. Aber man kann es nicht allen recht machen, oder?
Fazit: Ein wundervoller Fantasyroman, der leider durch den Schreibstil nicht für jeden Leser geeignet ist.