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Bewertungen
Insgesamt 170 BewertungenBewertung vom 06.06.2021 | ||
„So wie du mich kennst“ von Anika Landsteiner erzählt von der engen Beziehung zwischen zwei Schwestern und von der Schwierigkeit, plötzlich alleine zurückzubleiben. Es geht um Karla und Marie, die einander so nahestehen und sich im Wesen doch sehr unterscheiden. Marie sehnt sich fort aus dem kleinen Dorf Seekirch in Unterfranken, in dem sie aufgewachsen sind und in dem jeder jeden kennt und jeder alles vom anderen weiß. Sie möchte als Fotografin Karriere machen und Neues erleben. Karla hingegen fühlt sich wohl in ihrer Heimat, mit ihrem Job bei der Lokalzeitung und ihrem vorhersehbaren, ruhigen Leben. Worauf sie nicht vorbereitet ist, ist die gähnende Leere, die nach dem Tod von Marie in ihr herrscht. Und auch nicht auf die Fragen, die ihr Tod aufwirft. Was hat ihre Schwester vor ihr verheimlicht? Wie soll Karla ohne Marie weiterleben, wie diese Lücke in der Familie füllen? Und sollte ihr eigenes Leben nicht eigentlich „größer“ sein oder ist es okay, mit weniger glücklich zu sein? |
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Bewertung vom 24.05.2021 | ||
„Das Lied der Wölfe“ ist der erste Erwachsenenroman von Rena Fischer. In ihrem neuen Buch geht es um die Liebe, Wölfe, Schottland, PTBS, eine toxische Beziehung und familiäre Konflikte – und ich war mehr als gespannt darauf. Würde es der Autorin gelingen, mich auch mit diesen Themen zu fesseln? Ja und nochmals ja! „Das Lied der Wölfe“ hat mich von Anfang bis Ende restlos begeistert, überrascht und berührt. Dieser Roman fesselte mich und er ist so viel mehr als „nur“ eine Liebesgeschichte. Leser:innen erwartet eine vielschichtige, hervorragend recherchierte, wundervoll geschriebene Geschichte mit großartigen Figuren. |
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Bewertung vom 11.05.2021 | ||
Jenny, die Protagonistin in „Adults“ von Emma Jane Unsworth, ist Kolumnistin, Mitte 30 und hat ihre Social-Media-Präsenz und überhaupt ihr ganzes Leben im Griff. Meistens zumindest. Wenn sie nicht gerade kurz davor steht, ihren Job zu verlieren. Und wenn sie sich nicht mit derart vielen Fragen, Unsicherheiten, Ängsten und Zweifeln hinsichtlich Instagram & Co. herumplagen müsste! Bei Jenny nimmt die Abhängigkeit vom Handy ganz andere Ausmaße an. Emma Jane Unsworth beleuchtet in „Adults“, was Jenny antreibt, wie Social Media ihr Leben und vor allem ihre Selbstwahrnehmung beeinflusst und welche Rolle Erfahrungen in ihrer Kindheit und das Verhältnis zu ihrer Mutter bei all dem spielen. |
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Bewertung vom 30.04.2021 | ||
Wie man eine Raumkapsel verlässt „Will ist einer, der geht“, lautet der erste Satz vom Klappentext. „Manchmal muss man sich den Tag rauslaufen“, sagt er. Er geht an vielen Orten und Menschen vorbei, doch viel interessanter sind die Orte, an denen er nicht vorbeigeht. Eine Brücke, einen Laden und das Haus seiner besten Freundin. Warum das so ist, erschließt sich dem/r Leser/in erst im Verlauf des Buches. In kurzen Episoden wird Will’s Alltag eingefangen, kleine Momentaufnahmen, mehr nicht, manchmal bestehen die Episoden gar nur aus Gedanken. Ich hatte anfangs mehr erwartet, ich war enttäuscht, dass dieser Roman nicht mehr Text hat, nicht ausführlicher beschreibt, nicht mehr in die Tiefe geht. Denn das Thema an sich ist wahnsinnig gut und interessant! Warum nur so wenige Zeilen darauf verwenden? Doch nun, im Nachhinein, merke ich, dass zumindest auch so etwas nachwirkt. |
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Bewertung vom 11.04.2021 | ||
Die Liebesbriefe von Abelard und Lily „Die Liebesbriefe von Abelard und Lily“ ist das Jugendbuch-Debüt von Laura Creedle. Darin geht es um ADHS, Legasthenie, Asperger, Liebe, Familie, Schule und Freundschaft. Eine ungeheure Bandbreite und doch hängen all diese Themen ganz eng miteinander zusammen. Lily hat ADHS und Legasthenie. Abelard leidet an Asperger. Für beide sind der Schul- und Familienalltag eine Herausforderung, Lily belastet zusätzlich die Trennung ihrer Eltern. Trotz allem bemüht sie sich, die erforderlichen Leistungen für die Schule zu erbringen und scheitert doch immer wieder. Die Medikamente helfen, doch sie lassen die Welt stumpf erscheinen, sie hat keinen Appetit mehr, weder auf Essen, noch auf das Leben an sich. So kämpft sie Tag für Tag – mit sich, ihren fliegenden Gedanken, ihrer Impulsivität, ihrem Drang, wegzulaufen vor allem, was sie belastet. Bis sie sich dazu entschließt, die Medikamente abzusetzen und sich ausgerechnet in Abelard verliebt, der in fast jeglicher Hinsicht ganz anders ist als sie. |
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Bewertung vom 03.04.2021 | ||
Der große Gefühle-Check: Freude, Wut, Traurigkeit / Checker Tobi Bd.1 In „Checker Tobi – Der große Gefühle-Check: Freude, Wut, Traurigkeit – Das check ich für euch!“ geht es um, klar, Gefühle. Wieso sind Gefühle wichtig? Woher kommt die Wut? Wieso gruseln wir uns manchmal gern? Diese und viele Fragen mehr werden in diesem Sachbuch für Kinder beantwortet. Wer die Sendung „Checker Tobi“ kennt, wird sich in diesem Buch direkt wie zu Hause fühlen. Schon die Einleitung, das „Hey Leute“, liest sich, als würde Tobi zu einem sprechen. Auf Augenhöhe, jugendlich, humorvoll und super sympathisch. Alle Erklärungen sind lebensnah und für Kinder absolut nachvollziehbar, oft anhand praktischer Beispiele, erklärt. Ergänzt wird dies stellenweise um wissenschaftliche oder gesellschaftliche Erklärungen, die beispielsweise für ältere Kinder interessant sind. Hier kommt der mega-moderne Ultra-hyper-super-Roboter namens Roberta ins Spiel. Sie erklärt, was Cortisol und Noradrenalin sind, was kognitiv bedeutet und was Diskriminierung ist. |
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Bewertung vom 28.03.2021 | ||
Es gibt Bücher, die treffen mich einfach mitten ins Herz. „Zwischen und tausend Bilder“ von der norwegischen Autorin Neda Alaei ist eines davon. Es geht um Sanna, deren Mutter vor einem Jahr starb, und die sich seitdem um ihren Vater kümmert, der sich entweder in seine Arbeit stürzt oder gar nicht erst aufsteht. So oder so ist er eines nie – für Sanna da. Sie versucht, so gut es geht zurechtzukommen, Schule, Haushalt und die Abkehr ihrer besten Freundin zu bewältigen und den Vater zu umsorgen. Und dann ist da noch Yousef, der Neue in ihrer Klasse, der Fotografie genauso liebt wie sie und an den sie immer öfter denken muss. Über all dem vergisst sie jedoch, an jemand ganz Wichtiges zu denken, nämlich sich selbst. Was solche ein Situation emotional, psychisch und körperlich mit einem jungen Menschen macht, davon erzählt dieses Buch. |
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Bewertung vom 23.03.2021 | ||
Nachdem mich Tania Witte zuletzt mit „Die Stille zwischen den Sekunden“ völlig vom Hocker gehauen hatte, schickte mich die Autorin mit „Marilu“ nun direkt wieder auf eine emotionsgeladene Reise. [Content Note: psychische Erkrankungen, Suizid, Selbstverletzung] |
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Bewertung vom 14.03.2021 | ||
Die Bücher von Antje Babendererde begleiten mich seit meiner Jugend. Umso neugieriger war ich auf ihren neuen Jugendroman, „Sommer der blauen Wünsche“, der statt in Schottland spielt, sich der schottischen Clan-Historie widmet, mit einer Prise schottischer Rauheit vielleicht. Und was soll ich sagen? Was war dieser Roman wundervoll! Ich habe mich verliebt in Schottland und in diese Geschichte. |
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Bewertung vom 09.03.2021 | ||
Es gibt Romane, die haben erst im Nachhinein einen Nachhall in der Herz- und Bauchgegend. So ist es mir mit „Reiz“ von Simone Meier, der Autorin von „Kuss“, ergangen. Ihr neuer Roman handelt von Valerie, einer lebenserfahrenen Journalistin Mitte fünfzig, und Luca, einem gefühlsgetriebenen und etwas blauäugigen jungen Erwachsenen. Sie hat genug von der Jugend, von dem beruflichen Druck und den Vergleichen, der Liebe und dem unweigerlich damit einhergehenden Schmerz. Er lässt sich fallen in seine erste Verliebtheit, seine Sehnsucht, den süßen Schmerz und gleichzeitig hadert er mit seinem Unvermögen, seinem Leben einen Sinn und eine Richtung zu geben. Beider Leben sind miteinander verbunden, ihre Erlebnisse und Erfahrungen sind wie ein Spiegel des jeweils anderen. Was kommt? Was war? Wie verändert man sich und wie ändert sich die Wahrnehmung im Laufe eines Lebens? Angesichts dieser Fragestellungen fing der Roman an, bei mir zu wirken und seine nachgelagerte Wirkung zu entfalten. |
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