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Benutzername: 
magicadehex
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Norrköping
Über mich: 
Ich bin eine Deutsche, die der Liebe wegen in Schweden lebt. Zudem bin ich eine Buchliebhaberin, Rezensentin, Testleserin und Buch-Bloggerin.

Bewertungen

Insgesamt 230 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2018
Die Insel der Zitronenblüten
Campos, Cristina

Die Insel der Zitronenblüten


ausgezeichnet

Die 45jährige Marina arbeitet bei der Organisation Ärzte ohne Grenzen, sie ist in ihrem dritten Jahr in Äthiopien und Eritrea eingesetzt, als sie eine Nachricht ihrer Schwester Anna erreicht. Die beiden Schwestern haben eine Bäckerei geerbt. Also macht sich Marina auf den Weg in ihre alte Heimat , nach Mallorca. Nur dass sie diese gar nicht mehr als Heimat betrachtet. Denn bereits als Teenager hat sie die Insel verlassen und seit dem ein nomaden-artiges Leben geführt. Noch unter den Einflüssen der letzten Arbeitstage stehend setzt Marina von Barcelona über nach Mallorca und wird von neuen Einflüssen wie Flashbacks aus ihrer Vergangenheit konfrontiert. Ihre Schwester Anna sieht inzwischen aufgeregt der Ankunft ihrer Schwester entgegen.

Völlig fasziniert lese ich dieses Buch, mit ihrem Schreibstil zieht mich die Autorin völlig in ihren Bann. Obwohl ich nur kurz hinein stöbern wollte, kann ich nicht mehr aufhören zu lesen. Voller Gefühle erzählt Cristina Campos die Geschichten starker Frauen, tiefer Familienbunde und außerordentlicher Freundschaften. Eindringlich mit wunderbarem Gespür für Kleinigkeiten und ebenso große Situationen und in herrlicher Sprache (herzlichen Dank auch an Michaela Meßner für die gelungene Übersetzung). Die Figuren sind mit viel Liebe angelegt. Zudem strotzt das Buch vor wunderbaren Landschaftsbeschreibungen und erzählt von den unterschiedlichsten Lebensweisen, mit denen mich die Autroin ganz besonders berühren kann.

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Mit ihrem Debütroman „Die Insel der Zitronenblüten“ beweist Cristina Campos welch außerordentliche Geschichtenerzählerin in ihr steckt und mit welch unglaublicher Inbrunst und Warmherzigkeit für die Story selbst und für ihre Charaktere sie diese an uns Leser weiter geben kann. Valldemossa, das malerische Städtchen im Nordwesten der Insel Mallorca liegend, ist der Hauptschauplatz des Romans und ich bekomme direkt Lust, ihn wieder einmal zu besuchen. Ganz nebenbei sind den Kapiteln herrliche Rezepte vorangestellt, die Inspiration und Einladung sind, sie auszuprobieren.

Bewertung vom 01.05.2018
Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10


ausgezeichnet

Die Familie Kluftinger besucht geschlossen die Allerheiligen Prozession im kleinen Örtchen Altusried. Natürlich kommen sie zu spät, nämlich nach der Messe. Doch das kleine Enkelkind bietet neuerdings eine hervorragende Ausrede, so ist es natürlich seine Schuld, dass die Kluftingers erst zur Prozession erscheinen. Heiter und gelöst genießen sie die Aufmerksamkeit, die sie erregen, aber Moment mal – wieso eigentlich? Kluftinger beschließt, dass die Leute glauben, er und Erika haben noch einmal Nachwuchs bekommen. Trotzdem etwas stimmt nicht, die Leute starren Kluftinger geradezu an. Also begibt er sich zum Ende des Friedhofs, wo sich eine Menschentraube versammelt hat und er ist sichtlich bestürzt, als er sieht, was sich dort befindet. Ein neues Grab, mit nur einem schlichten Kreuz versehen, das seinen Namen trägt! Nur zu gerne tut Kluftinger dies als Dummen-Jungen-Streich ab, aber es geschehen erneut makabere Vorgänge, die er nicht mehr ignorieren kann. Langsam beginnt ihm zu dämmern, dass alles mit seiner Vergangenheit zu tun haben muss. Als sich auch noch seine Kollegen anders als sonst verhalten, steht Kluftinger ganz alleine da ...

Der vorliegende Band der Kluftinger Reihe ist bereits die Nummer 10 rund um den Kommissar aus dem Allgäu und somit eine Jubiläumsausgabe. Eingefleischte Fans werden im Buch endlich den Vornamen des Kommissars erfahren. Alles könnte so schön sein für die Kluftingers, ist der Kommissar doch endlich von seinem Sohn und dessen Frau zum Opa gemacht worden. Doch die Idylle wird jäh gestört. Der bayerische Sound des Buches mit dem Touch der Gemütlichkeit und des hervorragenden Humors wird abgelöst durch eine Angst, die über allem schwebt. Kann Kluftinger es alleine aufnehmen, gegen den unbekannten Feind? In herrlicher Sprache, mit deutlichem Akzent und bewunderungswürdigem Schreibstil hat das Autorenduo wieder einmal einen hervorragenden Fall um Kommissar Kluftinger hervor gebracht. Die Charaktere sind außerordentlich geglückt und spielen einander brillant zu. Gefühle spielen in diesem Band ganz sicher eine große Rolle und die Autoren bringen sie glaubwürdig und authentisch rüber.

Sehr gerne vergebe ich hier fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle das Buch natürlich weiter. Fans der Reihe werden es sowieso lesen wollen und allen Neueinsteigern sei gesagt, dass ein Seiteneinstieg problemlos möglich ist. Es könnte nur sein, dass man infiziert wird und die anderen Bände dann ebenfalls lesen möchte.

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Bewertung vom 23.04.2018
Die Frau im hellblauen Kleid
Maxian, Beate

Die Frau im hellblauen Kleid


ausgezeichnet

Mit Marianne, Vera und Sophie leben nicht nur drei starke Frauen aus drei verschiedenen Generationen – nämlich Großmutter, Mutter und Tochter - unter einem Dach sondern auch drei berühmte Mitglieder der Schauspieler-Dynastie der Altmanns. Ganz klar, dass hier Konflikte vorprogrammiert sind. Doch als Vera, deren Schauspielstern gerade nicht so hell leuchtet, ihrer Mutter eröffnet, einen Film über die Dynastie und hier insbesondere Marianne und ihren Ehemann im Mittelpunkt. Vera möchte das Drehbuch selbst schreiben und auch Regie führen. Marianne lehnt dies brüskiert ab und ein heftiger Streit entfacht, der sich über Wochen hinzieht und der Familie sogar das Weihnachtsfest verhagelt. Aber schlussendlich will Marianne jedoch nachgeben und Veras Projekt unterstützen. Allerdings hat sie ihre eigenen Vorstellungen von dem Film und stellt Bedingungen. Marianne möchte um jeden Preis ein Familiengeheimnis wahren, denn sie weiß nicht, wie viel Wahrheit ihre Familie ertragen kann …

In schöner Sprache und en vogue sowie in verlockendem Schreibstil erzählt die Autorin Beate Maxian ihre Geschichte, sie tut dies, indem sie hervorragend die Emotionen der Figuren zum Leser transportiert und uns Leser zu jeder Zeit mitnimmt und fasziniert. Die Erzählweise der Autorin macht das Lesen angenehm und Beate Maxian konnte mich vom ersten Moment an für sich gewinnen. Die Charaktere sind brillant angelegt und bestärken einander blendend in ihrem Spiel. Eine Geschichte, die spannend ist und auch zum Träumen einlädt.

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und selbstverständlich eine Leseempfehlung meinerseits. Hier bekommt der Leser eine großartige Familiengeschichte serviert mit historischen Rückblicken und Machenschaften, die die Harmonie sowie das Gleichgewicht der Familie gefährden und verändern könnten. Beate Maxian konnte mich als exquisite Geschichtenerzählerin überzeugen.

Bewertung vom 21.04.2018
Der Fall Romy Schneider
Jürgs, Michael

Der Fall Romy Schneider


ausgezeichnet

Als die Schauspielerin Romy Schneider im Jahre 1981 dem Reporter Michael Jürgs und dem Fotografen Robert Lebeck ein dreitägiges Interview im französischen Quiberon in der Bretagne zusagte, konnte noch niemand ahnen, dass es das letzte große Interview des Weltstars sein sollte. Rosemarie Magdalena Albach-Retty, wie Romy Schneiders Geburtsname lautete, ließ sich in diesen drei intensiven Tagen tief in die Seele schauen, gab viel von sich preis, ehrlich und ungeschminkt. So ist dieses Buch von Michael Jürgs ein Zeitzeugnis, in dem der Autor die Tage Revue passieren lässt und uns Leser teilhaben lässt an Tage voller Unbeschwertheit und ist ein Schritt mehr, die Schauspielerin unvergessen zu lassen. Gleichzeitig ist es eine vollständige Biographie über das Leben der Schauspielerin, die Michael Jürgs wunderbar zusammengetragen hat.

Michael Jürgs erzählt in schöner Sprache und mitnehmendem Schreibstil über eine kurze Zeit im Leben der großartigen und wunderbaren Romy Schneider. Einer Frau, die nichts mehr wollte in der Welt, als geliebt zu werden. Eine Frau, die vor der Kamera alles gab, ihre Seele nackt präsentierte und im wirklichen Leben scheu und verletzlich war. Dieser Zwiespalt und die Unbefangenheit der drei Tage in Quiberon werden ganz deutlich und fast schon spürbar. Dem Buch voran gestellt hat der Autor ein Gedicht der Kaiserin Elisabeth von Österreich, wer es liest, versteht, dass Romy Schneider genau danach gehandelt hat, sie lebte in ihrer Wahlheimat Frankreich, weil sie dort verstanden, akzeptiert und respektiert wurde, so ganz anders als in Deutschland oder auch Österreich.

Drei Tage in Quiberon wurde gerade mit Marie Bäumer in der Rolle Romy Schneiders unter der Regie von Emily Atef verfilmt.

Von Herzen gerne vergebe ich dieser Biographie fünf von fünf möglichen Sternen und nehme es in meine persönliche Herzensbuch-Liste auf; als Erinnerung an eine brillante Schauspielerin und warm- wie großherzige Frau werde ich sicher immer mal wieder in das Buch hinein lesen, um die Erinnerung wach zu erhalten, genauso verfahre ich auch mit Romy Schneiders Filmen. Rosemarie Albach wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2018
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Finn, A. J.

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?


ausgezeichnet

Die New Yorker Psychologin Anna Fox ist seit 11 Monaten an ihr Haus gefesselt, denn sie leidet unter Agoraphobie. Ihr Ehemann Ed hat sie bereits mit der gemeinsamen, achtjährigen Tochter Olivia verlassen. Das Mädchen entfremdet sich immer weiter von der Mutter, nennt sie nicht mehr Mommy sondern Mom. Die Endgültigkeit ihrer Situation hat Anna jedoch noch nicht akzeptiert oder möchte sie nicht wahr haben. Fast täglich skypt sie mit ihrer Familie. Besonders schlimm ist es für Anna, sich am Tag zu beschäftigen, sie spielt Online-Schach, beteiligt sich in einem Forum für klassische Filme, die sie heiß und innig liebt, und abends betreut sie in einem Forum für Agoraphobie Mitpatienten, sie tut dies anonym, nur wenige wissen um ihre Profession und niemand kennt ihren Namen. Zudem hat sich Anna ein etwas gefährliches oder zumindest verbotenes Hobby ausgesucht: sie beobachtet ihre Nachbarn und fotografiert sie. Mit einer Familie als neue Nachbarn wächst Annas Wunsch, wieder ein normales, erfülltes Familienleben führen zu können, wie sie selbst es noch bis vor knapp einem Jahr führen konnte. Dann wird sie Zeugin einer unglaublichen Tat und damit wird es richtig kompliziert für Anna.

Der Autor A.J. Finn baut sein Szenario unglaublich spannend und atmosphärisch tief auf, die Situation um die Hauptfigur Anna spitzt sich mehr und mehr zu. Vom Start an kann mich Finn überzeugen und mitnehmen, ich mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen, ja, es zieht mich geradezu magisch an. Damit erfüllt es für mich die Voraussetzungen zu einem Pageturner. Auch wenn das Buch kleine Ähnlichkeiten (das Eingesperrtsein im Haus/ in der Wohnung) zu Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“ haben mag, so ist es für mich doch eine total andere Story und vor allem wird sie vom Autor modern und in einem brillanten Schreibstil erzählt. Die Charaktere stecken voller Leben und kommen authentisch rüber. Die verwendete Sprache ist modern und auf den Punkt gebracht.

A. J. Finn ist das Pseudonym von Daniel Mallory, derzeit leitender Verlagschef bei William Morrow / HarperCollins. Der Oxford-Absolvent und ehemalige Buchkritiker lebt in New York City. The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen? Ist sein Debütroman und wird derzeit als Hauptfilm bei Fox entwickelt.

Sehr gerne vergebe ich diesem qualitativ hochwertigem Thriller seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn uneingeschränkt weiter. Thriller-Leser kommen bei der Lektüre voll auf ihre Kosten und Filmliebhaber bekommen Erinnerungen an wahre Klassiker als Sahnehäubchen geliefert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2018
Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2


ausgezeichnet

Der evangelische Polizeiseelsorger Martin Bauer durchlebt persönlich gerade eine ziemlich schwere Zeit. Seine schwangere Frau Sarah hütet seit acht Monaten die Wohnung einer Freundin und lebt somit getrennt von ihm. Die Teenagertochter Nina pendelt zwischen den Elternteilen hin und her. Die zarten Annäherungsversuche beider Partner scheitern fast immer im Ansatz durch Martin Bauers Arbeit. Man kann sagen, er setzt sich mit Leib und Seele für seinen Beruf ein und er überschreitet bei seiner Tätigkeit auch schon einmal gerne seine Zuständigkeitsbereiche. Damit bringt er nicht nur sich selbst in Schwierigkeiten. Auf dem Weg zu einem Wochenend-Geburtsvorbereitungskurs wird Martin zu einem Einsatz gerufen. In einem Bergwerk wurde die Leiche eines Mannes aufgefunden und der Polizeiseelsorger vor Ort, Rüdiger Vaals, hat einen Herzanfall erlitten. Selbstverständlich macht sich Martin sofort auf dem Weg, um seinem Kollegen beizustehen. Und schon steckt er mitten in einem brisanten Fall, der ihn völlig einnimmt.

In dem Kriminalroman des Autorenduos „Tiefer denn die Hölle“ wechseln sich actionreiche Szenen mit stark emotionalen und einfühlsamen sowie tiefsinnigen und nachdenklich stimmenden Situationen ab. Dies geschieht in einem guten Tempo, das den Spannungsbogen fest gespannt hält und mich als Leserin fesselt und mitreißt. Dieser Krimi hat für mich fast schon Züge eines Psychothrillers und ist wörtlich genommen atemraubend. Die Arbeit eines Seelsorgers, der für die Polizei arbeitet, ist fantastisch heraus gearbeitet und völlig glaubwürdig und authentisch. Gefühle bekommen in dem Buch ebenso ihren Raum und Platz wie der spannende Fall selbst. Ein hervorragender Plot mit vielen unerwarteten Wendungen, die überraschen. Mich konnten aber auch die Figuren überzeugen, die mir so lebendig und nah wurden.

Selbstverständlich erhält dieses Buch von mir seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und ich empfehle es bedingungslos weiter. Leser, die Hochspannung, verzwickte Fälle und starke Charaktere lieben, werden das Buch verschlingen. Mich selbst hat es völlig eingenommen und nicht mehr los gelassen. Spannende Unterhaltung der Spitzenklasse!

Bewertung vom 10.04.2018
Wiener Melange

Wiener Melange


ausgezeichnet

Die langjährige Lektorin für Belletristik im Diogenes Verlag, Anna von Planta, hat für das Kurzgeschichten Büchlein „Wiener Melange – Liebesgeschichte aus Wien“ die Geschichten namhafter Autoren auserwählt und zusammengestellt, die alle eines gemeinsam haben: sie stehen alle in einer Verbindung zu Wien. Vertreten sind Arno Geiger, Stefan Zweig, Robert Seethaler, Elke Heidenreich, John Irving, Chris Kraus, Arthur Schnitzler, Eva Menasse, Ingeborg Bachmann und Joseph Roth.

Die Geschichten sind so vielfältig wie der Reigen der im Buch vertretenden Autoren, mal heiter, mal tiefsinnig, hoch emotional, leicht melancholisch - alle aber qualitativ hochwertig und einzigartig. Kurz gesagt: literarisch brillante Lesekunst. Die Geschichten spielen mal zur heutigen Zeit aber erzählen auch aus früheren Tagen. Es geht um die Bewohner der Stadt und auch um Durchreisende. Alle Erzählungen haben das Haupt-Thema: Liebe, in all ihren Verwicklungen, in all ihrer Schönheit und Erfüllung wie Nichterfüllung. Wien eine Stadt, deren Flair ich liebe und die ich jetzt noch sehnsüchtiger vermisse und gerne wieder besuchen möchte, als ich das vor dem Lesen bereits tat. Eine Stadt samt ihrer Einwohner, auf Zeit oder ständig, voll Charme und Verspieltheit.

Sehr gerne vergebe ich diesem zauberhaften Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es uneingeschränkt weiter. Da es sich um Kurzgeschichten handelt, eignet sich das Buch hervorragend als Lektüre für zwischendurch, für die Tram, als Überbrückung von Wartezeiten oder aber man macht es sich auf dem Sofa gemütlich mit einem Heißgetränk, vielleicht sogar einer Wiener Melange, und genießt das Buch in einem Stück und träumt sich damit nach Wien und seinen Menschen mit ihren berührenden Schicksalen und ihrer Liebesgeschichten.

Bewertung vom 06.04.2018
Ist die Katze aus dem Haus / Ein Fall für Mrs. Murphy Bd.23
Brown, Rita Mae;Brown, Sneaky Pie

Ist die Katze aus dem Haus / Ein Fall für Mrs. Murphy Bd.23


ausgezeichnet

Mary Minor Haristeen, genannt Harry, ist Anfang April zusammen mit ihrem Mann Pharamond Haristeen, genannt Fair, zusammen mit einigen anderen Bewohnern des kleinen Örtchens Crozet in Virginia eingeladen zum Abendessen beim Reverend Herbert Jones. Ein gemütlicher, entspannter, geselliger Abend mit gutem Essen. Alle Beteiligten können jedoch nicht wissen, dass einer der Teilnehmer bereits kurze Zeit später tot sein wird – ermordet auf dem Golfplatz! Auch wenn Harry schwer persönlich getroffen ist, macht sie sich ihre Gedanken um Tatmotiv und möglichem Täter; sie kommt eben nicht heraus aus ihrer Haut, ermittelt sie doch stets mit, wenn es zu kriminellen Vorkommnissen in der kleinen Gemeinde kommt. Auch die Katze Mrs. Murphy und der Corgi Tucker mischen wieder mit, können sie wieder entscheidende Hinweise geben, bekommen sie doch mehr mit als die Menschen, da niemand sie großartig beachtet.

Als langjähriger Fan der Reihe um die Bewohner Crozets und insbesondere Mrs. Murphy und ihre tierischen Freunde, Band 1-16 habe ich regelrecht verschlungen, bin ich nun mit Band 23 wieder eingestiegen – und was soll ich sagen: ich bin begeistert wie eh und je! Die Charaktere waren mir alle sogleich wieder vertraut, alle liebenswert und authentisch. Die Tiere frech und interessiert, helfen entscheidend mit bei der Aufklärung des Falles. Und es gibt wieder eine Parallel-Geschichte, diese spielt dieses Mal im Jahre 1777 zu den Zeiten des Unabhängigkeitskrieges, da es in Virginia eine entscheidende Schlacht gab. Auch die hier spielenden Figuren sind herrlich geglückt. Die Autorin Rita Mae Brown, die die Mrs. Murphy-Reihe zusammen mit ihrer Katze Sneaky Pie schreibt, hält das Leben in Crozet wunderbar fest, alle Schauplätze erscheinen vor meinem geistigen Auge und ich erspüre das Leben in der kleinen Stadt.

Rita Mae Brown, inzwischen 73 Jahre alt, lebt und arbeitet in Virginia, sie wurde berühmt durch ihre Novelle „Rubinroter Dschungel“, und setzte sich früh für die lesbische Frauenbewegung in den USA als Aktivistin ein.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es selbstverständlich weiter. Alle die Krimis lieben, in den auch Vierbeiner einen Platz und das Sagen haben, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Übrigens gibt es im Ullstein Verlag alle Fälle in der Reihe als eBook zu erwerben. Wer also mit diesem Band auf den Geschmack kommt, kann noch einmal nachlesen, was den Menschen und Tieren zuvor so alles passiert ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2018
Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1
Kiernan, Olivia

Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1


ausgezeichnet

Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department, war für Monate außer Gefecht gesetzt. Sie wurde bei einem Einsatz, einem Alleingang, schwer verletzt. Sie wird seit dem von Panikattacken und Flashbacks geschüttelt. Ihrer Psychologin hat sie jedoch die richtigen Antworten geben können, um in den Dienst zurückkehren zu dürfen. An ihrem ersten Arbeitstag wird sie gleich zu einem Leichenfund gerufen. Die Wissenschaftlerin Eleanor Costello wurde erhängt in ihrer Wohnung aufgefunden. Alles deutet zu Beginn auf einen Selbstmord hin. Doch schnell kommen Zweifel auf. Erst Recht, als eine zweite Leiche gefunden wird. Der Ehemann des ersten Opfers ist verschwunden und nicht nur das macht ihn verdächtig. Und Frankie? Sie erhält anonyme Anrufe und gerät selbst in große Gefahr. Dabei hat sie ihr bisheriges Trauma noch gar nicht verkraftet. Aber der Serienkiller muss unter allen Umständen gestoppt werden.

Dieses Buch bringt mich mit seiner Hochspannung zum Bibbern, ich kann die Angst förmlich meinen Nacken hoch krabbelnd spüren. Die Sprache der Autorin ist schnörkellos und direkt, das verleiht dem Buch noch mehr Realitätsnähe. Ihr Schreibstil fasziniert mich und kann mich sofort mitnehmen. Die Figuren sind voll unglaublicher Tiefe und Authentizität und spielen brillant miteinander, die unsichtbaren Fäden hält die Autorin dabei gekonnt in ihren Händen. Die Protagonistin Frankie Sheehan ist der Autorin ausgezeichnet gelungen und ich kann mit ihr mitfiebern und mitfühlen. Olivia Kiernan schafft es, mich auf falsche Fährten zu locken. Das Ergebnis ist ein Thriller par Excellence und ein literarisches Parade-Beispiel hervorragender Polizeiarbeit.

Meine Bewertung für dieses Buch: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Bei diesem psychologischen Thriller stimmt einfach alles, die Spannung, die Charaktere, der Plot, das Tempo und die Atmosphäre. Ganz klar ein Pageturner.