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Top-Rezensenten Übersicht

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rewa
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wien

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Insgesamt 366 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2024
Tod im Chiemgau
Lehmann, Mathias

Tod im Chiemgau


ausgezeichnet

10 Jahre ist es her, dass Toni Hauser seine Heimat in Reit am Winkel verlassen hat, nachdem sein bester Freund Hans mit dem Auto in eine Schlucht gestürzt ist. Da Tonis Vater im Sterben liegt überwindet er sich und kommt für kurze Zeit zurück. Doch kaum ist er hier, passiert bereits der nächste Todesfall, wo es wieder einen Freund von ihm erwischt. Bald ist sich Toni sicher, dass man ihm sowohl damals, als auch heute, nach dem Leben getrachtet hat. Gemeinsam mit der Kommissarin Roxy Mayrhofer versucht er herauszufinden wer ihn so abgrundtief hasst. Auch wenn er gehofft hat, dass er endlich die Vergangenheit hinter sich lassen kann wird er bald feststellen, dass es ein schwieriges und gefährliches Unterfangen ist.
Der Autor Mathias Lehmann hat mit seinem Roman ,, Tod im Chiemgau“ eine spannende und auch emotionale Geschichte geschrieben.
Es ist gleich von Beginn an interessant zu lesen, in welchen schicksalhaften Strudel aus Hass und Verzweiflung Toni hineingezogen wird aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt.
Ein flüssiger und einfühlsamer Schreibstil macht es dem Leser leicht sich in die schwierige Gefühlslage von Toni hinein zu versetzen. Es wird dabei sehr gut seine innere Zerrissenheit beschrieben wenn er sich schuldig fühlt, dass Menschen um ihn herum sterben und er vielleicht der Auslöser dafür ist. Aber auch seine Selbstvorwürfe, dass er aus Feigheit vor 10 Jahren seine Heimat verlassen und dabei auch seine Familie und Freunde in Stich gelassen hat.
Auch die anderen Protagonisten wie Roxy, die eine schwierige Kindheit hatte und eigentlich nicht gut auf Toni zu sprechen ist oder der arrogante Bürgermeister, der Toni für den Tod seines Sohnes Hans verantwortlich macht, passen gut in die Geschichte hinein.
Dass sich eine zaghafte Liebesgeschichte zwischen Toni und zwei Frauen anbahnt hat mich nicht gestört, sondern hat die Geschichte nochmals spannender werden lassen, da niemand wirklich sicher sein konnte, ob nicht doch einer von ihnen ein Mörder ist.
Es gibt viele Spuren die der Autor ausgelegt hat, wo ich am Ende dann doch überrascht worden bin.
Ein wenig Lokalkolorit fängt dabei die Stimmung der Geschichte gut ein.
Es ist eigentlich ein trauriger Roman wenn man die Hintergründe der Taten erfährt und ich würde mich über eine Fortsetzung freuen, da sicher noch einiges spannendes, auch im privaten Bereich, rund um Toni passieren kann.

Bewertung vom 04.10.2024
Berlin antwortet nicht (eBook, ePUB)
Franz J., Brüseke

Berlin antwortet nicht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In dem Roman ,, Berlin antwortet nicht“ entführt der Autor Franz J. Brüseke den Leser in eine dystopisch angehauchte Welt, wo eine nicht näher definierte atomare Zerstörung in Europa die Menschen vor den Strahlen flüchten lässt.
Zu Beginn weiß man noch nicht so recht wohin die Reise den Leser führen wird, denn man begegnet einem ICH- Erzähler, der den ganzen Roman hindurch namenlos bleiben wird. Man erfährt nur, dass er in einem Bergwerksschacht einem Doktor hilft die bereits kranken Menschen zu versorgen und die verstorbenen zu entsorgen.
Als sie selbst den Schacht verlassen müssen begeben sich beide auf eine Reise mit noch unbekannten Ziel, wo sie zuerst Erik kennen lernen, der der Macher Typ ist und für alles sorgt, was sie für ihre Reise brauchen werden und später stößt noch Gisela dazu, eine Lehrerin.
Der junge ICH Erzähler wird lange Zeit als ,, Anhängsel“ der kleinen Gruppe beschrieben, da er nie etwas hinterfragt, sich selbst als unwichtig ansieht und sich einfach dahin treiben lässt.
Man begegnet Pilger, die ihre Hoffnung auf eine Flucht in ein sicheres Land nie aufgeben, man trifft aber auch auf Menschen, die aus Verzweiflung keine Rücksicht auf andere nehmen, da sie um ihr eigenes Leben kämpfen.
Eine abenteuerliche Reise führt Erik, Gisela und den jungen Mann nach Brasilien, wo vieles auf sie zukommt womit sie nicht gerechnet hätten. Die abenteuerliche Flucht von Deutschland nach Brasilien beschreibt der Autor sehr anschaulich und man wird mit menschlichen Schicksalen konfrontiert wo Freud und Leid oft sehr eng zusammen liegen.
Dass man hier Nachkommen deutscher Flüchtlinge trifft, die schon so lange hier leben und scheinbar in einer Zeit stecken geblieben sind wo sie von der gegenwärtigen Situation keine Ahnung haben, macht die Geschichte interessant und auch für den ICH Erzähler wird das zu einem besonderen Erlebnis.
Auch wenn die Protagonisten nie wirklich etwas von sich Preis geben und somit stets etwas unnahbar wirken, passen diese Charaktereigenschaften gut zu der Geschichte, da man sie wie in einem Film von außen betrachten und begleiten kann.
Der Titel des Romans spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte, die dabei emotional und auch traurig ist.
Schön ist dabei, wie sich der junge Mann in dem Roman weiter entwickelt, wo der Autor schöne philosophische Gedanken mit einfließen hat lassen.
Es ist kein Wohlfühlroman zu erwarten, da man durch zerstörte Gebiete reist, menschlichen Schicksalen begegnet und so manchen verzweifeln lässt ob seiner ausweglosen Situation. Trotzdem ist immer wieder ein Funke Hoffnung zu spüren und der Wunsch, dass man endlich sicher und glücklich leben kann.

Bewertung vom 26.09.2024
Unendlicher Friede
Poniewaz, Edward

Unendlicher Friede


ausgezeichnet

Eigentlich will der Psychologe Dr. Stefan Heimer der jungen charismatischen Christina Witt einfach nur helfen, da ihr Mann die Geburt ihres Sohnes verhindern will, da er denkt, dass er bei dessen Geburt sterben muss. Doch schon vom ersten Moment an fühlt er sich zu seiner Patientin hingezogen und er ist zu allem bereit ihr zu helfen. Doch schneller als gedacht wird er in einen Strudel aus Lügen und Verwirrungen verwickelt wo er nicht nur einmal um sein eigenes Leben fürchten muss.
In dem Psychothriller ,, Unendlicher Friede“ beschreibt der Autor Edward Poniewaz ein gewagtes Experiment, das nicht nur spannend, sondern auch gefährlich sein kann.
Der Gedanke, dass man Erinnerungen und dabei auch seine Gedanken manipulieren und somit verändern kann, klingt beängstigend, aber auch sehr interessant.
Wenn schlimme Erlebnisse durch veränderte positive und somit falsche Erinnerungen einem Menschen helfen könnten sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, dann wäre das ja eine gute Sache. Doch in dem Roman wird Heimer in einen Strudel aus Korruption, Lügen und Machtmissbrauch verwickelt, aus dem er nicht immer unbeschadet heraus kommt.
Der Autor hat einen spannenden und rasanten Roman geschrieben, wo man zwar manchmal bei der Fülle der Ereignisse etwas überfordert ist und so manche Szene schnell vorbei ist und man gerne noch etwas mehr dazu erfahren hätte, trotzdem ist es interessant wie sich Heimer versucht durch zu kämpfen.
Die Charaktere sind gut beschrieben und man weiß nie so genau, wem man nun trauen kann und wem nicht.
Heimer ist dabei ein Spielball zwischen verschiedenen Fronten, wo er aus Liebe zu Christina alles tut um sie zu beschützen.
Der Schluss ist berührend und offen, wo es noch einen weiteren Teil geben wird und man schon gespannt sein darf, wie es weitergeht.

Bewertung vom 14.09.2024
Du warst der Plan (eBook, ePUB)
Nathschläger, Peter

Du warst der Plan (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eigentlich hat der junge Influencer Elias gehofft, dass ihm die Einladung nach Gran Canaria einen lukrativen Werbevertrag beschert. Doch dass er sich in einer Hölle aus Vergewaltigung und schweren Misshandlungen wieder finden würde, damit hat er nicht gerechnet.
Doch bevor die Täter ihn töten können, gelingt ihm die Flucht und zum Glück wird er von Max aufgelesen und bei ihm zu Hause gesund gepflegt.
Was Elias nie gedacht hätte tritt aber schon bald ein, der ältere und einfühlsame Max macht es ihm leicht wieder Vertrauen und Zuversicht zu erlangen, dass er sich von seinen körperlichen und seelischen Verletzungen erholen kann.
Als man drei der Täter grausam ermordet findet entwickeln sich die Dinge in eine Richtung die zu einem Katz- und Mausspiel zwischen Polizei und Mörder wird
und auch Elias weiß noch nicht, dass er dabei eine besondere Rolle spielt.
In dem Roman ,, Du warst der Plan“ sollte sich der Leser bewusst sein, dass er keine heile Welt präsentiert bekommt, sondern eine brutale Geschichte, wo auch heftige sexuell geschilderte Szenen und Kraftausdrücke darin vorkommen.
Der Autor Peter Nathschläger schildert in seinem Roman die Beziehung zwischen zwei unterschiedlichen Männern. Dem jungen und schwer misshandelten Elias, der als erfolgreicher Influencer alle Blicke auf sich zieht und sich seine Anziehungskraft bewusst ist und sein ehrenhafter Retter Max, ein schon in die Jahre gekommener einfühlsamer und sympathischer Mann.
Sehr schön und menschlich beschreibt dabei der Autor die Beziehung der beiden zueinander, wo Max zum rettenden Anker für Elias wird. Dass sich die Geschichte aber in eine ganz andere Richtung entwickelt ist dabei interessant zu lesen.
Der Roman ist sicher nichts für schwache Nerven und wem es nicht stört, dass fast jeder Mann schwul ist, der wird sicher gut in die Geschichte eintauchen können wo es um Machtmissbrauch und Irreführung geht aber auch um Hilflosigkeit und dem Wunsch einem Menschen vertrauen zu können.
Ein mieser Cliffhanger wo noch einiges auf die Protagonisten zu kommen wird lässt den Leser mit einem unguten und beängstigenden Gefühl zurück.

Bewertung vom 01.09.2024
Auf finsteren Wegen
Jost, Rieke

Auf finsteren Wegen


ausgezeichnet

Lodi und ihre neue Kollegin Kathrin bekommen es mit einem mysteriösen Fall zu tun wo der Jäger Helmut Fänger brutal im Wald mit einem Messer ermordet wurde. Verdächtige gibt es bald schon wie Fängers Sohn Karsten, der kein besonders gutes Verhältnis zu seinem Vater pflegte oder der verschwundene Krentz, der einer radikalen Tierorganisation angehört hat und der das Töten von Tieren strikt ablehnt.
Lodi steht nicht nur dienstlich unter Druck, sondern auch ihre Vergangenheit lässt sie nicht los und so gibt es immer wieder gefährliche Situationen, wo ihre Panikattacken sie immer wieder aus dem Gleichgewicht bringen.
Dass ihr Ex Partner Thomas auch noch unter seinen schlimmen Erinnerungen leidet macht es für Lodi auch nicht leichter sich auf den Fall zu konzentrieren.
Erst ein scheinbarer Unfall vor vielen Jahren lässt die Kommissare hoffen, dass sie der Lösung des Mordfalles an Helmut Jäger näher kommen.
,, Auf finsteren Wegen“ ist der gelungene zweite Band aus der Krimi Reihe Lodi Lenke ermittelt, wo die Autorin Rieke Jost ihrer Protagonistin wieder einiges abverlangt.
Es ist schön zu sehen, wie sich Lodi weiter entwickelt hat und für mich nun noch sympathischer und authentischer rüber kommt.
Der neue Fall ist spannend erzählt und wie es zur Lösung des Falles kommt ist interessant und gut von der Autorin konstruiert worden.
Mit ihrer neuen Kollegin Kathrin hat Lodi eine taffe und sensible Partnerin an ihre Seite bekommen, wo beide wunderbar miteinander harmonieren.
Schön finde ich auch, dass Lodis Ex Partner Thomas auch noch in einigen Szenen vorkommt und man sieht, dass sich beide nach wie vor unterstützen und für einander da sind.
Die Geschichte hat mir gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es mit Lodi weitergeht.

Bewertung vom 28.08.2024
Der Sonnensturm
Berger, Andrew G.

Der Sonnensturm


ausgezeichnet

Im Jahre 2051 gibt es zwei Lebensformen. Die Menschen, die in der Clean City leben sind frei von Krankheiten, leiden keinen Hunger und brauchen sich um nichts kümmern, da die Superintelligenz, genannt Tron, für sie sorgt.
Getrennt von einem Elektrozaun leben im Wald die freien Menschen, die Siedler, die ungezwungen und glücklich in der Natur und mit ihr leben.
Doch ein gigantischer Sonnensturm trifft eines Tages die gesamte Erde und ein EMP zerstört dabei sämtliche digitale Geräte und kappt dabei auch jede Stromversorgung. Keiner in der Clean City hätte damit gerechnet, dass plötzlich Tron die Herrschaft über die Menschen übernimmt und schneller als gedacht bricht Chaos aus und aus friedlichen Menschen werden plötzlich brutale Bestien.
Zu dieser Zeit lernen sich Julia, die nur ihre Wabe kennt, in der sie jahrelang alleine aufgewachsen ist und der junge Winston, ein Siedler, kennen. Zwei unterschiedliche Welten prallen nun aufeinander und keiner von beiden ahnt noch, dass das Schicksal vieler Menschen von nun an in ihren Händen liegt.
,, Der Sonnensturm“ von Andrew G. Berger entführt den Leser in eine dystopische Welt zweier unterschiedlicher Lebensweisen.
Dabei lernt man die sterile, kalte und gefühlskalte Welt der Clean City kennen, wo eine KI dafür sorgt, dass keine Krankheiten die Bewohner befällt, dass mit dem sogenannten Anti- Emos Gefühle unterdrückt werden, damit jeder friedlich zusammen leben kann und im Grunde jeder zur jeder Zeit unter Kontrolle ist. Dem gegenüber findet man die freien Menschen, die keine Technik brauchen um glücklich zu leben.
Die beiden Menschengruppen hat der Autor gut gegenüber gestellt und es war interessant zu lesen mit welchem Misstrauen und Skepsis sich beide kennen gelernt haben. Diese Szenen waren dabei sehr realitätsnah, da es darum geht ob man Fremde in seinen Lebensbereich lässt, wie man mit Menschen, die anders sind umgeht und wie weit man dazu bereit ist sich auf jemanden ein zu lassen, den man nicht kennt. Dabei trifft man immer wieder auf Misstrauen, Hass und der Meinung, dass jeder Fremde Schuld daran ist, wenn etwas schlimmes passiert. Dass dabei Vertrauen, Zusammenhalt und das Einlassen auf Neues erst gelernt werden muss, müssen die Menschen in dem Roman oft schmerzhaft erfahren.
Mit den beiden Protagonisten Julia und Winston hat der Autor sympathische Charakter geschaffen die man gleich von Beginn weg mag. Es ist ein spannender und rasanter Roman, wo man aber darauf gefasst sein muss, dass es manchmal doch recht blutig und brutal zu geht und wo man merkt, dass die größte Bestie doch der Mensch ist.
Es gibt aber auch einige Überraschungen in der Geschichte wo mir besonders die Clean City mit ihren besonderen Einrichtungen gefallen hat und wie die Menschen leben und aufwachsen.
Wer also eintauchen möchte in eine dystopische und geheimnisvolle Welt, der wird mit dem Roman ,,Der Sonnensturm“ sicher seine Freude haben.

Bewertung vom 07.08.2024
Ich liebe Schlager
Mannhardt, Bernd

Ich liebe Schlager


gut

Was passiert wenn man an einem Schlager- Burnout leidet? Man geht so wie der Schlager Fan Thommi in eine Klinik um sich dort therapieren zu lassen. Doch so einfach ist das nicht und was zu diesem Burnout geführt hat darf er nun den Lesern erzählen.
In dem Roman ,, Ich liebe Schlager“ nimmt der Autor Bernd Mannhardt den Leser auf eine amüsante und humoristische Reise durch die Höhen und Tiefen eines besonderen Schlagerfans mit, der eher mehr als weniger in ein Fettnäpfchen nach dem anderen tritt als andere.
Es finden sich dabei einige witzige Szenen wo der Protagonist ob seiner ,,Einfältigkeit“ so manchen Gegenüber die Schweißperlen auf die Stirne zaubert obwohl er stets im guten Glauben handelt und nicht verstehen kann, warum es ihm nicht gelingt den Schlager als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen.
Man findet aber auch viele Seiten wo die Geschichte eher leicht dahinplätschert und man darauf wartet, dass man mehr von Thommi erfährt und nicht über viele andere Themen redet, die irgendwann einmal mit dem Schlager etwas zu tun gehabt haben.
Was positiv zu erwähnen ist, ist, dass der Autor scheinbar zu jeder Szene und jeder Handlung einen passenden Schlagertext parat hat und man somit hautnah in die Welt des Schlagers eintauchen kann.
Manche Szenen kommen zwar etwas übertrieben rüber, dafür sind andere, auch ob der witzigen Dialoge, wieder nett zu lesen. Es ist ein unterhaltsamer Roman, den man mit einem großen Augenzwinkern lesen sollte.

Bewertung vom 31.07.2024
Oma Hildegard und der Spielplatz des Schreckens
von Henn, Hildi

Oma Hildegard und der Spielplatz des Schreckens


sehr gut

Eigentlich wollte Hildi mit ihrer besten Freundin Tati zu einem Yoga- Retreat als der verzweifelte Anruf ihrer Tochter Tini kommt, dass sie sich um ihre beiden Enkelkinder kümmern soll, da sie und ihr Mann beruflich gerade unabkömmlich sind. Als liebevolle Oma ist Hildi natürlich dazu bereit ohne zu ahnen, was alles auf sie zukommen wird.
Die Autorin Hildi von Henn, die als coolste Oma von Deutschland bezeichnet wird lässt in ihrem Roman ,, Oma Hildegard und der Spielplatz des Schreckens“ so gut wie kein Fettnäpfchen aus und sie steht auch dazu.
Humorvoll und oft auch slapstick artig beschreibt sie Szenen aus dem Alltag oder Geschichten, die sie mit ihren beiden Enkelkindern erlebt hat ohne sich dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sie sagt was sie denkt, selbst wenn sich so mancher danach entrüstet von ihr abwendet, aber das ist einfach Hildi. Nach ihrem Motto nach soll jeder das tun was er gerne möchte, so leben, wie er sich in seinem Leben wohl fühlt und sie selbst möchte immer neugierig sein auf das, was noch kommt.
Manche Szenen wirken zwar manchmal etwas übertrieben lustig und ich kann nicht sagen, ob alle Erlebnisse, die sie mit Prominenten Personen beschrieben hat tatsächlich stattgefunden haben, trotzdem findet man vieles zum schmunzeln und so mancher ihrer Gedanken regen zum Nachdenken an.
Die Geschichten mit ihren beiden Enkelkindern waren sehr entzückend und auch erheiternd beschrieben und haben gezeigt, dass es zwar schön ist wenn man sich um diese kümmern kann, aber dass auch viel an Arbeit und Verantwortung dahinter steckt.
Ein unterhaltsamer Roman wo ich die coole Oma Hildi gerne begleitet habe.

Bewertung vom 18.07.2024
Ein tierischer Fall für den Kommissar
Ambronn, D.G.

Ein tierischer Fall für den Kommissar


gut

Kommissar Jörgensen hat es nicht leicht, denn kaum stirbt ein Mann bei einem mysteriösen Unfall auf Gut Ruserberg, gibt es schon den nächsten Toten. Dieses Mal einen erschossenen Parlamentsmitarbeiter. Bald merkt er, dass in den politischen Kreisen nicht immer alles so läuft wie es sein sollte und die Verdächtigen werden immer mehr. Auch eine ominöse junge Frau namens Monique, die immer wieder seine Wege kreuzt und offensichtlich nicht so harmlos ist wie sie immer tut, tragen nicht unbedingt zu einer besseren Laune des Kommissars bei. Und so muss sich Jörgensen durch einen Dschungel aus Korruption, Lügen und Geheimnissen herum schlagen um an sein Ziel zu kommen.
,,Ein tierischer Fall für den Kommissar“ ist ein humorvoller und auch satirisch angehauchter Kriminalroman von D.G.Ambronn, wo sein sympathischer Kommissar Jörgensen verzwickte Mordfälle lösen muss.
Dass man den Roman nicht ganz ernst nehmen kann hat man schon am Glossar erkannt, wo die Protagonisten mit tierischen Namen ausgestattet sind.
Der Kommissar ist ein gemütlicher und netter Mann, wo man auch gerne die Erlebnisse mit seiner Familie gelesen hat, allen voran mit seinem entzückenden Kater, namens Salito.
Die Geschichte an sich ist leicht zu lesen, wo mir aber manchmal Handlungen zu schnell abgehackt worden sind oder mir vielleicht noch ein paar Zusatzinformationen gefehlt haben.
Dass es in der Politik nicht immer mit rechten Dingen zugeht hat man hier gemerkt und vor allem, dass hinter verschlossenen Türen um Profit welcher Art auch immer zu machen, die Hemmschwelle eines Skrupels recht niedrig wird und Moral und Anstand für viele nur ein Fremdwort ist.
Es gibt viele humorvolle Szenen wo besonders Monique eine schlagfertige und nicht zu unterschätzende Gegenspielerin ist, wo man nie weiß auf welcher Seite sie steht und vor allem, was sie nach Kiel verschlagen hat.
Da ich kein Fan von einem offenen Ende bin habe ich dadurch das Gefühl, dass für mich die Geschichte noch nicht abgeschlossen ist, obwohl Jörgensen alle Mordfälle aufgeklärt hat. Ansonsten kann ich sagen, dass man gut von der Geschichte unterhalten wird und man dabei auf so manchen ,,schrägen Vogel“ trifft.

Bewertung vom 14.07.2024
Kriegsheim: (eBook, ePUB)
Yawa, Medra

Kriegsheim: (eBook, ePUB)


sehr gut

,, Kriegsheim: Sterbende Traditionen“ ist bereits der dritte Band rund um die Macian Maggie und dem Hushen TJ, die nun versuchen einen viele Jahre anhaltenden Krieg zwischen den beiden Völkern zu beenden.
Wie immer hat dabei die Autorin Medra Yawa eine spannende und sehr komplexe Geschichte geschrieben, wo es dieses Mal auch gut war am Ende ein Glossar zu haben, da man bereits sehr vielen Personen begegnet ist und man sich diese nicht mehr wirklich merken kann.
In dem Roman merkt man, wie schwer es sein kann wenn man in seinen Reihen Menschen hat, die in ihren alten Traditionen gefangen sind und nicht bereit sind los zu lassen und offen zu sein für Neues.
Sehr schön beschreibt dabei die Autorin welchen Kampf Maggie und TJ dabei täglich ausfechten müssen um allen zu zeigen, dass man sehr wohl miteinander leben kann, wenn man nur dazu bereit ist und auch neues und fremdartiges zulässt.
Es ist für beide kein leichter Weg, da sie immer darauf gefasst sein müssen, dass etwas schief geht, da keiner dem anderen wirklich traut. So begegnen sich beide Seiten immer wieder mit Misstrauen, Hass und Verachtung, wo Maggie und TJ als Vermittler stets zur Stelle sein müssen.
Man spürt aber die tiefe Verbindung zwischen Maggie und TJ und dass beide bereit sind ein hohes Risiko dafür einzugehen, dass ihre Friedensbemühungen von Erfolg gekrönt sind.
Spannend sind dabei immer wieder die ,,magischen“ Einschübe wo mir die beiden Seelen von Maggie nämlich Valerie und Alice besonders gut gefallen, da sie sie immer wieder beschützen und eingreifen wenn diese Schwäche oder Unsicherheit verspürt.
Die Autorin schafft es viele Arten von Gefühlen und Empfindungen in ihre Geschichte einzubauen und so manches kommt dabei überraschend.
Man findet auch immer wieder einen Hauch Humor, wodurch die oft tragische Handlung etwas aufgelockert wird.
Ohne die vorherigen Bände zu kennen, kann man hier nicht weiterlesen, da so viel passiert ist und ständig auch passiert, wo selbst ich immer wieder an meine Grenzen stoße.
Wer es aber bis hier hin geschafft hat nach Kriegsheim der wird so wie ich davon gefangen sein und sehnsüchtig auf den letzten Band warten.