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Benutzername: 
Julia_1985
Wohnort: 
Ulm
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2021
Reise mit zwei Unbekannten
Brisby, Zoe

Reise mit zwei Unbekannten


sehr gut

Maxine, eine über 90 jährige Dame, sucht über eine Mitfahrzentrale einen Fahrer nach Brüssel.
Den findet sie in Alex, einem depressiven jungen Mann, der mit seinem Leben nicht viel anzufangen weiß.

Das ungleiche Gespann fährt also los und mit jeder gemeinsam verbrachten Stunde wächst die Verbundenheit zwischen den beiden. Die Charaktere sind so unterschiedlich und trotzdem freunden sie sich immer mehr an, erleben gemeinsame Abenteuer und führen persönliche Gespräche, in denen ihre jeweilige Geschichte enthüllt wird und durch die man tiefer in die Charaktere eintauchen kann.

Ich fand das Buch sehr unterhaltsam, wenn mir die Geschichte zwischendurch doch kurz etwas abstrus vorkam. Das Ende hat mich dann aber wieder versöhnt, weil es nicht das war, was ich erwartet hatte. Allgemein dachte ich anfangs, es sei klar worauf es rausläuft, tatsächlich wurde ich aber eines besseren belehrt ;)

Die Autorin schreibt flüssig und klar und das Buch lässt sich daher schön flüssig lesen.
Eine sehr kurzweilige, angenehme Geschichte zweier Menschen, die hier zusammen finden.

Bewertung vom 16.11.2020
Das Verschwinden des Dr. Mühe
Hilmes, Oliver

Das Verschwinden des Dr. Mühe


sehr gut

Dr. Mühe ist ein angesehener Arzt im Berlin der 1930er Jahre. Eines Tages verschwindet er unter mysteriösen Umständen.
Kommissar Keller und sein Assistent Schneider bearbeiten den Fall und versuchen die Hergänge durch zahlreiche Zeugenbefragungen zu rekonstruieren.

Was hier in 3 Sätzen knapp beschrieben wurde, ist als Buch selbst soviel mehr. Oliver Hilmes setzt in seinem Krimi auch harte Fakten. Hier wird nicht viel um den Brei geredet, keine Nebenhandlungen oder zu ausschweifende Ausschmückungen genutzt. Hier wird direkt auf dem Punkt der Fall analysiert. Dadurch ist man aber immer total nah dran und kann gut miträstseln. In diesem Buch geht es nicht darum, Gefühle für die Charaketere zu entwickeln, sondern um die reine Auflösung des Falls.
So gesehen gibt es noch die Nebenhandlung, dass das Buch im 3. Reich spielt und die Machtergreifung Hitlers und die daraus folgenden Ereignisse durchaus Einfluss auf die Recherchen des Kommissars haben.

Ich fand es interessant zu lesen, einfach weil der Stil mal vom klassischen Erzählroman abweicht und es trotzdem schafft, Spannung aufzubauen. Dass mich das Ende nicht zufrieden stellt, ist wohl mein persönliches Problem ;)

Bewertung vom 05.04.2020
Das Haus der Frauen
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


weniger gut

Solène ist eine sehr erfolgreiche Anwältin in Paris. Nach dem Selbstmord eines Mandanten bricht sie zusammen.
Als Therapie engagiert sie sich ehrenamtlich als Schreiberin im Palast, einem Haus für Frauen. Die Frauen sprechen teils die Sprache nicht, brauchen Hilfe bei Briefen an die Ausländerbehörde oder weit entfernt lebende Verwandte.
Solène lernt dabei nicht nur die Frauen bessser kennen, sie findet auch zu sich selbst zurück.
Parallel erzählt die Autorin die Geschichte der Gründerin des Palastes Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die Geschichte des Romans ist ergreifend, keine Frage. Die Schicksale der Frauen sind teils erschütternd und traurig. Das Thema, für mehr Solidarität in der Welt zu kämpfen, ist wichtig und gut dargestellt.
Das war es aber auch schon, was ich dem Buch positives abgewinnen kann. Mich stört immens der Schreibstil. Ich konnte mich kaum mit einem Charakter identifzieren. Gerade Solène als Hauptperson habe ich kaum kennengelernt. Was mich auch störte, war die fast komplett fehlende wörtliche Rede. Dadurch fand ich den Lesefluss extrem gestört.
Und - wenn der letzte Satz des Klappentextes des Buches, der ja auf die Geschichte hinführen soll, quasi der letzte Satz im Buch ist, ist für mich irgendwie die Spannung etwas gemildert..
daher von mir nur 2 Punkte, die einzig der an sich ergreifenden Schicksale geschuldet sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2019
Dear Evan Hansen
Emmich, Val; Levenson, Steven; Pasek, Benj; Paul, Justin

Dear Evan Hansen


gut

Die Geschichte handelt vom Teenager Evan Hansen, der auf die Highschool geht und ein typischer Einzelgänger ist. Seine familiären Verhältnisse sind auch eher schwierig.
Er geht regelmäßig zu einem Therapeuten der ihm rät, sich selbst ermutigende Briefe zu schreiben, in denen steht, weshalb heute ein wunderbarer Tag wird.
Ein solcher Brief gerät in die falschen Hände und dadurch gerät Evan in den Mittelpunkt einer Geschichte um den Selbstmord eines Jungen. Evan soll plötzlich dessen bester Freund gewesen sein.

Der Schreibstil hat mich anfangs etwas irritiert, ich wurde dann aber schnell warm damit. Die Geschichte hat mich auch etwas genervt, weil es für mich so typischen Soapcharakter hatte. Eine Handlung, die auf einer Lüge aufbaut, Freundschaften, die dadurch von vornherein zum Scheitern verurteilt sind und man wartet eigentlich nur darauf, dass die Blase platzt.
Am Ende konnte ich Evan aber immer besser leiden. Ich glaube es lag daran, dass er innerhalb der Geschichte eine tolle Entwicklung genommen hat. Vom anfangs sehr naiven, schüchteren Außenseiter wurde er zu einem vernünftigen, jungen Mann, der sich auch endlich mal traut etwas auszusprechen. Das hat mich am Ende am meisten fasziniert. Diese Entwicklung wurde einfach toll gezeichnet und realistisch dargestellt.

Insgesamt ein schönes Buch, dsa auch etwas zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 21.07.2019
Nordlicht - Die Tote am Strand / Boisen & Nyborg Bd.1
Hinrichs, Anette

Nordlicht - Die Tote am Strand / Boisen & Nyborg Bd.1


gut

Als am Strand eine Tote gefunden wird, ist dies der erste gemeinsame Fall für das Team aus Rasmus/Vibeke, einem dänsichen Kommissar und einer deutschen Kommissarin. Die Tote wurde bereits vor Jahren als vermisst gemeldet.

Die Zusammenarbeit verläuft erst etwas stockend, doch am Ende schaffen es die beiden Ermittler gemeinsam mit ihrem Team, das Rätsel zu lösen.

Ich möchte gar nicht allzuviel auf die Handlung eingehen, da man bei Krimis nicht zuviel vorweg nehmen sollte. Daher möchte ich eher mein persönliches Leseerlebnis bewerten, und das war leider nicht so positiv. Ich wurde einfach mit den Charakteren nicht warm.
Die Geschichte an sich wurde immer spannender und am Ende wollte man natürlich wissen, wie es ausgeht - das wars aber für mich auch schon. Ich fand die Lösung des Falls war einfach nur eine Aneinanderreihung der jeweils neuesten Erkenntnisse, neue Befragungen, neue Ideen, wieder Befragungen etc - aber ncihts wirklich innovatives oder außergewöhnliches. Es gab für mich auch nicht diese Momente wo ich wirklich miraten wollten, dazu war es mir einfach insgesamt etwas zu nüchtern erzählt. Und mit den beiden Kommissaren wurde ich wie gesagt nicht richtig warm. Sie haben beide ihre Geschichten, das wurde für mich aber zu oberflächlich angekratzt, was vielleicht daran liegt, dass es noch weitere Bände geben wird.
Insgesamt gibt es daher von mir 3 Sterne für das Buch, da es ein solider Krimi ist, der mir aber wohl nicht lange in Erinnerung bleiben wird, dazu war es mir zu belanglos/austauschbar.

Bewertung vom 02.05.2019
Das Haus der Verlassenen
Gunnis, Emily

Das Haus der Verlassenen


ausgezeichnet

Das Haus der Verlassenen erzählt die Geschichte von Ivy Jenkins, die in den 50er Jahren ungewollt schwanger wird und in ein Mutter-Kind-Heim verbannt wird. Dort bringt sie ihr Kind zur Welt, das dann zur Adoption freigegeben wird.
60 Jahre später kommt die junge Journalistin Sam der Geschichte auf die Spur und deckt unglaubliche Verbrechen auf, die auch sie selbst betreffen.

Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Als junge Mama konnte ich Ivys Gefühle, die sie in Briefen an ihren Geliebten beschreibt, unglaublich gut nachvollziehen und musste schwer schlucken. Das eigene Kind zu verlieren und während der Schwangerschaft und auch danach so be-/misshandelt zu werden, ist eine der schlimmsten Vorstellungen. Ivys Schicksal ist nur symbolisch für viele junge Mütter dieser Zeit und sie mussten unglaubliches Leid ertragen.

Das Buch war sehr spannend aufgebaut, unterschiedliche Handlungsstränge und Erzählperspektiven steigern die Spannung immens. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Eindeutige Empfehlung

Bewertung vom 28.02.2019
So schöne Lügen
Burton, Tara Isabella

So schöne Lügen


weniger gut

Ich hatte keine hohen Erwartungen an das Buch, denn ich fand schon der Einband und der Kurztext ließen eher auf ein Jugendbuch schließen.
Was ich bekam, hat mir dann aber noch weniger gefallen als erwartet.

Die Geschichte um Lavinia und Louise könnte von der Idee her ganz interessant sein. Die eine lebt im Reichtum, die andere hat 3 Jobs um sich über Wasser zu halten. Und dann ist da dieser eine Typ, der so normal wirkt und auf seine Art irgendwie beide liebt. Es geht um Eifersucht, Intrigen, exzessives Leben und besondere Charaktere.

Doch was gewaltig stört ist der Schreibstil. Wenn man es nicht besser wüsste würde man meinen die Autorin kann nicht schreiben und hackt nur kurze Sätze aneinander. Schaut man genauer hin merkt man natürlich, dass alles gewollt ist und die Autorin sehr wohl in der Lage ist, das Stilmittel einzusetzen. Aber ich konnte damit absolut nicht umgehen und hab mich echt durch das Buch gequält.
Durch den Stil hatte ich auch nicht die Chance, mit den Charakteren richig warm zu werden oder mich reinzufühlen. Dazu war es einfach zu oberflächlich.
Gegen Mitte des Buches wird es plötzlich spannend und unerwartet, doch das was da kam war für mich so an den Haaren herbei gezogen, dass ich nur noch den Kopf schütteln konnte.

Leider daher nur 2 Sterne von mir.

Bewertung vom 05.12.2018
Nanos - Sie bestimmen, was du denkst / Malek Wutkowski Bd.1
Leibig, Timo

Nanos - Sie bestimmen, was du denkst / Malek Wutkowski Bd.1


ausgezeichnet

Ich war lange nicht so begeistert und gefesselt direkt von der ersten Seite an. Nanos ist unglaublich gut geschrieben und reißt den Leser von Beginn an mit.
Es geht um die nahe Zukunft, in der der Regierende Kanzler über Nanopartikel in Lebensmitteln über die Bevölkerung bestimmen kann. Alle sind ihm hörig, wer aus bestimmten Gründen immun ist, wird ausgeschaltet.
Eine Untergrund Organisation kämpft gegen den Kanzler und zieht Malek Wutkowski auf ihre Seite. Er selbst hat eine kriminelle Vergangenheit und außerdem eine Aufgabe zu erfüllen: Die Schwester seines besten Freundes zu retten.

Ein wenig musste ich schmunzeln da mich die Geschichte an Staffel 7 von Supernatural erinnert hat, wo die Leviathane ebenfalls über Lebensmittel Einfluss nehmen. Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch und ich war von Anfang bis Ende gebannt. Kann Teil 2 kaum erwarten..

Bewertung vom 19.08.2018
Der Kreidemann
Tudor, C. J.

Der Kreidemann


sehr gut

In der Geschichte geht es um Eddie, der die Storyline abwechselnd als Rückblende ins Jahr 1986 und in der Gegenwart erzählt. In seiner Jugend gab es einen tragischen Unfall auf dem Jahrmarkt, bei dem Eddie geholfen hat. Danach nahm die Geschichte Fahrt auf und es passierte sogar ein bis heute ungeklärter Mord.
Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, da es recht einfach zu lesen war. Auch die Storyline an sich war sehr interessant, allerdings fehlte mir doch oft die Spannung. Die Autorin versuchte zwar, am Ende der Kapitel oft Cliffhanger einzubauen, aber irgendwie war die Spannung dann sofort wieder raus weil ja direkt danach wieder ein Sprung in die andere Zeit folgte.
Schade, die Geschichte an sich hatte Potential. Für einen echen Thriller war der Scheribstil dann doch etwas seicht.

Bewertung vom 10.05.2018
Für immer ist die längste Zeit
Fabiaschi, Abby

Für immer ist die längste Zeit


gut

Maddy ist vom Dach einer Bibliothek gestürzt und gestorben. Von oben beobachtet sie ihre Familie, ihren Mann Brady und Tochter Eve, und versucht die beiden bei dem Verlust zu unterstützen, sie in eine richtige Richtung zu lenken. Denn beide trauern sehr um ihre Mutter/Ehefrau.

Beide tun sich schwer damit umzugehen und auch miteinander klarzukommen, seit Maddy fehlt.

Die Geschichte an sich ist traurig, berührend und auch mitreißend.. mir war der Schreibstil aber irgendwie nicht passend genug. Ich habe mir recht schwer getan, der Erzählung zu folgen, weil auch viele Vergangenheitsgeschichten beschrieben wurden und dann wieder direkt in die Gegenwart gesprungen wurde. Kann man Stilmittel nennen, ich fand dadurch aber den Lesefluss irgendwie gestört und dadurch habe ich kaum Bezug zum Buch und zu den Charakteren aufgebaut.

Insgesamt ein ganz gutes Buch mit Potential nach oben