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seschat
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 897 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2024
# Health Upgrade
Walbrun, Alina

# Health Upgrade


ausgezeichnet

Die Medfluencerin und Medizinstudentin Alina Walbrun möchte junge Menschen stärker für Medizin und die eigene Gesundheit sensibilisieren. Aus diesem Grund hat sie das vorliegende Buch "# Health Upgrade: 101 Hacks, die dich sofort gesünder machen" geschrieben. In kleine Wissenshappen bzw. Hacks verpackt sie Gesundheitstipps für jedermann. Sie duzt den Leser und schreibt im Stil der Gen Z, was frisch und leicht bekömmlich wirkt. D.h., Alina Walbrun hält sich nicht lang mit medizinischen Erklärungen auf. Lieber beleuchtet sie Themen wie Schlaf, Sport oder Ernährung basierend auf eigenen Erfahrungen und mithilfe praktischer Alltagstipps. Ihre pragmatische Herangehensweise hat mir sehr gefallen. Auch das Layout wirkt stimmig, also übersichtlich. Das 320 Seiten umfassende Sachbuch lässt sich in einem Rutsch oder auch auszugsweise gut lesen und verstehen. Hinzu kommt, dass die Autorin auch ihre eigene Krankengeschichte nicht verheimlicht und damit greifbarer wird.

FAZIT
Medizin- und Gesundheitstipps im modernen Gewand, ohne belehrenden Zeigefinger.

Bewertung vom 10.11.2024
Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt's nicht
Fiebiger, Verena;Haghiri, Sina

Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt's nicht


gut

In der heutigen Zeit neigt der Mensch dazu, sich immer weiter zu optimieren. Doch geht das mit der Psyche überhaupt? Die Journalistin Verena Fiebiger und der Psychotherapeut Sina Haghiri versuchen in ihrem Ratgeber Antworten auf diese Frage zu finden. Mit ihren Buchtitel "Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt es nicht." ist eigentlich schon alles gesagt oder?

Die menschliche Psyche ist vielschichtig und vor allem frühkindlich geprägt. Durch bewusste Selbstfürsorge, Psycho-Skills und Therapien lassen sich allerdings alte Muster durchbrechen und schlechte Emotionen aufweichen. Will heißen, jeder ist seines Glückes Schmied. Das ist nicht neu, gerade für jene, die gern psychologische Sachbücher zum Thema Achtsamkeit und Gelassenheit lesen.

Ich hatte selbst lange Zeit mit Perfektionismus zu kämpfen und kann Fiebingers Ausführungen sehr gut verstehen. Und ich wünschte, mein jüngeres Ich hätte dieses Kapitel gelesen. Dauerstress ist auch ein Thema, das mich aktuell sehr beschäftigt. Neue Strategien diesem entgegenzuwirken enthält der Ratgeber leider nicht. Da hatte ich mir eindeutig mehr vom Buch versprochen. Hinzu kam, dass sich andere Kapitel wie jene über gesunden Schlaf und übers Dauergrübeln beim Lesen ziemlich gezogen haben und mit psychologischen Erklärungsmodellen wie Forschungsergebnissen überfrachtet waren. Aus diesem Grund empfand ich Fiebingers ehrliche Einblicke in die eigene psychische Gesundheit viel aufschlussreicher und angenehmer zu lesen. Auch die Berichte aus der psychotherapeutischen Praxis haben mich mehr angesprochen, weil sie fassbarer waren.

Wirklich neue Erkenntnisse habe ich aus diesem Ratgeber für mich und meine psychische Gesundheit leider nicht ziehen können. Schade. Vielmehr wurden allseits bekannte Fakten aus den Neurowissenschaften herangezogen, die man so auch bei Manfred Spitzer & Co nachlesen kann. Dass beispielsweise Sport und Digital Detox helfen, uns selbst wieder bewusster wahrzunehmen, ist kein Geheimnis. Allgemeinverbindliche Lösungsstrategien wird es aber auch nicht.

"Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt es nicht" kommt m.E. zur richtigen, weil Krisen geplagten Zeit heraus und appelliert an die eigene Psychohygiene. Nur wir selbst haben es in der Hand mit dem sog. Mental Overload umzugehen und dabei Mensch zu bleiben.

Bewertung vom 03.11.2024
Alles Sisi
Edinger, Verena

Alles Sisi


sehr gut

Ich finde Elisabeth von Österreich-Ungarn (1837 - 1898), genannt Sisi, war eine spannende Persönlichkeit der Geschichte. Ihre Liebesheirat mit Kaiser Franz Joseph ist legendär, aber die Ehe ist alles andere als glücklich verlaufen. Denn Sisi lebte in Extremen. Sie liebte das Leben in der Natur. Der Wiener Hof mit all seinen unausgesprochenen Regularien war ihr ein Graus. Hinzu kam eine dominante Schwiegermutter, die aus Sisi eine andere machen wollte. Doch die junge Kaiserin begehrte auf, flüchtete sich in den Sport und Diäten und entdeckte das Reisen für sich.

Mit "Alles Sisi" hat der ueberreuter Verlag eine zeitgemäße Biografie auf den Markt gebracht, die statt auf schwülstige Texte auf faktenbasierte Infografiken setzt. Dadurch kann sich der interessierte Leser schnell Wissen über die Persönlichkeit aneignen, das garantiert hängen bleibt. Sisis Brüche bzw. Widersprüchlichkeiten wurden spannend von Verena Edinger herausgearbeitet. Ihre nüchterne Sprache passt perfekt zum stringenten Buchdesign in changierenden Lila- und Grautönen. Die damit einhergehende düstere Grundstimmung spiegelt mit Sicherheit Sisis anhaltende Depression wider, ist mir als Leser aber persönlich zu viel des Guten. Auch erinnert mich das Farbdesign stark an einen Ausstellungskatalog.

Insgesamt hat mich der hohe Informationsgehalt und das moderne Design des Sachbuchs sehr angesprochen. Auf diese Weise gewinnt man sicherlich jüngere Leser für sich, die sonst eher wenig bis gar nicht zum dicken Geschichtsbuch greifen. Ich würde es persönlich begrüßen, wenn aus diesem besonderen "Buchformat" eine Reihe mit historischen Persönlichkeiten aus aller Welt entstünde.

Bewertung vom 02.11.2024
Und zwischen uns ein Ozean aus Schweigen
Ho, Joanna

Und zwischen uns ein Ozean aus Schweigen


ausgezeichnet

Durch und durch bewegende Geschichte

Joanna Hos Jugendroman "Und zwischen uns ein Ozean aus Schweigen" hat mich ab der ersten Seite gefesselt. Es handelt von einer außergewöhnlich mutigen Teenagerin mit chinesische-taiwanesischen Wurzeln, die nach dem überraschenden Suizid ihres geliebten Bruders ihre Stimme erhebt und gegen anti-asiatischen Rassismus kämpft. Maybelline Chen geht in die 11. Klasse und liebt es, zu schreiben. Nach dem Tod ihres Bruders Danny verfällt ihre Familie ins Schweigen. Maybellines Lebensfreude scheint ausgelöscht. Nur mithilfe ihrer besten Freunde schöpft sie wieder Hoffnung und schreibt fortan gegen die innere Leere und allmächtige Trauer Zeitungsartikel. Damit gibt sie Danny und der asiatischen Gemeinde in Amerika ein Gesicht.

Es ist ein starker Coming-of-Age-Roman aus der Feder der Autorin Joanna Ho. Sie nähert sich äußert feinfühlig und poetisch den Themen Verlust, Trauer und Vertrauen. Die Ich-Erzählerin Maybelline Chen wächst nach einen herben Verlust über sich hinaus und entfaltet ungeahnte Kräfte - einfach eine gelungene Empowerment-Story. Und keine der 480 Buchseiten las sich dröge. Im Gegenteil, die Autorin versteht es fabelhaft, zwischen verschiedenen Textarten (Gedicht, Zeitungsartikel, Textnachricht und Roman) hin und her zu wechseln. Die Sprache ist jugendlich leicht, aber auch stellenweise recht tiefsinnig und damit emotional bewegend. Die eingeschobenen chinesischen Wörter werden zwar nicht übersetzt, schaffen aber Authentizität.

Auch das Cover wurde effektvoll und passend auf den Inhalt abgestimmt. Darauf sieht man Maybelline, die aus dem Ozean aus Schweigen an die helle Oberfläche auftaucht und sich somit symbolisch den Weg aus der dunklen Trauer in Richtung Hoffnung bahnt.

Insgesamt hat mich die Lektüre dieses Jugendbuchs sehr bewegt, weil darin sehr realistisch auf Tabuthemen wie Depressionen, Suizid und Rassismus eingegangen wird. Zugleich merkt man dem Roman an, dass die asiatisch stämmige Autorin weiß, wovon sie spricht. Die passende Lektüre für heranwachsende Frauen.

Bewertung vom 31.10.2024
Latein und Griechisch für jeden Tag. 365 Aha-Erlebnisse
Weeber, Karl-Wilhelm

Latein und Griechisch für jeden Tag. 365 Aha-Erlebnisse


ausgezeichnet

Die Bücher des Altertumswissenschaftlers Karl-Wilhelm Weeber betrachte ich jedes Mal als einzigartiges Geschenk. Wieso? Zum einen schlägt mein Herz für die Antike und zum anderen schätze ich Autoren mit Humor und Sachverstand sehr. Weeber ist ein ausgewiesener Kenner der alten Sprachen und Kultur. Noch dazu weiß er, Leser aller Altersgruppen für sich zu begeistern, indem er Gegenwart und Vergangenheit kurzweilig miteinander in Einklang bringt. Das vorliegende "Kalenderbuch" ist ein gutes Beispiel dafür. Auf 440 Seiten geht er 365 Wörtern mit lateinischen und/oder griechischen Wurzeln auf den Grund. Dabei ist es dem Leser freigestellt, ob er nach Belieben im Buch blättert oder sich chronologisch vorarbeitet. Der Wissensgewinn und Aha-Effekt ist auf jeden Fall groß. Weeber hat die Wörter, die von Rosenkavalier über Dyskalkulie bis zu Fotovoltaik reichen, aus freien Stücken gewählt. Seine geistreichen Herkunftsbeschreibungen habe ich wieder mit immenser Freude gelesen bzw. inhaliert. Die darin enthaltenen Spitzfindigkeiten sind genau mein Fall. Dank des handlichen Formats ist das an sich seitenstarke Buch der perfekte Begleiter für die Reise mit Bus und Bahn. Weiterbildung kann so einfach sein...

Bewertung vom 11.10.2024
Im Tal der Sphinx (eBook, ePUB)
Peters, Elizabeth

Im Tal der Sphinx (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der dritte Band der Krimireihe um die wagemutige Hobbydetektivin und Archäologin Amelia Peabody las sich wieder ausgesprochen spannend. Dieses Mal war auch der 8-jährige Sohn Ramses mit in Ägypten, der mittlerweile Hieroglyphen fließend lesen kann. In Dahschur soll die schwarze Pyramide erforscht werden. Doch Meisterdieb Sethos ist dem Forschungsteam auf den Fersen und Amelia das Ziel seiner Mission.

Wer einmal einen Band dieser Reihe gelesen hat, wird einfach süchtig danach. Sicherlich gibt es einige sich wiederholende Muster, aber Amelia und Emerson sind einfach ein humorvolles Power-Couple. Dieses wird nur noch von ihrem naseweisen Sohn Ramses übertroffen, der gern seiner eigenen Wege geht und sich in endlosen Monologen über die ägyptische Geschichte verliert. Argumentativ ist ihm kaum beizukommen, dementsprechend hoch ist sein Verschleiß an Betreuern. Mir war er von Anfang an sympathisch. Ganz nebenbei bekommt der Leser eine Einführung in die Geschichte der Pyramide von Dahschur und natürlich Infos über Grabräuber. Emersons Rettungsaktion am Buchende war mein Highlight; auch aus romantischer Sicht.

Ich kann den dritten Roman von Elizabeth Peters nur empfehlen, wenn man auf leichte Krimi-Unterhaltung im Stil von Agatha Christie steht. Ich bin jetzt schon auf den nächsten Band gespannt.

Bewertung vom 09.10.2024
Geschichten & Anekdoten aus Gera
Uwe Lehmann

Geschichten & Anekdoten aus Gera


ausgezeichnet

Die kleine Geschichten- und Anekdotensammlung "Gera. Von Fettguschen und Brummuchsen" des Stadtführers Uwe Lehmann hat mir viel Freude bereitet. Am meisten haben mich die dialektalen Ausführungen bzw. "Gerschen" Eigenheiten erheitert. Daneben habe ich viel Neues über die Thüringer Stadt Gera erfahren. Ob Berühmtheiten wie Otto Dix, das legendäre Kaufhaus Tietz oder die Wismut, der Autor kennt seine Stadt genau und lässt gern Einheimische zu Wort kommen. Als Thüringerin, die unweit der Otto-Dix-Stadt lebt, bin ich in nicht einmal einer Stunde über die 79 Buchseiten geflogen. Alles in allem eine gelungene Zeitreise für "Gersche" und stadthistorisch interessierte Leser, die Humor verstehen. Stilistisch mit Tom Pauls und Bernd-Lutz Lange vergleichbar.

Bewertung vom 07.10.2024
Tote singen selten schief
Nentwich, Vera

Tote singen selten schief


ausgezeichnet

INHALT

Ich bin ein absoluter Biene-Hagen-Fan und habe dementsprechend bisher keinen Fall verpasst. Auch der 8. Roman bot wieder beste Cosy-Crime-Unterhaltung. Dieses Mal versucht sich Sabine Hagen, aka Biene, als Chorsängerin in Oedt, als die Chorvorsitzende bei einem Fahrradunfall zu Tode kommt. Biene und die Chorschwestern glauben nicht an einen normalen Verkehrsunfall. Dann wird auch noch Oma Trudis geliebtes Rad gestohlen. Und auf Arbeit kommt überraschend Jagos attraktiver Freund Chris zu Besuch, der unverhohlen Interesse an der wagemutigen Detektivin zeigt.

MEINUNG

Vera Nentwichs Hauptprotagonistin Biene Hagen ist das Zugpferd dieser Regionalkrimireihe. Mit jedem Fall wächst sie über sich hinaus und überführt Täter mit ungewöhnlichen Methoden. Sie arbeitet intuitiv und schnell. Ihr inniges Verhältnis zu Oma Trudi ist recht unterhaltsam. Wenn immer sie Biene mit "Kengk" anspricht, kann ich mich kaum vor lachen halten. Einfach ein kongeniales Generationenduo.

Der Kriminalfall war bis zum Ende ein spannendes Puzzlespiel. Bei der Entlarvung des Täters mussten allerhand falsche Fährten umschifft werden. Ob Bienes neuer Dienstwagen dieses Mal heil bleiben wird? Man darf gespannt sein. Auf jeden Fall hat die Autorin ein furioses wie actionreiches Ende verfasst.

Biene und die Männer, das ist ein Kapitel für sich. Nach der Trennung von Langzeitzeitfreund Jochen weckt Chris ungeahnte Gefühle in ihr. Man wünscht der taffen Ermittlerin mit der Zeit einfach ein privates Happyend.

Der niederrheinische Ort Grefrath ist an sich ein Idyll. Man kennt und hilft sich untereinander. Dass sich hier und im Umkreis immer wieder Morde ereignen, mag man gar nicht glauben.

FAZIT

Insgesamt hat Nentwich abermals einen durch und durch unterhaltsamen Regionalkrimi geschrieben. Ich habe das Buch innerhalb von nicht einmal zwei Tagen durchgelesen. Es ist einfach schön, mit jedem neuen Fall auf liebgewonnene Charaktere zu treffen. Selbst nach dem 8. Fall werde ich der Story nicht müde und sehne den nächsten Folgeband herbei.

Bewertung vom 06.10.2024
Der Feind in meinem Kopf
Hammer, Matthias

Der Feind in meinem Kopf


ausgezeichnet

Der Weg zum tiefen Bewusstsein ist nicht leicht. Social Media, Overthinking & Co. führen dazu, dass wir uns eine falsche Wirklichkeit erdenken und uns ablenken lassen. Auch geht unser kritisches-Ich laut Dr. Matthias Hammer oft viel zu hart mit uns ins Gericht. In seinem Ratgeber "Der Freund in meinem Kopf: Nutze bewusst die Kraft deiner Gedanken" liefert er nicht nur aufschlussreiche Beispiele aus der psychotherapeutischen Praxis, sondern gibt dem interessierten Leser auch nützliche Methoden zum Ausstieg aus dem Gedankenkarussell (sog. Defusion) an die Hand. Der achtsame Umgang mit der eigenen Person steht dabei im Fokus. Vieles von dem, wovon er in seinem Buch berichtet, beherzige ich bereits. Positiv auf sich selbst zu blicken und konzentriert innezuhalten ist m. E. der Schlüssel. Als besonders erhellend empfand ich die im Sachbuch integrierten Selbsttests. Beim Denkarten-Test habe ich mich sofort wiedergefunden. Spielend verbindet der Autor antike Denkmodelle mit Forschungen aus der Gegenwart, allerdings ohne den Leser mit langatmigen Theorien oder Psychologiesprech zu lähmen.

Alles in allem ein gelungenes Buch aus der Praxis, das gut in diese schnelllebige Zeit passt. Denn es zeigt eindrücklich, dass die von uns wahrgenommene Realität oftmals vielschichtiger ist als wir denken.

Bewertung vom 21.09.2024
Vom Schmerz der Hochbegabung
Thieroff, Helga

Vom Schmerz der Hochbegabung


ausgezeichnet

Das Büchlein von Helga Thieroff hat mich tief bewegt. Darin beschreibt sie das kurze Leben ihres hochbegabten Sohnes Kai, der sich mit 21 Jahren das Leben genommen hat.
Kai war von Anfang an ein besonderes Kind, das seine Umwelt genau wahrnahm.
Bereits mit drei Jahren konnte er schreiben, lesen und rechnen. Im normalen Kindergarten war man darauf nicht vorbereitet. Kais Wissensdurst war groß und immer gleiche Abläufe ödeten ihn an.
Ärzte diagnostizierten ADS und erkannten seine Not nicht. Dank seiner Mutter, die nur das Beste für Kai wollte, kam er im von ihr gegründeten Kinder-College in Neuwied mit ähnlich begabten Kindern zusammen und zeigte Lebensfreude. Als studierte Psychologin und Sprachwissenschaftlerin nahm sie Kais Probleme in der weiterführenden Schule sofort wahr und konnte doch nicht verhindern, dass er mit 14 Jahren das Gymnasium abbrach. Er konnte sich nicht länger anpassen und wollte dennoch Jura studieren. Dies gelang ihm aufgrund seiner fabelhaften Englischkenntnisse und seines Mutes auch ohne Schulabschluss in England. Doch eine unglückliche Liebe brachte sein Sein derart ins Wanken, dass er nur im Freitod einen Ausweg aus seinem "leidvollem" Leben sah.
Mich hat das Schicksal dieses empathischen wie schlauen jungen Mannes sehr mitgenommen, auch weil ich ähnliche Erfahrungen in meiner Schul- und Studienzeit gemacht habe. Vor allem Kais Abschiedsbrief und die Erinnerungen seiner besten Freundinnen fand ich emotional bewegend. Seiner Mutter gebührt für dieses persönliche Buch der größte Respekt. Sie hat Kai damit und mit ihrer Fördereinrichtung für begabte Kinder ein Denkmal gesetzt.
Es bleibt zu hoffen, dass es heute im Jahr 2024 begabte Kinder in Kita und Schule besser haben bzw. auf deren besondere Bedürfnisse eingegangen wird.