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Benutzername: 
Nica
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Norddeutschland

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2011
Chill mal, Frau Freitag
Frau Freitag

Chill mal, Frau Freitag


schlecht

Nach der Leseprobe habe ich mich wirklich auf "Chill mal, Frau Freitag" gefreut. Denn, mal abgesehen von der Misere unserer Bildungspolitik und fernab von aller political correctness, habe ich mich doch auf ein höchst amüsantes Buch gefreut, dass nebenbei augenzwinkernd über den Alltag einer unerschrockenen Lehrerin berichtet. Doch am Ende habe ich nichts bekommen, was ich erwartet habe. Die Enttäuschung ist also riesig.

Denn das Problem liegt hier ganz eindeutig bei der Leseprobe, die mich an Trailer von Kinofilmen erinnerte. Da werden oft ja auch die besten Gags, spannendsten Szenen und lustigsten Dialoge für verwendet, so dass man ins Kino rennt. Und nach 2 Stunden im Kinosessel fragt man sich dann enttäuscht: Hm, das wars? Da hatte ich wirklich mehr erwartet nach dem Trailer. So auch bei dem Buch von Frau Freitag. Das ganze Pulver wurde schon in der zusammen geschnittenen Leseprobe verschossen. Und der Rest vom Buch ist dann vollgestopft mit einem öden Alltag einer Lehrerin (teilweise: ohne Worte!), die mir oft einfach nur nervig vorkam und bewusst hipp sein wollte, was mir tierisch auf den Zeiger ging.

Die ersten Seiten sind noch durchaus lesbar und da sind auch noch 2,3 Schmunzler vorhanden, aber dann zieht es sich wie ein nicht endenwollender Kaugummi. Immer wieder das gleiche, gääääähn - andererseits, was soll sich da auch groß tun. Aber ein bisschen mehr Spaß und Witz habe ich doch erwartet. So war ich nur noch genervt und gelangweilt von Frau Freitags Getue und ihrem ach so furchtbaren Alltag als unerschrockene Lehrerin (ja, ist klar *augenverdreh*). Zumal, das Thema bietet wirklich genug Stoff für Witzigkeit fernab der bereits angesprochenen political correctness. Wurde aber nie wirklich ausgeschöpft!

So ist das Buch ein Totalausfall. Vorspiegelung falscher Tatsachen. Langeweile auf allen Ebenen. Was für eine Enttäuschung!

5 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2011
Die Ludwig-Verschwörung
Pötzsch, Oliver

Die Ludwig-Verschwörung


sehr gut

Nachdem ich die Leseprobe förmlich verschlungen habe, war ich natürlich umso gespannter auf das Buch "Die Ludwig-Verschwörung" von Oliver Pötzsch, zumal ich vorher noch nichts von diesem Autor gelesen habe. Und nach der Lektüre kann ich nur sagen, dass ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden bin. Für mich hat dieses Buch genau das beinhaltet, was ich mir insgeheim erhofft habe.

Dabei lässt sich ein gewisser Einfluss von Dan Brown definitiv nicht von der Hand weisen. Was ich Pötzsch hier keineswegs als Nachteil ankreiden will - im Gegenteil. Pötzsch hat genau so ein Buch geschrieben, dass mich gepackt hat, wo ich miträtseln konnte und das einfach spannend und gut geschrieben ist. Genau diese Zutaten, die auch Brown wunderbar beherrscht. Und das sagt einiges, denn viele Bücher aus diesem Mystery-Genre mit Thrillereinschlag langweilten mich nur. Pötzschs Buch nicht. Chapeau.

Allerdings muss man auch sagen, dass die "Nebenhandlung", also die Geschichte um Ludwig im Tagebuch des Theodor Marot mich gegen Ende dann doch etwas gelangweilt hat. Sie konnte mich nicht so fesseln, wie die Gegenwartshandlung mit Steven und Sara, den Rätseln und auf den Spuren von Ludwig. Hier wurde das spannende Potenzial deutlich besser ausgeschöpft.

Obwohl mir das Ende dann auch etwas zu langgezogen vorkam bzw. es doch leicht ins lächerliche driftete. Da war der Actionanteil dann doch zu sehr ausgeschöpft und als dann auch noch eine gewisse Person auftritt ... naja, das war mir dann etwas too much von allem. Der Epilog hat mir hingegen wieder gefallen. Überhaupt muss hier mal die Ausstattung gelobt werden mit Karte, Vorwort, Glossar etc. pp. Ganz wunderbar und immer wieder hilfreich beim Lesen.

Fazit: Oliver Pötzsch ist hier ein spannender Roman gelungen, der den Leser sofort gefangen nimmt und zum Miträtseln anstiftet. Wenn auch vielleicht etwas zu vorhersehbar (also zumindest mir war schon relativ bald klar, worauf das hinaus laufen wird), so doch unterhaltsam und packend. In bester Dan Brown Manier (wenn auch das Thema ein anderes ist), und das ist von meiner Warte aus ein Kompliment. Sehr gut!

Bewertung vom 23.02.2011
Die russische Herzogin / Zarentochter Trilogie Bd.3
Durst-Benning, Petra

Die russische Herzogin / Zarentochter Trilogie Bd.3


sehr gut

Petra Durst-Benning schreibt wunderbar. Und sie kann hervorragend Geschichten erzählen. Das ist ihr auch bei der Fortsetzung von "Die Zarentochter" gelungen, das ich im letzten Jahr förmlich verschlungen habe. Und trotzdem konnte mich Durst-Bennings Buch "Die russische Herzogin" nicht vollends überzeugen. Besser gesagt, die Geschichte von Vera, der Adoptivtochter der württembergischen Königin Olga (Heldin von "Die Zarentochter"), und Tochter des russischen Großfürsten Konstantin und seiner Frau Sanny, nicht packen. Ich konnte irgendwie nicht so sehr mitfühlen, wie ich das noch bei Olga getan haben. Deren Geschichte hat mich fasziniert und alles, ich bin förmlich durch die Seiten geflogen. Vielleicht lag es an den anderen Schauplätzen, oder an Olga selber, aber die Geschichte hatte deutlich mehr Potenzial erzählt zu werden, als die von Vera.

Dabei hat auch Vera genug leiden müssen in ihrem Leben, schon ihre Kindheit ist schwierig. Als Wildfang weiß man in Russlands nichts mit ihr anzufangen, also wird sie förmlich zu Tante Olga nach Württemberg abgeschoben. Allerdings sind gerade diese Episoden aus Veras Kindheit noch mit am interessantesten, spannendsten und auch amüsantesten teilweise.

Als Vera dann Eugen kennenlernt und sich in ihn verliebt, stagniert das Buch doch zusehends. Dabei ist es keineswegs langweilig, dafür sorgt schon Durst-Bennings wunderbarer, flüssiger Schreibstil, der einen durchaus das ein oder andere Mal bezaubert und auch seine kleinen Spitzen zeigt. Nein, es passiert halt nur nicht mehr viel gegen Ende. Das hat es vorher eigentlich auch nicht, man könnte fast sagen, das ganze Buch plätschert ohne großartigen Höhepunkt vor sich hin. Trotzdem ist es sehr unterhaltsam, auf richtig gutem Niveau. Zumal man Durst-Benning ja keinen Vorwurf machen kann, sie kann einer real existenten Person ja nicht noch sonst was für ausgedachte Dramen anhängen. Aber wie gesagt, es war dann doch etwas blass, zumal man eben den Vergleich zu Olgas Jugendjahren hatte im schillernden St. Petersburg. Auch Olgas Liebesleben empfand ich deutlicher aufregender zu lesen, als das bei Vera der Fall war. Mit ihr hatte man es einfach schwieriger, sich zu identifizieren.

Trotz allem schließt man das Buch mit einem wohligen Gefühl und einem kleinen Tränchen im Auge. Die beiden Bücher aus der Romanow-Reihe von Durst-Benning sind wunderbare und kurzweilige Unterhaltung. Nicht zuletzt wegen des tollen Schreibstils und dem gekonnten Mix von Fiktion und Realität.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Das Lied der roten Erde
Corbi, Inez

Das Lied der roten Erde


gut

Nach der mehr als interessanten und auch spannenden Leseprobe habe ich mich auf die Lektüre von "Das Lied der roten Erde" von Inez Corbi sehr gefreut. Und durch Corbis sehr flüssigen und schnörkellosen Schreibstil ist man auch sofort drin in der Geschichte. Man wird gepackt und will wissen, wie es mit Moira, ihrem ungeliebten älteren Ehemann und Duncan weitergeht. Wie sich diese Geschichte, die bereits zu Beginn einiges an Potenzial aufweist, in Australien weiter entwickelt.

Die ersten 200 Seiten sind folglich auch durchaus packend, man fiebert mit mit Moira, dieser aufsässigen Heldin, und dem Sträfling Duncan, der trotz allem mal wieder mehr als nur ein Klischee erfüllt. Überhaupt, ein Klischee gibt sich hier mit dem nächsten die Klinke in die Hand, aber trotzdem weiß Inez Corbi den Leser mit ihrer Australien-Saga zu unterhalten. Allerdings verflacht die Geschichte dann in der Mitte des Buches zusehens. Ich war kurzzeitig davor, das Buch in die Ecke zu werfen, weil es einfach nur langweilig war. Eine Folterszene reiht sich an die nächste, so wirkt es. Es kommt einem vor, als ob nicht nur die Figuren auf der Stelle treten, sondern auch Corbi nicht wusste, wie sie mit ihren Helden weiter verfahren soll. Das schmäht den Lesegenuss dann leider zusehens. Einzig der flüssige Schreibstil hält einen dann noch bei der Stange.

Das Ende kommt einem plötzlich dann doch etwas rasch. Nach dem Motto, so, nun müssen wir mal zum Schluss kommen. So ein ums andere Mal musste ich doch mit den Augen rollen, aber okay. Die Auflösung an sich fand ich einfach...naja, das war mir nach allem zu simpel gestrickt. Ende gut, fertig. Ganz ehrlich, da war ich enttäuscht und das war mehr als blass. Andererseits, die Gleise sind gestellt für eine Fortsetzung. Das merkt man dem Ende an. Mal schauen.

Alles in allem ein durchaus lesenswertes Buch. Zwar mit allerhand Klischees vollgepackt, die man so oder so ähnlich aus anderen Büchern dieses Genres kennt, aber Inez Corbi weiß mit ihrem flüssigen, packenden und recht unterhaltsamen Schreibstil zu überzeugen. Am Ende vielleicht etwas zu durchschnittlich nach dem spannenden Beginn, aber ein Buch, das man lesen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2011
Kein Wort zu Papa
Heldt, Dora

Kein Wort zu Papa


gut

Tja, fangen wir mal mit dem Positiven an. Dora Heldt hat aus ihren Fehlern gelernt und nach dem unsäglichem Buch "Tante Inge haut ab" sich wieder auf das Wichtigste konzentriert, nämlich auf ihre wunderbare, charmante und liebenswerte Hauptfigur Christine. Und eben diese, mittlerweile 47 Jahre alt, darf wieder ein neues Abenteuer bestehen. Wobei "neu" jetzt etwas schöngeredet ist, denn wirklich neu ist an Dora Heldts neuem Buch "Kein Wort zu Papa" nicht soviel. Vielmehr ist es ein Aufguss des Buches "Urlaub mit Papa", nur weniger lustiger und überraschender. Denn Leser von "Urlaub mit Papa" werden sich vorkommen wie bei einem Dejà vu. Alles schon mal dagewesen. Die Storyline ist fast nahezu identisch, fast schade ist, denn das Dora Heldt leichte und witzige Sommerlektüre schreiben kann, wissen wir ja.

So aber passiert irgendwie alles nach dem gleichen Schema. Man kann fast danebensitzen und eine Häkchenliste abarbeiten. Natürlich gibt es dann und wann auch noch lustige Szenen und manche Sprüche haben mich schon zum Schmunzeln gebracht, aber so richtig click! gemacht hat es nie. Man kennt halt Heinz und seine Macken schon, und ist daher vorgewarnt. Außerdem taucht Papa eh erst in der Mitte des Buches auf. Davor gibt es nur Christines und Ines' Mutter, die ein bisschen für Stimmung sorgt, ebenso wie Adelheid. Denn richtig Spannung will das ganze Buch nicht so wirklich aufkommen. Es ist halt doch alles arg vorhersehbar. Was mich bei "Urlaub mit Papa" nicht so störte, aber da war eben auch deutlich mehr Elan und Schwung und v.a. Humor mit dabei.

Außerdem fand ich es etwas schade, wie mit Johann und Christine vorgegangen wurde. Das fand ich doch etwas...nun ja, grenzwertig nach allem, was man mit beiden bisher erlebt hat. Aber okay. Ansonsten sind die anderen Figuren wie immer liebenswert, amüsant und schrullig. Es ist ein wenig wie alte Bekannte wiederzutreffen, man freut sich auf sie. Ich glaube, dass ist es auch, was mich etwas ausgesöhnt hat, mit dem sonst arg durchschnittlichem Buch.

Trotz allem hab ich es gerne gelesen, auch wenn man sich etwas veralbert vorkam, da es eben wie ein 2. "Urlaub mit Papa" war. Nur nicht so lustig. Aber ich bin gespannt, ob es ein 6. Abenteuer mit Christine gibt. Bestimmt. ;)

8 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2011
Geliebter Feind / Alera Bd.1
Kluver, Cayla

Geliebter Feind / Alera Bd.1


schlecht

Tja, was soll ich zu diesem Buch sagen, außer das es schlicht absolut langweilig war und ich mich auf S. 100 nicht mehr länger aufraffen konnte, dieses Buch weiter zu lesen. Zu sagen, ich bin enttäuscht, ist noch eine Untertreibung, denn der Klappentext las sich wirklich spannend und auch der Prolog machte Appetit auf mehr. Das war es dann aber auch schon. Danach verflacht das Buch unglaublich. Es folgen endlose Beschreibungen - von allem! Und, ich meine allem. Den Kleidern, den Gängen, den Personen, dem Palast, den Augen und was weiß ich nicht noch. Dazwischen agieren dann stereotype Personen, wie es bald schlimmer nicht sein kann.

Im Nachhinein wundert es mich nicht, dass man bei der Leseprobe das 5. Kapitel neben dem Prolog zu lesen bekam. Denn da scheint es ja noch, dass es halbwegs spannend zu geht. Fehlanzeige auf allen Ebenen. Oder besser gesagt: Vortäuschung falscher Tatsachen.

Und mal abgesehen, dass es eine Leistung ist, mit 17 ein Buch zu schreiben, aber das Buch brauchte deutliche Lektorierung. Die Dialoge sind steif, es ist viel zu vorhersehbar und viel zu viel Geschwafel und der Schreibstil insgesamt ist ausbaufähig. Überhaupt, alle reden wie heutzutage auch. Es ist, als ob alles von heute übernommen wurde, nur mit so einem bisschen Mittelaltersetting dekoriert und fertig. Es ist halt einfach die altbekannten Mittel, lieblos miteinander vermengt. Was hier auch Fantasy sein soll, erschließt sich mich nebenbei bemerkt genauso wenig. Das ist für mich historische Jugendbelletristik mit "fantasyhaften" Namen. Mehr nicht.

Absolute Enttäuschung!

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2011
Im Zauber der Sirenen
Rayburn, Tricia

Im Zauber der Sirenen


weniger gut

Tja, was bleibt am Ende übrig von diesem Buch? Um es mit einem Wort zu sagen. Langweilig. Farblos. Blass. Meeresstill. Denn viel mehr passiert wirklich nicht. Der Klappentext verrät nämlich schon gut 2/3 des Buches. Was vielleicht nicht so schlimm wäre, wenn diese Seiten spannend wären bzw. überzeugt hätten. Tun sie aber leider überhaupt nicht!

Der Beginn des Buches klingt noch ganz vielversprechend, auch wenn es doch irgendwie wirr wirkt. Aber dann plätschert die gesamte Handlung unheimlich vor sich hin. Man hat das Gefühl, man liest nur von Restaurantbesuchen, dem Essen dort und dem Wetter. Auch die Personen sind allesamt blass und unheimlich stereotyp. Wieso Vanessa, der Angsthase schlechthin, von heute auf morgen plötzlich tough ist und mit 17 mal so eben 500 Meilen alleine wegfahren darf, nun darüber mag man das Mäntelchen des Schweigens legen.

Auch die angekündigte Liebesgeschichte konnte mich mal so gar nicht überzeugen. Auf einmal ist sie da, und gut. Von logischer(!) Charakterentwicklung ist Rayburn weit entfernt. Dabei hat die Idee mit den Sirenen durchaus Potenzial gehabt, und auch der Schreibstil ist annehmbar. Leider verheddert sich Rayburn aber total in ihrem eigenen Meeresgarn, weil sie den Leser schlicht nicht durchgehend bei der Stange halten kann. Bis S. 250 langweilt man sich total. Dann hat man das Gefühl, dass es nun endlich losgeht, aber dieser kurze Spannungseinbruch ist sofort wieder vorbei. Am Ende kommt dann wieder etwas Spannung auf, aber wie aus dem Nichts - und genauso schnell verebbt sie auch. Buch zu Ende, Geschichte aus. Nun, das offene Ende sagt alles, ein 2. Teil wird kommen. Aber ich bezweifle, dass ich den noch lesen mag. Zumal ich der Meinung bin, mit einem straffenen Handlungsbogen hätte man das auch gut in einem Buch erzählen können.

Fazit: Eine schöne Idee, leider ohne das vollständige Potenzial auszuschöpfen. Wunderschönes Cover, dass aber leider überspielt, dass es sich um einen Roman für Jugendliche handelt. Aber auch die werden von der langweiligen Geschichte und der kaum merklichen Romanze früh gelangweilt sein. Schade.

Bewertung vom 03.01.2011
Magdalenas Garten
Gerstenberger, Stefanie

Magdalenas Garten


weniger gut

Nach den ganzen positiven Rezensionen zu Stefanie Gerstenbergers Erstling "Das Limonenhaus" war ich folgerichtig wahnsinnig gespannt auf das 2. Buch der Autorin. Der Klappentext klang wunderbar, das Cover ist ein echter Hingucker und auch die Leseprobe war mehr als interessant. Aber nach Beendigung des Buches muss ich leider sagen, dass ich tierisch enttäuscht bin. Oder, um es mit einem Wort zu sagen: Langweilig. Ja, so kann man das Buch wirklich zusammenfassen.

Die Geschichte kommt von Beginn an überhaupt nicht in Gang. Am Anfang redet man sich noch ein, das wird noch, nur abwarten. Zumal die Landschaftsbeschreibungen durchaus klasse sind und man sich mehr als einmal während der Lektüre des Buches nach Italien bzw. Elba wünscht. Man spürt einfach, dass Stefanie Gerstenberger weiß, wovon sie schreibt. Leider macht das aber noch keinen guten Roman aus. Im Gegenteil. Denn wie gesagt, die Geschichte ist einfach nur langweilig. Punkt.

Magdalenas Suche nach ihrem Vater findet praktisch erst auf den letzten 100 Seiten richtig statt. Davor wird dem Leser zwar immer mal wieder ein kleines Brotkrümelchen hingeworfen, aber das wars. Auch die Liebesgeschichte kommt nicht zu Potte. Zumal man immer mehr Schwierigkeiten hat, Magdalena zu verstehen. Ihre Wankelmütigkeit ist doch arg anstrengend. Außerdem ist es nicht zu begreifen, wie sie in jedem männlichen Inselbewohner sofort ihren Vater sieht, ohne Sinn und Verstand.

Auch die Nebengeschichte mit Nina ist einfach nur zum Gähnen, was nicht an der Geschichte selbst liegt, sondern Stefanie Gerstenberger hat es schlicht versäumt, dem Leser mal Ansatzpunkte zu liefern. Teilweise wirkt es, als ob die Autorin selbst nicht wusste, worauf sie eigentlich hinaus wollte.

So vergehen über 300 Seiten langweiliges Blahblubb. Die letzten 100 Seiten sind deutlich besser, aber bis der Leser dort endlich hinkommt, ist er bereits zu genervt, wenn er nicht schon vorher abgebrochen hat.

Das Manko an diesem Buch ist also, dass die Geschichte, so wie sie ist, für knapp 450 Seiten einfach zu kurz ist und durch unzählige überflüssige Szenen in die Länge gezogen wurde. Es fehlt ein Knackpunkt, mehrere Häppchen an Spannung, um den Leser bei Laune zu halten. Das hat Stefanie Gerstenberger einfach verpasst. Leider. Sonst wäre das Buch deutlich besser und auch spannender geworden.

So konnte mich das Buch leider nicht überzeugen.

Bewertung vom 03.01.2011
Birne sucht Helene
Henn, Carsten Sebastian

Birne sucht Helene


sehr gut

Ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass ich bei diesem Buch etwas unschlüssig bin. Einerseits bin ich von der Idee und der ganzen Aufmachung des Buches immer noch entzückt, aber irgendwie konnte mich die Story um Paul, der seine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt, und Eli, der liebenswerten Buchhändlerin nicht ganz überzeugen.

Natürlich liest sich das Buch "Birne sucht Helene" von Carsten Sebastian Henn flüssig, man ist schnell durch das Buch durch, was schon fast wieder schade ist, aber irgendwie sucht man das ganze Buch über das Besondere. Einen Knackpunkt oder einen gewissen spannungstechnischen Höhepunkt. Leider findet sich so etwas nicht. Das Buch ist amüsant, liebenswert und märchenhaft niedlich, keine Frage. Nur, mir fehlte was. Allein auf dieser kulinarischen Schiene herumzureiten war auf Dauer leider etwas farblos.

Mich störten nicht einmal die ganzen Vorhersehungen (wer den Film "Harry & Sally" kennt, weiß eh Bescheid), denn eigentlich war das Buch von vorne bis hinten durchschaubar. Was mich jedoch auf Dauer genervt hat, waren die ständigen Vergleiche à la "roch wie .... bei Nacht" oder "fühlte sich wie ein ..." oder dergleichen mehr. Auf jeder Seite. Manche waren ja ganz lustig oder/und passend, aber dieser exponentielle Gebrauch war auf Dauer ein wenig zu anstrengend.

Trotz allem ist das Buch nette Unterhaltung, mit amüsanten Szenen und einem gewissen Niedlichkeitsfaktor. Vor allem das Ende ist Zucker, soviel sei verraten. Ich fühlte mich jedenfalls gut unterhalten, auch wenn die eigentliche Würze fehlte.