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Isländer

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2020
Land oder Leben
Heuermann, Claudia

Land oder Leben


ausgezeichnet

Die Autorin Claudia Heuermann zieht mit ihrer Famile - Mann und zwei kleinen Söhnen - 2011 auf eine Farm in die nordamerikanische Wildnis. Hier versucht sie ihren Traum vom Leben in und mit der Natur zu verwirklichen. Während das Cover sehr idyllisch anmutet und mir zunächst das Herz aufging, erlebte ich gemeinsam mit der Autorin und ihrer Familie wie die Realität sie einholte. Natur pur, Eier von freilaufenden Hühnern, Ziegen, selbsthergestellter Ahornsirup, eigenes Gemüse, Seifenherstellung aus Ziegenmilch, selbsthergestellter Käse, sehr viel Platz und Ruhe......Zunächst einmal klingt dies sehr schön und bedeutet im Alltag jedoch sehr viel Arbeit - Kranksein kann man sich jedoch nicht erlauben. Dazu kommen in der Realität große und kleine Tiere, die das Leben stark beeinflussen und die Freiheit einschränken.

Für alle, die erwägen in die Wildnis zu ziehen oder auch "nur" Selbstversorger zu werden, ist dies ein wertvoller Ratgeber, denn er zeigt er ungeschminkt auf unterhaltsame Art auf, mit welchen Widrigkeiten zu rechnen ist - von der Natur selbst und auch von der eigenen Familie. Hinter einem solchen Projekt muss die gesamte Familie stehen, sonst wird jeder damit unzufrieden werden.

Auch wenn man selber noch nie über ein Leben als Selbstversorger nachgedacht hat, so macht diese Geschichte einem klar, wie wichtig es ist sorgsam mit unserer Umwelt umzugehen, denn wir können etwas gegen Klimaveränderung tun....jeder von uns....

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin so selbstkritisch und ehrlich ihre Geschichte erzählt und auch nie den erhobenen Zeigefinger herausholt. Mich als Leser hat dieses Buch unterhalten und gleichzeitig auch nachdenklich gestimmt bzw. meine eigenen Erfahrungen oder Beobachtungen unterstützt, insbesondere was den Klimawandel betrifft.

Ein sehr empfehlenswertes Buch!

Bewertung vom 26.08.2020
Das Haus in der Claremont Street
Carolsfeld, Wiebke von

Das Haus in der Claremont Street


ausgezeichnet

Kurz zum Inhalt: Der neunjährige Tom verliert an einem Tag durch ein schreckliches Familiendrama beide Eltern und hört auf zu sprechen.
Er kommt zunächst in die Obhut seiner verheirateten, kinderlosen Tante Sonya.

Die Geschichte beginnt mit dem Tag, an dem sich Toms Leben ändert, in dem er seine Eltern verliert. Ich bin sofort mittendrin in der Geschichte, denn ich erlebe aus Toms Sicht wie es dazu kommt und anschließend erfahre ich als Leser seine Gedanken, während seine Umwelt nur sein Schweigen wahrnimmt. Es ist ein "lautes"Schweigen, denn es ist ein Hilferuf. Es verzweifeln seine Verwandten an ihm bzw. mit ihm. Tom beschreibt mir als Leser, was er alles wahrnimmt und so habe ich die Situationen genau vor Augen. Auf den allerersten Blick wirkt es so, als habe Tom ein Problem bzw. keiner und auch er weiss nicht, wie er ohne seine Mutter weiterleben soll. Danach wird klar, wie viel Probleme alle Familienmitglieder mit sich selber und ihrem bzw. in ihrem Leben haben. Geheimnisse kommen aus der Versenkung und Konflike werden offenbar. Wenn jeder sich auf sein Leben besinnt, seine Stärken zeigt und füreinander da ist, dann gibt es Hoffnung. Genau dieses erzählt die Autorin auf eine sehr leise Weise, teilweise mit Distanz, manchmal fast sachlich aus der Sicht von Tom, was aber das Dilemma noch größer hervortreten lässt. Dann wiederherum sehr emotionsgeladen, wenn der Erzählschwerpunkt von den Tanten ausgeht.
Die Geschichte hat mich sehr bewegt, aber lässt mich zugleich hoffnungsvoll zurück.

Bewertung vom 11.08.2020
Was uns verbindet
Gowda, Shilpi Somaya

Was uns verbindet


ausgezeichnet

Jaya ist als Tochter eines indischen Diplomaten aufgewachsen und viel in der Welt herumgereist als sie den Amerikaner Keith seines Zeichens Banker in einem Londoner Pub kennenlernt und sich in ihn verliebt. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft und auch räumlicher Distanzen, die es zu überwinden gilt, heiraten die beiden, sind glücklich und gründen eine Familie. Alles funktioniert in dieser Familie, die beiden Kinder Karina und Prem, mittlerweile 13 und 8 Jahre alt, bilden eine eigene Einheit, die durch die Pubertät Karinas ein wenig ins Wanken gerät. Eines Tages, ganz plötzlich, passiert ein Unglück was die Familie bis in ihre Grundmauern erschüttert. Nichts ist, wie es mal war. Jeder geht für sich alleine damit um.

Dieser Roman hat mich von Anfang ganz leise in seinen Bann gezogen, denn ich nehme Anteil an dem Familienleben der Familie, freue mich mit ihnen und leide mit ihnen. In jedem Kapitel wird der Blick entweder auf ein Familienmitglied oder die Familie selber fokussiert, was aus dem Kapitelnahmen ersichtlich wird. Erschüttert nehme ich zu Kenntnis welch' unterschiedlichen Wege die Familienmitglieder einschlagen. Vieles kam für mich völlig überraschend und doch hatte es seine höchst eigene Berechtigung. Am Ende der Geschichte - ein offenes Ende - ist nichts mehr wie es mal war. aber es gibt wieder Hoffnung.
Die Geschichte hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen und lässt mich über mein eigenes Leben, meine Familie, meine Träume, meine Freunde..... nachdenken.
Fünf Sterne!

Bewertung vom 11.11.2019
Messer / Harry Hole Bd.12
Nesbø, Jo

Messer / Harry Hole Bd.12


ausgezeichnet

Harry Hole hat, nachdem er seinen Job bei der Polizeihochschule verloren hat, wieder einen Job als einfacher Ermittler und gerade ist er einem ziemlich fiesen Typen auf den Fersen. Ansonsten gibt er sich dem Alkohol hin und sucht nach dem Rauswurf von Zuhause durch seine Frau Rakel, Trost bei anderen Frauen.
Da wird eine Leiche aufgefunden und für Harry Hole geht es noch weiter bergab....
Für mich als Neueinsteiger in dieser Reihe gestaltete sich dieser Thriller trotz keiner Vorkenntnisse durchweg als sehr spannendes Lese"vergnügen" , da der Autor viele falsche Fährten streut bzw. mir als Leser immer wieder neue "Häppchen" hinwirft, die man unterschiedlich deuten kann bzw. auch übersehen kann. Nach und nach gewann ich eine genauere Vorstellung von den Personen, von manchen erfuhr ich Erschütterndes auf die eine oder andere Art und Weise. Harry Hole ist ein Protagonist, der polarisiert, denn er säuft wie ein Loch, landet schnell mit anderen Frauen im Bett und hält sich selten an Spielregeln. Trotzdem mochte ich ihn, was ich selbst kaum glauben konnte. In diesem Buch geht es unter anderem um posttraumatische Belastungsstörungen, Eifersucht, Liebe, Hass, Rache,......
Jedes Mal, wenn ich dachte, dass ich eine Person durchschaut habe, wurde eine weitere Facette sichtbar. Das Ende hat mich auf eine Art erschüttert zurückgelassen.

Bewertung vom 31.07.2019
Zehn Stunden tot / Fabian Risk Bd.4
Ahnhem, Stefan

Zehn Stunden tot / Fabian Risk Bd.4


gut

Während Fabian Risk aus persönlichen Gründen beurlaubt ist und sein ganzes Familienleben den Bach runtergehen zu droht, wird ein kleiner Junge vermisst. Fabians Kollegin findet ihn leider nur noch tot und er ist qualvoll zu Tode gekommen.
Ich hatte große Schwierigkeiten in diese Geschichte einzusteigen, weil mir in meinen Augen sehr viel Vorwissen fehlte und ich beim Lesen feststellte, dass es nicht nur um einen Fall geht, sondern um "viele" Fälle quasi Vorgeschichten dessen lose Enden hier weitererzählt werden.
Der Schreibstil ist durchweg spannend und ich weiss bis zum Ende nicht, wem ich wirklich trauen kann und zwar auch auf Seite der Ermittler, die mehr oder minder alle Probleme haben oder ist einer von ihnen sogar ein Mörder? Das Ende des Buches hat mich sehr unzufrieden zurückgelassen, weil noch so viele Fragen offen sind ...... eigentlich will ich sofort das nächste Buch lesen, aber wer sagt mir, das dann alles geklärt wird. Irgendwie hinterlässt der Autor bei mir das Gefühl, dass er große Freude daran hat, mich an der Nase herumzuführen. Dies wäre dann eine Gemeinsamkeit mit einer seiner Hauptfiguren....

Bewertung vom 22.06.2019
Unbarmherzig / Gina Angelucci Bd.2
Löhnig, Inge

Unbarmherzig / Gina Angelucci Bd.2


sehr gut

Nachdem zufällig bei Grabungsarbeiten menschliche Knochen gefunden werden, die viele Jahre alt sind, wird Gina Angelucci, Spezialistin für ungeklärte Fälle bei Müncher Kripo, eben aus der Elternzeit zurückgekehrt, mit diesem Fall beauftragt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der damaligen Zeit des zweiten Weltkrieges sowie aus der heutigen Zeit erzählt. Auch Ginas Privatleben mit ihrem Mann Tino Dühnfort, ebenfalls Kommissar, der jetzt in Elternzeit ist und sich um die gemeinsame Tochter Chiara, die das Down-Syndrom hat, kümmert, spielt eine Rolle, denn sie werden von einer unbekannten Frau gestalkt.
Inge Löhnig hat in ihrem Krimi ein heißes Eisen angefasst, nämlich die unrühmliche Vergangenheit Deuschland zur Nazizeit und die Auswirkungen auf heute. Im Krimi kommen Teile der Vergangenheit ans Tageslicht und auch die Menschen, die Täter bzw. Opfer waren. Was ich besonders gut gelungen fand, war jedoch inwieweit Menschen mit rechter Gesinnung diese heute wieder äußern oder zeigen.
An manchen Stellen blieben mir die Figuren ein wenig blass, was aber größtenteils durch die Rückblenden, die äußerst gut gelungen sind, kompensiert wurde. Der weitere Erzählstrang mit der Stalkerin war in meinen Augen eher unnötig, aber dies ist sicherlich Geschmackssache. Insgesamt ein äußerst interessant geschriebener Krimi, der sehr realistisch herüberkam und mir gut gefallen hat. Sehr gerne würde ich weitere Fälle mit Gina lesen und auch erfahren, was es mit ihrer verschwundenen Freundin auf sich hat.

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Bewertung vom 23.09.2016
Der Angstmann / Max Heller Bd.1
Goldammer, Frank

Der Angstmann / Max Heller Bd.1


ausgezeichnet

Kriminalinspektor Max Heller verrichtet in Dresden im November 1944 seinen Dienst und wird zu einer brutal zugerichteten Frauenleiche gerufen, die Kinder gefunden haben. Ein Gerücht, was herumgeht, erzählt von dem Angstmann, den selbst Hellers Frau glaubt gehört zu haben. Privat zittern Max Heller und seine Frau, die er sehr liebt, um ihre beiden Söhne, die als Soldaten an der Front kämpfen. Da Max Heller nicht Parteimitglied ist, wird er von seinem neuen Vorgesetzten, der ehemals Schlachter war und eine Karriere als Nazi gemacht hat, mit Argusaugen beobachtet. Heller weiß nicht mehr wem er trauen kann.
In diesem Buch wird anhand des Kriminalfalls, der sehr spannend ist, auch ein Stück der deutschen Geschichte erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Ich habe einen guten Einblick in das Leben von damals bekommen und die Darstellungen und Erlebnisse Hellers über die Angriffe und den Alltag haben mich erschaudern lassen. Ein ganz tolles Buch und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.09.2016
König Laurin
Thilo

König Laurin


ausgezeichnet

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Theodor, genannt Theo, dem Königssohn und Thronfolger, der zu klein für sein Alter ist und auch deswegen auch körperlich nicht stark. Wie soll dieser Theodor bei dem anstehenden Turnier siegen können? Sein Vater gibt Versuche mit der Streckbank in Auftrag, damit Theo an Körperlänge zulegt, was aber nicht funktioniert. Sei dem Tod seiner Mutter und der Verbannung der Zwerge aus dem Reich sieht es mit selbigen nicht gut aus, denn die Landwirtschaft, und alles was damit zusammenhäng,t leidet.
Währenddessen schmiedet jemand böse Pläne, um das Königreich unter seine eigene Herrschaft zu stellen. Theo kommt dem ganzen auf die Spur... Mehr möchte ich nicht erzählen....

Mir persönlich gefällt das Cover nicht und eigentlich mag ich auch keine Bücher zum Film. Doch als ich anfing, dieses Buch zu lesen, musste ich an manchen Stellen schmunzeln, denn die Geschichte wird genial erzählt. Sie verbindet das Magische bezüglich des Zwergenreichs mit der Realität und dem Hier und Heute. Ich erwähne hier nur die "Sommer- und Winterhufeisen"....Lebensweisheiten werden nett verpackt und die Geschichte bringt uns die Thematik Freundschaft - sehr gut aufbereitet - nahe. .....und natürlich kommt es nicht auf die Körpergröße an....

Bewertung vom 30.11.2015
Zerschunden / Fred Abel Bd.1
Tsokos, Michael;Gößling, Andreas

Zerschunden / Fred Abel Bd.1


ausgezeichnet

Ein Krimi, dessen Basis die Realität ist, und manchmal habe ich mir gewünscht es wäre Fiktion, Der Krimi um den Gerichtsmediziner Abel, der versucht dem Mörder auf die Spur zu kommen, ist sehr spannend geschrieben. Manches Mal war es für mich verwirrend, da so viele Informationen auf mich einprasselten und so kam mein Lesefluss ein wenig ins Stocken. Es ist auf jeden Fall ein grandioser Auftakt der angekündigten Serie.