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ib
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Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 04.01.2024
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


sehr gut

Nach Davos, einem der wunderschönsten Schweizer Kurorte, kehrt die blutjunge schwangere Krankenschwester Johanna Gabathuler 1917 zurück in ihr Elternhaus, dem berühmten Curhaus Cronwald. Gleich nach ihrer Heimkehr lassen der Vater und die Schwester bei der Geburt ihr Baby blitzartig verschwinden, der ihr Vater Johanna dem einflussreichen Großrat Tanner zur Frau versprochen hat und sie auf seine Finanzspritze angewiesen sind. Das Kind hätte diese Pläne durchkreuzt.

Zu dieser Zeit ist das Curhotel Cronwald ein Umschlagplatz sämtlicher Geheimagenten aus aller Welt, die sich gegenseitig belauschen, betrügen und versuchen für ihren Auftraggeber an die gesuchten Informationen zu kommen. Auf der Suche nach ihrem verschwundenem Baby gerät Johanna zwischen diese Fronten.

Dieser historische Spionageroman ist vom Anfang bis zum Ende spannend und mitreißend. Der Leser wird von der ersten Seite durch die sprachlich und ausdrucksstarke Spannung gefesselt und ist somit sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 10.11.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Nina Winter, eine junge und ehrgeizige Analystin beim BND, wird im Schnellverfahren zur Spionin ausgebildet. Ihr erster Auftrag ist es, einen Top-Agenten vom BND in Moskau zur weiteren Zusammenarbeit zu überzeugen, mit ihr als seine zukünftige Führungsoffizierin. Doch ihr zunächst harmlos aussehender Einsatz entwickelt sich zu einem spektakulären Trip, der die Abgründe von Spionage und dem Kalten Krieg schonungslos offenlegt.

Andreas Pflüger schafft es mit seinem neuesten Roman "Wie sterben geht" den Leser durch sein brillant recherchiertes Hintergrundwissen in eine längst vergangene Zeit zu entführen.

Das Cover ist das Sinnbild von Spionagetätigkeit im Kalten Krieg und somit vortrefflich gewählt. Der teils schnoddrige Schreibstil beschreibt vortrefflich das Leben in Berlin und Moskau.
Die Umgebung der Glienicker Brücke kann man quasi "riechen" und ist mehr als realistisch beschrieben.

Das Buch ist für jeden Leser von Spionagethrillern eine absolute klare Empfehlung.
Aufgrund des teils komplexen Inhaltes empfehle ich kein Lesen in der Bahn mit kurzen Abschnitten sondern ein durchgehendes Lesen an einem ruhigen Ort.

Bewertung vom 16.10.2023
Der Weg ins Apfelreich
Fredriksson, Anna

Der Weg ins Apfelreich


sehr gut

Das Cover, der Titel und die gesamte Aufmachung des Buches "Der Weg ins Apfelreich" der Jahreszeiten-Saga "Herbst" von Anna Fredriksson hat mich außerordentlich positiv angesprochen.

Das Buch handelt von drei starken Frauen - Mutter Vanja, Tochter Sally und Enkelin Josefin. Die drei Charaktere könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein. Jede von diesen drei Frauen versucht im südschwedischen Kivik ihr Leben mit Erfolg zu meistern. Sie müssen mit typischen Konflikten und Missverständnissen im Leben kämpfen und ausräumen.

Wenn ich persönlich vorab Band 1 und 2 gelesen hätte, wären manche Zusammenhänge verständlicher gewesen. Ich musste oft nach dem Sinn grübeln. Die Sätze sind teilweise zu lang und verschachtelt. Also zu viel Input in einem einzigen Satz. Weniger wäre hier mehr.

Dennoch werde ich mir Teil 1 und 2 kaufen, um perfekt in diese herrliche Familiengeschichte hineinzuwachsen.

Bewertung vom 13.09.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Das 14-jährige Mädchen Billie hat seine Mutter Marika verloren und ihr Leben wird wie durch einen aufbrausenden Orkan durcheinander gewirbelt. Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil erzählt Billie über das Leben mit ihrer Mutter, dass am Ende des Monats das Geld knapp war und es oft nur für Nudeln mit Ketchup reichte. Ihr gemeinsames Leben in einem Hochhaus am Rande der Stadt war von viel notdürftiger Improvisation geprägt, aber die unermüdliche Liebe der Mutter zur Tochter ist so ein großes Geschenk, dass mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen ist. Das einzige Geheimnis der Mutter bleibt der Vater von Billie. Als die Großmutter aus Ungarn mit in die kleine Wohnung einzieht, kommt alles anders. Der zweite Teil besteht aus der waghalsigen Suche nach dem Vater. Der Ausgang ist rasant .....

Der Schreibstil der Autorin ist gleitend, flüssig und federleicht. Er ist wirklich unglaublich perfekt. Ich dachte zu jeder Zeit, ich sitze unsichtbar mit am Küchentisch. Das Cover sowie die gesamte Gestaltung des Buches ist hervorragend ausgewählt. Es würde mich sehr freuen, wenn es einen Fortsetzungsroman über das Leben von Billie geben würde.
Ich kann jedem angehenden Leser versichern, es wird kein Auge bei Ihnen trocken bleiben. Der jungen Autorin sage ich herzlichen Dank für dieses wundervolle Buch. Es ist Ihnen ein Meisterwerk gelungen!

Bewertung vom 24.08.2023
Sekunden der Gnade
Lehane, Dennis

Sekunden der Gnade


ausgezeichnet

974 sollen in Boston - um endlich der Rassentrennung entgegenzuwirken - schwarze Kinder mit Schulbussen in die Schulen von weißen Kindern gefahren werden und ebenso umgekehrt. Auf Beschluss des Stadtrates sollen sie gemeinsam in gemischten Klassen unterrichtet werden, sich anfreunden und langfristig gedacht ein gewisser Annäherungsprozess stattfinden. Diese Idee führt leider zu einer Reihe von Protesten und Unruhen.

Mary Pat Fennessys 17-jährige Tochter Jules kommt eines Morgens, inmitten dieser hasserfüllten und hochexplosiven Zeit, nicht nach Hause. Die Alleinerziehende macht sich sofort auf die Suche nach ihrer Tochter und stößt auf Wände voller Lügen, Schweigen und radikaler Abneigung. Am gleichen Abend wird ein junger schwarzer Mann bestialisch ermordet. Das Herz von Mary Pat ahnt nichts Gutes in Bezug auf dem Verschwinden ihrer Tochter. Überall brodelt es und der Hass, in dem Bezirk in dem Mary Pat lebt, ist hochexplosiv.

Dennis Lehane ist es gelungen einen Roman zu schreiben, welcher einen historischen sowie immer noch aktuell politischen Bezug hat. Dieses Buch sollte man nicht einfach so nebenbei lesen. Durch die perfekt eingefangene Atmosphäre, das glasklare beschreiben der Charaktere, ist es für den Leser keine leichte Kost. In Gymnasien sollte dieses Buch auf der aktuellen Bücherliste stehen!

Ich spreche eine absolute Kaufempfehlung für dieses hervorragende Buch aus. Bitte lesen Sie dieses Buch und geben Sie es Ihren älteren Kindern.

Bewertung vom 15.06.2023
Mutterliebe
Selvig, Kim

Mutterliebe


ausgezeichnet

"Mutterliebe" ist ein Justiz-Krimi, welcher "Geschmacksache" ist.

Die Mutter hat angeblich ihren Sohn getötet und steht deshalb vor Gericht. Über diesen spannenden Prozess soll die Journalistin Kiki Holland berichten. Am ersten Tag der Verhandlung kommen ihr Zweifel, ob sich die Angeklagte wirklich die Mörderin ist und sich die ganze Handlung wirklich so abgespielt hat, wie im Prozess behauptet. Sie beginnt für ihren Bericht zu recherchieren und begibt sich dadurch immer mehr in Gefahr.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, nicht zu geschwollen und wirklich gut. Es wird von jeweils aus der Sicht der Journalisten und der Sicht der Angeklagten erzählten. Die ersten Seiten spielen sich im Gericht ab und auf den weiteren Seiten wird man Zeuge der gefährlichen Recherche der Journalistin.
Etwas mehr Tiefe in die Psyche der Mutter wäre eigentlich bei der Überschrift wünschenswert gewesen. Mache Handlungsstränge waren auch nicht ganz schlüssig und ausgereift!

Aber für mich gibt es vier Sterne und es ist Luft nach oben vorhanden!
Das Buch empfehle ich gern weiter und bin gespannt, ob es einen weiteren Teil gibt.

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