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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sway28
Wohnort: 
Haldensleben

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 21.03.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Als erstes fand ich schon das Cover sehr gelungen und auffallend, auch wenn die Buchrückseite noch nicht so viel verrät. Hauptfigur ist Joe MacGrady, ein Detective des Honolulu PD. Er bekommt von seinem Vorgesetzten den Auftrag, einen brutalen Mord aufzuklären, der sich als Doppelmord rausstellt. Der Tote, Neffe des Oberbefehlshabers der Pazifikflotte und dessen Freundin. Während er in seiner ersten großen Mordermittlung von seinem Vorgesetzen, Kollegen und auch Familienangehörigen unter Beobachtung steht, beginnt der zweite Weltkrieg. Seine Spur führt nach Hongkong, wo er in Gefangenschaft gerät und sogar nach Japan verschleppt wird. Dort von einem Diplomaten gerettet, entkommt er nur knapp der Todesstrafe. Nach der Kapitulation Japans und fünf Winter später kann er nach Hawaii zurückkehren und den Fall wieder aufnehmen und endgültig lösen. Das Buch als Krimi hat mich definitiv überzeugt, auch die zarte Liebesgeschichte fand ich sehr passend und auch auflockernd. Der Schreibstil des Autors ist klar und bildlich sehr gut dargestellt. Man ist mitten im Geschehen und kann sich sehr gut in die einzelnen Situationen hineinversetzen.

Bewertung vom 20.03.2023
Der Weg ins Feuer
Kent, Kathleen

Der Weg ins Feuer


ausgezeichnet

Die Schriftstellerin Kathleen Kent hat mich schon mit dem ersten Teil richtig begeistert. Nun der zweite Teil der Betty Rhyzyk-Reihe hat es wirklich in sich. Schon das Buchcover ist mir ins Auge gefallen, es verrät nicht viel und hat dennoch meine Neugier geweckt. Die rothaarige Drogenfahnderin Betty Rhyzyk, steht mit ihrem Leben eigentlich am Abgrund. In ihrem letzten Einsatz wurde sie schwer verletzt und kämpft noch immer mit den körperlichen und seelischen Folgen. Ihr neuer Chef versetzt sie daher in den Innendienst. Auch privat mit ihrer Freundin Jackie läuft es nicht gut. Als schließlich im Drogenmilieu mehrere Tote auftauchen und ihr Arbeitskollege Seth sich sehr merkwürdig benimmt, beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Der Charakter der Betty Rhyzyk gefällt mir sehr gut. Betty ist sehr vielschichtig, eigenwillig und hat gern alles unter Kontrolle. Die Geschichte erzählt aus ihrer Perspektive und die Spannung steigt von Seite zu Seite. Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und auch meine Nerven ganz schön strapaziert. Für mich eine klare Lese- und Kaufentscheidung.

Bewertung vom 02.03.2023
Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat
Boks, Aron

Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat


ausgezeichnet

Mit Sachbücher und Biographien hab ich es eigentlich nicht so. Mich hat aber der Autor Aron Boks mit seinen jungen Jahren sehr neugierig gemacht. Dann das Buchcover, hier wurde ein Künstlerporträt von Willi Sitte ausgewählt, das macht natürlich schon neugierig auf den Maler und die Geschichte in diesem Buch. Aber nun der Reihe nach. Willi Sitte war ein erfolgreicher, aber auch umstrittener Maler in der DDR. Aron Boks ist sein Urgroßneffe und entdeckt bei einem Familientreffen ein Gemälde: Die Heilige Familie. Von da an beginnt sein Interesse an den unbekannten Verwandten. Er will mehr erfahren und fängt an zu Informationen zu sammeln, indem er Verwandte, Freunde, Bekannte, Weggefährten von Willi Sitte spricht und so ein Puzzleteil nach dem anderen erhält, bis sich letztendlich ein ganzes Bild ergibt. Die Reise in die Vergangenheit führt durch verschiedene Epochen des Künstlers und sein Umfeld. So auch durch den 2. Weltkrieg, das Leben in der DDR und auch die Wende. Alles sehr gut recherchiert und erläutert, sodass man mittendrin ist im Geschehen und sich die Geschichten sehr gut bildlich vorstellen kann. Der flüssige, gut lesbare Schreibstil hat mich sofort gefesselt und ich war wirklich angenehm überrascht, wieviel interessante Fakten dieses Buch bereit hält. Ich kann es wirklich nur empfehlen und vergebe 5 Sterne.

Bewertung vom 22.02.2023
Roxy
Bülow, Johann von

Roxy


sehr gut

Johann von Bülow kenne ich bereits als Schauspieler in diversen Filmen und Serien. Dort verkörpert er seine Rolle sehr gut. Nun versucht er sich als Schriftsteller in seinem ersten Roman „Roxy“. Mit seinem Schreibstil hat er mich sofort gehabt, leicht, mit Wortwitz und gerade heraus, einfach klasse. Ich musste wirklich das eine oder andere Mal schmunzeln. Johann von Bülow erzählt die Geschichte von Marc, der auf dem Weg nach München ist, um auf die Beerdigung seines einst „besten“ Kumpels Roy zu gehen. Marc blickt auf der Fahrt zurück auf seine Kindheit, Jugend, das Erwachsenwerden, wie er Roy kennenlernt und auch in dessen Familie aufgenommen wird. Auch die Freundschaften mit anderen, wie z.B. Henning, werden sehr gut und detailliert beschrieben. Marc und Roy sind von Grund auf verschieden, während Marc normal, gut behütet, fast sogar spießig in einer Doppelhaussiedlung aufwächst und davon träumt, als Schauspieler die Welt zu erobert, liegt Roy, als Industriellensohn, die ganze Welt zu Füssen. Er scherrt sich nicht darum, was andere von ihm denken und behandelt seine Mitmenschen von ober herab und lässt es sie auch spüren. So auch das ein oder andere Mal Marc. Ich finde fast, dass ihm die Freundschaft mit Marc nicht ganz so viel bedeutet, wie umgekehrt. Er ist reich, das Geld geht ihm nie aus, er kann sich einfach alles erlauben. Immer wieder gibt es Rivalitäten zwischen den Beiden, spätestens als die Liebe mit ins Spiel kommt. An erster Stelle des Romans steht die Freundschaft, aber auch Liebe, Selbstbewusstsein und Trauer kommen nicht zu kurz. Am Anfang hatte ich einige Probleme in das Buch hineinzufinden. Die erzählten Erinnerungen sind im Großen und Ganzen zwar interessant, sehr präzise und detailliert geschildert, dadurch aber auch etwas langatmig. Auch den Titel „Roxy“ finde ich nicht ganz so passend, da das „Roxy“ eher eine Nebenrolle spielt und nicht der direkte Mittelpunkt des Romans ist. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, ein zweites Mal würde ich es aber nicht lesen.

Bewertung vom 17.12.2022
Liebewesen
Schmitt, Caroline

Liebewesen


ausgezeichnet

Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es verrät nicht viel über das Buch, so macht man sich dennoch Gedanken, worum es eigentlich geht. Der Schreibstil ist klasse, leicht geschrieben und flüssig erzählt. Man wird regelrecht mitgerissen und landet in einer Geschichte, in der die innere Gefühlswelt der Protagonistin völlig auf dem Kopf steht.
Hier geht es hauptsächlich um Lio. Das Verhältnis zu ihrer Mutter, nicht gut. Zum Vater, still und unerwähnt. Dann sind da noch die traumatischen Erfahrungen, mit der Lio schon früh zu leben lernen musste und die ihr immer wieder den Weg versperren. Das führt zu Minderwertigkeitskomplexen und anderen Schwierigkeiten, die das Leben mit ihrem Freund Max in einer katastrophalen Beziehung enden lässt. Er ist eher labil und depressiv und deshalb auch keine große Stütze. Als sie unerwartet schwanger wird, muss sie mit ihren Gefühlen und Entscheidungen selbst klarkommen, da sie nicht wirklich jemanden hat, der ihr Halt gibt.
Dieser Roman hat mich gefesselt und auch tief bewegt. Hier kommt gut zum Ausdruck, dass man immer wieder mit Inneren Konflikten zu tun hat und wie schwer es manchmal ist, sie zu bewältigen.

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