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Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 31.10.2019
Maschine (eBook, ePUB)
Stiller, Barry; Stiller, Dana

Maschine (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Maschine" von Barry und Dana Stiller ist ein Kriminalroman.

Als Lisa von einer Kommilitonin hört, dass elektromagnetische Strahlung das Denken des Menschen beeinflusst, kann sie nur lachen. Trotzdem treibt sie die Neugierde dazu an, an einer Sitzung des Schutzbundes gegen Elektrosmog teilzunehmen. Auch das Angebot für ein strahlungsfreies Wochenende in den Alpen nimmt sie aus purer Neugierde an. Doch das Lachen vergeht ihr schnell in dem Camp: Es wird zu einem Horrortrip. Verängstigt sucht sie bei Peter Conrad Schutz. Ihre Geschichte löst bei Peter Erinnerungen an eine Ausgrabung in Jugoslawien wach. Auch dort gab es Ungereimtheiten... Besteht etwa ein Zusammenhang aus beiden Erlebnissen???

Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Buchs.

Der Schreibstil ist abwechslungsreich und gut verständlich. Selbst komplexe Sachverhalte, wie den Aufbau der Maschine sind für Techniklaien in so weit verständlich, dass man am Ende weiß, was die Maschine bewirkt.

Schon zu Beginn des Buchs ist die Handlung spannend. Durch unvorhergesehene Wendungen bleibt sie es auch bis zum Schluss. Immer wieder treffen Peter und Lisa auf mysteriöse Umstände, bei denen man sich als Leser fragt "Kann das sein?". Trotzdem enthält der Krimi keine fantastischen Elemente, da es die Autoren schaffen, die Mysterien mit ganz rationalen Mitteln aufzuklären (und den Leser nebenbei zum Nachdenken anzuregen).

Ein weiterer Punkt, der für Spannung sorgt, ist die Zeit, in der der Roman spielt: In den 80- er Jahren hatten die Protagonisten nicht die gleichen Mittel zur Verfügung, wie heute. Ihre Ermittlungen sind dadurch mehr durch Zufall und Glück geprägt. Zudem müssen sie einige riskante Aktionen durchführen, die sie sich in Zeiten von Handy und Internet vielleicht gespart hätten.

Sowohl die Hauptprotagonisten, als auch die Nebendarsteller besitzen eine plastische Persönlichkeit: Sie haben unterschiedliche Denkweisen und Ziele. Das macht sie zum einen realistisch, zum anderen wird das Lesen so angenehm, wenn sich die Protagonisten nicht nur durch ihre Namen unterscheiden und ansonsten einheitlich gestaltet sind.

Das Highlight war für mich, dass man als Leser mitraten kann, wer nun hinter der Maschine steckt. So ist man praktisch mittendrin in den Ermittlungen und wird geistig gefordert, ohne jedoch den bequemen Sofa je verlassen zu müssen.

Bewertung vom 21.07.2019
Drachen bevorzugt / Dragon Hunter Diaries Bd.1
MacAlister, Katie

Drachen bevorzugt / Dragon Hunter Diaries Bd.1


gut

"Drachen bevorzugt" von Katie MacAlister (erschienen bei LYX) ist der erste Roman der "Dragon Hunter Diaries" Reihe. Es handelt sich dabei um einen Romantasy Roman mit einem sehr großen Schuss Comedy.
Veronica hat sich vorgenommen einen Roman zu schreiben. Doch in ihrem durchgetakteten Leben, dass von Phobien bestimmt ist, gibt es keine Inspiration. Das ändert sich schlagartig, als sie von ihrer Halbschwester gebissen wurde und sich verwandelt.

Nach dem Prolog beginnt der Roman mit einem witzigen Dialog. Der zeigt auch gleich, wo die Reise hingeht: Denn der Roman ist kein klassischer Romantasy, sondern voll von Comedy mit skurrilen Handlungsorten, schlagfertigen Gesprächen und ungewöhnlichen Reaktionen der Protagonisten.
Manchmal waren diese humorvollen Einlagen aber ein wenig zu viel für meinen Geschmack. Besonders Veronicas Monologe waren manchmal etwas anstrengend zu lesen. Ein gutes Beispiel dafür waren die zwei erotischen Szenen im Buch: Sie hatten nichts prickelndes mehr an sich, wie man es eigentlich von der Autorin gewohnt ist.

Da Veronica nicht, wie sonst üblich, durch Vererbung zur Drachenjägerin wird, hat sie auch nur wenig Ahnung davon. Erst nach und nach lernt sie neue Begriffe, deren Bedeutung und was überhaupt ihre neue Aufgabe werden soll. Auch als Leser tappt man so lange im Dunkeln, bis sie eine Erklärung erhält. Diese Situation hat in mir zwiespältige Gefühle ausgelöst: Zum einen ist es gut, da man sich so besser in Veronicas Situation einfühlen kann. Zum anderen aber auch anstrengend, da man oft mit Wörtern, wie "Élan vital" konfrontiert wird, ohne genau zu wissen, was das ist.

Auch Veronicas Charakter hat in mir unterschiedliche Emotionen hervorgerufen: Ich finde gut, dass sie keine typische Heldin, sondern eher das "Mädchen von Nebenan" ist. Das macht sie sympathisch. Besonders gut hat mir die Metapher für ihre Phobie als Angsttierchen gefallen. Ich denke so, wie ihre Phobien anfangs dargestellt wurden, ist es realistisch. Später dann, als ihre Verwandlung einsetzt, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, was aber in einem Fantasyroman nichts Ungewöhnliches ist.
Nicht so gut an ihr haben mir ihre endlosen Monologe und die teilweise irrationalen Reaktionen gefallen. Ich finde es auch schade, dass sie kaum eine Charakterentwicklung durchläuft, obwohl sie sich durch die Verwandlung ja in vielen Bereichen verändern sollte. Das macht ihre Person etwas platt und farblos.

Die Handlung nimmt immer wieder unvorhergesehene Wendungen, so bleibt der Roman spannend. Dabei landen die Protagonisten immer wieder in skurrilen und lustigen Situationen. Beim Lesen hatte ich jedoch manchmal das Gefühl, als würde der Schwerpunkt darauf liegen witzig zu sein, statt auf dem Fortgang der Handlung. So bleiben auch bis zum Schluss viele offene Fragen. Da es sich bei "Drachen bevorzugt" jedoch um den ersten Band einer Reihe handelt, können diese auch als Cliffhanger gesehen werden.

Alles in allem ist der Roman gut. Er verlässt die ausgetrampelten Pfade und ist deswegen alles andere als Mainstream. Ich finde es auch sehr gut, dass die Autorin ihren gewohnten Stil hinter sich gelassen hat, um etwas neues zu erschaffen. Ich hätte mir aber eine bessere Ausarbeitung an manchen Stellen gewünscht, denn ich denke die Geschichte hat viel Potential. Nur übersah man das seitenweise durch Veronicas Gerede und ihre Slapstick- Einlagen.

Bewertung vom 12.01.2019
Totwasser
Hofelich, Julia

Totwasser


ausgezeichnet

"Totwasser" von Julia Hofelich (erschienen bei Bastei Lübbe) ist ein Kriminalroman.
Linn Geller ist Rechtsanwältin. Nach einer Berufspause bekommt sie einen Fall als Pflichtverteidigerin. Wirklich zufrieden ist sie damit aber nicht, denn der Fall scheint schon fast verloren: Alle Spuren sprechen gegen ihre Mandantin und selbst Diese scheint schon aufgegeben zu haben. Doch die ehrgeizige Linn entdeckt schnell Ungereimtheiten, die für die Unschuld ihrer Klientin sprechen. Kann sie das Ruder noch herumreißen?
Das Cover ist schön und gefällt mir sehr. Ein Haus, wie es darauf abgebildet ist, wird sogar in dem Roman erwähnt.
Die Handlung wird schnell spannend und bleibt es auch über das gesamte Buch. Immer wieder findet Linn neue Beweise, die sowohl für oder auch gegen ihre Mandantin sprechen. Man kann also bis kurz vor Ende des Romans nicht einschätzen, wer nun der wahre Täter ist. Das lädt zum Miträtseln und -ermitteln ein.
Die Protagonisten verhalten sich realistisch. Besonders Linns Gefühlswelt ist sehr plastisch dargestellt.
Ich kann den Roman besonders den Krimilesern ans Herz legen, die sich gerne selbst Gedanken machen und Mitraten wollen.

Bewertung vom 03.07.2018
Die Bücherjäger
Husemann, Dirk

Die Bücherjäger


ausgezeichnet

"Die Bücherjäger" von Dirk Husemann (erschienen bei Bastei Lübbe) ist ein historischer Roman, der um 1400 in der Umgebung von Konstanz spielt.
In der Bodenseestadt findet ein Konzil statt, dass neben Papst Johannes XXIII auch dessen Sekretär Poggio besucht. Statt sich jedoch endlose Gespräche und Diskussionen anzuhören macht sich Poggio auf, um ein seltenes Buch in einem abgelegenen Kloster zu finden. Er ist nämlich ein so genannter Bücherjäger, eine Person also, die alte, fast vergessene Texte sucht, um sie zu kopieren und wieder in Umlauf zu bringen. Was Poggio nicht ahnt ist, dass dieses besondere Buch sein ganzes Leben verändert.
Der Roman ist sehr spannend geschrieben und wartet immer wieder mit unvorhergesehenen Wendungen auf. Der Leser kann den Ausgang des Buchs also nicht wirklich erraten und wird von der Handlung mitgerissen. Szenen- und Personenwechsel runden dies noch ab. Das Ende schließt den Kreis und hat mir besonders gut gefallen. Ein weiteres Highlight war für mich die Liebe, die Poggio Büchern entgegen bringt: Sie ist für mich als Buchliebhaberin sehr verständlich und macht ihn für mich noch sympathischer.
Sowohl die Protagonisten, als auch die Handlungsorte sind detailreich beschrieben, so dass man sie sich ohne Probleme vorstellen kann. Auch wenn die Handlung nicht ganz an historische Begebenheiten angelehnt ist, wird doch klar wie das Leben zu dieser Zeit in Deutschland war: Der Ablauf von Festen wird genauso authentisch beschrieben, wie der Alltag in einem Kloster. Der Schreibstil unterstreicht diesen Eindruck noch, da die Wortwahl sehr gehoben ist und einige mittelalterliche Begriffe enthält.
Besonders gut hat mir das Nachwort gefallen. Darin wird beschrieben, welche historische Fakten für dieses Buch verwendet, oder verändert wurden. Es wird auch dargestellt, welche Personen wirklich lebeten und welche rein fiktiv waren. So lernt man neben dem Lesespaß auch noch etwas.
Mir hat der Roman sehr gefallen und ich denke er ist für alle Fans historischer Romane geeignet.

Bewertung vom 21.05.2018
Der freie Vogel fliegt
Jidi

Der freie Vogel fliegt


ausgezeichnet

"Der freie Vogel fliegt- Band 2" von Jidi (Text) und Ageng (Zeichnungen) ist ein chinesischer Comic. Es ist der zweite Teil einer Serie, die sich um die Protagonistin Lin Xiaolu dreht.

In diesem Band öffnet sich die schüchterne Xiaolu immer mehr ihren Mitmenschen und schließt so Freundschaften zu Mitschülern, aber auch zu einem kauzigen Ladenbesitzer. In den Gesprächen, die sie führen, erfährt Xiaolu von deren Leben und Wünschen. Besonders die Schwärmereien ihrer Mitschülerinnen für Jungs, beschäftigen sie. Da Lin Xiaolu ein großes Herz hat, versucht sie den Mädchen zu helfen, um ihrem Schwarm näher zu kommen.

Da sich Xiaolu in diesem Band mehr und mehr ihren Mitmenschen öffnet, steht sie dieses Mal nicht so sehr im Vordergrund, wie in Band 1. Der Leser bekommt nun auch Einblicke in das Leben und Denken ihrer Mitschüler und anderer Protagonisten. Dadurch wird der Comic vielseitiger: Man verfolgt ein glückliches Paar von der ersten Begegnung bis heute, erlebt ein Mädchen bei dem Umgang mit einer unerwiderten Liebe zu einem Jungen und begleitet eine Schülerin bei den ersten Schritten in einer neuen Beziehung, die nicht so ist, wie erhofft. Neben diesen zentralen Erzählsträngen wird aber auch das Gefühlsleben anderer Protagonisten kurz angesprochen, jedoch nicht so intensiv beschrieben.

Mir gefällt Xiaolus Weiterentwicklung und ihr Interesse an ihren Mitmenschen. Man merkt, wie sie im Laufe der Comicserie immer reifer und erwachsener wird. Das macht sie sehr realistisch. Besonders, da sie durchaus noch in vielen Situationen kindisch reagiert und ihre Traumwelt nicht ganz aufgegeben hat; Sie ist eben eine typische Jugendliche. Besonders gelungen finde ich auch, wie die Schwärmereien der Mädchen beschrieben werden. Das zeigt, dass Jugendliche auf der ganzen Welt das gleiche Gefühlschaos erleben, ganz gleich, ob sie in China oder Deutschland leben.

Es handelt sich um einen zweisprachigen Comic, was bedeutet, dass die Geschichte einmal komplett in Deutsch gelesen werden kann und einmal in Chinesisch (vereinfachte Schriftzeichen). Da es hinten einen Glossar für schwierige Vokabeln gibt, der das Pinyin und die deutsche Übersetzung enthält, ist der Comic prima dazu geeignet, um seine Chinesischkenntnisse weiter zu verbessern. Ich würde jedoch empfehlen, dass man fortgeschrittene Sprachkenntnisse mitbringt, um den Comic auf chinesisch lesen und verstehen zu können.

Die Zeichnungen sind, wie auch schon in Band 1, wunderschön. Sie sind sehr detailliert und haben nicht viel mit dem gewöhnlichen Comicstil gemein. Mir persönlich gefällt das Spiel aus Licht und Schatten besonders gut, da es sehr realistsich ist. Auch die Protagonisten sind lebensecht gezeichnet und können auf den ersten Blick unterschieden werden. Überhaupt fehlt es keiner der einzelnen Abbildungen an Detailreichtum.

Ich denke, dass es mit ein wenig Fantasie auch möglich ist den zweiten Band zu lesen, wenn man den Ersten nicht kennt. Jedoch würde ich das nicht empfehlen. Besonders, da Band 1 genauso lesenswert ist, wie Dieser.

Ich kann "Der freie Vogel fliegt- Band 2", wie auch schon Band 1, jedem Comicfan mit ruhigem Gewissen empfehlen; Ganz gleich welches Alter er hat. Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass Xiaolu nun nicht mehr so sehr im Fokus steht. Wer also das naive, schüchterne Mädchen sucht, dass allein in ihrer Traumwelt lebt, sollte vielleicht auf die Fortsetzung verzichten. Vielleicht erlebt er aber auch, ganz wie Lin Xiaolu, eine positive Überraschung.

Bewertung vom 14.05.2018
Der freie Vogel fliegt 01
Jidi

Der freie Vogel fliegt 01


ausgezeichnet

"Der freie Vogel fliegt 1" ist ein chinesischer Comic aus der Feder von Jidi (Text) und Ageng (Zeichnungen). Er ist beim Chinabooks- Verlag erschienen. Wie der Titel schon erahnen lässt, ist der Comic der Auftakt zu einer ganzen Reihe.


Die Eltern der Hauptprotagonistin Lin Xiaolu ließen sich scheiden. Da dies in China ein Tabuthema ist, machten sich ihre Klassenkammeraden über sie lustig und behandelten sie wie eine Außenseiterin. Die kleine Xiaolu schuf sich daraufhin imaginäre Freunde, die sie seitdem bedingungslos begleiten. Trotz schlechter Noten und strenger Lehrer war ihr Leben dadurch in Ordnung. Bis sie sich heimlich in einen Jungen aus der Schule verliebt. Da sie zu schüchtern ist, um ihn anzusprechen versucht sie ihm auf anderen Wegen nahe zu sein. Ob das funktionieren kann ???

Mir gefiel der Comic von der ersten bis zur letzten Seite ausnahmslos gut. Die Geschichte, die erzählt wird, ist mitreißend und realistisch. Sie gibt einen guten Einblick in die chinesische Kultur. Sie zeigt die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten zwischen Chinesen und Deutschen auf.
Da sich Xiaolu nicht von ihren gemeinen Mitschülern unterkriegen lässt, ist sie wohl ein gutes Beispiel für jeden, der selbst gemobbt wird oder wurde. Das zeigt, dass kein Mobbingopfer alleine ist, sondern dass es diese Schattenseite einer Gesellschaft überall auf der Welt, auch in China, gibt.
Der Leser begleitet Lin Xiaolu vom Kindes- bis ins Jugendalter. Dabei erfährt er einiges über ihre Vergangenheit und Schullaufbahn. Xiaolu macht dabei einen charakterlichen Wandel und trifft immer reifere Entscheidungen, ohne dabei jedoch sich selbst oder ihre imaginären Freunde zu verraten. Das macht ihre Figur so realistisch: Sie macht zwar einen Reifungsprozess durch, bleibt aber trotzdem die Alte. Zudem zeigt das auch perfekt, wie sich eine Jugendliche fühlt und verhält: Nämlich manchmal schon erwachsen und oft doch noch kindisch.
Die Handlung selbst ist auch sehr realistisch. Sie erzählt die Geschichte eines verliebten Mädchens ohne Kitsch und übertriebener Romantik.
Die Zeichnungen sind einfach nur wunderschön. Sie sind sehr realistisch und haben eher etwas mit einem Gemälde, als mit einem Comic gemein. Besonders die Mimik und Gestik der Figuren ist gut eingefangen. So kann man jeden Protagonisten schon anhand der Abbildung erkennen, ohne den dazugehörigen Text gelesen zu haben; Und das, obwohl die Protagonisten oft die selbe Schuluniform tragen. Mir persönlich hat der Detailreichtum jeder einzelnen Zeichnung, sowie das Licht- und Schattenspiel gefallen. Ich bin mir sicher, dass ich mir die Abbildungen noch oft ansehen werde und wahrscheinlich werde ich dann immer neue Details entdecken, die mir vorher entgingen.
Bei diesem Comic handelt es sich um eine zweisprachige Ausgabe. Das bedeutet, dass die komplette Geschichte einmal in deutscher Sprache und danach in chinesischen (vereinfachten) Schriftzeichen abgedruckt wurde. Da seltene Wörter hinten in einem Glossar in Pinyin und der deutschen Übersetzung abgedruckt wurden, eignet sich dieses Werk ideal zum erweitern der Chinesischkenntnisse. Trotzdem würde ich sagen, dass man fortgeschrittene Sprachkenntnisse mitbringen muss, um die chinesische Version des Comics zu lesen.

Als Fazit kann man sagen, dass dieser Comic rundum perfekt ist: Die Zeichnungen sind wunderschön und die Handlung ist frisch und mitreißend. Außerdem lernt man noch etwas über die chinesische Kultur. So kann ich "Der freie Vogel fliegt 1" wirklich nur jedem empfehlen, ganz gleich, wie alt er ist.

Bewertung vom 03.05.2018
Der Zirkel der blauen Hand / Die Chroniken von Maradaine Bd.1
Maresca, Marshall Ryan

Der Zirkel der blauen Hand / Die Chroniken von Maradaine Bd.1


sehr gut

"Die Chroniken von Maradaine- Der Zirkel der blauen Hand" von Marshall Ryan Maresca (erschienen bei Bastei- Lübbe) ist der erste Band einer Fantasyreihe. Der Roman spielt in einer mittelalterlich anmutenden Welt, in der es Zauberei gibt.

Veranix ist Student an der Universität von Maradaine. Dort wird er, unter anderem, im Umgang mit Magie unterwiesen. Nach den Vorlesungen begibt er sich oft in die dunkelsten Gassen Maradaines, um dort für ein wenig Gerechtigkeit zu sorgen. Besonders einen Drogenboss hat er dabei im Visier: Immer wieder platzt er in die Übergaben und stiehlt das berauschende Effitte, um es danach zu vernichten. Veranix hofft so den Effitte- Handel irgendwann stoppen zu können. Doch nach einem neuerlichen Raubzug hält er keine Rauschmittel in den Händen, sondern nur einen Mantel und ein Seil. Beide Gegenstände scheinen jedoch einen versteckten Wert zu besitzen, immerhin setzt ihr ursprünglicher Besitzer alles daran, sie wieder zu bekommen.

Die Erzählweise hat mir gut gefallen. Ich finde der Autor hat eine ausgewogene Balance zwischen Detailreichtum und flüssigem Text geschaffen. So wurde bspw. die Umgebung der Protagonisten so bildhaft beschrieben, dass man sie sich problemlos vorstellen kann. Trotzdem ist das Buch nicht überladen mit Kleinigkeiten, die das Lesen zu einem langweiligen Unterfangen machen.
Die Geschichte ist spannend. Veranix schafft es immer wieder, sich in brenzlige Lagen zu bringen. Da diese oft in Handgreiflichkeiten enden, sollte man damit als Leser kein Problem haben. Ansonsten wird der Roman wohl schnell monoton. Besonders, da Veranix und seine Gegner manchmal eine übermenschliche Ausdauer an den Tag legen.
Was mir besonders gefallen hat ist, dass Veranix nicht als gewöhnlicher Held beschrieben wurde: Er ist nicht unfehlbar, sondern im Gegenteil oft hitzig und spontan. Das führt immer wieder zu unüberlegtem Verhalten seinerseits, was er mitunter auch im Nachhinein überdenkt und bereut. Das macht ihn für mich zu einem realistischen und sympathischen Charakter. Seine beste Eigenschaft ist wohl, dass er für seine Freunde und Überzeugungen einsteht, ganz gleich, welche Konsequenzen er dafür zu erwarten hat.
Was mir im Roman gefehlt hat (zumindest in meiner Manuskriptfassung), war eine Karte oder eine nähere Beschreibung der Lage verschiedener Handlungsorte. Es werden zwar sehr viele Stadtteile erwähnt, aber wo und wie sie nebeneinanderliegen wurde für mich bis zum Schluss nicht ersichtlich. Das gleiche gilt für die Lage Maradaines und anderer Länder, die genannt wurden.

Mir hat der Roman sehr gefallen und ich kann ihn jedem Fantasyfan empfehlen, der kein Problem mit Kampfszenen und Magie hat.

Bewertung vom 15.01.2018
Die maskierte Stadt / Die unsichtbare Bibliothek Bd.2
Cogman, Genevieve

Die maskierte Stadt / Die unsichtbare Bibliothek Bd.2


ausgezeichnet

"Die maskierte Stadt" von Genevieve Cogman (erschienen bei Bastei Lübbe) ist der zweite Teil einer Fantasyreihe.
Die Hauptprotagonistin, Irene, ist eine Agentin der Bibliothek, einer Organisation, die für das Gleichgewicht aller Parallelwelten sorgt. Dabei agieren alle Mitarbeiter völlig unparteiisch in einer Gesellschaft, in der es immer wieder Unstimmigkeiten und Zwist zwischen Elfen und Drachen gibt.
Als Irenes Lehrling, Kai, entführt wurde, wird es für sie jedoch persönlich. Sie setzt alles daran ihren Schützling zu retten und dehnt dabei die Gesatze der Bibliothek aus. Ihr Weg führt sie dabei in eine Welt voller Chaos.
Das Buchcover sieht hübsch aus und ist vollkommen stimmig mit dem Inhalt des Buchs.
Vor der eigentlichen Handlung gibt es eine kleine Einführung über die Funktion der Bibliothek und das Verhältnis zwischen Drachen und Elfen. Damit dürfte es auch für Neueinsteiger kein Problem sein, der Handlung zu folgen. Aber auch für Leser, die den ersten Band schon kennen, ist dieses Kapitel eher informativ, als langweilig.
Der Schreibstil ist sehr bildhaft, weswegen man sich einzelne Handlungsorte gut vorstellen kann. Aber auch die Protagonisten sind sehr liebevoll beschrieben: So ist es für den Leser leicht, sich in deren Lage hineinzuversetzen und auch ihre Handlung nachzuvollziehen.
Da Kai gleich zu Beginn des Romans gefangen genommen wurde, gibt es praktisch ab der ersten Seite viel Spannung. Dieser hohe Spannungslevel wird über die gesamte Länge des Romans aufrecht gehalten. Nur an einigen Stellen geht es ruhiger zu, in denen sowohl Irene, als auch der Leser wieder zu Atem kommen können. Diese Abschnitte sind stimmig in den Rest der Geschichte eingefügt.
Der Roman enthält viele Actionszenen, bei denen die Protagonisten verfolgt werden oder sich verteidigen müssen. Trotzdem sind diese Szenen nicht blutig, weswegen auch jüngere und zartbesaitete Leser beruhigt zu dem Buch greifen können. Da sie aber einen Großteil des Buchs ausmachen, sollte man schon ein Fan davon sein. Ansonsten könnte man sich schnell langweilen, wenn Irene von einer präkeren Situation zur nächsten schliddert und sich dabei immer wieder auf wundersame Wesie befreit.Allen anderen kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 08.11.2017
Bird and Sword / Bird & Sword Bd.1
Harmon, Amy

Bird and Sword / Bird & Sword Bd.1


gut

"Bird and Sword" von Amy Harmon (erschienen bei LYX) ist ein Fantasyroman. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen Romantasybuch, da es zwar fantastische Elemente gibt, die Romantik jedoch eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.
Die Hauptprotagonistin Lark hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann einfachen Lebewesen und Gegenständen Befehle erteilen. So kann sie Stoffpuppen zum Tanzen bringen oder Tieren befehlen etwas bestimmtes zu tun. Jedoch darf niemand von dieser Gabe erfahren, denn sie lebt in einem Königreicht, in dem diese Art der Begabung strengstens verboten ist. Jeder, der sie trotzdem nutzt, wird mit dem Tode bestraft, wie auch schon Larks Mutter. Zu allem Überfluss wird Lark von dem König als Pfand gefangen genommen und muss ab sofort in seiner Nähe leben. Zudem machen riesige Monstervögel das Königreich unsicher und lassen sich gerade durch durch Larks Gabe vertreiben. Kann sie ihre Fähigkeiten geheim halten, oder soll sie mit offenen Karten spielen?

Das Layout des Romans hat mir sehr gefallen. Das Cover zeigt eine junge Frau, die passend zu der Beschreibung Larks im Roman ist. Die kleinen Vögel zu jedem Kapitelanfang sehen nicht nur hübsch aus, sondern harmonisieren auch mit dem Titel und Inhalt des Buchs.
Der Schreibstil ist mir sehr angenehm. Einfache Sätze machen es leicht der Handlung zu folgen und die Seiten fliegen so nur dahin. Detaillierte Beschreibungen sorgen dafür, dass man sich als Leser problemlos die einzelnen Protagonisten, Szenen und Umgebungen vorstellen kann. Der gesamte Roman (mit Ausnahme des Prologs) ist in der Ich- Perspektive aus Larks Sicht geschrieben.
Inhaltlich begann der Roman erst etwas traurig und melancholisch. Nach ein paar Kapiteln nahm er jedoch an Fahrt auf und die Traurigkeit und Einsamkeit war schnell verfolgen und machte viel Spannung Platz. Die Welt, in die man als Leser eintaucht ist mittelalterlich gehalten. Die verschiedenen Begabungen gaben dem Geschehen die richtige Würze. Besonders Larks Fähigkeit wurde eingehend beschrieben und gerade das Nutzen von magischen Wörtern lässt das Leserherz schlagen.
Was mir nicht gefallen hat, ist, dass die Charaktere recht flach beschrieben wurden. Besonders bei Lark hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, da wir ja die Welt aus ihrer Sicht erleben. Aber weder, wenn sie in angsteinflößenden oder schönen Situationen ist, gibt es eine emotionale Reaktion von ihr. Auch als sie bemerkt, dass sie ausgenutzt wurde empfindet sie weder Wut noch Verzweiflung. Es gibt auch keine inneren Monologe, die man in solchen Szenen erwartet hätte.
Die Handlung ist an manchen Stellen recht Spannend. Oft ist sie aber auch voraussehbar und recht simpel gestrickt. So lösen sich viele Situationen einfach in Wohlgefallen auf oder werden garnicht weiter analysiert, auch wenn dies viel zur Aufklärung von Vergehen beigetragen hätte. An manchen Stellen wird ein recht verdrehtes und unschönes Frauenbild wiedergegeben.

Als Fazit kann man sagen, dass "Bird and Sword"ein kurzweiliges und gutes Buch ist. Jedoch hätte man einzelne Szenen noch weiter ausbauen können, weswegen es nicht sehr gut ist

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