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Benutzername: 
Martinchen
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 89 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2025
Der Narbenschneider (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Narbenschneider (Thriller)


ausgezeichnet

Spannung pur

Eine Frauenleiche wird mit einer Haarlocke in der Hand im Hamburger Hafen gefunden. Frank Schünemann und Tabea Kurz, die aus Lüneburg zur Verstärkung kommt, übernehmen den Fall. Was hat es mit der Haarlocke auf sich und warum wurde die Frau so brutal getötet?

„Der Narbenschneider“ ist der zweite Fall des Ermittlerduos. Ich kenne den ersten Band nicht. Dadurch ist mir die private Vorgeschichte von Frank und Tabea entgangen, die ich mir teilweise erschließen konnte. Ansonsten ist der Fall in sich abgeschlossen.

Frank und Tabea sind ein sehr sympathisches Duo, das sich gut ergänzt. Die ehrgeizige Tabea lässt sich nicht unterkriegen, sie ist durchsetzungsfähig und klug mit Ideen und Ansätzen, die die Ermittlungen weiterbringen. Frank ist zunächst nicht begeistert, dass Tabea ihn ohne sein Wissen unterstützen soll. Er merkt schnell, dass sie bei der Arbeit wichtig ist. Privat gibt es einige Spannungen, die einen sehr lesenswerten Nebenstrang bilden.

Schwarz wechselt die Perspektive und lässt seine Leser auch einen Einblick in die Handlungen des Täters nehmen. Dadurch werden die Beweggründe für sein Handeln sichtbar. Trotz der grauenvollen Taten kann man Mitleid mit dieser gequälten Seele haben.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft. Insbesondere die Beschreibungen der Verletzungen sind sehr detailliert, was sicher nicht jeder mag. Schwarz versteht es meisterhaft, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen, die diesen Krimi von der ersten bis zur letzten Seite spannend macht.

Das schwarz-weiß gehaltene Cover mit dem Blutfleck und dem roten Titel weist perfekt auf den Inhalt.

Fazit: ein sehr spannender Krimi mit genau beschriebenen schrecklichen Details

Bewertung vom 13.01.2025
Kaffee mit Schuss
Rauter, Anja

Kaffee mit Schuss


sehr gut

Humorvoller Kaffeehaus-Krimi

Privatdetektivin Samantha Sauer observiert hauptsächlich untreue Ehemänner. Dieser Fall jedoch ist anders: kaum hat sie den Auftrag übernommen, den Kaffeehaus-Besitzer Erwin Buchsbaum der Untreue zu überführen, wird dieser tot aufgefunden. Samantha will unbedingt wissen, ob Erwin Buchsbaum eines natürlichen Todes gestorben ist oder ermordet wurde.

Samantha hat es als geschiedene Mutter einer Teenager-Tochter nicht ganz leicht, vor allem finanziell. Deshalb übernimmt sie zusätzlich zu ihrer eigentlichen Tätigkeit Aufträge als Privatdektivin. Unterstützung bekommt sie von ihrer Mutter und ihrer Freundin Gräfin Cosima Cäcilia von Waldenstein. Die drei Damen sind wunderbar beschrieben, jede auf ihre Art. Sie harmonieren wunderbar miteinander.

Natürlich folgt Samantha zunächst falschen Spuren, bevor sie dem Motiv für die Tat auf die Spur kommt und alles schlüssig aufklärt.

Der flüssige Schreibstil mit viel Humor und der typischen Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre, die zusammen mit viel Tagesablauf größeren Raum einnimmt, macht das Lesen kurzweilig. Dazu tragen auch die kurzen Kapitel bei, denen jeweils ein passendes Zitat vorangestellt ist.

Mich hat vor allem das „sprechende“ Cover auf diesen Cosy-Crime aufmerksam gemacht, dass den Titel so wunderbar umsetzt. Ich freue mich auf weitere Bände.

Fazit: ein unterhaltsamer und humorvoller Cosy-Crime mit viel Lokalkolorit

Bewertung vom 13.01.2025
Mörderische Tide
Nordberg, Amy; Wegmann, André

Mörderische Tide


sehr gut

Ungleiches Duo sorgt für Spannung

Hauptkommissar Robert Strater übernimmt die Ermittlungen im Fall einer in ihrem Haus ermordeten älteren Frau. Nicht nur er ist an der Aufklärung interessiert, sondern auch eine junge Tätowiererin mit dem Spitznamen Kante, die sich mit der Toten angefreundet hatte.

Robert Strater hat mit sich und seiner Umwelt zu kämpfen. Er hat sich aus Hamburg nach Ostfriesland versetzen lassen, nachdem er bei einem Einsatz verletzt wurde. Seine attraktive Frau Saskia ist als Maklerin tätig. Die Betreuung eines Kunden macht Strater sehr zu schaffen, kurz: er ist eifersüchtig und fürchtet um seine Ehe. Bei der Suche nach dem Mörder lernt er die eigensinnige Kante kennen. Sie kämpft mit ihren eigenen Dämonen, was sie mit einer gehörigen Portion Schnoddrigkeit zu überdecken versucht. Sie lässt sich nicht davon abhalten, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Beide Protagonisten sind lebendig und authentisch beschrieben.

Die Story ist sehr gut aufgebaut. Die Suche nach dem Motiv gestaltet sich schwierig. Es gibt Hinweise auf einen möglichen Täter, die zunächst keine Erkenntnisse bringen. Der Showdown ist nicht nur sehr passend für die Nordseeküste, sondern auch sehr gelungen.

Die gelegentlichen und kurzen Dialoge auf Platt sind gut verständlich und passen sehr gut zum flüssigen Schreibstil.

Ich hoffe auf weitere Fälle für Strater und Kante.

Fazit: ein unterhaltsamer und spannender Krimi.

Bewertung vom 07.01.2025
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


ausgezeichnet

Eine Gezeiteninsel und besondere Beziehungen

Die Fairburn-Stiftung hat die Werke der Künstlerin Vanessa Chapman geerbt. Eines Tages steht eine Leihgabe im Verdacht, einen menschlichen Knochen zu enthalten. Handelt es sich dabei um eine Rippe ihres verschwundenen Mannes? Der Kurator der Stiftung, James Becker, besucht Chapmans Vertraute Grace, um herauszufinden, was geschah.

Es ist mein erster Roman der bekannten Autorin. Demzufolge war ich sehr gespannt und, um es vorwegzunehmen, ich wurde nicht enttäuscht.

Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Insel, die nur bei Ebbe erreichbar ist. Das Meer, das besondere Licht, die unterschiedlichen Stimmungen, die beide gemeinsam oder allein hervorrufen, sind hervorragend wiedergegeben. Über allem scheint ein Geheimnis oder ein Schrecken zu schweben, etwas, das trotz der Sehnsucht nach einem solchen Ort ein Gruselgefühl hervorruft.

Paula Hawkins wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Erinnerungen, Tagebucheinträge, Rückblenden wechseln mit dem aktuellen Geschehen ab. Die Beziehungen der Protagonisten untereinander spielen eine wichtige Rolle. So ist James' Ehefrau die ehemalige Verlobte seines Chefs und Freundes Sebastian Lennox. Seinem Vater, der bei einem Jagdunfall starb, wird eine Affäre mit Vanessa Chapman nachgesagt. Die Beziehung zwischen Grace und Vanessa ist ebenfalls besonders, denn für Grace hatte sie eine völlig andere Bedeutung als für Vanessa.

Aus all dem entwickelt Paula Hawkins eine Geschichte mit vielen Details, die schließlich ineinander greifen und ein Bild entstehen lassen. Die Spannung baut sich sehr langsam auf, etwas, das ich mag. Wer jedoch einen Krimi oder gar einen Thriller erwartet, wird sich sicher langweilen.
Die bereits erwähnten Details tragen dazu bei, dass einiges spätestens im letzten Drittel absehbar ist. Das hat meine Lesefreude nicht geschmälert.

Das Titelbild ist absolut gelungen, es passt in Bildausschnitt und Farbgebung perfekt zu Titel und Inhalt.

Fazit: eine dramatische Geschichte atmosphärisch erzählt

Bewertung vom 04.01.2025
Das verborgene Weihnachtskind
Müller, Titus

Das verborgene Weihnachtskind


ausgezeichnet

In nicht allzu ferner Zukunft möchte die schüchterne Julia einen Brief schreiben, denn sie hat sich in den alleinerziehenden Nachbarn mit der kleinen Tochter verliebt. Die benötigte Hilfe erbittet sie von einem weiteren Nachbarn, einem älteren Mann, der der hauseigenen KI keinen Zugang zu seiner Wohnung erlaubt.

Gewohnt flüssig beschreibt Titus Müller die Situation, die entsteht, als drei Männer das Mädchen entführen wollen, um den Vater zu erpressen, natürlich ebenfalls mit Hilfe von KI. Die hauseigene KI wird empathisch dargestellt. Sie sammelt so viele Informationen über die Bewohner des Hauses wie möglich, um sie in allen Situationen unterstützen zu können. So kann sie auch dem kleinen Mädchen helfen und zahlt dafür einen hohen Preis.

Titus Müller spricht in seiner nur 100 Seiten schmalen Geschichte viele Themen an. Im Vordergrund steht natürlich die KI mit ihren Vor- und vor allem Nachteilen. Aber auch die Themen Alter, Geschenke, Bücher und natürlich Weihnachten und sein Ursprung kommen nicht zu kurz. Nicht zu vergessen sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, die in dieser Geschichte völlig unterschiedliche Personen vereinen können – zumindest für einen Abend.

Fazit: eine wunderbare Geschichte, ein Mix aus Science Fiction, Krimi und dem Ursprung und dem Geist der Weihnacht, die sich ausgezeichnet als Geschenk eignet

Bewertung vom 29.12.2024
Ohne Himmel sind wir unbedacht
Rink, Beat

Ohne Himmel sind wir unbedacht


ausgezeichnet

"Ohne Himmel sind wir unbedacht" -
dieser wunderbare, doppeldeutige Titel hat mich auf das Büchlein aufmerksam gemacht. Auf 73 Seiten hat Beat Rink Aphorismen zum Thema „Glauben“ veröffentlicht. Es ist christlich geprägt, ich empfehle es allen, die sich damit auseinandersetzen wollen.

Der Klappentext beschreibt Rinks Aphorismen als „erfrischende, irritierende, zuweilen auch provozierende Gedanken“. Beat Rink ist ein Sprachkünstler, findet überraschende und feine Formulierungen. Es ist kein Buch zum Durchlesen, es ist ein Buch für ein Innehalten und Nachdenken.

Das Buch ist ausgezeichnet gestaltet. Die Aphorismen sind sehr großzügig angeordnet, manchmal vier, manchmal zwei oder drei und teilweise stehen einzelne auf einer Seite. Die Illustrationen von Viviane Herzog passen perfekt.

Ein Lesebändchen und ein Nachwort von Markus Spieker runden das besondere Buch ab.

Fazit: ein wertvolles Buch zum Schenken und Sich-Selber-Schenken

Bewertung vom 07.12.2024
The Chosen: Auf diesen Felsen
Jenkins, Jerry B.

The Chosen: Auf diesen Felsen


ausgezeichnet

Die Geschichte geht weiter

Der Band zur 4. Staffel beginnt mit einer Rückblende. Maria und ihre Tante Elisabeth freuen sich auf die Geburt ihrer Söhne Jesus und Johannes. Nach diesem kurzen Kapitel schließt Jerry B. Jenkins an den Vorgängerband an. Hin und wieder von Rückblenden unterbrochen, erleben wir am Ende den Einzug in Jerusalem.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gut lesbar. Seine Sprache ist eher einfach gehalten, was den Einstieg für Interessierte, die sich mit der Bibel nicht auskennen, leicht macht.

Auch hier werden die Schwächen und Stärken der Anhänger gezeigt, denn natürlich sind sie Menschen. Eifersüchteleien und Neid lassen sich nicht verhindern, aber sie stehen zusammen, wenn es notwendig ist. Und in diesem Band ist es oft notwendig, denn Jesus bereitet sich vor. Für ihn ist es nicht leicht. Er kennt sein Schicksal und weiß, dass er es nicht abwenden kann. So bereitet er seine Jünger auf ihre Aufgaben vor, muss aber erkennen, dass sie nicht immer verstehen, was er ihnen sagt. Was z.B. bedeutet es, wenn Jesus aus Simon Petrus macht, „auf dessen Felsen [er] seine Gemeinde bauen“ will? Unverständnis gibt es auch, wenn Jesus andere, zumeist fremde Menschen heilt, seine Jünger jedoch nicht. Vor allem Simon und Thomas leiden unter ihrer Trauer.

Die Geschichte hält sich an ihre Vorlage, die viel Spielraum lässt. Diesen nutzt der Autor mit seiner Fantasie auf seine Weise, ergänzt also die biblische Vorlage. Beschreibungen des Alltags sind bildhaft und gut vorstellbar.

Fazit: ein lesenswerter Roman über das Leben Jesu, den ich gern empfehle

Bewertung vom 07.12.2024
Die Toten von Norderney (eBook, ePUB)
Hardinghaus, Christian

Die Toten von Norderney (eBook, ePUB)


sehr gut

Irreführend und spannend
Kriminalhauptkommissar Carsten Kummer ist nun Teil der neu gegründeten Kripo Norderney. Er leidet nach den Ermittlungen, die ihn im ersten Band wieder auf die Insel geführt haben, unter posttraumatischen Belastungsstörungen und Depressionen, die er vor seinen Kollegen zu verheimlichen versucht.

Carsten Kummer trägt seinen Namen nicht zu Unrecht. Sein Leben hat sich seit dem ersten Fall radikal und tiefgreifend verändert. Er sucht Hilfe bei einem Psychologen, der eine eigenwillige Therapie versucht. Welches Ziel verfolgt der Therapeut Freesemann, der mit seiner Familie Carstens kleine Tochter Leefke in Obhut genommen hat?
Nach dem Doppelmord widmet sich Carsten Kummer der Arbeit. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord. Beide Taten gleichen auffällig Morden der Vergangenheit. Wer kopiert sie?

Allerdings ist in diesem Krimi nichts, aber auch rein gar nichts, so wie es scheint. Christian Hardinghaus führt seine Leser in die Irre, erst am Schluss klärt sich einiges auf. Und es gibt einen raffinierten Cliffhanger für einen neuen Fall.

Der vorliegende Band ist eine Überarbeitung von „Der Schatten von Norderney“.

Fazit: irreführend, teilweise etwas konfus, sehr spannend und lesenswert

Bewertung vom 26.11.2024
Das Bild des Gregor Blame
Lange, Matthias

Das Bild des Gregor Blame


sehr gut

Das Bild hinter dem Bild
Matthias Lange hat mit „Das Bild des Gregor Blame“ einen Genremix aus Mystery und Horror veröffentlicht. Cover und Titel erinnern an Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ - sicher nicht zufällig, genauso wenig wie der Name des Protagonisten.

1885 erhält der Nervenarzt Dr. Keneth Brown ein Telegram, das ihn zu einer der angesehensten Adressen in London bittet. Er kommt diesem Wunsch nach und findet sich als Teil einer mysteriösen Geschichte wieder.

Mit dem ersten Satz baut Matthias Lange Spannung auf. In den ersten drei Kapiteln wiederholt sich die Szenerie – aber nur scheinbar, denn die Details machen den Unterschied. Dr. Brown tritt als Ich-Erzähler auf, was das Ganze noch undurchschaubarer macht, denn der Leser weiß nicht mehr als er. Das, was er weiß, ist mehr als verwirrend, was den Reiz ausmacht.

Die Protagonisten sind gut vorstellbar, auch wenn man nicht weiß, welche Rolle sie hier genau spielen. Welche Rolle spielt eigentlich der titelgebende Gregor Blame?Was hat es mit seiner Tochter genau auf sich? Und wer ist die mysteriöse Frau, die Keneth so gar nich t zuordnen kann? Fragen über Fragen, die am Schluss zufriedenstellend gelöst werden.

Cover und Titel weisen auf einen wichtigen Aspekt hin: die Gemälde, die die Tochter malt. Sie führen ein merkwürdiges Eigenleben, sie verändern sich, sie zerfließen und sie scheinen die Geschichte zu verändern.

Interessant sind vor allem die Passagen über die ärztlichen Behandlungen Ende des 19. Jahrhunderts, die unvorstellbar grausam waren.

Fazit: Matthias Lange hat einen spannenden, mysteriösen und auf die Details bedachten Genre-Mix geschrieben, der mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 20.11.2024
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

Eine Tasse Kaffee, die alles verändert

Das sehr schön gestaltete Cover mit der Silhouette einer Japanerin, die hier wohl eher Kaffee als Tee serviert und dem übergroßen Fensterausschnitt gefiel mir sofort. Auch Klappentext und Leseprobe versprachen eine Wohlfühl-Geschichte über Fehlentscheidungen, die zutiefst bereut werden und dank der magischen Fähigkeiten der Barista Hayari diese korrigieren können. Das 240 Seiten lange Buch ist sehr hochwertig gemacht und mit einem Lesebändchen versehen.

Im Mittelpunkt steht Himari, eine Schülerin, die nach einem Unfall ihre Hand nur noch eingeschränkt benutzen kann. Ihre Mutter ist mit ihr und ihrer Schwester nach Sapporo gezogen, wo sie aufgrund ihrer Verletzung später in die neue Klasse kommt. Himari fürchtet sich, allein in einer Klasse zu sein, wo Freundschaften bereits geschlossen wurden und sie die Außenseiterin ist. Auf ihrem Weg trifft sie Frau Sugiura, der es gelingt, Himari Mut zu machen. Von ihr erfährt sie auch von Hayaris Café.

Shiori Ota bezieht sich auf das Stück 4:33 von John Cage, ein wunderbarer Einfall. Genau diese Zeit braucht Hayari, um ihren Gästen einen besonderen Kaffee mit der French Press zuzubereiten. In dieser Zeit verlieren diese sich in der Vergangenheit und können die Entscheidungen, die sie bereuen, rückgängig machen. Es sind meist emotionale Geschichten, denn natürlich bereuen wir zumeist Dinge, die wir unseren Liebsten angetan haben. Nicht nur, denn Erinnerungen können auch trügerisch sein oder aber die Folgen unserer Entscheidungen so ganz anders als gewünscht.

Dennoch ist es ein ruhiger Roman, der Schreibstil mit den kurzen Sätzen und viel wörtlicher Rede trägt dazu bei. Als Erzählperspektive wählte Shiori Ota die Sicht der jungen Himari, die auf der einen Seite eben noch Kind ist, auf der anderen Seite sehr erwachsen reflektiert.
Anemone Bauer hat den Roman aus dem Japanischen übersetzt und, wo nötig, Erklärungen eingefügt.

Fazit: ein unterhaltsamer, ruhiger, japanischer Roman mit vielen guten Ideen