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claudia

Bewertungen

Insgesamt 263 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2024
Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein
Kun Hoo, Rhee

Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein


gut

Interessant, aber leider stellenweise etwas langatmig

Ich glaube, ich habe von diesem Buch etwas zu viel erwartet. Oder vielleicht einfach etwas anderes, als ich bekommen habe. Das macht die Bewertung natürlich schwierig.

Den Schreibstil empfand ich stellenweise leider als etwas langatmig. Vieles wiederholt sich auch im Laufe des Buches immer wieder und der angepriesene Humor hat sich mir auch nicht wirklich erschlossen. Naja, Humor ist eben immer subjektiv.

Der Autor erzählt viel aus seinem Leben, was ich durchaus interessant fand. Er zieht auch Parallelen zwischen sich zum jetzigen Zeitpunkt und anderen, älteren Menschen, die er in jüngeren Jahren getroffen hat. Gerade diese Parallelen fand ich sehr spannend. Wie er sich dabei ertappt, dass er vieles, was er damals bei den älteren Menschen nervig fand, jetzt genauso macht.

Eine wirkliche Formel für ein glückliches Altern enthält das Buch leider nicht. Vielmehr zeigt es die Welt aus der Sicht des Autors, was es einem vielleicht ein wenig leichter macht, ältere Menschen zu verstehen.

Bewertung vom 07.06.2024
Fucking Famous
Hashagen, Anne

Fucking Famous


weniger gut

stellenweise ganz unterhaltsam, aber doch recht überzogen

Ich weiß nicht, was ich mir von diesem Buch erhofft habe. Eigentlich gar nicht so viel. Aber ich wurde trotzdem ein bisschen enttäuscht. Es konnte mich einfach nicht wirklich fesseln.

Lotte ist eine merkwürdige Protagonistin. Sie lässt eigentlich alles mit sich machen und tut wirklich alles, um berühmt zu werden. Ihr ist nichts peinlich und sie ist sich für nichts zu schade. Obwohl das mit der Berühmtheit noch nicht mal ihre eigene Idee war. Allein das macht für mich keinen Sinn.

Ob das Buch nun einen echten, ungeschönten Blick auf die Welt der Influencer wirft, oder doch alles sehr überzogen darstellt, kann ich nicht beurteilen. Ich würde mal schätzen, es ist eine Mischung aus beiden. Über Lotte konnte ich meistens nur den Kopf schütteln und nicht anders, als sie ein bisschen zu bemitleiden. Ganz ehrlich, wie kann man für ein bisschen Ruhm so tief sinken?

Teilweise werden im Buch reale Personen erwähnt, größtenteils sind es aber angeblich fiktive Charaktere, bei denen man doch überdeutlich erkennt, wer die Vorlage dafür war. Die beißende Satire habe ich größtenteils echt vermisst. Es gab zwar ein paar ganz unterhaltsame Stellen, vor allem im Mittelteil, aber im Großen und Ganzen hat es sich ziemlich gezogen. Ich fand es einfach nicht wirklich unterhaltsam, dass Lotte sich bei jeder Gelegenheit vollauffen lässt und von einer Party zur nächsten jettet. Irgendwo war es immer wieder das Gleiche.

Zum Ende hin wird die Geschichte dann immer absurder und unglaubwürdiger. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin hier unbedingt noch einen großen Knall reinbringen wollte. Hat für mich einfach nicht funktioniert.

Ich kann das Buch leider nicht wirklich empfehlen und hatte echt Mühe, mit durchzukämpfen.

Bewertung vom 07.06.2024
How to Seduce a Sorcerer
Meißner, Regina

How to Seduce a Sorcerer


gut

Dieses Buch war wirklich überhaupt nicht das, was ich erwartet hatte. Ich finde den Klappentext hier ein wenig irreführend, denn es ist keine typische Romantasy.

Liora ist eine sehr sympathische Protagonistin, die ich auf Anhieb mochte. Die Charaktere sind insgesamt gut ausgearbeitet, wobei ich mir bei dem ein oder anderen etwas mehr Tiefganz und Informationen gewünscht hätte. Gerade über die Nebencharaktere erfährt man leider so gut wie nichts. Jaro wiederum war mir alles in allem etwas zu wiedersprüchlich. Auch die Art, wie sich die Beziehung zwischen Liora und Jaro entwickelt hat für mich nicht wirklich gepasst. Vieles ging mir einfach zu schnell.

Die Atmosphäre ist - gerade zu Anfang - sehr düster. Liora hat ein extrem hartes Leben. Ihr Alltag geht einem echt an die Nieren. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.

Die Spannung bleibt das gesamte Buch über sehr konstant und es gibt viele, unerwartete Wendungen. Ein paar davon haben für mich wenig Sinn gemacht, aber alles in allem ist die Geschichte recht gut durchdacht. Das Ende hat mich sehr überrascht. Es war wirklich bittersüß und hat dem Buch einen sehr guten Abschluss gegeben.

Ich kann das Buch durchaus empfehlen, sofern man mit düsteren Themen gut klarkommt und keine typische Romantasy erwartet.

Bewertung vom 03.06.2024
Die Magie des Zehnkampfs. Der deutsche Weltmeister über die Königsdisziplin der Leichtathletik
Kaul, Niklas;Dreis, Achim

Die Magie des Zehnkampfs. Der deutsche Weltmeister über die Königsdisziplin der Leichtathletik


gut

Wirklich spannend fand ich, dass man in diesem Buch viel über den Alltag von Zehnkämpfer Niklas Kaul erfährt. Wie und was er trainiert und dass er nebenbei noch studiert. Auch der Zusammenhalt unter den Athleten hat mich wirklich begeistert. Jeder Zehnkämpfer hat so seine Stärken und Schwächen, was die einzelnen Disziplinen angeht und jeder gönnt dem Anderen den Erfolg.

Was mich ein bisschen gestört hat ist die Tatsache, dass es stellenweise doch sehr trocken und theoretisch zugeht. Da werden die Zeiten und Differenzen und Punkte der einzelnen Athleten aufgeführt und verglichen, was mich - ehrlich gesagt - kein bisschen interessiert. Ich muss gestehen, dass ich hier ein paar Seiten übersprungen habe, weil es mich einfach gelanweilt hat. Vermutlich muss man so richtig begeistert von der Materie sein, um diese ganzen Fakten aufzunehmen.

Abgesehen davon fand ich es wirklich interessant, mehr über die Hintergründe des Zehnkampfes und die einzelnen Disziplinen zu erfahren.

Bewertung vom 03.06.2024
Imogen, Obviously
Albertalli, Becky

Imogen, Obviously


ausgezeichnet

Mit den Büchern von Becky Albertalli kann man einfach nichts falsch machen. Also für mich ist das eine Tatsache. Ich habe bisher noch jedes ihrer Bücher geliebt und Imogen, Obviously bildet hier keine Ausnahme.

Imogen war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine wirklich großartige Protagonistin. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und ihre Gedanken nachvollziehen. Die Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt und ich hatte wirklich großen Spaß dabei, sie bei ihrer Selbstfindung zu begleiten. Aber auch die anderen Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Sie wirken realistisch und nicht überzogen. Man kann sich total gut vorstellen, dass sie wirklich genau so existieren.

Im Buch geht es in erster Linie um Imogens Selbstfindung und ihre Beziehung zu anderen. Aber es werden auch schwierige Themen wie Coming-out und Queerfeindlichkeit behandelt. Imogen macht sich unglaublich viele Gedanken. Zu viele, meiner Meinung nach. Aber auch das hat wahnsinnig gut gepasst. Mir haben auch die verschiedenen Diskussionen gefallen und wie Imogen versucht, die Dinge vom Standpunkt anderer zu sehen.

Die Story mag in Teilen ein wenig vorhersehbar sein, aber es gibt dennoch ein paar kleine Überraschungen und vor allem auch viel zu Lachen. Gerade die Chats zwischen den Figuren fand ich klasse.

Ich habe kürzlich gelesen, dass die Autorin selbst quasi zu einem Coming-out gedrängt wurde. Dementsprechend hatte ich das Gefühl, dass sie sehr viel von ihrer eigenen Erfahrung in diese Geschichte hat einfließen lassen. Für mich ihr bisher wahrscheinlich persönlichstes Buch.

Mein Fazit: Fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung. Wer Bücher wie "Ein Happy End ist erst der Anfang" mochte, wird auch Imogen lieben.

Bewertung vom 28.05.2024
Hormone im Lot
Briden, Lara

Hormone im Lot


sehr gut

Sehr guter, hilfreicher Ratgeber

Das Buch ist sehr gut und verständlich untergliedert. Dadurch kann man es natürlich "ganz normal" von vorne bis hinten lesen, oder sich einfach die Kapitel rauspicken, die gerade für einen interessant sind. Es richtet sich vor allem an Frauen, denen die Menopause gerade bevorsteht, ist aber sicher auch für bereits betroffene eine gute Lektüre.

Die Autorin erklärt ausführlich und gut verständlich. Für meinen Geschmack waren es manchmal ein bisschen viele Fachbegriffe. Diese werden aber meistens recht gut erläutert, sodass ich nur ab und zu nochmal etwas nachschlagen musste. Hier könnte man aber sicher noch etwas nachbessern, damit es wirklich für jeden gut zu verstehen ist.

Anhand diverser Fallbeispiele wird erläutert, welche Symptome bei der Menopause auftreten können. Gerade diese Beispiele fand ich sehr gut, da sich die hormonelle Umstellung nicht bei jeder Frau auf die gleiche Art und Weise äußert. Hier bekommt man einen guten Überblick und wird auch gleich darauf hingewiesen, was kommen kann, aber nicht muss.

Weiterhin gibt die Autorin zahlreiche Tipps, wie man diese Zeit so gut wie möglich übersteht, wie z.B. mit Sport oder der richtigen Ernährung. Auch Krankheiten wie Endometriose werden thematisiert.

Mein Fazit: Ein wirklich umfangreicher und sehr guter Ratgeber. Ich kann das Buch absolut empfehlen.

Bewertung vom 28.05.2024
Die kurze Stunde der Frauen
Gebhardt, Miriam

Die kurze Stunde der Frauen


gut

Kann nicht wirklich überzeugen

Ich bin hier ein wenig zwiegespalten. Ich fand dieses Buch vom Thema her wirklich interessant und auch wichtig, aber die Umsetzung konnte mich dann doch nicht vollständig überzeugen. Zwar kann die Autorin einige interessante Fakten liefern, aber an manchen Stellen finden sich doch so einige Unstimmigkeiten. Insgesamt war mir die Herangehensweise auch nicht differenziert genug.

Miriam Gebhardt schildert den Alltag der Frauen in der Nachkriegszeit sehr anschaulich. Die Gewalttaten und die Not dieser Zeit werden wirklich spürbar. Sie räumt unter anderem auch mit dem Mythos der Trümmerfrauen auf, was für mich persönlich neu war. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mich mit dem Thema bisher nie näher beschäftigt hatte. Sehr gut fand ich, dass sie konkrete Fallbeispiele nennt. Dadurch bekommt man ein ganz anderes Gefühl für das Thema. Auch dass sie nicht nur über Opfer sondern auch Täterinnen (während des Nazi-Regimes) berichtet, finde ich wirklich gut.

Leider waren die Themen im Buch für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr "durcheinandergewürfelt". Die Autorin springt von der Zeit hin und her, greift mal dieses Thema auf und mal jenes. Es gibt keine richtige Konstante. Ich hätte mir eine bessere Gliederung gewünscht.

Was mir auch negativ aufgefallen ist war, dass es doch einige Unstimmigkeiten gibt. Die erwähnt ein Klassenbuch einer Gruppe von Abiturientinnen aus dem Jahr 1932, um am Beispiel der dort verewigten Frauen ihre Thesen zu erklären. Aber dabei tauchen immer wieder Widersprüche auf. Eine Frau ist in einem Kapitel Witwe, in einem anderen aber lediglich von ihrem Mann getrennt. Ja was denn nun? Oder war das mit der Trennung vielleicht schon Ehemann Nummer 2? Das wird leider nicht klar. Und es gibt hier noch weitere solcher Beispiele. Entweder die Autorin hat schlecht recherchiert, oder die Geschichten irgendwie durcheinandergebracht. In jedem Fall wirkt es auf mich sehr unprofessionell.

Ich vergebe 3 Sterne (da 2 1/2 hier nicht geht) für den guten Ansatz.

Bewertung vom 28.05.2024
Mutmurmeln für den ersten Schultag
Welk, Sarah

Mutmurmeln für den ersten Schultag


ausgezeichnet

Zuckersüßes Mutmach-Buch für Erstklässer

Ich finde dieses Buch unglaublich niedlich und kann es allen Eltern, deren Kinder bald eingeschult werden, wärmstens empfehlen.

Lolle ist hier eindeutig die Mutige und Linus der kleine Angsthase. Aber die beiden ergänzen sich perfekt. Wobei für mich aus dem Buch nicht gut ersichtlich war, dass sie Nachbarskinder sind. Aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache. Um Linus die Angst vor dem ersten Schultag zu nehmen, erfindet Lolle die Mutmurmeln, die durch Mutproben aufgeladen werden müssen. Eine richtig süße Idee.

Die Sprache ist einfach verständlich und kindgerecht. Es gibt lustige Wortschöpfungen, die sicher nicht nur kleine Leseratten zum Lachen bringen. Ein echtes Highlight sind auch die niedlichen, farbenfrohen Illustrationen, die die Geschichte perfekt ergänzen. Das Verhältnis zwischen Bildern und Text fand ich genau passend.

Ein tolles Vorlesebuch, um Kindern die Angst vor dem ersten Schultag zu nehmen. Klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 16.05.2024
Das Ende der Erschöpfung
Mau, Katharina

Das Ende der Erschöpfung


sehr gut

Ich fand schon allein den Grundgedanken hinter diesem Buch total interessant. Eine Welt ohne ständiges Wachstum. Mehr Gerechtigkeit für alle und vor allem ein besserer Schutz für Natur und Klima. Das alles hat mich total angesprochen.

Die Autorin hat wirklich gut recherchiert und erklärt auch komplexe Zusammenhänge gut verständlich. Wobei ich gestehen muss, dass es mir an manchen Stellen doch zu viel war. Zu viel Theorie und Mathematik usw. Sie stellt verschiedene Wirtschaftsmodelle vor und geht auf die Theorien diverser Wissenschaftler ein, wie man die Wirtschaft so umbauen könnte, das wir dem Planeten nicht weiter schaden und trotzdem gut leben können.

Vieles von dem, was sie schreibt, macht für mich absolut Sinn. Andere Sachen haben mich sehr überrascht und ich muss gestehen, dass ich bei vielen ihrer Ideen die Umsetzbarkeit anzweifle. Unsere Welt ist leider immer noch viel zu stark auf Wachstum und Konsum ausgerichtet. Ich würde mir wünschen, dass hier endlich ein radikales Umdenken stattfindet. Aber ganz ehrlich, ich kann es mir nicht vorstellen. Nicht in naher Zukunft.

Trotzdem fand ich die Lektüre sehr interessant und kann das Buch wirklich empfehlen. Es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und das ist doch zumindest mal ein Anfang.

Bewertung vom 16.05.2024
Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2
Baldree, Travis

Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

herrlich skurille Charaktere

Ich muss sagen, dieses Buch hat mich total überrascht. Und zwar im sehr positiven Sinn. Was zumindest teilweise wohl daran liegt, dass der Klappentext ziemlich irreführend ist. Denn die Geschichte nimmt absolut nicht die Wendung, die er vermuten lässt.

Was mich sofort begeistert hat waren die wunderbar skurrilen Charaktere. Allein schon eine Ork-Kriegerin als Heldin des Romans zu verwenden ist eine richtig coole Idee. Weil es einfach mal was ganz anderes ist. Viv war mir auf Anhieb total sympathisch. Sie hat einfach so eine lockere, humorvolle Art. Aber auch die anderen Charaktere mochte ich total gern. Die Büchernärrin Fern und die passionierte Bäckerin Maylee. Ränzel war irgendwie mein Highlight. Zu ihm will ich aber nicht zu viel verraten, denn ich möchte hier nicht spoilern.

Wirklich schön fand ich auch, dass hier so völlig unterschiedliche Wesen wie Orks, Zwerge, Gnome, Elfen usw. friedlich zusammenleben. Da gibt es keine Streitigkeiten unter den Völkern. Mal was erfrischend anderes.

Die ganze Geschichte hat sehr viel Humor, aber auch Spannung und sogar eine kleine, queere Romanze. Auch wenn Viv von Anfang an klarstellt, dass sie nur in Murk bleibt, bis ihr Bein geheilt ist, war ich mir bis zum Ende nicht sicher, ob sie wirklich wieder abreist. Das Ende an sich hat mich dann ebenfalls wieder sehr überrascht.

Von mir gibt es glatte fünf Sterne. Ich hatte viel Spaß beim Lesen. Wer Fantasy mag, die mal etwas von der Norm abweicht, ist hier genau richtig.