BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 104 BewertungenBewertung vom 12.02.2023 | ||
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Anthony Doerr hat sich viel vorgenommen mit seinem jüngsten Roman “Wolkenkuckucksland”. Einen “Lobgesang auf Bücher” wollte er nach eigenen Aussagen schaffen. Die Idee, dafür über Kinder, die in verschiedenen Jahrhunderten aufwachsen, aber alle in dieser prägenden Phase von demselben Buch berührt werden, zu erzählen, ist erstmal nicht schlecht. Aber gelingt die Umsetzung? |
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Bewertung vom 06.02.2023 | ||
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Das Leben auf der Nordseeinsel hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert. Kaum jemand lebt noch von der Fischerei, der Tourismus bestimmt das Inselleben. Für die Besucher vom Festland spielen die Inselbewohner ihre Rollen, werfen sich in ihre Trachten und bieten eine Fassade, hinter der die Traditionen der Vorfahren schon lange zerfallen. Denn dem Wandel der beruflichen Grundlage folgt der Wandel der Familienstruktur, ein Infragestellen althergebrachter Selbstverständlichkeiten und nicht zuletzt eine Neuorientierung, der nicht jeder gewachsen ist. |
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Bewertung vom 29.01.2023 | ||
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Punjab, Indien, 1929. Mehar ist 15, als sie verheiratet wird. Mit wem genau, weiß sie nicht. Drei Söhne hat ihre neue Schwiegermutter, alle drei werden am gleichen Tag mit ihrer jeweiligen Braut verheiratet. Von da an leben die drei jungen Ehefrauen zusammen im sogenannten Porzellanzimmer. Ihren Männern begegnen sie nur alle paar Nächte in einem stockdunklen Extraraum, um ihrer Hauptpflicht, der Zeugung eines Sohnes, nachzukommen. |
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Bewertung vom 17.01.2023 | ||
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In meiner Eigenschaft als Rezensentin bin ich in gewisser Weise spießig. Der Aufbau meiner Besprechungen lässt sich leicht schematisch darstellen und an erster Stelle steht mit einer Zuverlässigkeit von 99 % eine Inhaltsangabe. Heute nicht. Aus dem einfachen Grund, dass ich keine Ahnung habe, worum es in diesem Buch zentral gehen sollte. Ein paar Fakten konnte ich allerdings herausfiltern, die da wären: |
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Bewertung vom 14.01.2023 | ||
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Jahre mit Martha (MP3-Download) Željko, Sohn einer Migrantenfamilie aus Bosnien-Herzegowina, ist 15, als er die 25 Jahre ältere Arbeitgeberin seiner Mutter kennenlernt. Martha stammt aus einer Welt, die alles enthält, was Željko in seiner vermisst: Wohlstand, Bildung, aber vor allem Souveränität. Auch Martha, die nicht nur verheiratet, sondern auch Mutter ist, fühlt sich von dem Jungen angezogen, hält aber Abstand. Erst als Željko Student ist, beginnt die Affäre der beiden richtig, eine ungewöhnliche Beziehung, die aus der Norm fällt, aber beiden zu geben mag, was ihnen fehlt. |
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Bewertung vom 03.01.2023 | ||
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Was man von hier aus sehen kann Immer wenn Luises Großmutter Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand in ihrem Dorf. Ist es wieder soweit, lässt es sich nicht vermeiden, dass sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitet, den Alltag lahmlegt und die Bewohner dazu bewegt, mit ihrem Leben aufzuräumen, Geheimnisse zu gestehen und zu wagen, was sie sich vorher nicht getraut hätten (oder es zumindest anzudenken). Doch dann greift der Tod eines Tages dort zu, wo keiner damit gerechnet hätte. |
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Bewertung vom 30.12.2022 | ||
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Eigentlich ist ihre Schwester Maria de’ Medici, die Alfonso d’Este als Gattin versprochen ist. Doch als diese unerwartet stirbt, muss Lucrezia ihren Platz einnehmen, um die Bande zwischen Florenz und Ferrara zu stärken. Gerade 13 Jahre alt ist sie da. 15, als sie schließlich, nach einem längeren Auslandsaufenthalt ihres Mannes, Ferrara als Herzogin betritt. Als Tochter ihrer Zeit und ihres Standes meint sie zu wissen, was von ihr erwartet wird, muss aber schnell feststellen, dass sie für Alfonso nur einen Zweck erfüllen soll: die Sicherung seiner Machtposition durch die Geburt eines männlichen Erbens. Anders als ihr Vater Cosimo de’ Medici hat Alfonso keinerlei Interesse daran, seiner Frau irgendeine Rolle jenseits der der zukünftigen Mutter zuzugestehen, nicht einmal als seine Vertraute. Und Lucrezia begreift schnell, dass ihr Mann mehrere Gesichter hat. Und dunkle Seiten, die auch für sie zu einer Gefahr werden können. |
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Bewertung vom 28.12.2022 | ||
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97 Jahre alt ist Daniels Mutter, als sie beschließt, ihrem Leben mit “EXIT”, einem Verein für Sterbehilfe, ein Ende zu setzen. Schwer ist es geworden, die Schmerzen lassen sich auch mit Morphium nicht mehr kontrollieren, Aussicht auf Besserung gibt es keine. Zwei Wochen sind es bis zu dem Termin. Zwei Wochen, in denen Daniel seinem schon sechs Jahre früher verstorbenem Vater einen Brief schreibt. Einen Brief, in dem er über seine Mutter spricht, aber auch über die Vergangenheit, Glaubensfragen und natürlich den Tod. |
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Bewertung vom 26.12.2022 | ||
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Wisconsin 1972. Die gerade erst 20-jährige Alicia, eine geniale Mathematikerin, weist sich selbst in die psychiatrische Klinik “Stella Maris” ein. Sie sei, so erklärt sie, auf der Flucht. Auf der Flucht vor Ärzten, die sie überreden wollen, die Maschinen abzustellen, die ihren Bruder Bobby am Leben halten. Alicia ist nicht zum ersten Mal in einer psychosomatischen Einrichtung. Ihre Diagnose: paranoide Schizophrenie. Die Gespräche, die sie mit ihrem Therapeuten führt, offenbaren nicht nur ihr Genie, sondern auch einen Geist, der über die Grenzen dessen, was wir als gegeben betrachten, hinausblicken kann. Der in der Lage ist, Blickwinkel einzunehmen, die weitab der ausgetrampelten Pfade liegen. |
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Bewertung vom 20.12.2022 | ||
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Preusslers kleine Hexe hat einen, Diseneys Gundel Gaukeley auch. Der Gott Odin/Wotan konnte sich in einen verwandeln und besaß gleich zwei. Bei Edgar Allan Poe bringt ein dreisilbiges Exemplar eine unliebsame Botschaft, Hitchcock lässt ungeniert gleich einen ganzen Schwarm auf die arme Tipi Hedren los. |
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