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Benutzername: 
Nicky.hamo
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Saarbrücken
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Leseratte durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


ausgezeichnet

Andreas Grubers 'Der Angriff' ist ein atemberaubender Thriller, der von der ersten Seite an fesselt. Das Cover allein verspricht Action und das Buch hält dieses Versprechen mehr als ein. Sofort wird man in die rasante Handlung hineinkatapultiert und erlebt mit Jayden und Sofia ein Abenteuer voller Spannung und Adrenalin.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, besonders Jayden, dessen Vergangenheit und die Suche nach seiner leiblichen Mutter eine persönliche Note hinzufügen. Ich fand es interessant, wie der Autor durch Rückblicke Jaydens Entwicklung bei der Geheimorganisation Last Line of Defense beleuchtet und wichtige Nebencharaktere einführt.

Sofia bleibt für mich jedoch etwas blass, obwohl man ihre Motive schnell versteht. Vielleicht entwickelt sie sich in den nächsten Bänden weiter. Der Schreibstil von Gruber ist flüssig und die kurzen Kapitel tragen dazu bei, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Das Setting in Buenos Aires ist besonders und passt gut zur Geschichte. Das Cover mag zwar nicht jedem gefallen, aber es spiegelt perfekt die Geschwindigkeit und Dynamik der Handlung wider.

In 'Der Angriff' führt Gruber zwei Handlungsstränge geschickt zusammen: den aktuellen Angriff und die Flucht der beiden Protagonisten, sowie Rückblicke, die Jaydens Charakter und Lebensweg in Liverpool beleuchten. Diese Struktur verleiht der Geschichte zusätzliche Tiefe und Spannung.

Die Handlung ist durchweg packend und die kurzen Kapitel sorgen für ein hohes Tempo. Man fliegt förmlich durch die Seiten und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Die Atmosphäre ist dicht und die Action-Szenen sind mitreißend beschrieben.

Insgesamt ist 'Der Angriff' ein Thriller, der mich von Anfang bis Ende mitgerissen hat. Ich freue mich schon darauf, zu sehen, wie es in 'Die Bedrohung' weitergeht und kann dieses Buch jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem spannenden und actiongeladenen Leseerlebnis ist.

Bewertung vom 21.02.2024
Elyssa, Königin von Karthago
Vallejo, Irene

Elyssa, Königin von Karthago


ausgezeichnet

Tauche ein in die faszinierende Welt von "Elyssa, Königin von Karthago", einem Roman voller historischer Fakten und mythischer Elemente. Irene Vallejo entführt uns in die antike Welt, wo die Königin Elyssa auf den trojanischen Helden Aeneas trifft. Das Cover, schlicht und elegant im Stil des Diogenes-Verlags, spiegelt die Persönlichkeit der Protagonistin wider und lädt zum Eintauchen in die Geschichte ein.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen, was das Buch von anderen Werken dieser Zeit abhebt. Die Perspektivwechsel zwischen den Hauptcharakteren bieten einen interessanten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle.

Inhaltlich bietet "Elyssa, Königin von Karthago" ein schönes Leseerlebnis, auch wenn man keine hochspannende Handlung erwartet. Die Geschichte der einzelnen Protagonisten steht im Vordergrund, wobei besonders die Kapitel aus der Sicht von Eros, dem Liebesgott, fesselnd sind. Die Liebesgeschichte zwischen Elyssa und Aeneas entwickelt sich langsam und zurückhaltend, fernab von kitschigen Klischees.

Das Ende der Geschichte überrascht und hält bis zur letzten Seite die Spannung aufrecht. Der Schreibstil der Autorin trägt dazu bei, dass man als Leser bis zum Schluss gefesselt ist. Die Charaktere entwickeln sich glaubhaft und ihre Gedankenwelt ist gut nachvollziehbar.

Ein besonderes Highlight ist das schlichte Cover, das perfekt zur Geschichte passt und neugierig auf den Inhalt macht. "Elyssa, Königin von Karthago" ist ein gelungenes Werk über eine bemerkenswerte Frau der Antike, das literarisch anspricht und einen Einblick in die antike Welt bietet.

Bewertung vom 18.02.2024
Die Entflammten
Meier, Simone

Die Entflammten


gut

Eine Reise durch Zeit und Raum: 'Jo van Gogh-Bonger: Die vergessene Frau hinter Vincent van Gogh' von Simone Meier. Auf den ersten Blick fällt das Cover ins Auge - eine verblühende Sonnenblume im Stil von Vincent van Gogh, passend zum Inhalt des Buches.

Die Geschichte spielt in Frankreich und den Niederlanden, in Städten wie Paris, Arles, Amsterdam und Bussum. Wir tauchen ein in das tragische Leben von Jo van Gogh-Bonger, der Frau von Theo van Gogh, dem Bruder von Vincent van Gogh. Alleine durch ihre Geschäftstüchtigkeit wurde Vincent van Gogh nach 1888 weltbekannt.

Das Buch erzählt nicht nur von Jo, sondern auch von Gina, einer jungen Kunsthistorikerin, die mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu kämpfen hat.

Leider überzeugt der Schreibstil nicht immer, besonders in den vielen surrealen Bereichen, und der Spannungsbogen bleibt sehr flach.

Trotzdem fängt das Buch das Zeitgeschehen der Weltausstellung in Paris und die Welt der Maler wie Degas und Gauguin gut ein. Die Mischung aus Roman und Doku-Fiktion ist gelungen, auch wenn der Schreibstil nicht ganz zur Thematik passt.

Der Teil über Jo's Leben ist ergreifend, während Gina's Geschichte mich weniger berührt hat. Insgesamt ist das Buch informativ, wenn auch etwas langatmig. Es bietet einen spannenden Einblick in die Kunstszene der damaligen Zeit, obwohl ich mir mehr über Jo's späteres Leben gewünscht hätte.

Trotz einiger Schwächen ist 'Jo van Gogh-Bonger: Die vergessene Frau hinter Vincent van Gogh' eine unterhaltsame und lehrreiche Lektüre, die euch in die Welt der Kunstgeschichte entführt.

Bewertung vom 01.02.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


ausgezeichnet

"Das Lächeln der Königin" von Stefanie Gerhold ist ein faszinierender Roman, der die Geschichte der Nofretete-Büste in den Mittelpunkt stellt. Die Handlung beginnt 1913 in Berlin und folgt dem jüdischen Textilunternehmer James Simon, der nicht nur geschäftlich erfolgreich ist, sondern auch kulturelle und soziale Projekte unterstützt. Die Autorin verwebt geschickt historische Details mit fiktiven Elementen und entführt die Leser in das Berlin des frühen 20. Jahrhunderts. Der Roman bietet einen interessanten Einblick in die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse der Zeit sowie in die Welt der archäologischen Ausgrabungen in Ägypten. Besonders gelungen ist die lebendige Darstellung der Charaktere und die Einbindung historischer Fakten in die Handlung. Der Epilog bietet zudem einen informativen Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Persönlichkeiten, die mit der Nofretete-Büste verbunden sind. Insgesamt ist "Das Lächeln der Königin" eine lesenswerte Mischung aus Roman und Sachbuch, die nicht nur historisch interessierte Leser begeistern wird.

Bewertung vom 26.01.2024
Notizen zu einer Hinrichtung
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung


ausgezeichnet

Das Cover weckte zunächst Skepsis in mir, aber im Verlauf des Buches offenbarte sich seine perfekte Harmonie mit der Geschichte.

Die Handlung um Ansel Packer, der in weniger als 24 Stunden hingerichtet werden soll, war reizvoll, auch wenn die Entwicklung für mich nicht einzuschätzen war. Dies resultierte allerdings aus dem Klappentext. Der Beginn des Buches brachte hier auch keinen Aufschluss, fesselte mich aber sehr schnell. Der Schreibstil ist faszinierend, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Dann kam der Punkt, an dem ich alle Hintergründe verstand.
Das Besondere war hier die Betonung der Frauen in Ansels Leben – seine Mutter, Schwägerin und eine engagierte Kommissarin. Diese Frauen bleiben nach seinem Tod zurück, von seinen Taten geprägt.

Die Charaktere, besonders die Frauen, waren beeindruckend gezeichnet, und ich konnte eine Verbindung zu ihnen aufbauen.

Das Buch stellt die Hauptfrage, was passiert wäre, wenn die Frauen anders gehandelt hätten. Ansel steht nicht unmittelbar im Fokus, sondern die Frauen, deren Leben er beeinflusste.

Das Buch überraschte mich damit positiv. Mit der Art der Erzählweise und den beeindruckend weiblichen Figuren unterscheidet es sich sehr von den üblichen Thrillern. Den Fokus auf das Umfeld des Täters zu legen und nicht ihn in Mittelpunkt zu stellen, macht es zu einem lesenswerten Buch. Hier bietet die Autorin dem Leser sehr viel, wenn auch auf eine ungewohnte Art.

Bewertung vom 10.01.2024
Austrian Psycho Jack Unterweger
Herwig, Malte

Austrian Psycho Jack Unterweger


sehr gut

Das Buch "Austrian Psycho" von Malte Herwig beleuchtet das verstörende Leben und die manipulative Natur des Serienmörders Jack Unterweger. Herwig vermischt geschickt Fakten und Einsichten aus Interviews zu einer fesselnden Erzählung. Von den ersten Morden in seiner Jugend über seine Zeit im Gefängnis, wo er die Literatur für sich entdeckte, bis zu seiner unheilvollen Freilassung und den darauffolgenden weiteren Morden.

Das Buch bietet einen tiefen Einblick in seine Persönlichkeit und seine Fähigkeit, die Menschen um sich herum zu täuschen. Herwig gibt durch Interviews und Dokumente Einblicke in das komplexe Innenleben dieses manipulativen Mörders und was hinter seiner Fassade steckte.

Trotz des ungewohnten Schreibstils bietet "Austrian Psycho" einen interessanten Blick hinter die Kulissen eines Serienmörders. Allerdings entspricht es nicht ganz den Erwartungen, die ich an ein True-Crime-Werk habe.

Bewertung vom 08.01.2024
Paris Requiem
Lloyd, Chris

Paris Requiem


ausgezeichnet

"Paris Requiem" entführt uns in das von den Deutschen besetzte Paris des Jahres 1940 und folgt Inspecteur Eddie Giral, einem Polizisten, der zwischen seiner Arbeit und dem Widerstand gegen die Besatzer jongliert. Ohne den ersten Teil gelesen zu haben, ist der Einstieg problemlos möglich.

Eddie, als ehemaliger Soldat des Ersten Weltkriegs, ist ein komplexer Charakter mit traumatischen Kriegserinnerungen. Seine Entscheidung, Polizist zu werden, spiegelt seinen Kampf gegen das Verbrechen und die deutschen Besatzer wider, auch wenn er nicht immer konform geht und ein dunkles Geheimnis hütet.

Der Konflikt zwischen Eddie und den deutschen Besatzern ist zentral. Sein Widerstand durch Worte und Taten führt ihn in gefährliche Situationen, während er gleichzeitig mit Major Hochstetter von der deutschen Abwehr zusammenarbeiten muss - eine zwielichtige Verbindung, die ihm einerseits droht, andererseits jedoch auch Schutz bietet.

Eddie ist kein perfekter Held, aber sein unbeugsamer Charakter und die unkonventionellen Entscheidungen machen ihn faszinierend. Die Verbindung von Krimi und historischem Roman ist hier besonders gelungen. Die akribische Recherche historischer Fakten und die mitreißende Darstellung der Figur machen dieses Buch zu einem Lesegenuss für Krimifans, die die innere Welt des Ermittlers schätzen.

Die packende Handlung, in der Inspecteur Eddie Giral auf eine Leiche in einem Club stößt und die mysteriöse Freilassung von Häftlingen aufdeckt, ist ein Höhepunkt. Der Autor entwirft ein eindringliches Bild des grausamen Pariser Lebens unter der deutschen Besatzung.

Die Unangepasstheit von Eddie, sein Kampfgeist und die facettenreiche Handlung haben mich in den Bann gezogen. Die gelungene Verknüpfung von Krimi und Historie macht dieses Buch zu einem fesselnden Lesestoff für alle, die sich für diese Epoche und komplexe Charaktere begeistern können.

Das Cover spiegelt treffend die Atmosphäre des Romans wider, und insgesamt war es ein äußerst bereicherndes Leseerlebnis.

Bewertung vom 28.12.2023
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


gut

Geraldine Brooks hat in "Das Gemälde" eine Geschichte geschaffen, die viel Zeit und Geduld erfordert. Mit fast 600 Seiten entfaltet sich die Handlung langsam und verliert sich oft in überflüssigen Details. Die Wechsel zwischen den Zeitebenen lassen die Spannung abflachen und Höhepunkte werden durch unerwartete Zeitsprünge verwässert. Es ist eine unaufgeregte Erzählung, ohne große Spannungsbögen oder überraschende Wendungen, doch die Charaktere, obwohl oftmals blass, begleitete ich gerne auf ihren Wegen durch verschiedene Epochen.

Brooks scheint intensiv recherchiert zu haben, was sich in der historischen Genauigkeit des Romans widerspiegelt. Sie webt subtil Gesellschaftskritik ein, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. Das Buch bietet einen ruhigen Zugang zu einer komplexen Handlung und wird all jene ansprechen, die eine eher bedächtige Erzählweise schätzen. Jedoch bleiben viele Nebencharaktere austauschbar und unentwickelt, was die Möglichkeit einer tiefen Verbindung zu den Protagonisten einschränkt. Die Stimmen der Figuren bleiben diffus und es fehlt an individueller Authentizität.

Trotz einiger Schwächen fesselt Brooks' Roman durch die gelungene Umwandlung von historischen Fakten in eine unterhaltsame Erzählung. Das passende Cover rundet das Gesamtbild ab und spricht für sich. Für Leser, die sich auf eine langsame, tiefergehende Erzählung einlassen möchten, bietet dieses Buch eine reiche historische Kulisse, wenngleich die Charaktere nicht in vollem Maße überzeugen können.

Bewertung vom 23.12.2023
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


sehr gut

Das Buch "Agonie" nimmt uns mit in eine brutale Welt von Morde und Tierschutz. Eine Influencerin, engagiert im Tierwohl, wird auf bestialische Weise getötet.

Das Ermittlerteam Vince und Milo stößt auf rätselhafte Morde in der Hafencity und kämpft nicht nur mit ihren beruflichen, sondern auch mit zu vielen persönlichen Problemen. Der Wechsel zwischen Ermittlern und Täterperspektive gestaltet die Handlung spannend, doch die Vorhersehbarkeit des Täters mindert die Spannung.

Das Buch kritisiert die Fleischindustrie, jedoch ohne viele neue Ansätze. Auch die ausführlichen Einblicke in das Privatleben der Kommissare könnten straffer sein und tragen wenig zur Spannung bei.

Das düstere Cover passt perfekt zum Inhalt.

Die Geschichte entfaltet sich in einer nicht-chronologischen Schreibweise, mit teils langen und verschachtelten Sätzen. Die kursiven Einschübe aus der Sicht des Mörders nehmen vorzeitig die Spannung heraus, und die zu persönlichen Einblicke in das Leben der Ermittler wirken überladen für einen Thriller. Insgesamt ein interessanter Fall, doch die vorzeitige Klärung des Täters schmälert den Lesespaß deutlich.

Bewertung vom 23.12.2023
Eine halbe Ewigkeit
Kürthy, Ildikó von

Eine halbe Ewigkeit


sehr gut

Ildikó von Kürthys Buch 'Eine halbe Ewigkeit' ist eine bunte Reise durch Coras Leben, eingefangen auf einem außergewöhnlichen Cover, das mich sofort fasziniert hat. Coras Geschichte beginnt humorvoll und trifft den Nerv des Alltags vieler Frauen. Ein Zitat darüber, wo ihr Glück liegt, berührte mich tief. Die Auflösung von Coras Vergangenheit und die Wendung zu Johannas Geschichte waren zunächst ziemlich erschreckend.

Besonders tiefgründig sind die Gedanken einer Frau Mitte 50, die ständig zweifelt. Einige Charaktere könnten ohne Kenntnis der Vorgängerbücher schwierig zu verstehen sein.

Von Kürthy beschreibt schonungslos Geschehnisse von vor 25 Jahren. Die Geschichte wird durch verschiedene skurrile Charaktere aufgelockert. Spannend war auf jeden Fall bis zur letzten Seite, deshalb gebe ich eine klare Leseempfehlung!