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Benutzername: 
Dana
Wohnort: 
Greifswald

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2023
Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1
Allnoch, Mareike

Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1


ausgezeichnet

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Nach einem kurzen Prolog, der sich im späteren Verlauf des Buches dann auch gut einordnen lässt, ist man direkt mit Mila in ihrer Französischstunde und erlebt ihre erste mysteriöse Kakaovision mit. Durch den locker-leichten und sehr flüssig zu lesenden Stil fühlte ich mich direkt mitgenommen. Die Sätze sind mal kurz, mal etwas länger, sprachlich jedoch alle leicht und damit gut verständlich gehalten, damit auch junge Lesende der Handlung gut folgen können. Die Kapitel sind kurz und zu Beginn eines jeden gibt es eine kleine, schwarzweiße Illustration, die noch mal ein extra Hingucker ist. Da es nach Frankreich geht, gibt es hin und wieder auch Ausdrücke in der Landessprache. Die französischen Worte und Redewendungen werden innerhalb des Textes aufgeklärt, so dass man keine Schwierigkeiten bekommt, sollte man selbst der Sprache nicht mächtig sein.
Mir hat die Portion trockener Humor und auch die Spur Sarkasmus innerhalb der Geschichte richtig gut gefallen. Es gibt dem Ganzen eine besondere Note und charakterisiert Mila einfach. Ihre beste Freundin Liz ist eine Frohnatur, sehr bunt, kreativ und extrovertiert. Sie stellt sich gern Abenteuer, kann ausgefallene Pläne schmieden, ist nicht auf den Mund gefallen und schert sich nicht darum, was andere von ihr denken. Mit ihren Äußerungen eckt sie zwar manchmal an, aber sie würde auch nicht grundlos verbal um sich schlagen.
Mila ist etwas ruhiger, manchmal auch schüchtern, insgesamt aber einfach total liebenswert und sympathisch. Ihre neu entfachte Gabe verunsichert sie, was man nur allzu gut verstehen kann. Es bringt sie immer wieder in seltsame Situationen, über die sie nicht frei mit allen reden kann. Es müssen manchmal also recht schnell Ausreden her. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ergibt mit Liz zusammen ein sehr aufgewecktes Duo, das ich gern begleitet habe. Wenn Mila mit Louis zusammen ist, ist die Dynamik eine etwas andere, der Franzose ist nämlich ziemlich süß, das kann Mila nicht leugnen.
Das Buch schildert Milas aufregenden Schüleraustausch aus der Ich-Perspektive, so dass man sehr detaillierte Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt bekommt. Auch wenn es ein paar erste Liebesgefühle innerhalb des Buches gibt, steht dieser Aspekt nicht wirklich im Fokus, was mir gut gefallen hat. Viel mehr geht es um die Magie, die in Mila erwacht ist und von der sie nicht besonders viel weiß. Es gilt mehr herauszufinden und die Aufzeichnungen ihrer Großmutter irgendwie zu entschlüsseln, damit sie weiß, wie sie mit ihren Visionen umgehen und wie sie sie vielleicht gar beeinflussen kann. Immer wieder gibt es kleine Schlamassel und Momente, in denen Mila auf die Hilfe von anderen angewiesen ist. Wenn sie die Visionen überkommen, hat sie keinen Einfluss darauf, was sie tut. Mit ihrer besten Freundin an der Seite und später dann auch Louis, ist vieles für die Schülerin aber einfacher. Die Freundschaft steht immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens uns ich mochte die Dynamik zwischen den Figuren.
Neben guten Freunden gibt es aber natürlich auch Neider, Zicken und Bösewichte in der Geschichte. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso spannender und stellenweise auch turbulenter wird die Handlung.
Den Schock, dass Mila bei der französischen Präsidentenfamilie zum Austausch gelandet ist, hat sie zwar schnell verdaut, ihre Austauschfamilie beeinflusst die Wochen in Frankreich aber natürlich. Es bringt einige Einschränkungen, aber auch Möglichkeiten mit sich, da der Alltag und auch die Wohnsituation etwas anders ist als bei anderen Familien. Man erfährt manches über das Leben von Louis und wie ihn das Amt seines Vaters beeinflusst. Ganz nett sind hier auch noch ein paar politische Details zu Frankreich in den Text mit eingebunden. Als Mila dann in den Verdacht gerät, etwas mit dem Zustand des Präsidenten zu tun zu haben, spitzt sich die Lage immer mehr zu und die Handlung nimmt noch mal Tempo auf und man taucht auch noch tiefer in die Schokomagie ein.
Zwischendurch gibt es Tagebucheinträge von Mila, in denen sie ihre Erlebnisse rund um die Kakaovisionen festhält. Diese heben sich optisch gut vom restlichen Text ab und bringen einem die Erfahrungen der Protagonistin noch näher. Mir haben diese Einschübe gefallen, sie intensivieren die Handlung rund um die Kakaomagie und geben einen guten Überblick.
Am Ende des Buches gibt es dann auch noch ein paar schöne Rezepte, was eine tolle Ergänzung, da die Rezepte auch innerhalb der Handlung eine Rolle spielen.
Eine zauberhafte, schokoladige, stellenweise lustige, zeitweise aber auch spannende Geschichte, die mir beim Lesen viel Spaß gemacht hat. Die Figuren sind liebevoll angelegt und waren mir sofort sympathisch. Immer wieder gibt es kleine Hürden und Herausforderungen, nicht immer finden die jungen Charaktere gleich den richtigen Weg oder die richtigen Worte, was sie noch authentischer machte. Die magische Komponente mit den Kakaovisionen hat mir richtig gut gefallen.

Bewertung vom 16.09.2022
Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
Pickert, Nils

Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge


ausgezeichnet

Für Mara war schon ganz früh klar: sie ist ein echtes Seeräubermädchen! Ihr Hund hat den passenden Namen „Landratte“ bekommen und zu Hause und auf dem Spielplatz stürmt sie mit ihren Enterhaken und dem Holzschwert durch die Gegend, um Feinde zu vertreiben oder Beute zu machen.
Bei Milo geht es oft ein wenig ruhiger zu. Er ist ein Prinzessinnenjunge und liebt es mit seinen Krönchen und schöner Kleidung durch die Wohnung zu tanzen, immer mit dabei seine Puppe Lulu. Beide Kinder haben Spaß am Leben, nur auf eine ganz unterschiedliche Weise. Als Mara und Milo sich eines Tages auf dem Spielplatz begegnen, ist sofort Sympathie da und beide Kinder fangen an miteinander zu spielen und ihre Welten auf eine ganz unkomplizierte Art zu vermischen. Eine wunderbare Freundschaft entsteht, die jedoch auch mal eine Hürde überwinden muss.

Schon auf den ersten Seiten wird man durch die farbenfrohen, wunderschönen Illustrationen und die liebevoll gestalteten Buchseiten toll mitgenommen und lernt Mara und Milo kennen. Durch die farblichen Unterschiede in der Schrift ist auch direkt klar, mit wem man unterwegs ist.
Wenn man Mara und Milo zu Beginn kennenlernt, mag man vielleicht denken, ihre Welten passen nicht so recht zusammen. Milo ist eher ein Träumer, liebt Kleider und Röcke, seine Puppe, Ballett und seine Krönchen. Nicht alle Kinder in seiner Umgebung verstehen das und manchmal muss er sich auch gemeine Sprüche dazu anhören. Aber seine Eltern unterstützen ihn und lieben ihren Milo, wie er ist. Mara ist sehr aktiv und aufgeweckt, erbeutet sich auch zu Hause gern mal Goldtaler von ihrem Vater und hat eine sehr lebendige Fantasie,besonders rund um Seeräuber.
Als die beiden Kinder dann aufeinander treffen, wird aber schnell klar, dass es ihnen ganz egal ist, ob ihre Art zu spielen auf den ersten Blick zueinander passt. Sie finden ganz unkompliziert Wege, beide „Welten“ miteinander zu vermischen, die Stärken von jedem zu nutzen und sich gegenseitig in das Spiel des anderen zu integrieren. Ein paar Glitzerbänder haben schließlich noch keinem Seeräuberschiff geschadet, außerdem kann man damit wunderbar verschiedene Dinge festbinden. Mara und Milo sind offen und aufgeschlossen im Umgang miteinander, lassen sich voneinander inspirieren und entwickeln gemeinsame schöne Ideen. Auf eine sehr angenehme, unaufgeregte Art. Für die Kinder spielt es einfach keine Rolle und genau so sollte es ja auch sein.

Als sie dann für einige Zeit voneinander getrennt sind, verändert sich ihre Welt. Ohne den anderen macht es nicht so viel Spaß. Sie machen Erfahrungen, die zeigen, dass manches doch gar nicht so bunt und fröhlich ist oder eben ganz anders, als sie es sich vorher vorgestellt hatten. Für mich stand es auch symbolisch für Erlebnisse und Ereignisse, die es im Leben so gibt, die einen prägen und verändern und auch für Entwicklungsschritte, die man so macht. Als sie sich wiedersehen, ist da erst mal eine gewisse Distanz, vermutlich weil sie nicht direkt über ihre Gefühle reden wollen oder können und vielleicht auch selbst nicht genau wissen, ob sich nicht noch mehr verändert hat, als das, was ihnen so aufgefallen ist. Durch die Reduzierung der Farbe wird das auch in den Illustrationen deutlich. In Freundschaften ist nicht immer nur alles locker und leicht, manchmal muss man auch kleine Hürden und Hindernisse überwinden – am besten natürlich gemeinsam.

Die Texte im Buch sind sprachlich einfach gehalten, so dass es für Kinder gut verständlich ist. Die Illustrationen sind größtenteils sehr großflächig, manche sind auch etwas kleiner, auf diesen Seiten gibt es dann auch mehr Text. Die Mischung war aber sehr angenehm und es gibt immer was zu entdecken. Die Bilder sind gut auf die Handlung abgestimmt und machen alles noch lebendiger und mitnehmender. Mir hat der Stil des Buches richtig gut gefallen, die Stimmung in der Geschichte, die kleinen Botschaften, die drin stecken und vor allem der unaufgeregte Umgang der beiden Kinder miteinander.
Geschlechterklisc

Bewertung vom 18.08.2022
Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2
Schneider, Stephanie

Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2


ausgezeichnet

Im Haus mit der schiefen sieben wohnt seit einer Weile neben Grimm auch noch sein Zesel Möhrchen. So ist der Buchhändler nicht mehr so allein, egal ob er zu Hause oder in seinem Laden ist. Überall ist Möhrchen mit dabei, stellt Fragen, denkt sich kleine Abenteuer aus, steckt seine Nase in ein gutes Buch oder erlebt Dinge, die er zuvor noch gar nicht kannte, wie den Karneval. Über das Jahr verteilt gibt es einige Sachen, die für den kleinen Zesel neu sind oder auf die man sich einfach immer wieder freuen kann, wie auf eine Wasserparty im heißen Sommer. Aber auch in der Vorweihnachtszeit und an Weihnachten haben Grimm und Möhrchen ein paar wundervolle Ideen, um diese Zeit ganz besonders zu machen. Einmal quer durch das Jahr geht es in dem Buch, gemeinsam mit Buchhändler Grimm und seinem Zeselchen.

Schon den ersten Band von fand ich einfach nur zauberhaft und super süß. Klar, dass ich da auch an der Fortsetzung nicht vorbeigekommen bin. Man muss das erste Buch nicht unbedingt kennen, weil man nicht zwingend Vorwissen mitbringen muss, aber empfehlen würde ich es dennoch jedem, der sich für Grimm und Möhrchen interessiert, weil die Bücher einfach zuckersüß und wundervoll gestaltet sind.

Für den Buchhändler und seinen kleinen Zesel ist es das erste Jahr, dass sie komplett gemeinsam verbringen werden. Da kommen einige neue Sachen auf Möhrchen zu. Manche findet er sofort super, andere muss man ihm erst ein wenig schmackhaft machen und von wieder anderen hatte er einfach eine ganz falsche Vorstellung, als er davon hörte. Der sympathische Buchhändler kümmert sich sehr liebevoll um seinen Zesel und hat immer wieder kunterbunte Ideen, wie sich die beiden die Zeit vertreiben und kleine Abenteuer oder auch ganz Alltägliches erleben können. Mit dem aufgeweckten Duo geht man im Buch Stück für Stück durch das Jahr, feiert mit ihnen Karneval, fährt in den Urlaub, sieht, wie der Herbst Einzug hält und geht schließlich auch auf Weihnachten zu. Da die Geschichten chronologisch angeordnet sind, vergeht beim Lesen mehr oder weniger die Zeit, wie sie im Jahresverlauf vergeht. Man kann die kurzen Kapitel unabhängig voneinander lesen (außer die, die sich auf Weihnachten beziehen), teilweise baut die Handlung jedoch ein wenig aufeinander auf bzw. es gibt kleine Verbindungen oder Dinge, die noch mal aufgegriffen werden. Durch das Verstreichen des Jahres, wirkt es allerdings wie eine zusammenhängende Abfolge. Die Handlung ist teilweise auch auf die Jahreszeiten, die vorherrschenden Temperaturen oder solche Dinge abgestimmt, manchmal aber auch davon losgelöst.

Die gesamte Gestaltung des Buches ist wieder rundum gelungen. Die farbenfrohen, teilweise die ganze Seite einnehmenden Illustrationen machen das Erzählte lebendig und geben neben der schönen Handlung auch reichlich zum Gucken. Nicht jede Seite ist gleich aufgebaut, teilweise gibt es kleine Bilder oder auch mal keine Zeichnungen, auf anderen Seiten stehen diese dann im Vordergrund und es gibt deutlich weniger Schrift. Die Texte sind locker-leicht zu lesen, sprachlich einfach gehalten und damit gut verständlich und trotzdem stecken sie voller wunderschöner, bildhafter Wortkreationen (wenn auch nicht ganz so zahlreich wie im ersten Band), Kreativität und Witz. Ich fühlte mich wieder von Beginn an wieder gut mitgenommen und mochte auch die Dialoge zwischen Grimm und Möhrchen wieder richtig gern. Die beiden sind ein tolles Team, es macht einfach Spaß sie zu begleiten. Neben den beiden kommen auch immer mal wieder andere Charaktere hinzu, die jedoch nicht so im Fokus stehen, wie der Buchhändler und sein Zesel.
Fazit

Es war einfach wieder wundervoll mit Grimm und Möhrchen. Das Buch ist sehr liebevoll und detailliert gestaltet, die wunderbaren Illustrationen unterstützen die Handlung und lassen sie lebendig werden, aber auch der locker-leichte, kreative und witzige Schreibstil ist sehr mitnehmend und transportiert die Atmosphäre der Geschichten. Mit dem Buchhändler und seinem Zesel kann man imme

Bewertung vom 15.07.2022
Ozeane / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.8
Kessel, Carola von

Ozeane / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.8


ausgezeichnet

Wie sind eigentlich unsere Ozeane entstanden? Wieso ist das Wasser salzig? Wer lebt alles im Meer und wie ernähren sie sich? Was können wir als Menschen tun, um dieses faszinierenden Lebensraum zu schützen? Mit all diesen und noch einigen fragen mehr beschäftigt sich das Erstleserbuch rund um das Thema Ozeane.
Die Schrift ist groß gehalten, so sind die Seiten nicht zu voll und man kann den Inhalt gut überblicken. Durch eine einfache Wortwahl und kurze Sätze werden die Informationen auch für Kinder verständlich. Hin und wieder werden natürlich Fachworte benutzt, diese werden dann jedoch im Text auch erklärt, so dass man direkt weiß, womit man es zu tun hat. Die Ozeane sind ein sehr komplexer und facettenreicher Lebensraum, der viel zu bieten hat und längst noch nicht komplett erforscht ist. Das Buch bietet einen schönen Überblick über ganz verschiedene Themenbereiche, die sich um die Entstehung und die Veränderungen der Ozeane drehen, die aufzeigen, wer alles im Meer lebt und wieso der Lebensraum bedroht ist. Jedes Themengebiet wird nur kurz angerissen, man kann daher nur einen ersten Einblick erhalten. Wenn man sich für einen Bereich mehr interessiert, wird man darüber hinaus recherchieren müssen. Das Buch zeigt jedoch wie vielfältig die Aspekte sind und was alles eine Rolle spielt, wenn man Ozeane betrachten möchte. Mit vielen tollen Fotos, Grafiken und Illustrationen werden die Inhalte zudem sehr anschaulich präsentiert. Von vielen der angesprochenen Dinge erhält man so auch direkt ein Bild. Schön gemacht fand ich auch den munteren Seestern, der einen durch das Buch mitnimmt. Mit kleinen, teils witzigen Kommentaren ergänzt er die Dinge, die in den Sachtexten stehen.
Am Ende jedes Kapitels gibt es ein Leserätsel. Diese sind immer wieder anders aufgebaut und können auf spielerische Art für einen kleinen Wissenstest genutzt werden. Dabei dreht es sich jeweils um die Inhalte des vorangegangenen Kapitels. Auch ein paar Aufkleber sorgen für Abwechslung beim Anschauen und Lernen. Eine sehr schöne Idee ist auch immer das Leselotto am Ende jedes Buches. So enthält das Buch nicht nur Informationen sondern bietet darüber noch Möglichkeiten für Spaß und Spiel. Gut gefallen hat mir auch, dass das Thema Umweltschutz ebenfalls angesprochen wurde.
Manchmal ist es ein wenig schade, dass für jedes Thema nur so wenig Platz im Buch ist, zwischendurch wäre eine Doppelseite mehr vielleicht schön gewesen, um auf das eine oder andere noch mehr einzugehen. Insgesamt empfand ich den Überblick und Einblick in die verschiedenen Themenbereiche jedoch gut. Man kann ein Gefühl dafür bekommen, wie komplex Ozeane sind und wie vielfältig der Lebensraum ist, den sie bieten.

Bewertung vom 15.07.2022
Steck mal in meiner Haut!
Hödl, Saskia;Amofa-Antwi, Pia

Steck mal in meiner Haut!


sehr gut

In diesem Kindersachbuch geht es um Rassismus in verschiedenen Formen und wie man damit umgehen kann, auch als Kind. Auf sehr schön illustrierten Doppelseiten gibt es Einblicke in ganz verschiedene Themenbereiche. Die Vorlesetexte für die Kinder sind gut verständlich und einfach gehalten, zumindest auf den allermeisten Seiten. In der Fülle war es schon recht komplex und vielleicht kann nicht jedes Kind sofort alles vom Inhalt aufnehmen. Einige Seiten empfand ich auch als etwas sehr weit gegriffen und für das Alter von 5 Jahren vielleicht noch etwas kompliziert, diese richten sich vielleicht eher an etwas ältere Kinder. Schön fand ich, dass es in den Texten Beispiele und Vergleiche gibt, die es für die junge Zielgruppe besser nachvollziehbar macht, was gemeint ist und was sie selbst tun oder sagen können, wenn ihnen auffällt, dass etwas nicht okay ist, egal ob es sie selbst betrifft oder andere.
Etwas schade fand ich, dass hier nicht nur der Fokus auf die Kinder als Zielgruppe gelegt wurde. Die Tipps für Pädagogen und Eltern sind zwar sicher nicht schlecht, aber sollte ein Grundschulkind das Buch selbst lesen wollen, sind diese Felder natürlich irgendwie etwas ungünstig. Vielleicht hätte man das lieber trennen sollen. Auch das Glossar am Ende ist eher nicht besonders kindgerecht, auch wenn eine Erklärung von Fachbegriffen immer sinnvoll ist, manchmal kann man vielleicht aber auch mit weniger von ihnen arbeiten, wenn es sich an Kinder richtet, auch wenn es bei manchen Themengebieten sicher schwieriger ist.
Insgesamt aber wirklich ein sehr schönes Buch, dass toll illustriert ist und an ein wichtiges Thema heranführt. Durch die sehr unterschiedlichen Abbildungen werden sich viele Kinder mit dem Buch identifizieren können und auch sehen, wie bunt und vielfältig die Welt ist und dass wir, auch wenn wir alle unterschiedlich sind in unserem Aussehen und unseren Eigenschaften, doch alle irgendwie gleich sind.

Bewertung vom 09.03.2022
Keine bösen Tiere - Das etwas andere Tierbuch für Kinder ab 7 Jahren
Corrigan, Sophie

Keine bösen Tiere - Das etwas andere Tierbuch für Kinder ab 7 Jahren


gut

In diesem Kinderbuch soll mit Vorurteilen gegenüber einigen Tierarten aufgeräumt werden. Spinnen sind nur gruselig und eklig, niemand will sie, niemand braucht sie. Stimmt so natürlich nicht! Und auch bei manch anderen Tieren ist der Ruf nicht unbedingt der Beste. Aber ist es wirklich gerechtfertigt oder sind sie doch viel nützlicher, als wir so ahnen? Auf jeweils zwei Doppelseiten erfährt man etwas zu den Dingen, die den Ruf der Tierart negativ erscheinen lassen bzw. die Vorurteile, die es so gibt und dann etwas, was genau damit aufräumen soll und ein paar Fakten zu der Rasse an sich.

An sich mag ich die Art, wie das Buch aufgebaut ist, richtig gern. Während man bei den Seiten mit den Vorurteilen, Gerüchten oder negativ behafteten Sprüchen das eine oder andere Mal nickend vor dem Buch sitzt, räumt die „positive“ Doppelseite dann mit diesen Dingen wieder auf und zeigt Aspekte, die deutlich machen, wie nützlich manche Tiere in Wirklichkeit sind oder was hinter dem Verhalten steckt, das wir als „unschön“ bewerten. Dabei bekommt man einige wissenswerte Fakten, bei denen sicher nicht nur Kinder etwas lernen können.
Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Umsetzung trotzdem nicht so komplett überzeugt hat. Die grundsätzliche Idee mag ich, wie gesagt, aber es ist mir in der Summe dann doch alles ein wenig zu gleich gewesen und ich hätte es besser und gelungener gefunden, wenn nicht alle Tiere unbedingt irgendwas an sich haben müssten, was nun zwingend super niedlich ist. Nicht alle Tiere müssen niedlich sein, damit sie nützlich sein können oder eben einfach wichtig für ein Ökosystem. Wenn man mehr den Fokus auf den nützlichen Fakten gelegt hätte, hätte es einfach noch mehr Wissensvermittlung gegeben und es wäre nicht so eintönig geworden. Bei manchen Tierarten wurde auch einfach sehr viel wiederholt. Teilweise hatte ich den Eindruck, die Tiere wurden auch ein wenig verharmlost. Nur weil manche Tiere nicht vorsätzliche böse sind, sind sie deswegen ja noch lange nicht ungefährlich – selbst wenn das Buch vermittelt, dass sie ja ach so kuschelig, niedlich und großäugig sind.
Auch waren mir die Illustrationen auf den positiven Seiten etwas zu verniedlicht. An sich sind die Zeichnungen schon schön und der Kontrast zwischen den „bösen“ Tieren und der „Wahrheit“ hinter den Tieren war sehr deutlich zu erkennen. Für meinen Geschmack fast schon ein wenig zu übertrieben, aber um es anschaulich zu halten, ist das vielleicht noch okay. Nur muss eben nicht jedes Tier super süße Kulleraugen bekommen, das entspricht dann auch einfach nicht mehr der Realität. Und das Buch sollte ja eigentlich mit den Vorurteilen aufräumen und zeigen, dass die Tiere nicht unbedingt bösartig sind oder nur schlechte Eigenschaften haben. Dafür müssen sie aber keine niedlichen Ohren, Augen, Pfötchen oder was auch immer haben. Ich finde Spinnen deswegen trotzdem nicht süß, aber ich verstehe, dass sie nützlich und wichtig sind.

Der Aufbau der Seiten ist durch kleine Sprechblasen oder in farbige Flächen gesetzte Texte übersichtlich, die Illustrationen unterstützen das Gesagte. Man findet sich gut und schnell zurecht und es gibt auf den Doppelseiten auch immer einiges zu sehen. Die Schrift ist groß gehalten, die Inhalte sind größtenteils einfach ausgedrückt und damit leicht verständlich.
Bei den Seiten mit dem positiven Blick auf die Arten gibt es jeweils auch einen größeren Kasten mit einigen Fakten. Der hat mir am besten gefallen, weil man dort wirklich Wissenswertes erfährt. Diese Doppelseiten sind insgesamt auch recht hell und freundlich gehalten von der Farbgestaltung, abgesehen von dem Faktenblock, der dunkler ist. Die „fiesen“ Seiten sind dagegen eher etwas düsterer, teilweise wirken sie auch recht bedrohlich, von der generellen Gestaltung und auch von der Darstellung der Tiere an sich. Rotglühende Augen, spitze Zähne, gruselige Blicke und dazu dann noch die Sprüche über die Rasse oder Aussagen der Tiere, was andere über sie sagen. Bei einigen Vorurteilen

Bewertung vom 09.03.2022
Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1
Schneider, Stephanie

Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1


ausgezeichnet

liebevoll gestaltet und super süß- ich will auch ein Möhrchen

Grimm ist ein Buchhändler und besonders an Regentagen ist es in seinem Laden ziemlich einsam. Bis an einem Schlechtwettertag ein kleiner Zesel mitten zwischen den Büchern steht und kurzentschlossen bei Grimm einzieht. Von da an ist er nicht mehr allein und mit so einem aufgeweckten Zesel wird es auch nicht so schnell langweilig. Schließlich gibt es reichlich zu entdecken, zu lernen, zu erfinden und auszuprobieren.

Dieses Kinderbuch ist unglaublich liebevoll und detailliert illustriert. Die farbenfrohen Zeichnungen laden zum Betrachten ein und unterstützen das Erzählte zusätzlich richtig gut. Man bekommt einen Eindruck von Grimm und dem Zesel „Möhrchen“, aber auch von der Bücherkiste, den Besuchern, die im Laufe der Geschichten so auftauchen und all den Dingen, die Grimm und Möhrchen erleben. Während des Vorlesens haben die Kinder so also sehr viel zu entdecken und können die Geschichte sehr lebendig verfolgen. Aber auch für alle, die das Buch selbst lesen, wird es bestimmt ein kleines Highlight sein, mir haben die Illustrationen auf jeden Fall richtig gut gefallen.
Das Buch ist in kleine Geschichten eingeteilt, die man einzeln oder hintereinander lesen kann. Die Ereignisse beziehen sich vor allem zu Beginn aufeinander, da Möhrchen und Grimm sich da ja erst finden und der Alltag sich einspielt. Im Laufe der Geschichten ändern sich auch die Jahreszeiten- was Möhrchen zunächst gar nicht gefällt-, man spürt also, dass die Zeit vergeht, teilweise beziehen sich auch dann die Ereignisse oder Gespräche noch auf Vorangegangenes, es ist aber nicht so, dass man alle Kapitel auf einmal lesen müsste, um in der Handlung zu bleiben.

Sprachlich ist das Buch einfach und gut verständlich gehalten, trotz all der schönen, bildhaften Wortkreationen, die mich immer wieder zum Lächeln gebracht haben. Außerdem war es auch erfrischend und von der Stimmung größtenteils lockerleicht. Ich fühlte mich total gut mitgenommen und war immer gespannt, was Möhrchen und Grimm als nächstes erleben oder sich ausdenken werden. Die Kapitelüberschriften geben da immer schon einen kleinen Hinweis drauf. Toll zu verfolgen waren auch die witzig gestalteten Dialoge zwischen den beiden.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die beiden auch aus nichts viel machen können. Ein Stapel Altpapier und Pappe wäre für viele wohl einfach nur Müll, nicht so für Grimm und sein Zesel, die daraus eine kleine Abenteuergeschichte entwickeln. Auch gibt es viel mehr „Rundes“ in einem Haushalt, als man wohl so vermuten würde. Immer wieder gibt es super süße Ideen, mit denen die beiden sich die Zeit vertreiben.
Für Möhrchen, der eine Mischung aus Esel und Zebra ist, ist vieles in der Menschenwelt noch neu, außerdem ist er neugierig, abenteuerlustig, kreativ und probiert gern Dinge aus, die ihm in den Kopf kommen. Für Grimm war der Alltag schon lange nicht mehr so aufregend, wie mit seinem kleinen Zesel, deswegen macht er ziemlich bereitwillig mit, auch wenn Möhrchens Ideen manchmal ausgefallen sind. Das eröffnet auch für ihn einen anderen Blick auf verschiedene Dinge. Dabei geht auch mal etwas schief, aber auch dafür findet sich dann schnell eine Lösung. Spielerisch und kindgerecht verpackt verstecken sich innerhalb des Buches aber auch einige wirklich schöne Botschaften – und Beschäftigungsideen für lange Nachmittage, ganz ohne Technik.
Fazit

Dieses Buch ist einfach super niedlich, immer wieder musste ich schmunzeln und war sofort verliebt in das kleine Möhrchen. Da hätte man selbst gern einen Zesel. Die Illustrationen allein machen das Buch schon wundervoll, aber in Kombination mit den süßen Dialogen, den schönen Ideen, die in allen Kapiteln stecken und der tollen, kindgerechten Umsetzung der unterschiedlichen Aspekte, wird es einfach zu einem wunderschönen Erlebnis für groß und klein.

Bewertung vom 24.01.2022
Unsere Erde / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.5
Noa, Sandra

Unsere Erde / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.5


ausgezeichnet

Wie ist eigentlich unsere Erde entstanden? Woraus besteht sie? Wieso gibt es Gebirge? Und wie kommt es, dass wir Tag und Nacht und Jahreszeiten haben?
All diesen Fragen widmet sich das Buch „Unsere Erde“ für Erstleser der Lesestufe 2. In einfachen Worten, mit kurzen Sätzen, schön strukturiert und übersichtlich aufgebaut werden die Informationen zu all den Themen vermittelt. Das Buch ist gut gegliedert und die farbliche Trennung der Themen hilft dabei, sich schnell zu orientieren, sollte man einen bestimmten Bereich suchen.
Durch die große Schrift geht das Lesen schnell und man wird nicht von zu viel Text erschlagen, wenn man die Seiten umblättert. Stolperfallen könnten die Fachbegriffe sein, die nicht für jeden Leseanfänger gleich greifbar sind. Ich empfand diese nicht als übermäßig, einige Fachausdrücke gehören zu dem Thema natürlich auch einfach dazu, wie viele Probleme das macht, ist aber sicher sehr individuell.
Tolle Illustrationen, Fotos und Abbildungen helfen zusätzlich dabei, das Wissen anschaulich abzubilden und so noch besser aufnehmen zu können. Vor allem für die Blicke in die Erde oder auch auf das Sonnensystem ist das wichtig, um eine Vorstellung von den Dingen zu bekommen, die man nicht mit eigenen Augen sehen kann.
Auf den 64 Seiten wird ein schöner, facettenreicher Überblick vermittelt, der sicher auch dazu anregen kann, sich mit dem einen oder anderen Thema etwas genauer zu befassen. Das komplexe und umfangreiche Thema wird im Buch eher aus Querschnitt präsentiert, der zwar informativ ist, aber an der Oberfläche bleibt. Manchmal fand ich es etwas schade, dass die Abschnitte wirklich nur sehr wenig in die Tiefe gehen und die Erklärungen sehr knapp ausfielen. Jedes Thema an sich würde viel Raum einnehmen können, durch den groben Einblick in unterschiedliche Aspekte, kann man so einiges an Wissen mitnehmen, einen Eindruck vom Thema bekommen und dabei vielleicht auch herausfinden, womit man sich noch mal genauer beschäftigen möchte.
Immer wieder gibt es auch kleine Leserätsel, in denen die Lesenden testen können, was sie von dem Gelesenen behalten haben und wie gut sie sich bereits mit dem Thema auskennen. So wird das Lernen gleichzeitig noch etwas aufgelockert. Sehr niedlich ist auch der kleine Maulwurf, der mit kleinen Kommentaren durch das Buch führt und eine nette Auflockerung ist, die zum Schmunzeln bringt und mit den jeweiligen Aussagen gleichzeitig zum Thema passt.

Bewertung vom 08.01.2022
Wie helfe ich der Umwelt? / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.43
Mennen, Patricia

Wie helfe ich der Umwelt? / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.43


ausgezeichnet

In den „Wieso, weshalb, warum?“ Büchern werden ganz unterschiedliche Themen kindgerecht aufgearbeitet und durch die schöne Aufmachung mit den zahlreichen Illustrationen und aufklappbaren Klappen abwechslungsreich und lebendig präsentiert. Die Kinder haben die Möglichkeit nicht nur zu schauen, sondern auch selbst aktiv zu werden und zu sehen, wie sich gewisse Dinge verändern, wenn sie die Klappen auf und zuklappen. In diesem Buch geht es um verschiedene Möglichkeiten, auf die Umwelt zu achten und schon mit ganz kleinen Aspekten etwas Gutes zu tun.
Themen, die angesprochen werden, sind zum Beispiel die Mülltrennung, -entsorgung und Müllvermeidung. Dabei geht es auch darum, dass Abfälle nicht in die Natur gehören und es schädlich für Pflanzen, Tiere und die Meere sein kann, wenn es doch dazu kommt. Außerdem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man selbst sparen kann, zum Beispiel bezogen auf Wasser, und dass man kaputte oder nicht mehr benötigte Spielsachen und Kleidung nicht wegwerfen, sondern wieder verwerten, reparieren oder spenden kann.
Selbst die Kleinsten können bei einigen Dingen mithelfen und die vermittelten Inhalte beachten. In Anbetracht der Tatsache, dass Zweijährige aber noch nicht so viel selbst bewerkstelligen können, könnte man die Altersspanne für dieses Buch vielleicht sogar etwas größer fassen, denn auch für die 5- und 6jährigen ist es sicher interessant, was man tun kann. Enthalten sind ja eher niederschwellige Möglichkeiten, die damit im Grunde für alle geeignet sind. Und die etwas größeren könnten einfach schon mehr selbst machen oder beachten, als die Kleinsten.

Mir gefällt der Aufbau des Buches gut, es werden anschaulich sehr leichte Methoden gezeigt, mit denen man die Umwelt schützen und schon erste Dinge erreichen kann. Um sich intensiver einzusetzen, müsste oder könnte man sicher noch sehr viel mehr tun, aber es ist entsprechend der Altersgruppe, die angesprochen werden soll, sprachlich sehr leicht gehalten und auch die Möglichkeiten sind dem Alter angepasst. Auf jeder Seite gibt es viel zu sehen, bei manchen könnten die Kinder auch innerhalb des Bildes suchen, was dort eigentlich nicht hingehören würde und am Ende gibt es noch mal die Chance, Müll den richtigen Tonnen zuzuordnen, damit kann man dann das erlangte „Wissen“ aus dem Buch noch mal etwas festigen und wiederholen.