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Bewertungen
Insgesamt 39 BewertungenBewertung vom 29.10.2022 | ||
Beeindruckender Roman über zwei ungewöhnliche Frauen! Lisbeth ist Floristin und hat die Grundausbildung der Bundeswehr kurz vor ihrem Abschluss abgebrochen. Dort traf und befreundete sie eine Frau, die über den Großteil des Romans nur als "die Kriegerin" bezeichnet wird. Während die Kriegerin als Soldatin in Krisengebieten eingesetzt ist, flieht Lisbeth vor ihrem Leben auf ein Kreuzfahrtschiff, auf dem sie wieder als Floristin arbeitet. |
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Bewertung vom 11.09.2022 | ||
Sie haben alle denselben Vater, könnten aber sonst kaum unterschiedlicher sein: Dimple, Nikisha, Danny, Lizzie und Prynce sind sich in ihrer Kindheit einmal begegnet und dann direkt wieder auseinandergedriftet. Miteinander anfangen konnten die fünf sehr unterschiedlichen Geschwister wenig. Erst als Erwachsene kommen sie gezwungenermaßen wieder zusammen. Alle fünf sind individuelle Charaktere mit teils bizarren Eigenarten und Unsicherheiten. Das sorgt für viele Kontroversen, wenn sie aufeinandertreffen. Gleichzeitig hat Candice Carty-Williams ihre fünf Protagonist:innen mit so klarem Profil gestaltet, dass sie lebendig werden und man das charmante und stürmische Familienchaos begeistert verfolgt. |
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Bewertung vom 06.06.2022 | ||
Die sieben Männer der Evelyn Hugo Monique und Evelyn könnten unterschiedlicher nicht sein: Monique ist eine wenig erfolgreiche Journalistin, frisch getrennt und orientierungslos in Privat- und Berufsleben. Evelyn ist eine weltberühmte Hollywood-Schauspielerin, die auf eine Jahrzehntelange erfolgreiche Karriere und sieben Ehen zurückblickt. Eine interessante Konstellation: Evelyn wählt die ihr scheinbar unbekannte Monique dazu aus, ihre Biografie zu schreiben und verbringt mit ihr viel Zeit, um über ihr Leben zu sprechen. |
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Bewertung vom 13.04.2022 | ||
New York und der Rest der Welt Fran Lebowitz schreibt in ihren kurzen Geschichten über viel Alltägliches und Banales, das erst durch ihren spritzigen und unverkennbaren Stil zu etwas Besonderem wird. Durch ihre persönliche Brille betrachtet und seziert sie ihre Begegnungen, Arbeitserlebnisse, Reisen und Alltagsbeobachtungen, wobei ihre Persönlichkeit aus jedem Wort strahlt. Ich kann mir ohne Probleme vorstellen, dass die Texte viel Aufmerksamkeit erregt haben und fast schon revolutionär waren, als sie in den USA in den 1970ern und 1980er erschienen sind. Auch wenn die Texte jetzt erstmals auf Deutsch erschienen sind, habe ich das Gefühl, dass die Autorin in den letzten Jahrzehnten so viele andere Künstler:innen inspiriert hat, dass der Zauber des Neuen hier nicht mehr so ganz zieht. Das ändert natürlich nichts daran, dass sie wahnsinnig gut beobachtet und beeindruckend stilsicher schreibt. |
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Bewertung vom 27.03.2022 | ||
Der Roman nimmt die Leser:innen mit in den (Alp-)Traum Social-Media-Ruhm: Er erzählt die Geschichte von Melanie und ihrer Bilderbuchfamilie aus Ehepaar und zwei Kindern, die ihr scheinbar perfektes Leben auf YouTube und Instagram ausleben. Mutter Melanie ist der Motor hinter der erfolgreichen Online-Präsenz, dabei ist sie regelrecht verblendet: Sie erkennt nicht, wie unglücklich ihre kleine Tochter ist und wie sie ihr Leben zerstört. Sie ist überzeugt, dass Kimmy - genau wie ihre Mutter - die Aufmerksameit liebt und süchtig nach der Liebe fremder Menschen ist. In diesem Glauben handelt Melanie auch: Sie lässt Merchandise mit den Namen ihrer Kinder entwickeln, organisiert ihnen Autogrammstunden und hält beinahe jede Minute filmisch fest, egal wie banal sie ist. |
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Bewertung vom 14.03.2022 | ||
Wir lernen die Protagonistin Fred, eigentlich Friederike Andermann, in Uruguay kennen. Sie sitzt auf einem scheinbar langweiligen Posten als Botschafterin, der sich plötzlich in einen diplomatischen Alptraum verwandelt. Dieses kurze Vorspiel in Südamerika dient vor allem dazu, die Charaktere zu etablieren und ein erstes Gefühl für die Diplomatin zu bekommen. Sie ist eine starke Frau in einem von Männern dominierten Bereich. Ihre einst großen Träume haben sich mit den Jahren in Ernüchterung aufgelöst und die Autorin Lucy Fricke bringt die Gedanken und Erlebnisse der Ich-Erzählerin mit feiner Ironie und einer Portion Zynismus zu Papier. Fred ist eine vielseitige Protagonistin und es macht Spaß, ihren anstrengenden Arbeitsalltag beim Lesen zu begleiten. |
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Bewertung vom 06.02.2022 | ||
Kern dieses Buchs ist das Redemanuskript eines Vortrags, den Michaela Coel auf einer wichtigen Veranstaltung der britischen TV-Branche gehalten hat. Darin hinterfragt sie ihren Weg von einer Kindheit in Armut über ihr Schauspielstudium bis hin zu ihrem ersten großen Erfolg: "Chewing Gum", eine TV-Serie, die sie als Autorin und Schauspielerin entwickelte. Ihre einzelnen Erlebnisse und Schritte setzt sie in einen größeren Kontext und spricht so u.a. über Erfolg und strukturellen Rassismus. In klarer, präziser Sprache schreibt sie anschaulich über das Leben als Misfit - also als Außenseiterin oder Person, die nicht dazu gehört und mit entsprechenden Herausforderungen zu kämpfen hat. Bis sie bei ihrer TV-Show plötzlich einen ganz neuen Einfluss hat und merkt, dass sie sich plötzlich für andere stark machen und etwas bewirken kann. Der eindrucksvolle Vortrag ist eingerahmt von kurzen, lebendigen Erzählungen aus der Zeit, in der die Autorin die Rede geschrieben hat, und wie sie nachgewirkt hat. |
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Bewertung vom 02.01.2022 | ||
Mona Ameziane erzählt so anschaulich von Marokko, ihrer Familie und ihren Erlebnissen zwischen ihren beiden Heimatländern, dass man die Szenen bildlich vor Augen hat, den Minztee riecht und die Geräuschkulisse der Medina von Fes im Ohr klingt. Man spürt beim Lesen stark, wie sehr die Autorin Marokko liebt, aber wie zwiegespalten sie mit ihren beiden Heimaten oft in ihrem Leben war. Die Themenbreite ist dabei riesig und reicht von großen Themen wie Religion bis hin zu sehr persönlichen Momenten mit ihren Großeltern. Sympathisch fand ich, dass Mona zugibt, dass es ihr manchmal schwerfällt, Marokko nicht durch die Klischeebrille zu betrachten - ihr ist bewusst, dass das Land viele Probleme hat, aber gleichzeitig ist es für sie ein wichtiges Stück Heimat, dem sie warme Gefühle entgegenbringt. Ein Hin-und-Hergerissensein, das sie anschaulich beschreibt. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 21.11.2021 | ||
Knallhart und ungeschönt erzählt Jasmina Kuhnke die Geschichte einer Schwarzen, namenlosen Frau, die in Deutschland mit Rassismus und Sexismus aufwächst und die ständige Herabwürdigung und Diskriminierung irgendwann so verinnerlicht, dass sie ohne jegliches Selbstwertgefühl in eine scheinbar ausweglosen Situation gelangt: Mit zwei Kindern und ohne abgeschlossene Berufsausbildung lebt sie mit ihrem gewalttätigen Partner zusammen. Mit viel Kraft kämpft sie sich selbst aus dieser Lage. |
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Bewertung vom 17.09.2021 | ||
Schon jetzt DAS Buch 2021 für mich! Ein Buch, das nicht aktueller hätte sein können: Im Jahr 2023 stehen nach einer gescheiterten Regierung Neuwahlen in Deutschland an. Die eher linke Journalistin Hanna lässt sich von ihrem charismatischen Schwager Felix dazu überreden, weit hinten auf der Landesliste seiner neurechten Partei zu kandidieren und ihn zu beraten. Die Partei fährt bei der Wahl einen riesigen Sieg ein und Hanna sitzt plötzlich unerwartet im Bundestag. Nur langsam erkennt sie, worauf sie sich eingelassen hat. |
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