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Benutzername: 
buecherwurm_01
Wohnort: 
Heinsberg

Bewertungen

Insgesamt 230 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2024
Wallis Simpson
Lindinger, Michaela

Wallis Simpson


sehr gut

Schwer greifbare Person

Sie gehört zu den umstrittensten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts

Ich hatte mich bisher nicht intensiv mit der Person Wallis Simpson befasst und so nur ein allgemeines Bild von ihr. Diese Biographie hat mir eine ganz andere Frau vorgeführt, mit allen Höhen und Tiefen des Lebens sowie unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Facetten. Sie ist eine umstrittene Person und Persönlichkeit, vordergründig bekannt für ihre Skandal umwitterte Beziehung zum damaligen Prinz von Wales und späteren König Edward VIII. ihre verschiedenen Seiten werden detailliert herausgearbeitet, sie ist mir nicht unbedingt sympathisch. Ich denke, dass diese Frau nicht final greifbar ist und somit auch eine Biographie um Spekulationen und Vermutungen nicht herum kommt. Die Autorin hat intensiv recherchiert. Ihre angebliche Intersexualität wird häufig thematisiert, wobei es natürlich eine Spekulation bleibt. Dafür ist mir dieses Detail zu präsent. Letztendlich sorgt diese Biographie für die Entzauberung einer bekannten Persönlichkeit, die für die Abdankung von Edward VIII. verantwortlich gemacht wird. Wer sich für Wallis Simpson als eigenständige Persönlichkeit interessiert, erfährt hier viele Details ihres langen Lebens. Das Buch ist großzügig bebildert, wodurch die Authentizität bestens hervorgehoben wird. Das Cover ist gut gewählt, es ist farblich auffällig und vereint das Wichtigste vom Inhalt.

Bewertung vom 04.10.2024
Am Ende des Lichts
Hartung, Alexander

Am Ende des Lichts


sehr gut

Entführung mit Folgen

Die Ermittler stehen unter Zeitdruck und müssen schnell reagieren.

Eine Entführung mit Veröffentlichung in den sozialen Medien und einer Forderung nach der Ermordung einer bestimmten Person erregt nicht nur die Aufmerksamkeit der Behörden. Die Ermittler müssen schnell handeln, um schlimmeres zu verhindern. Das gelingt nicht und das nächste Opfer wird präsentiert bei gleichbleibender Forderung. Die Hinweise sind vielfältig, aber möglicherweise auch irreführend. Es scheint alles bis ins kleinste Detail durchgeplant. Immer weiter unter Druck geratend, werden alle Spuren verfolgt.

Es ist schon der 11. Band einer Reihe und ich kenne die Vorgänger nicht. An manchen Stellen habe ich mir etwas mehr Hintergrundwissen zu den ermittelnden Personen, ihren Background und ihre Zusammenhänge gewünscht. Dazu werde ich wohl die anderen Bände lesen müssen, was ich mir auf jeden Fall vorgenommen habe. Der Fall ist für mich kein typischer Thriller, sondern eher ein fundierter Krimi. Er ist gut konstruiert, wartet mit unerwarteten Wendungen und einem Ende auf, das ich so nicht vorsehen konnte. Gerne empfehle ich die Lektüre dieses Buches.

Bewertung vom 01.10.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


sehr gut

Ein toter Bürgermeister

Der Mordclub sucht nach dem Mörder des Bürgermeisters

Es ist wieder soweit, Mrs Pott und ihre Freundinnen machen sich auf die Suche nach dem Mörder des allseits beliebten örtlichen Bürgermeisters. Und dieses Mal war eine von ihnen sogar vor Ort, als es passierte. Sie werden offiziell als Unterstützer angestellt, was so einige Wege leichter macht. Es gibt reichlich Verdächtige und peu à peu werden Verdachtsmomente bestätigt oder widerlegt. Es gibt Nebenschauplätze, die mir teilweise etwas zu viel Länge in die Geschichte reingebracht waren . Der Fall ist gemächlich konstruiert mit vielen Wendungen und einem unerwarteten Finale.

Der Autor punktet wieder mit seinem angenehm zu lesenden Schreibstil und dem typisch britischen Humor. Der Fall gerät an manchen Stellen zur Nebensache und er stellt die Mitglieder des Clubs in den Vordergrund. Fand ich gewöhnungsbedürftig und auch in die Länge gezogen. Die ersten Bände zu kennen ist nicht von Nachteil, wenn auch nicht zwingend erforderlich. Wer cosy crime mag ist hier gut aufgehoben. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung für diesen Band einer Reihe rund um drei ermittelnde Damen aus.

Bewertung vom 26.09.2024
Elisabeth I. von England
Rebers, Fabrice

Elisabeth I. von England


ausgezeichnet

Ein anderer Blick auf die Geschichte

Wir tauchen in die Gedanken von Elisabeth I. von England ein

Sie ist Bestandteil eines jeden Geschichtsunterrichts und die grundlegenden Details ihrer Regentschaft sind hinlänglich bekannt. Auf dieser Basis lässt der Autor die Königin und ihren möglichen Gedanken freien Lauf. Begonnen mit dem Tod ihrer Mutter und der dann folgenden freudlosen Kindheit bis hin zu ihrer Regentschaft werden viele Aspekte aus ihrer Sicht dargestellt.

Mit diesem Buch gibt der Autor seine Interpretation eines Teils der englischen Geschichte wieder. Er schafft es, mit lehrreichen Details einen unterhaltsamen Beitrag zu historischer Literatur zu leisten. Der Blickwinkel hat mir gut gefallen, der Autor hat einen einfühlsamen Einblick in das mögliche Seelenleben der letzten Tudor-Königin geben können.

Bewertung vom 15.09.2024
Das Glück der Geschichtensammlerin
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


sehr gut

Interessante Geschichten

Janice arbeitet als Putzfrau und das macht sie sehr gerne. Sie liebt Geschichten, die sie auch sammelt. Wir lernen sie und die Haushalte, in denen sie tätig ist sowie deren Bewohnern kennen. Diese sind eine wahre Fundgrube für Geschichten. Hinzu kommt ihr eigenes Leben mit einigen Wendungen. Sie ist eine wirklich gute Zuhörerin, ihre Ratschläge sind wohlüberlegt. Ihre neue, über 90jährige Kundin steht neben der Protagonistin im Mittelpunkt und bringt sich ebenfalls ein.

Der Autorin ist eine einfühlsame Erzählung gelungen, die es nicht an Humor fehlen lässt und mit Überraschungen aufwartet. Allerdings habe ich ein paar Geschichten auch als ins die Länge gezogen empfunden. Die Stimme der Sprecherin hat mir gut gefallen. Sie passt bestens zur Protagonistin und gibt die Geschichten authentisch wieder. Für mich musste ich feststellen, dass Hörbücher nicht meins sind, was mit dem Buchinhalt selber gar nichts zu hat. Es hat einfach viel länger gebraucht, um das Hörbuch zu beenden. Gerne empfehle ich es weiter.

Bewertung vom 05.09.2024
Die erste Fahrt des Orient-Express
Janz, David

Die erste Fahrt des Orient-Express


sehr gut

Abenteuerliche Zugfahrt

Mit dem Orient-Express und seinen Passagieren auf Fahrt nach Konstantinopel.

Von Paris nach Konstantinopel führt die erste Fahrt des Orient-Express. Sein Erbauer und zwölf Passagiere unterschiedlicher, gar verfeindeter Nationen genießen den Komfort an Bord des exklusiven Zuges. Frauen sind nicht erwünscht bei diesem Abenteuer, aber sie lassen sich nicht einfach so ausbooten. Diese Reise durch mehrere Länder soll sechs Tage dauern und ist von unvorhersehbaren und turbulenten Ereignissen geprägt, die den Leiter dieser Zugfahrt vor nervenraubende Probleme stellen.

Mit seinem lebendigen Erzählstil schafft der Autor genau die richtige Atmosphäre für eine interessante Zugfahrt. Er baut einen logischen Spannungsbogen auf, wenn er den Erbauer des Zuges die Geschichte erzählen lässt. Fiktion und Realität sind sehr gut miteinander verbunden Für mich ist alles schlüssig und es hätte genauso sein können. Lediglich der Nebenstrang bezüglich der Frauenrechte war nicht notwendig. Es hätte mir nichts gefehlt, wenn er nicht dabei gewesen wäre. Gerne empfehle ich das Buch Lesern historischer, aber auch abenteuerlicher Romane.

Bewertung vom 29.08.2024
Tochter des Regenwaldes
Nenquimo, Nemonte;Anderson, Mitch

Tochter des Regenwaldes


ausgezeichnet

Eine indigene Lebensgeschichte

Nemontes Kampf gegen die Zerstörung ihrer Heimat

Nemonte wächst im Regenwald Ecuadors im Schoße ihrer großen Familie auf. Veränderungen zeichnen sich ab, als die Missionare in die Region kommen und ein anderes Leben predigen. Davon beeindruckt, wendet sie sich von ihrer Familie ab und geht in die sogenannte Zivilisation. Sie lernt Mitglieder anderer indigener Stämme und deren Probleme mit den Ölkonzernen kennen. Als ihr Volk davon bedroht wird, startet sie einen Kampf gegen das Verramschen ihrer Heimat durch die Regierung, gegen die Ölbohrungen und ihre Konsequenzen. Sie überdenkt auch ihr Leben und ihre Beziehung zur Familie.

Das Buch hat mich tief beeindruckt, nachdenklich gestimmt sowie in eine mir unbekannte Welt und Kultur eintauchen lassen. Beschaulich, aber ehrlich erzählt, hat diese Reise mit Nemonte und ihren Erlebnissen meine Sicht auf einige Dinge der Welt verändert, ich konnte davon lernen. Es lohnt sich immer, genauer hinzuschauen und zu reagieren. Das Cover ist auffällig und erregt die Aufmerksamkeit, die das Buch verdient. Nachdem ich es gelesen habe, ist der Buchtitel nochmal eindrucksvoller, denn er trifft exakt zu. Gerne empfehle ich dieses Buch mit seiner beeindruckenden Erzählweise an der Realität interessierten Lesern.

Bewertung vom 24.08.2024
Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen
Jaskulla, Gabriela

Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen


sehr gut

Malerei in der Barockzeit

Exzentrische Malerin in einer Männerwelt zur Zeit der Medici

Sie ist eine der wenigen Künstlerinnen im 17. Jahrhundert, die auch in der Männerwelt Anerkennung fand. Ihr Weg war ein schwieriger, bereits in jungen Jahren musste sie vieles ertragen. Geboren in Rom führte ihr Weg sie über Florenz und Venedig schließlich nach Neapel. Ihr Vater war ein bekannter römischer Maler, der sie unterrichtete, nachdem er ihr Talent erkannt hatte. Kurz nach ihrer Hochzeit zerstritten die beiden sich und Artemisia zog mit ihrem Mann nach Florenz, wo sie nach vielen Unwegbarkeiten in die Accademia delle Arti del Disegno aufgenommen wurde. Viele ihrer Bilder sind noch heute bekannt und befinden sich in namhaften Museen.

Der Roman über ihren Lebensweg zeigt eine enorme Dichte an Details, was auf intensive Recherche schließen lässt. Der Aufbau des Buches war eine Herausforderung für mich. Der Wechsel von der Vergangenheit in die heutige Zeit, in der ein Film über sie entsteht, haben mich unvorbereitet getroffen und den Lesefluss gestört. Auch stilistische Änderungen der Erzählform in der Vergangenheit, haben mir Probleme bereitet. Punkten kann das Buch mit den detaillierten und ausdrucksstarken Beschreibungen der Bilder, ihrer Entstehung, den Techniken und dem Endergebnis. Ein Blick in die Psyche der Malerin ist dem Autor gelungen, ich konnte mich gut hineinfinden und fand eine authentische Darstellung vor. Wer sich für Kunst und die Künstler der Barockzeit interessiert, ist bei diesem Buch genau richtig.

Bewertung vom 18.08.2024
Die Löwin von Jerusalem
Laurin, Ruben

Die Löwin von Jerusalem


sehr gut

Eine starke Frau in einer Männerwelt

Biblische Geschichte, erzählt aus Sicht einer Frau

Bathseba ist eine Frau mit großem Selbstbewusstsein und einer starken Persönlichkeit. Ihr Weg dorthin war steinig. Wir begleiten Sie beim Aufwachsen, folgen ihren Spuren durch die Gegend rund um Jerusalem und Bethlehem 1000 Jahre vor Christus. Die biblische Geschichte von David und Goliath, dem späteren König David, wird von seiner Gefährtin Bathseba erzählt, der Mutter des späteren König Salomo. Aus der Perspektive von Bathseba wird uns auf zwei Zeitebenen in dieser fiktionalen Erzählung die biblische Geschichte näher gebracht.

Diese Zeitsprünge sind oft nicht so einfach zu erkennen, das verlangsamt das Lesen an einigen Stellen. Hilfreich sind Glossar, Karte, Personenverzeichnis und Zeittafel. Den Untertitel „Bathseba - die Freiheit war ihr Traum, König David ihr Schicksal“ finde ich sehr gelungen, er trifft die Situation der Protagonistin sehr gut. Das Nachwort ist sehr wichtig, da es Einblick in die künstlerische Freiheit des Autors mit den entsprechenden Erklärungen gibt. Diese Neuinterpretation der biblischen Geschichte von David und Goliath aus Sicht einer Frau macht für mich den Reiz dieses Buches aus, sie ist interessant und empfehlenswert für Leser historischer Romane.

Bewertung vom 08.08.2024
Commissaire Cluzet und der Mann aus Stein (eBook, ePUB)
Dupont, Alexandre

Commissaire Cluzet und der Mann aus Stein (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Urlaub in der Normandie


Der pensionierte Pariser Kommissar Cluzet ist verwitwet, verbringt seinen Urlaub in seinem Heimatort und bezieht das Gartenhaus seiner Wahlenkelin. Diese erfährt am Tag seiner Ankunft, dass sie Opfer eines Bankbetrugs wurde. Sofort erwacht der Kommissar in ihm und er unterstützt die örtliche Polizei. Der wahrscheinliche Täter wird kurz darauf tot aufgefunden. Hängen die beiden Fälle zusammen? Auf jeden Fall führen sie uns in die Vergangenheit des Ortes rund um einen historischen Ritter.

Der Ex-Kommissar ist mir sehr sympathisch. Er ist eine angenehme Person, will nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen, sondern agiert aus dem Hintergrund. Das gefällt mir gut. Auch seine Freunde aus dem kleinen Ort in der Normandie kommen sympathisch daher. Die Konstellation bietet ein tolles Potential für weitere Bände. Der Autor überzeugt durch starke Beschreibungen. Mit einer leisen Spannung entwickelt sich Fall peu à peu und wartet mit einem unerwarteten Ende auf. Ich bin gespannt, wie es weitergeht in der Idylle der Normandie. Gerne empfehle ich diesen Start in eine Krimireihe weiter.