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Engel
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 27.01.2022
Misfits
Coel, Michaela

Misfits


gut

Das Buch „Misfits – ein Manifest“ von Michaela Coel, gefeierte und preisgekrönte Drehbuchautorin, Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin, beinhaltet die aus dem Englischen übersetzte Rede der Autorin, die sie 2018 als Gastrednerin im Rahmen des Edinburgh International Television Festivals gehalten hat. Umrahmt wird der Redetext von einer Art literarischem Vor- und Nachwort, in dem Michaela Coel selbst etwas zum Schreibprozess im Vorfeld äußert sowie auch die Nachwirkung ihrer Rede thematisiert.

In dieser nun drei Jahre alten Rede verarbeitete Coel ihre oft schmerzhaften, schambelasteten Erfahrungen als schwarze Außenseiterin – von ihrer Kindheit und Jugend in einem Sozialbau in der Nähe der Royal Bank of Scotland bis hin zu ihren Erfolgen in der TV-Industrie. Beeinflusst von einem vielsagenden Traum während der Niederschrift ihrer Rede, widersteht sie der Versuchung, die Dinge allzu versöhnlich darzustellen. Sie möchte die TV-Industrie aufrütteln, damit sie ihr „Haus“, ihr starres System aus Normen, Standards und Dingen, die „eben einfach so sind“, in Ordnung bringt. Sie möchte durch ihr Beispiel andere Misfits ermutigen, Nein zu Dingen zu sagen, die in der Branche offenkundig schieflaufen. Coels Definition der Misfits gefällt mir gut, weil sie über BIPoCs und Transgender hinausgeht und alle einschließt, die wegen Andersartigkeit, welcher Art auch immer, schlimme Erfahrungen machen.

Fazit: Eine inspirierende Rede einer meinungsstarken, streitbaren und intelligenten Frau, die mutig Missstände der Medienbranche anprangert und dabei sehr persönliche Einblicke gewährt.

Bewertung vom 24.10.2021
Mädchenmeuterei
Fuchs, Kirsten

Mädchenmeuterei


sehr gut

Klappentext:
Charlotte Nowak will die Sache am liebsten abbrechen: diese Fahrt auf einem Containerschiff nach Marokko. Niemand soll wissen, wo sie und ihre Freundinnen sich aufhalten. Die vier sind so verschieden, wie man mit sechzehn nur sein kann, sodass es auch mal kracht; und dann haben sie noch Antonia als blinden Passagier an Bord geschmuggelt. Aber Bea, die sie finden müssen, steckt in Schwierigkeiten und braucht Hilfe. Als das Schiff ablegt, wird Charlotte klar: Sie kann nicht mehr zurück und ist nun Teil dieses Schiffes, auf dem einiges nicht stimmt. Der unsympathische Kapitän und der wenig zimperliche Erste Offizier sind viel härter, als es im ohnehin robusten Seemannsleben üblich ist; beim Landgang in Le Havre wird Charlotte in seltsame Transaktionen verwickelt, und dann kommt eine Kiste auf das Schiff, für die die Freundinnen unerwartet Verantwortung übernehmen müssen. Vielleicht geht es hier um illegalen Handel und moderne Sklaverei, vielleicht auch um alte Mythen des Meeres. Auf jeden Fall müssen die fünf sich dem stellen
Fazit:
Mädchenmeuterei schafft es sehr gut, eine spannende Geschichte über Zusammenhalt und Freundschaft zu erzählen.
Um das Buch wirklich genießen zu können, sollte man jedoch kein Problem mit ausgeschriebener Jugendsprache und teils unrealistischen, so wie naiven Handlungen haben. Wer darüber hinwegsehen kann, wird mit tollen Charakteren und einem ungewöhnlichen Abenteuer belohnt.
Verwirrt war ich nur kurz, das es sich hier scheinbar um einen zweiten Teil einer Buchreihe handelt, jedoch ist dieser Band verständlich ohne den vorherigen gelesen zu haben

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