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Wedma

Bewertungen

Insgesamt 549 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2024
Das Bierkochbuch
Dicker, Barbara;Kurz, Hans

Das Bierkochbuch


ausgezeichnet

Das Buch hat mir echt Spaß gemacht. Habe für mich viel Neues entdeckt, was die Rezepte angeht, aber auch die Art, wie man sie zubereitet: An sich recht unkompliziert. Und effizient. Wenig tun und dabei viel bekommen.
Dieser Einfallsreichtum hat mich fasziniert! Auch in Sachen Wortschöpfung. Da musste ich oft schmunzeln. Und gelacht habe ich! Die humorvolle Seite tut dem Kochbuch sehr gut. Es ist viel mehr als nur eine Ansammlung von Rezepten. Gute Laune war mir sicher, jedes Mal, wenn ich das Buch in die Hände genommen habe.
Viele Rezepte habe ich zum Ausprobieren vorgemerkt, auch aus der Abteilung „Nachspeisen & Süßes“. Aber auch weiter oben, bei den Hauptspeisen, konnte ich viel Spannendes finden. Dass sogar die Käsespätzle, Kartoffelpüree, sommerlicher Eintopf uvm. mit Bier gehen! Zucchini-Bier-Frittata, Mediterranes Kartoffelgratin, Anjas Zucchini klingen auch vielversprechend. Werde ich nachkochen.
Viele Rezepte sind mit Fleisch. Und oft werden sie mit Bezug aufs Grillen dargestellt. Passt zum Sommer. Wer gerne grillt, wird hier bestens bedient.
Es gibt auch reine Informationsblöcke, die viel Wissenswertes zum Thema Bier offenbaren: Dass das Bier auch viel Gutes der Gesundheit tut, s. Seite 62, wenn maßvoll genossen. Diese positive Wirkung hat auch alkoholfreies Bier. Eine kleine Bierkunde ist auch dabei, die Biersorten wurden kurz und verständlich beschrieben.
Fazit: Wer gerne grillt und das Bier mag, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Aber auch wer gerne kocht und etwas Neues ausprobieren möchte, kann hier gut zugreifen. Horizonerweiternd wird es allemal. Gute Laune gibt es als Zugabe dazu.

Bewertung vom 19.06.2024
Bretonische Sehnsucht / Kommissar Dupin Bd.13 (2 MP3-CDs)
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Sehnsucht / Kommissar Dupin Bd.13 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Jede Folge ist für mich wie ein kleiner Urlaub, diesmal darf man auf Ouessant verweilen und Dupin& Co. Bei den Ermittlungen über die Schulter schauen.
Einige neue interessante Figuren, vor allem Frauen, sind dabei, sehr erfreulich.
Die alte Druidin am Anfang erschien recht viel versprechend. Ihre klare Ansage bezüglich des Umgangs mit der Natur macht Eindruck, kann ich nur begrüßen. Aber all die (Fabel-)Wesen der anderen Welt, die für die resolute Dame genauso gegenwärtig sind wie die nahende Umweltkatastrophe, bringen zwar gewissen Unterhaltungswert mit, relativieren jedoch ihre Botschaft für den Erhalt der Natur in meinen Augen stark. Die alte Druidin wirkte auf mich unterm Strich doch etwas verwirrt.
Die Handlung plätscherte etwas zu gemütlich vor sich her. Urlaub samt Entspannung pur, Ermittlungen so nebenbei, könnte man schon fast sagen.
Die beiden starken Frauen an Dupins Seite, Claire und Nolwenn, sind diesmal nur am äußersten Rande dabei. Geht in Ordnung. Es gibt hier andere starke Frauen, was insgesamt guttut.
Am Ende wurde alles restlos aufgeklärt, und das Team konnte wieder gemeinsam im Stammlokal daheim fabelhaft gut essen.
Atmosphärisch und urig ist die Folge allemal geworden. Aber etwas dünn am Geschehen und wenig komplex insgesamt.

Das Hörbuch hat einen besseren Eindruck als der gedruckte Text, dank der tollen Leistung von Christian Berkel, hinterlassen. Jede Figur hat ihre eigene Art zu sprechen, ihre eigene Stimme usw.
Ein wenig vermisse ich doch noch Gerd Wammeling, der großartig die früheren Folgen interpretiert hatte.

Fürs Hörbuch kann ich vier Sterne vergeben, entführt es doch uns in sagenhafte, unbekannte Gefilde voller Mythen und Legenden, die so zum Greifen nah erscheinen, wie nur auf den Inseln wie Ouessant möglich sind.

Bewertung vom 18.06.2024
Das große Buch vom Sauerteig
Leo, Maurizio

Das große Buch vom Sauerteig


ausgezeichnet

Auf der Suche nach neuen Inspirationen, Rezepten, Verfahrensweisen rund um den Sauerteig bin ich auf dieses Buch gestoßen. Und gleich vom Anfang an konnte ich mich dafür begeistern.
Die üppige Ausstattung springt gleich nach dem Auspacken ins Auge: Festeinband, die Seiten sind aus dickem Papier, das noch einige Backorgien aushält. Das Buch ist recht schwer, und aufgeschlagen braucht es Platz. Eignet sich aber auch perfekt als Geschenk, für Backbegeisterte und diejenigen, die es werden wollen.
Die Rezepte wurden sehr übersichtlich präsentiert, mit Hilfe von Tabellen, Hervorhebungen der einzelnen Schritte durch Fettschrift. Die wichtigen Momente, auf die man Acht geben sollte, sind z.B. durch Farbstreifen, hervorgehoben. Jedes Rezept hat gleich vorne einen Steckbrief, die Übersicht sämtlicher Zutaten plus den „Fahrplan“ mit Zeitangaben einzelner Schritte. Die Gesamtdauer steht unter dem Zeitplan.
Und last but not least sind es die großartigen Fotos der Brote, Fladen, Waffeln, Brötchen, Pan Cakes, Kuchen uvm., die man mit Hilfe dieses Buches selbst Backen kann. Sie verleiten dazu, ab in die Küche und sofort loszulegen. Da kribbelte mir es gleich in den Fingern. In der Abteilung für Kleingebäck bin ich gleich fündig geworden. Die Sonntags-Pancakes konnten ohne weiteres angerührt und ausgebacken werden. Da gibt es zwei Varianten, entweder gleich anrühren und backen oder über Nach stehenlassen, morgens noch etwas dazu geben und dann backen. So habe ich heute Morgen die Waffeln nach der Übernacht-Gare gebacken. Wunderbar. Der Teig war super aufgegangen. Die feine, wohl entwickelte Porung war auch da. Geschmacklich erinnerten sie ein wenig an Brot. Die Waffeln aus Rührteig mit viel Butter und Eiern schmecken anders. Aber diese, etwas schlankere Variante, behalte ich mal fürs später im Hinterkopf.
Die Auswahl an Rezepten ist wohl durchdacht. Es gibt diejenigen, besonders bei den Broten und Brötchen, für die man etwas mehr Zeit einplanen muss, z.B. bei Ciabatta 37 Stunden 10 Minuten, oder eben die, die man schnell oder langsam zubereiten kann. Die Langsameren schmecken besser, machen auch mehr Spaß insgesamt. Der Aufwand lohnt sich wirklich.
Die Rezepte sind in: Brote „ohne Form gebacken“, so steht es im Buch; „Kastenbrote“; „Pizzas & Fladenbrote“; „Brötchen, Bagels & Gebäck“ und „Süßes“ unterteilt.
Den Rezepten steht ein umfangreicher „Theorie“-Teil vor, mit den Beschreibungen der wichtigsten Hilfsmittel, wie man den Sauerteig ansetzt, die grundlegenden Techniken wie Vermischen, Stockgare, Einschneiden, Backen ect. „Sauerteig Fakten“ Einmaleins sind in einem extra Kapitel zusammengefasst. Somit ist es für Einsteiger ein sehr gut geeignetes Buch: hier wird alles eingehend erklärt, mit Hilfe von vielen Fotos, Schritt für Schritt, es gibt auch Videos auf der Webseite des Autors, die man über den QR-Code, der oft bei den Fotos zu finden ist, prima erreicht. Habe einige Videos angesehen. Sie helfen wirklich gut weiter. Manchmal erklärt der Autor in Worten, was er mit den Händen macht. Er spricht amerikanisch. Recht langsam und verständlich, ohne Dialektfärbung. Mit dem Schulenglisch sollte es kein Problem sein, dahinterzukommen, was er sagt. Aber wenn auch nicht, da macht er es mit den Händen doch vor. Und das Video schaltet sich automatisch auf die Wiedergabe. Zudem steht es im Buch mit Fotos auf Deutsch beschrieben.
Es gibt Weizenbrote, auch Roggenvollkorn, Dinkelschrot, Fünf Korn Sauerteig, so die Namen der Rezepte mit entsprechendem Inhalt. Und das ist bei weitem nicht alles.
Mit dem Buch bin ich sehr zufrieden. Ich danke allen, die dieses tolle Buch ins Leben gerufen haben. Macht wirklich Spaß. Und bereichert ungemein. In vielerlei Hinsicht.
5 leuchtende Sterne und eine Nachback-Empfehlung!

Bewertung vom 10.06.2024
Falsches Spiel in Valencia
Izquierdo-Hänni, Daniel

Falsches Spiel in Valencia


sehr gut

In der zweiten Folge mit Vicente Alapont rücken die wirtschaftlichen, wie auch politischen, Aspekte der Entwicklung in der Region Valencia in den Vordergrund. Aber des Pudels Kern liegt, wie so oft, doch woanders begraben.

Authentisch ist diese Reihe allemal. Hier steckt echtes Insiderwissen, wenn es um Valencia geht. Der Zustand der Wirtschaft in der Region ist ein fester Bestandteil dieser Krimis. So wird die Aufmerksamkeit der Leser auf deren prekäre Lage gezogen: Die jungen Menschen, wie die Kinder Alaponts, sehen sich gezwungen, ihre Heimat auf der Suche nach dem Auskommen zu verlassen. Die qualifizierten, erfahrenen Menschen, wie Alapont selbst, haben keine sicheren, festen Jobs mit gutem Einkommen. Stattdessen sehen sie sich gezwungen, fragwürdige Aufträge der Vertreter der lokalen Eliten anzunehmen, was große Gefahr bedeutet, aber auch, am Ende, zur Auflösung des Falls führt.
Die Handlung ist logisch aufgebaut, nichts Überflüssiges dabei. Ein Plus. Die Geschichte ist in der Gegenwartsform erzählt, was den Effekt erzeugt, dass sich die Handlung just in dem Moment vor den Augen des Lesers entwickelt. Auch gut gelungen. Der sprachliche Ausdruck ist schlicht, recht aussagestark. Passt.
Etwas ungelenk kam mir Folgendes vor: Manchmal, insbesondere wenn es um die wirtschaftliche Lage ging, entstand der Eindruck, als läse ich eine Art Bericht über die Region in der Zeitung. Etwas trocken und distanziert. Und: der Hauptermittler blieb für mich auch in dieser Folge emotional kaum greifbar. Eigentlich ist er ein netter Kerl, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Er bemüht sich nach Kräften, es richtig zu machen. Sein Gerechtigkeitssinn lässt ihm auch nach seiner Laufbahn bei der Polizei keine Ruhe. In dieser Folge ist er dabei, extra Punkte zu sammeln, in dem er sich anschickt, spanisches Nationalgericht Paella für die ganze Familie nach allen Regeln der Kunst fertigzustellen. Ein paar Geheimtipps zum Gelingen der perfekten Paella sind auch dabei. Es lohnt sich also, bis zum Schluss zu bleiben, Schmunzel. Vllt in der nächsten Folge klappt es mit der Sympathieerzeugung.
Fazit: Ein echter, authentischer Valencia-Krimi, der mich unterm Strich zu folgenden Schlussfolgerungen führt: Wie so oft, ist nicht alles Gold, was glänzt. Und längst ist nicht derjenige der eigentliche Verursacher des Übels, der nach der allgemeinen Meinung diesen Anschein hat. Wenn man den Spieß umdreht, kommt man der Wahrheit deutlich näher.

Bewertung vom 05.06.2024
Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11 (1 MP3-CD)
Föhr, Andreas

Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Kurz gesagt: Eine prima Folge: unterhaltsam, humorig. Großartig gelesen von Michael Schwarzmaier. Mittlerweile 2x sehr gern gehört!
Eine sehr gute, spannende Folge voller Abenteuer für Wallner und noch mehr für Kreuthner und die Freunde aus seiner Stammkneipe.
Wallner ermittelt in einem Fall, dessen Ereignisse bereits ein Jahr zurückliegen.
Es gibt aber neue Figuren und ihre Lebensgeschichten, was der Geschichte insgesamt guttut.
Die Spannung hält sich in der gesamten Länge, weshalb ich den Krimi in einem Rutsch durchgehört habe (die Geschwindigkeit der Wiedergabe ein wenig höhergestellt).
Für Wallner zeichnet sich (endlich) Glück in der Liebe an.
Für Kreuthner aber auch! Sei es den beiden gegönnt.
Der Manfred, hochbetagt, 93, ist auch dabei und sorgt wie gewohnt für Aufregung bei seinem Enkel und lustige Momente für die Zuhörer.
Fazit: Alles in einem eine prima Folge, ein schönes Wiedersehen mit lieb gewonnenen Figuren. Und dieser Humor, der hie und dort aufblitzt! Herrlich!
Michael Schwarzmaier hat großartig wie immer gelesen. Alle Figuren hatten ihre eigenen Stimmen und waren gleich wiedererkennbar, auch ihre emotionalen Zustände, mit all den Höhen und Tiefen. Seine Darbietung gab so viel Atmosphäre, brachte das Geschehen näher, so, dass man leicht den Eindruck hatte, selbst dabei zu sein und all dies mitzuerleben.
Tolle Unterhaltung!
5 hell leuchtende Sterne und eine unbedingte Hörempfehlung! Selbst kann man einfach nicht so großartig lesen.

Bewertung vom 17.05.2024
Deutschland küsst Frankreich (eBook, ePUB)
Linster, Léa

Deutschland küsst Frankreich (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Für dieses Buch konnte ich mich gleich vom Anfang an begeistern. Es gibt von allem etwas und für jeden Geschmack etwas Passendes dabei. Zudem: was für ein schöner Titel! Und diese Idee ist auch weiter im Buch gepflegt: Bei vielen Rezepten gibt es zum Schluss einen extra Tipp oder einen Hinweis „Avec Amour“, wie man es noch anders machen kann oder wie das Gericht traditionell serviert wird, welcher Wein dazu passt usw.
Die Auswahl an Rezepten ist wohl durchdacht: „Frühstück, Vorspeisen & Fingerfood, Suppen, Fisch & Meeresfrüchte, Fleisch& Geflügel, Gemüse& Vegetarisches, Desserts, Kuchen und Gebäck“. In jeder Abteilung gibt es mal 8, mal 12 und mehr Rezepte, in jeder konnte ich gleich mehrere Rezepte finden, die unbedingt ausprobiert gehören. Bei jedem ist etwas Besonderes, Raffiniertes dabei. Bei Vorspeisen findet man auch paar Getränke: Picon bière, Apéro rosé.
In der Frühstückabteilung sind Rezepte für Croissants, Brioche (als Kastenbrot), Petit’s Pains, Quittengelee und Himbeerkonfitüre, Roggenmischbrot im Kasten, Roggenbrothäppchen mit Lachs, Matjesfilet in Sahnesoße. Letzteres wahrscheinlich, wenn man etwas mehr Cremant oder Champagne oder ähnliches am Vorabend erwischt hat, lach. Aber gut, die Sahnesoße fand ich sehr nachahmenswert. Die „Waldpilzpastetchen“ lachen mich gerade an. Wenn man sie mit Fertigblätterteig machen würde, wäre der Zeitaufwand recht überschaubar. Die Tartelettes mit Kürbiscreme hören sich auch unwiderstehlich an.
Bei den Suppen findet man auch „Grundrezepte Fonds“ wie Kalbsfond, Fischfond, Krabbenfond, Gemüsebrühe usw. Finde ich toll. Kann sein, dass so manch junger Mensch am Anfang seiner Kochkarriere diese Rezepte sehr gut gebrauchen kann. Die Zwiebelsuppe Paul Bocuse, die mit der gerösteten Baguettescheibe und geschmolzenem Bergkäse erscheint mir durchaus machbar, sowie Bouillon von Edelfischen mit Safran, beide schauen auf den begleitenden Fotos sehr verführerisch aus. Das gilt auch für viele anderen hier vorgestellten Gerichte.
Die Rezepte sind sehr gut erklärt: schlicht und ergreifend. Bei jedem Rezept stehen gleich oben die Angaben, wie lange man dafür braucht z.B. beim provenzalischen Zwiebelkuchen: „Zubereitung: ca.50 min, Ruhen: ca. 30 min. Backen: ca. 30 Min.“
Und wenn ich das Buch durchblättere, zieht es mich förmlich in die Küche zu den Töpfen und Pfannen: Da wollen wir doch gleich mal etwas Schönes zaubern!
Paar sehr kurze Geschichten persönlicher Natur begleiten die Rezepte. So erfuhr ich, wie die Autorin zu ihrer großen Auszeichnung „Bocuse d’ Or“ kam. Sehr interessant, auch die Fotos dazu! Lea Linster kannte ich von den Kochsendungen, die ich mal geschaut habe. Sie war mir sehr sympathisch, so eine feine Art! Und nun weiß ich etwas mehr über sie und freue mich darauf. Auch über ihre großartigen Rezepte. Gerade neulich hörte ich in einem Kochkrimi in etwa folgendes: Der Koch kann nur sein Bestes geben, nämlich seine Rezepte.
Ein critical mind kann man vllt sagen: Na, da sind ja überwiegend Klassiker! Rinderrouladen, Boeuf Bourguignon, Coq au vin mit Rotwein usw. Ja, das mag schon sein. Aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Nur eine kleine, feine Besonderheit, ein spezieller Dreh bei der Zubereitung kann vieles ändern. Und schon haben wir ein großartiges Gericht auf dem Teller.
Gerade weil jetzt Spargelsaison ist: Ein Rezept von „Hollandaise“ mir Champagne oder Sekt, zu weißem Spargel, findet man in der Gemüseabteilung. Provenzalischer Gemüseeintopf (Ratatouille), Kartoffelgratin, Kartoffelrösti mit Gemüse, mit gebeiztem Lachs, knusprige Bratkartoffeln, Pommes mit Mayo, letzteres selbst gemacht, versteht sich, sind auch dabei.
Die Dessert-und-Kuchen-Abteilung ist ein Paradis für die Naschkatzen. Zitronentörtchen mit Baiserhaube, karamellisierter Apfelkuchen, Käsekuchen, Croissant- und Plunderteigrezepte mit ausführlicher Beschreibung und Fotos. Saint- Honoré-Torte (mit Windbeuteln) – eine schöne Idee zum Geburtstag oder einem anderen Fest, das gilt auch für Vacherin mit Erdbeer- und Vanilleeis, wie man Eis und Baiserboden macht ist ausführlich beschrieben.
Es sind noch mehr Rezepte, die unbedingt ausprobiert gehören. So langsam muss ich zum Schluss kommen.
Das schönste finde ich, dass man beim Blättern dieses Buches einfach Lust aufs Kochen bekommt. Damit ist die Aufgabe erfüllt. Kochen und Backen ist eine erfüllende, kreative Tätigkeit. Und über die Ergebnisse freut man sich selbst und die Familie noch dazu.
Ich freue mich auf weitere Bücher von Lea Linster und vergebe sehr gern 5 leuchtende Sterne.

Bewertung vom 29.04.2024
Wachstumskultur
Murphy, Mary C.

Wachstumskultur


ausgezeichnet

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen, es hat wirklich Spaß gemacht, es zu lesen. Ein schönes, bereicherndes Leseerlebnis mit Mehrwert!
Klappentext fasst den Inhalt wunderbar zusammen.
Sehr gut erzählt: unterhaltsam, zugänglich, mit vielen Beispielen aus dem Geschäftsleben bekannter (hpts. englischer und amerikanischer) Unternehmen. Und die Erkenntnisse, die aus den langjährigen Forschungen der Autorin und ihren Mitarbeitern hervorgehen, helfen wirklich gut weiter, auch im privaten Bereich: Wenn man das im Buch vorgestellte Paradigma kennt, wird es leichter, die herrschenden Verhältnisse in Teams und Organisationen einzuordnen, sie besser zu begreifen.
Beide Kulturen wurden ausführlich und bildhaft beschrieben, sodass man auch als Neuling auf dem Gebiet in die Materie problemlos reinkommt und sich zum Schluss der Ausführungen recht gut zurechtfindet, so weit, dass man diese Erkenntnisse in der Praxis anwenden kann.
Wenn es in den ersten beiden Teilen eher um die Organisationen ging, mit Beispielen aus dem Leben z.B. bei Twitter ( aufgestülpter Umschwung von der dynamischen zur Geniekultur nach der Übernahme von Elon Musk), bei Shell (Wie dort der „Wandel der Mindset-Kultur“ gelang) und vielen anderen, geht es zum Schluss auch um Microkulturen und den privaten Bereich, i.e. wie man persönlich von den Erkenntnissen aus diesem Buch profitieren kann, z.B. wie man sich in Beurteilungs-, Hochleistungssituationen, bei Erfolgen anderer, beim kritischen Feedback – zu jedem dieser Aspekte gibt es ein Kapitel im Teil 3, optimalerweise verhält und für sich Vorteile zieht.
Gedanklich komme ich immer wieder auf das Wesentliche aus diesem Buch zurück. Auch weil das Ganze so eingängig vermittelt wurde. Und es ist spannend zu beobachten, welche Organisation, mit der ich zu tun bekomme, welche Züge von welchem Mindset aufweist, und ob es so gut ist, wie es ist? Oder hätte man da noch Luft nach oben, und wie man das evtl. bewerkstelligen könnte?
Für wen ist das Buch interessant? Für Studenten, für werdende und bereits praktizierende Personalverantwortlichen, für die Mitglieder der Unternehmensleitung, für Chefs aller Art und auch für die Mitarbeiter welcher Organisationen auch immer, denn es ist gut zu begreifen, in welchem Team man tätig ist: in einem mit ausgeprägten statischen Geniekultur oder eher in dem Team mit der dynamischen Wachstumskultur? Gut, um den eigenen Beitrag entsprechend gestalten zu können.
Das Buch hat eine hochwertige Ausstattung: Festeinband, Schutzumschlag, Diagramme, Tabellen, Anmerkungen und weiterführende Literatur, wenn man sich in die Materie vertiefen möchte.
Mir hat „Wachstumskultur“ von Mary C. Murphy Spaß gemacht und viel Interessantes und Nützliches vermittelt. Sympathisch fand ich auch, dass extra gesagt wird, dass bei all den Vorteilen der Wachstumskultur die Geniekultur auch ihre positiven Züge aufweist.
Fazit: Sehr lesenswert. Fürs Geschäft und privat.

Bewertung vom 22.04.2024
Die Ayurveda Kochwerkstatt
Pachauer, Anke;Mehl, Volker

Die Ayurveda Kochwerkstatt


sehr gut

Von diesem Buch habe ich einen insgesamt guten Eindruck gewonnen. Die Dinge, die in der Buchbeschreibung versprochen wurden, fand man auch im Buch. So einiges erschien mir aber auch rein ernährungstechnisch recht fragwürdig.
Im „theoretischen“ Teil wurden die Eckpfeiler der ayurvedischen Weltanschauung kurz, zugänglich, praxisorientiert zusammengefasst, so, dass man anhand von Testfragen und den Hinweisen zur Interpretation eigenen Dosha-Typ ermitteln kann. Dieser ist wichtig bei der Wahl der Gerichte, die dann im Anschluss folgen.
Am Anfang des praktischen Teils gibt es „Gewürzmischungen zum Ausgleich“. Fand ich auch gut. Die Gewürzmischung bei Kapha-Überschuss erinnerte mich an das Brotgewürz, das ich für mein Lieblingsbrot herstelle: alles frisch gemahlen, ab in den Teig. Bei jeder Gewürzmischung steht der Hinweis, dass sie im luftdichten Behälter länger ihre Frische behalten würden. Klar. Aber frisch gemahlen verzehrt würde mehr Sinn ergeben: Die freigesetzten Aromen und die etherischen Öle halten sich nicht lange. Und schon da tauchte die Frage nach der Verträglichkeit dieser Bequemlichkeit-Hinweise mit Ayurveda und dem Sinn dahinter: gesunde Ernährung und gesundes Leben. Ähnlicher Gedanke kam zum Schluss bei den Getränken auf. Z.B. bei der Herstellung von Kräuterlimonade werden unter anderem eine Zitrone, je Bund Minze und Basilikum im Wasser aufgekocht. Vllt schmeckt es, aber so etwas wie Vitamin C und all das, was in den frischen Kräutern gesund ist, ist dann beim Kochen zerfallen und kann sich nicht mehr im vollen Maße auf die Gesundheit auswirken. Warum wurden solche Dinge nicht berücksichtigt, bzw. fielen der Bequemlichkeit/Schnelligkeit zum Opfer? Wenn man „schnell und bequem“ als Priorität setzt, kann gleich entsprechende Einrichtungen aufsuchen. Die haben aber mit Ayurveda nichts zu tun. Bei den Frühstückswaffeln musste ich den Kopf schütteln. Rohe Zucchini, auch Karotte, klein geschnitten, sollen in den Teig hinein. Hört sich vllt gesund an. Rohkost. Die Sache ist, dass Zucchini in 5-6 Minuten, die der Teig im Waffeleisen verbringt, nicht gar werden. Warum überhaupt Zucchini in die Waffeln tun? Es ginge wunderbar, den Teig ohne Gemüse auszubacken und das Gemüse extra dazu zubereiten. Dann hat man den Vorteil, dass das Gemüse auch gar wird. Schmeckt auch besser, wird auch bekömmlicher.
Positiv ist mir Folgendes aufgefallen: Das Kapitel mit Dals, „Gerichte für Mittag und Abend“, das mit „Beilagen und Chutneys“, wie auch das darauffolgende mit Salaten und die Süssspeisen. Viele gute Tipps und Anregungen. Die Dals kannte ich bisher nicht. Höchstinteressant. Ernährungstechnisch auch sinnvoll. So manch inspirierendes Detail bei Beilagen und Salaten nehme ich auch in meiner Küche auf. Die Dattel-Walnuss-Kugeln kommen ohne Zucker aus. Auch ohne Backofen. Können glatt als Kekse durchgehen.
Die Buchgestaltung ist hochwertig. Dickes Seitenpapier, viele Farbfotos: jedes Rezept hat ein schönes, ansprechendes Foto des Endproduktes. Die wichtigen Stellen im Text sind in Farbe, oft in Grün, unterlegt. Die Überschriften sind auch durch Farbe und Schriftgröße hervorgehoben. Einige Tabellen im Theorieteil gibt es auch. Die Gestaltung spricht für Leserfreundlichkeit, da schön übersichtlich und ansprechend dargeboten. Insgesamt macht das Buch einen positiven, einladenden, ja fröhlich stimmenden Eindruck.
Fazit: Ein gutes Buch für Einsteiger. Ein wenig hätte man da an Rezepten noch arbeiten können.