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Kristina_AL

Bewertungen

Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2024
Bonjour Agneta
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta


ausgezeichnet

Mit Ende vierzig fragt sich Agneta, ob es das jetzt eigentlich gewesen sein soll. Ihr Mann ist dem Gesundheitswahn verfallen und nur noch mit seinen Hobbies beschäftigt, ihre Kinder melden sich nur, wenn sie Geld brauchen und in ihrem Job wird sie nicht wirklich wahrgenommen. Eine mysteriöse Zeitungsannonce bewegt Agneta dazu, alles in eine Waagschale zu werfen. Kurzerhand verlässt sie ihre schwedische Heimatstadt, um einen Job in einem kleinen Dorf in der Provence anzunehmen. Das dortige Leben und die Bewohner stellen Agnetas Leben ganz schön auf den Kopf.

Der Roman der schwedischen Autorin Emma Hamberg beginnt sehr amüsant mit einer Hauptprotagonistin, die mir sofort sympathisch war. Agneta mag nach Ansicht ihres Mannes Magnus vielleicht das ein oder andere Kilo zuviel auf den Hüften haben, aber sich seinen Optimierungsbemühungen anzuschließen kommt ihr einfach nicht in den Sinn. Und so isst sie ihren Käse eben heimlich und auch das Gläschen Wein wird nur hervorgeholt, wenn Magnus außer Sichtweite ist.
Das Lebensgefühl in Frankreich ist dann ein ganz anderes und kommt Agneta so viel mehr entgegen als das eher nüchtern durchdachte in ihrer Heimat. Hier trifft sie auf die verschiedensten Charaktere, die von liebenswürdig bis verschroben alles sind, nur nicht langweilig.
Dass Agneta so gut wie kein französisch spricht, was die Kommunikation teilweise fast unmöglich macht, fand ich eher charmant als unrealistisch.
Verschiedene Themen finden Platz in diesem Buch, sodass die Geschichte an manchen Stellen etwas von Agneta abdriftet; sie behält aber immer ihren unterhaltsamen Ton.
Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen, empfand ihn als erfrischend anders.

Bewertung vom 09.06.2024
Die kurze Stunde der Frauen
Gebhardt, Miriam

Die kurze Stunde der Frauen


ausgezeichnet

Miriam Gebhardt beleuchtet in ihrem Buch „Die kurze Stunde der Frauen“ die Rolle der Frau in der Nachkriegszeit und räumt dabei mit einigen Mythen und Klischees auf. Anhand etlicher zeitgeschichtlicher Dokumente, seien es Tagebucheinträge oder Briefe erklärt sie auf eindrucksvolle Weise, wie sich sowohl das Ansehen in der Gesellschaft, aber auch das Selbstverständnis der Frauen in diesen Jahren immer wieder veränderten.
Dass die engagierte, lächelnde Trümmerfrau, die selbstlos ihren Beitrag zum Wiederaufbau leistet, eher als eine politische PR Aktion diente, war mir zum Beispiel völlig neu.
Frauen waren während des Krieges und auch danach oft auf sich allein gestellt, mussten nicht nur sich selbst, sondern auch die Familie ernähren. Zwar wurden sie im Nachhinein für ihr Engagement bewundert, doch schon bald entließ man sie wieder in ihre alte Rolle der Ehefrau und Mutter. Wieso haben sich Frauen diesen Rückschritt in der Emanzipation eigentlich gefallen lassen ? Auch auf diese Frage gibt es in Miriam Gebhardts Buch Antworten.
Die kurze Zeit der „Selbständigkeit“ war ja keineswegs freiwillig und vor dem Hintergrund der unglaublichen körperlichen und psychischen Belastungen, denen Frauen ausgesetzt waren, ist es auch durchaus nachvollziehbar, dass einigen von ihnen das ruhigere Hausfrauendasein der 50 er Jahre willkommen war.

„Die kurze Stunde der Frauen“ ist alles andere als ein nüchtern geschriebenes Sachbuch. Dank der sehr angenehmen Schreibweise, einiger Fotos und der vielen persönlichen Erfahrungen verschiedenster Frauen, die die Autorin zusammengetragen hat, regt es nicht nur zum Nachdenken an, sondern bietet auch sehr unterhaltsame Lesestunden.

Ein unglaublich interessantes Buch, das die Rolle der Frau in den Nachkriegsjahren in ein anderes Licht rückt.
Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 09.06.2024
Vergebens / Ermittlungen im Spreewald Bd.4
Dieckerhoff, Christiane

Vergebens / Ermittlungen im Spreewald Bd.4


sehr gut

Mit „Vergebens“ von Christiane Dieckerhoff durfte ich zum ersten Mal in die Spreewald-Krimireihe eintauchen und Kriminalkommissarin Klaudia Wagner bei ihrem schwersten Fall begleiten.

Der Hund einer älteren Dame auf Pilzsuche findet eine widerwärtig zugerichtete Leiche im Wald. Als sich herausstellt, dass es sich um den Gerichtsvollzieher Willi Rollenhagen handelt, stellt sich die Frage, ob der Täter zu seinem „Kundenkreis“ gehört oder doch im privaten Umfeld zu finden ist. Als Klaudia und ihre Kollegen immer tiefer in diesen Fall hineingezogen werden, geraten sie selbst in Lebensgefahr.



Einem mysteriösen Prolog folgen erste Kapitel, die einen mitten im Spreewald mit seiner sehr besonderen Atmosphäre absetzen. Dieser Aufbau hat mir wirklich gut gefallen. Die Spannung ist von Anfang an da, wird zwischendurch etwas überlagert von persönlichen Details, flammt aber gegen Ende wieder auf und bringt den Krimi zu einem logischen Abschluss.

Wenn man die Reihe noch nicht kennt, erscheinen die vielen Charaktere anfangs etwas verwirrend. Dem arbeitet die Autorin jedoch mit einem Personenregister auf der ersten Seite entgegen, das ich auch fleißig genutzt habe. Und ist man erstmal drin, sind die internen Sympathien und Antipathien auf dem Revier sehr authentisch und eine große Bereicherung für den Roman.

Insgesamt hat mich dieser Kriminalroman sehr gut unterhalten und meinen Wunsch, in den Spreewald zu reisen deutlich verstärkt.

Bewertung vom 02.05.2024
Was geht, Annegret?
Bloom, Franka

Was geht, Annegret?


sehr gut

Annegret ist 69 Jahre alt als ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt wird. Nach dem Tod ihres Mannes soll ihr Haus verkauft und sie selbst am besten in einer Seniorenresidenz unterkommen. So hat es zumindest ihre Tochter Julia geplant. Doch dann zieht Annegret kurzerhand in die WG ihrer Enkelin Isi, die sie nach Berlin eingeladen hat. Dort taucht Annegret, auch Änni genannt, in eine völlig andere Welt ein, wird konfrontiert mit Gendersprache, Veganismus, LGBTQ und Ähnlichem. Zunächst wirkt sie von alldem ziemlich überfordert und muss sich erst einfinden in diese völlig neue Lebenssituation. Doch schon bald merkt Änni - das Leben hat noch soviel mehr zu bieten, als sie bisher ahnte.



Dieser sehr unterhaltsame Roman von Franka Bloom zeigt auf humorvolle Weise, was in jedem Alter wichtig ist: das Gefühl, gebraucht und geschätzt zu werden und eine Aufgabe, bei der man sich lebendig fühlt.

Auch in ihrem „alten Leben“ an der Seite ihres Mannes in einem kleinen ostfriesischen Dorf war Änni zufrieden, doch erst in Berlin zeigt sich, was noch alles in ihr steckt. Sie schließt neue Freundschaften mit den unterschiedlichsten Menschen, geht alten Interessen nach und entdeckt neue.

Viele Charaktere haben mir mit ihrem ganz eigenen Charme sehr gut gefallen, wie der herzliche Gemischtwarenhändler Hämdi oder die Nachbarin Siggi, ein Berliner Original. Einzig die WG und ihre Bewohner hab ich als etwas zu viel des Guten empfunden. Hier wurden wirklich alle Themen hineingepackt, die momentan im Trend liegen, was ich eher anstrengend als sympathisch fand.

Insgesamt habe ich diesen Roman, der zeigt, dass in jedem Alter Platz für Veränderung sein kann, aber sehr gern gelesen und hoffe auf eine Fortsetzung von Ännis Abenteuern in Berlin.

Bewertung vom 02.05.2024
Schatten über Monte Carasso / Moira Rusconi ermittelt Bd.3
Vassena, Mascha

Schatten über Monte Carasso / Moira Rusconi ermittelt Bd.3


sehr gut

Ambrogio genießt das Leben in vollen Zügen. Wein und gutes Essen haben allerdings etwas überhand genommen, sodass ihm nun eine Kur verordnet wurde, die er in einer exklusiven Wellnessklinik im Tessin antreten soll. Zur Unterstützung nimmt er seine Tochter Moira mit, die die kleine Auszeit auch gut gebrauchen kann. Doch hinter den idyllischen Kulissen ist nicht alles so wie es scheint und mit dem plötzlichen Verschwinden einer Patientin treten Dinge ans Licht, die manch einer gern im Verborgenen gelassen hätte.

„Schatten über Monte Carasso“ ist der dritte Tessin Krimi von Mascha Vassena.

Auch wenn man, wie ich, die Hintergründe der Protagonisten nicht durch die ersten beiden Bücher kennt, hat man keinerlei Schwierigkeiten einen Einstieg ins Buch zu finden. Ambrogio und Moira machen es einem leicht, sich von Anfng an gut unterhalten zu fühlen. Überhaupt sind es die Charaktere, die dieses Buch so charmant und abwechslungsreich machen. Ambrogio mit seiner Lebensfreude und Gewitztheit muss man einfach gern haben. Moira hilft in ihrer Funktion als Dolmetscherin wo sie nur kann, um den Fall um die verschwundene Patientin zu lösen. Und das, obwohl sie privat gerade in einer ziemlichen Zwickmühle steckt. Und auch die anderen Patienten und Mitarbeiter der Wellnessklinik bieten genug Stoff für einen unterhaltsamen Kriminalroman. Die sehr angenehme Schreibweise der Autorin, die es mit ihrer tollen Landschaftsbeschreibung geschafft hat, das Tessin auf meiner Urlaubsliste unterzubringen, tut ihr Übriges.

Bewertung vom 26.04.2024
Das Vermächtnis der Agnes Bernauer
Elzner, Silke

Das Vermächtnis der Agnes Bernauer


ausgezeichnet

Mit „Das Vermächtnis der Agnes Bernauer“ lässt Silke Elzner uns jetzt bereits zum vierten Mal in die spannende Epoche des Mittelalters abtauchen. Diesmal begleiten wir Agnes Bernauer ab dem Jahr 1428 auf ihrem Weg von der Baderstochter zur Frau an der Seite Albrecht III von Bayern München. Bei einem Turnier in Agnes Heimatstadt Augsburg begegnen sich die beiden, für Albrecht ist es Liebe auf den ersten Blick. Völlig hingerissen von ihrer Schönheit und ihrem fröhlichen, einnehmenden Wesen, nimmt Albrecht sie mit nach München, wohlwissend dass eine Frau ihres Standes an seiner Seite indiskutabel ist. Sein Vater setzt alles daran, Albrecht endlich standesgemäß zu verheiraten um die Erbfolge baldmöglichst zu sichern. Als er erfährt, dass das Herz seines Sohnes einer Frau gehört, die niemals zur Herzogin ernannt werden könnte, nimmt die Katastrophe ihren Lauf.



Von der ersten Seite an hat mich dieser historische Roman mit sich gerissen in eine Zeit, in der es ganz klare Standesunterschiede gab und wahre Liebe sich diesen unterordnen musste. Gebannt habe ich die Geschichte der wohl außergewöhnlich schönen Agnes Bernauer verfolgt, von der ich bis zu diesem wundervollen Roman bisher nicht viel wusste, außer dass eine Straße in München nach ihr benannt wurde.

Mit ihrer genauen Recherche und ihrem mitreißenden Schreibstil schafft es die Autorin, historisches Wissen mit soviel Leichtigkeit zu vermitteln, dass man sich wünscht, in jede Geschichtsstunde würde nur ein Hauch davon einfließen.

Ihre Begeisterung für diese Epoche ist in jeder Zeile spürbar und springt auch auf den Leser über.

Mir hat dieser historische Roman ausgesprochen gut gefallen, zeigt er doch auf äußerst anschauliche Weise, dass es zu jeder Zeit Menschen gab, die versucht haben, sich über Konventionen hinwegzusetzen. Das Mittelalter ist eine in meinen Augen unterschätzte Epoche und ich freue mich, mit Silke Elzner eine Autorin gefunden zu haben, die diese Zeit zum Leben erweckt.

Bewertung vom 19.04.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


sehr gut

Aus Sicht der Enkelin Juni wird die Geschichte ihres Großvaters Konrad erzählt, wohingegen der erste Roman Teiges sich mit der Vergangenheit der Großmutter beschäftigte.
Die Brüder Konrad und Sverre befinden sich im Jahr 1943 gemeinsam auf einem Handelsschiff im indischen Ozean, als sie von einem japanischen U Boot angegriffen werden. Konrad gerät in Seenot, Sverre in japanische Gefangenschaft. Als Konrad später auf der Insel Java die Krankenschwester Sigrid kennenlernt, verliebt er sich in sie. Doch auch hier tobt der Krieg und beide werden in verschiedenen Gefangenenlagern untergebracht.

Trude Teiges zweiter Roman hat mir deutlich besser gefallen als der erste. Die Erlebnisse von Konrad und Sigrid waren wirklich ergreifend und haben mich nicht mehr losgelassen. Trotzdem konnte mich dieses Buch, wie auch schon sein Vorgänger, emotional nicht wirklich erreichen. Der Schreibstil ist für meinen Geschmack einfach zu neutral gehalten. Sowohl positive als auch negative Wendungen tauchen unvermittelt auf und enden genauso abrupt. Da bleibt nicht viel Zeit zu trauern oder sich mit den Protagonisten zu freuen.
Über das Geschehen in Südostasien während des zweiten Weltkriegs wusste ich bisher nicht viel, und fand es sehr interessant, wenn natürlich auch wirklich erschreckend, über die verheerenden Auswirkungen japanischer Besatzung zu lesen.

Bewertung vom 19.04.2024
Das Resort
Goodwin, Sarah

Das Resort


sehr gut

Mila und Ethan sind unterwegs zu einem luxuriösen Skiresort in den Alpen, wo Milas Schwester heiratet, als ihr Mietauto mitten im Nirgendwo plötzlich liegenbleibt. Es ist Winter, alles ist tief verschneit und den beiden bleibt nichts anderes übrig, als sich zu Fuß auf den Weg zu machen. Doch den einzigen Ort, den sie erreichen, ist eine Ansammlung verlassener Hütten. Doch die Erleichterung, Schutz vor dem unwirtlichen Wetter gefunden zu haben, währt nicht lange. Als Mila am nächsten Morgen aufwacht, ist Ethan verschwunden.



Ich muss sagen, dass mich die Story ziemlich schnell gefesselt hat. Dieses eiskalte, einsame Setting hat mir sehr gut gefallen und Ethans Verschwinden war einfach unheimlich. Sarah Goodwin hat es hier wirklich verstanden, Spannung aufzubauen und aufrechtzuerhalten, obwohl der größte Teil der Handlung an einem einzigen Ort stattfindet. Zwischendurch tauchte der ein oder andere Logikfehler auf, was mich normalerweise massiv stören würde. Doch hier hat es mein Lesevergnügen zunächst seltsamerweise nicht beeinträchtigt, da ich immer das Gefühl hatte, die Autorin hätte diese als falsche Fährten oder besondere Spannungselemente eingebaut.

So fieberte ich mit Mila mit, rätselte zwei Drittel des Romans lang, wie es zu dieser Situation hatte kommen können.

Umso ernüchternder war dann der Schlussteil. Ich muss leider sagen, dass ich das Gefühl hatte, die Autorin wollte das Buch möglichst schnell beenden. Da wurde wirklich viel Potential verschenkt.

Ich vergebe trotzdem vier von fünf Sternen, weil mich der Thriller bis weit über die Hälfte gut unterhalten hat.

Bewertung vom 09.04.2024
Doch das Messer sieht man nicht
Callis, I.L.

Doch das Messer sieht man nicht


ausgezeichnet

Ein Frauenmörder treibt im Berlin der zwanziger Jahre sein Unwesen. Die Opfer sind die ärmsten und verzweifelsten der Gesellschaft, weshalb manch einer schon Parallelen zum berüchtigten Jack the Ripper zieht. So auch Anais Maar, Journalistin bei einer Berliner Zeitung und eigentlich für den Bereich Kultur zuständig. Doch als sie damit beauftragt wird, den Mord an einer Prostituierten im Sinne der Zeitung groß herauszubringen, gerät Anais selbst mehr und mehr in den Fokus des Täters.



Mit „Doch das Messer sieht man nicht“ ist der Autorin I.L. Callis ein vielschichtiger historischer Kriminalroman gelungen.

Von Anfang an haben mich sowohl der Stil des Buches, als auch die Atmosphäre begeistert. Die „Golden Twenties“ wie sie immer so schön beschrieben werden, waren nur für die obere Schicht eine ausschweifende Zeit, in der es nicht viele Tabus gab. Große Teile der Bevölkerung lebte aber in Armut und war zu Handlungen gezwungen, die man sich heute nur schwer vorstellen kann. Diese Diskrepanz stellt Callis klar heraus.

Die Vielfalt an Charakteren und deren Authentizität trägt zu einem großen Teil zum Charme des Romans bei. Die äußerst gelungene Beschreibung der politischen und gesellschaftlichen Situation rundet das Bild ab.

Der Kriminalfall ist gut aufgebaut und obwohl er etwas im Schatten der gesellschaftspolitischen Themen steht, durchweg spannend.

Ein rundum ungewöhnlicher Roman, den ich jedem gerne ans Herz lege.

Ich hoffe sehr auf weitere Fälle für Anais Maar.

Bewertung vom 25.03.2024
Morden in der Menopause
Dreyer, Tine

Morden in der Menopause


ausgezeichnet

Liv ist 48, Mutter von drei Kindern und Küchenplanerin in Teilzeit als sie wie aus heiterem Himmel erste Symptome der bevorstehenden Wechseljahre überfallen. Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen sorgen dafür, dass Liv nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht und so manch eine Situation eskaliert. So kommt es, dass Liv einem Drogendealer, bei dem ihr Sohn eine Kleinigkeit für einen lustigen Abend kaufen will, den Kopf einschlägt.

Die Vertuschung ihrer Tat geht Liv ziemlich pragmatisch und abgeklärt an, wobei sie natürlich immer wieder das schlechte Gewissen einholt. Und während sie sich immer tiefer in ihr Verbrechen verstrickt, geht der Alltag weiter. Und auch der muss natürlich bewältigt werden - trotz Menopause.



Mit ihrem Buch „Morden in der Menopause“ hat Tine Dreyer mir einige wunderbare Lesestunden verschafft. Bereits mit ihrem kurzen Vorwort hatte mich die Autorin schon von sich eingenommen. Überhaupt haben mir die Bemerkungen zwischendurch zum Thema Wechseljahre gut gefallen; sehr informativ und trotzdem amüsant.

Ohne böse Absicht schlittert Liv in ihren ersten Mord; was dann folgt ist so herrlich absurd und genauso witzig wie mitreißend.

Man will einfach unbedingt wissen, wie Liv sich aus dieser verzwickten Lage wieder herausmanövrieren will.

Auch viele andere Charaktere, aus dem Leben gegriffen und dabei köstlich überzeichnet, tragen zum Erfolg der Geschichte bei, ob es Livs Schwiegereltern sind, ihre pubertierenden Kinder oder der Leiter der Kleingartenanlage.

Fazit

Wer mal wieder herzhaft lachen möchte und dafür den ein oder anderen Mord in Kauf nehmen kann, wird große Freude an diesem Buch haben.