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Benutzername: 
Lucious
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Bayern
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Brettspiele sind meine Passion!

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 20.01.2016
He-Man und die Masters of the Universe 03: Schwere Zeiten
Abnett, Dan;Giffen, Keith;Kayanan, Rafael

He-Man und die Masters of the Universe 03: Schwere Zeiten


sehr gut

Bunt und bildgewaltig liegt der 148 Seiten schwere Comic in den Händen. Er ist im Deutschen der dritte Comic über die Masters of the Universe. Neben bekannten Autoren und Zeichnern gesellen sich weitere hinzu, wie z.B. Rob David und lloyd Goldfinde (TMNT 2003), Mike Costa (TNMT, Spider Man, The Transformers), Axel Gimenez (Injustice, Smalville) oder Drew Johnson (Star Wars, Tomb Raider, Wonder Woman, Supergirl) und noch viele mehr. Während die Nummer Zwei ein Sammelsurium von Kurzgeschichten war, greift der dritte Teil nun die Geschichte des allerersten Comics auf. Wir erinnern uns:
Skeletor hatte Eternia unter seiner Gewalt, die Giganten des Universums waren ihres Gedächtnisses beraubt, bis sie den Trick durchschauten und Skeletor aus Castle Grayskull warfen. Allerdings zu einem hohen Preis.

Leider stellt der Klappentext des Comics in einer besonderen Frage den größtmöglichen Spoiler dar - welchen ich an dieser Stelle nicht wiederhole.

Eines muss man den Autoren lassen. Sie geben sich nicht mit Kleinigkeiten zufrieden. Geschichten, die man von früher kennt, dass zum Beispiel einer der Masters entführt wurde und nun von He-Man aus der Gefangenschaft befreit werden muss oder eine neue Erfindung Skeletors die Masters kurzfristig in Verlegenheit bringt, sucht man vergeblich. Hier geht es um Kampf und Krieg und Vernichtung und das drohende Ende des Planeten. Im ersten Band durch Skeletor. Nun scheinbar noch dramatischer durch das Eingreifen durch Hordak. Der Planet ist unter seiner Kontrolle und nur noch Castle Grayskull mit den Masters darin kann etwas Widerstand leisten. Tausende Zivilisten sind gestorben. He-Man sucht eine Antwort im Kern von Grayskull, Teela ist entführt. Grayskull ist durch einen drei km breiten Belagerungsring voller Trooper eingekesselt. Schwere Zeiten – wie der Titel so treffend sagt.


Dabei machen die Autoren auch in den Geschichten nicht vor einer gewissen Selbstironie halt. Teela erwischt He-man nach seinem Verwandlungsritual. Davor musste sie sich z.B. die Haare von Blond (aus Teil 1) auf Rot färben – so wie man sie kennt, wenn auch sehr viel kesser und schlagfertiger. Selbige Teela macht sich dann wiederum über Mekaneck lustig. „Er kann den Hals ausfahren. Könnte es nicht vielleicht jemand mit einem NÜTZLICHEN Talent sein können“. Was soll man davon halten? (Und Orko kommt in den Geschichten immer noch nicht vor - ein Augenzwinkern hatte er ja bereits in Teil 2)

Konsequent ist auf jeden Fall auch die gute bis sehr gute Grafik, auf die es bei Comics schließlich nicht minder ankommt. Pop Mhan und seine Kollegen haben hier tolle Bilder erschaffen. Kräftige Farben, hoher Actionanteil abgewechselt mit hochdetaillierten Zeichnungen machen die Comics aus. Ein Bild hat mich dabei besonders angesprochen: Die Hordetrooper marschieren in irrsinniger Zahl, die bis an den Horizont zu reichen scheint auf den Leser zu, im Hintergrund bewegen sich Kampfmaschinen, die das Burj al Arab überragen, während der Schatten von Castle Grayskull offensichtlich im Rücken des Betrachters auf die Angreifer fällt. Mehr davon, bitte!

Final ist zu sagen: He-Man und die Masters of the Universe sind wieder in unserem Leben!

Bewertung vom 20.01.2016
He-Man und die Masters of the Universe 04: Im Inneren verborgen
Abnett, Dan;Mhan, Pop;Giffen, Keith

He-Man und die Masters of the Universe 04: Im Inneren verborgen


gut

Nach dem Ausflug der Helden auf die Erde und dem Aufeinandertreffen mit Superman, Batman und Co. sind im tatsächlichen vierten Teil der neuaufgelegten Comicreihe He-Man und seine Freunde wieder auf Eternia gelandet. Im Inneren Verborgen lautete der vierte Titel der Neuinterpretation der Giganten des Universums. Gleichzeitig hat ein Autorenwechsel stattgefunden, unter der Federführung von Dan Abnett (Guardians of the Galaxy), aber auch ein Wechsel der Zeichner wird augenscheinlich auf den 148 Seiten deutlich.

Eternia ist nach wie vor fest in der Hand Hordaks. Daran gibt es kein Rütteln. Die Masters sind weit verstreut. Nach den anstrengenden Erlebnissen He-Mans auf der Erde und dem Kampf gegen den Verbündeten Skeletors konnte ein kleiner Sieg errungen werden. Dennoch ist die Misere offenkundig, dass die Kampfkraft der Giganten zu gering ist, als in einer offenen Schlacht gegen die Horde bestehen zu können.

Harte Zeiten erfordern waghalsige Entscheidungen. Und eine solche trifft König Randor, Oberhaupt von Eternia und gleichzeitig Vater von Adam / He-Man. Sie führt ihn und einen Stoßtrupp, bestehend aus Teela, Man-at-Arms, Stratos und Moss-Man in die Unterwelt, auf der Suche nach der Energie, die schon seit Urzeiten besteht und der Quell der Macht von Eternia und somit auch des Universums ist. Der Quell, der einst die Sorceress war

Sehr lautmalerisch wird Randor vor diesem Weg gewarnt, der nicht nur ihn ins Verderben führen könnte. Zumal die alte Rasse der Schlangenmenschen die sogenannte „Star Seed“, wie sie die Quelle genannt haben, anbeteten. Und das Spiel mit der Macht der Quelle löschte die Schlangenmenschen seiner Zeit aus.

Wie finster der Weg ist, den König Randor eingeschlagen hat, kann man nur schwerlich erahnen. Für zwei der Gruppe der Masters, wird sie im Inneren von Subeternia enden…

Das Comicbuch ist wie gewohnt ein Softcover im DIN-A4 Format. Diesmal ist die Oberfläche des Umschlags in matt gehalten und dadurch auch etwas glanzlos. In sechs Kapitel ist der Comic aufgeteilt. Auch schon bei vorangegangene Teile unterschieden sich die Kapitel eines Comics im Zeichenstil. Noch nie ist es mir jedoch so stark aufgefallen, wie im vierten Teil. Zumal die Qualität der Zeichnungen insgesamt und im Vergleich zu vorherigen Teilen schlechter geworden ist. Wie bereits erwähnt gab es einen Wechsel der verantwortlichen Zeichner. Vielleicht ist man auch Pop Mhans Stil gewohnt. Kapitel 1 und 2 jedoch sind z.B. sehr detaillos, sehen sogar verwaschen aus, oder sogar an manchen Stellen wie lieblos auf die Schnelle gepinselt mit einfachen schwarzen Strichen. Kapitel 3 und 4 sehen dagegen aus wie einem Kinderbuch entsprungen, in dem He-Man deutliche Ähnlichkeit mit Guybrush Threepwood aus den aktuelleren Monkey Island – Videospielen hat. Die letzten beiden Kapitel gleichen sich schließlich wieder an gewohnte Stile heran, wobei die Verhältnisse der Gliedmaßen z.B. bei He-Man nicht immer passen.


Fazit

In der Kritik am Zeichenstil spielt einiges an persönlichem Empfinden hinein. Comics sind eine besondere Art der Kunst, in welcher Autoren und Zeichner sich verewigen. Abwechslung ist mit Sicherheit ein gebotenes Mittel. Jedoch hoffe ich, dass wieder Zeiten wie zu Band #3 – Schwere Zeiten kommen werden, bei denen die Bilder und Zeichnungen mich in ihren Bann ziehen. Meines Erachtens hat das Autorenteam hier bessere Arbeit geleistet. Scheinbar haben sie bei George R.R. Martin gespickt. Denn nur von ihm bin ich gewohnt, dass er geliebte Charaktere sterben lässt. Und so muss sich der Leser auch in den Comics der Masters of the Universe darauf vorbereiten, dass geliebte Helden nicht mehr sind. Oder nicht mehr das sind, wie wir es von ihnen gewohnt sind. Das bringt die Spannung auf ein ganz neues Niveau, das ich bei MOTU so nicht gewohnt war. Mit dem vierten Band wurde die Geschichte Eternias deutlich umgeschrieben.

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