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PoetryandCoffee
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Hannover
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Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2024
Zukunft Schreiben (eBook, ePUB)
Schütte, Oliver

Zukunft Schreiben (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

KI für Autorinnen und Autoren - Aktuell, praxisnah und informativ

Auf 202 Seiten führt der Dramaturg und Autor Oliver Schütte in seinem Buch "Zukunft schreiben. KI-Tools für Autorinnen und Autoren" kompetent und umfassend in das Themenfeld der KI für das kreative Schreiben ein. Schütte informiert die Lesenden aber nicht nur über die Vor- und Nachteile einer Arbeit mit Künstlicher Intelligenz, sondern deckt u. a. auch Themenbereiche wie Brainstorming, Recherche, Titelfindung, Erstellung eines Exposés, Lektorat, Korrektorat sowie Dialog- und Figurenentwicklung im Bereich Roman und Drehbuch ab. Dabei betont er immer wieder, wie wichtig und unersetzlich die Rolle der menschlichen Kreativität ist und bleibt.

Ich bin rundum begeistert von diesem Buch, dass das Thema von allen Seiten beleuchtet, Vorschläge zur Anwendung und Nutzung unterbreitet und Prognosen für die Zukunft wagt. Der Schreibstil ist gut verständlich, die vorgestellten Beispiele konnte ich leicht auf eigene Projekte übertragen und mein Verständnis für die Funktionsweise einer KI hat sich grundlegend zum Positiven geändert. Immer nah an den Nutzenden der KI zeigt das Buch die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine auf. Insgesamt bin ich überrascht, was alles möglich ist, und fühle mich nach der Lektüre des Buches sehr viel sicherer im Umgang mit der KI.

Bewertung vom 28.12.2023
Die Verletzlichen
Nunez, Sigrid

Die Verletzlichen


ausgezeichnet

Über das Leben und das Schreiben

Das Setting: New York zur Zeit der Corona-Pandemie. Was haben eine alternde Schriftstellerin, ein gutaussehender junger Student und ein schlauer Papagei gemeinsam? Dieser und anderen Fragen und Themen widmet sich Sigrid Nunez in ihrem neuesten Essay-Roman "Die Verletzlichen". Klug, zeitweise melancholisch aber immer mit viel Herz und Humor erzählt die namenlose Protagonistin ihre Gedanken zu den großen Dingen des Lebens. Ihre Verweise auf Schriftsteller*innen und deren Werke machen Lust, sich ihnen zu widmen.

Es ist überaus unterhaltsam, diesen Gedanken zu folgen, ein Angebot an Themen und Meinungen, das die Lesenden für sich aufgreifen können. Am Ende kam ich aus der Lektüre des Romans nachdenklich, menschlich berührt und mit einer langen Leseliste hervor. Ein wunderbares Buch von einer wunderbaren Schriftstellerin.

Bewertung vom 29.11.2023
Die Bibliothek im Nebel
Meyer, Kai

Die Bibliothek im Nebel


sehr gut

Tragisch und spannend

Kai Meyers neuer Roman "Die Bibliothek im Nebel" führt unterschiedliche literarische Genres zusammen und ist eine gelungene Mischung aus Liebesgeschichte und Kriminalroman mit ganz viel Abenteuer, der spannende und gute Unterhaltung garantiert.

Während sich die Geschichte der Protagonist*innen auf drei Zeitebenen: 1917, 1928 und 1958 entfaltet, wechselt das Setting von Sankt Petersburg an die Cote d'Azur und in die Stadt der Bücher, nach Leipzig in das Graphische Viertel. Die titelgebende "Bibliothek im Nebel", ein mit einem Schloss versehenes Buch und eine geheimnisumwitterte schöne Frau stehen im Mittelpunkt der Geschehnisse.

Opulent erzählt der Autor die komplexe, emotionale Handlung und hält den Spannungsbogen gekonnt bis zum Ende. Ich habe mich beim Lesen kein einziges Mal gelangweilt und die atmosphärische Dichte des Romans bis zum Ende genossen.

Bewertung vom 13.11.2023
Herzsprechstunde
Eifert, Sandra;Kirschner-Brouns, Suzann

Herzsprechstunde


ausgezeichnet

Herzensangelegenheiten

Das Ziel des Buches "Herzsprechstunde. Warum das weibliche Herz anders ist und wie es gesund bleibt" der Autorinnen Frau Prof. Dr. Med. Sandra Eifert und Frau Dr. Med. Suzann Kirschner-Brouns ist es, die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Gesundheit und Krankheit des weiblichen Herzens den Leser*innen nahe zu bringen. In gut verständlicher Sprache, der auch medizinische Laien folgen können, lernen die Lesenden u.a. welche Herzrisiken bei Frauen bestehen, welchen Einfluss Psyche, Umwelt und Epigenetik sowie die einzelnen Lebensphasen der Frau wie z. B. Schwangerschaft und Wechseljahre haben. Aber auch Themen wie Herzkrankheiten, Herztransplantation und Herzmedikamente werden kompetent und verständlich thematisiert. Abgerundet wird das Buch durch ein Kapitel, in dem die Autorinnen Tipps geben, wie Frau ihr Herz lange jung, gesund und fit halten kann.

Das Buch hat mir die Augen geöffnet, welche Unterschiede zwischen dem weiblichen und dem männlichen Herz bestehen. Ich habe viel Neues gelernt und fühle mich nach der Lektüre gut informiert und sensibilisiert für alles, was mit dem Thema des weiblichen Herzens zusammenhängt.

Bewertung vom 30.10.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


sehr gut

Unheimlich und spannend

Mit seinem Wissenschaftsthriller "Der Wald" ist Tibor Rode ein rasanter und spannender Pageturner gelungen, den ich buchstäblich bis zum letzten Satz nicht aus der Hand legen konnte: Zu tausenden werden im Jahr 2023 weltweit kleine Pflanzensamentütchen anonym an unterschiedliche Empfänger verschickt. Viele Menschen pflanzen die Samen und damit beginnt ein wahrer Horrortrip um die Vorherrschaft auf der Erde. Kann die Katastrophe in einem Wettlauf gegen die Zeit verhindert werden?

Neben diesem interessanten Plot der Geschichte stellt der Autor auch Fragen: Zum Beispiel danach, ob Pflanzen ein Bewusstsein haben, ob Computer und Wald zusammenpassen, die Menschheit eine Zukunft verdient und wer die künftigen Herrscher auf unserem Planeten sein sollen. Gut recherchiert, in kurzen Kapiteln erzählt Rode mit hohem Tempo und interessanten Protagonist*innen die Geschichte. Die zahlreichen Cliffhanger und Plot Twists haben mich als Leserin begeistert und zum Nachdenken gebracht. Ein Roman über ein ungewöhnliches Thema mit glaubhaften Figuren, der mich nicht so schnell loslassen wird.

Bewertung vom 21.10.2023
Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23
Bernard, Caroline

Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23


sehr gut

Becoming Frida Kahlo

Mexiko im Jahr 1938: Noch steht Frida im Schatten ihres berühmten Mannes Diego Rivera, doch dies wird sich bald ändern. Der Autorin Caroline Bernard gelingt es, die Kunst der Malerin, ihre Lieben, Schmerzen, Enttäuschungen, Selbstzweifel, Erfolge und Gedanken in einem mitreißenden Schreibstil den Lesenden zu vermitteln. Frida emanzipiert sich und ihre Kunst nach und nach auf Ausstellungen in New York und Paris, löst sich von den Vorstellungen und Wünschen der Männer, die sie liebt - aus Frida Rivera wird Frida Kahlo. Sie lebt, wenn es ihr versehrter Körper zulässt, ein Leben auf der Überholspur und genießt alles in vollen Zügen. Ihre Kunst, ihr Leben und ihre Lieben sind miteinander verbunden, bedingen sich gegenseitig in ihrer Existenz. Die Autorin schildert die Entstehungsprozesse einiger Bilder detail- und wissensreich, versteht es gekonnt, die vielen Facetten von Fridas Persönlichkeit darzustellen, erweckt sowohl die New Yorker Kunstszene als auch das zeitgenössische Paris vor dem inneren Auge der Leser*innen zum Leben. Spannend beschreibt Bernard, wie Frida Kahlo zu der Künstlerin wurde, deren Kunst und Leben nach wie vor Generationen fasziniert und begeistert. Wer gern Romanbiographien liest, wird dieses Buch lieben.

Bewertung vom 01.09.2023
Weil da war etwas im Wasser
Kieser, Luca

Weil da war etwas im Wasser


ausgezeichnet

Überraschend und tiefgründig

Wo soll ich bei dem Roman "Weil da war etwas im Wasser" von Luca Kieser beginnen? Hier erzählt ein außergewöhnlich talentierter Autor von einem riesigen Tintenfisch, dessen einzelne Arme, nachdem er ein ein Tiefseekabel berührt hat, anfangen, zu erzählen: von sich, dem Leben im Wasser und den Menschen. Alles ist miteinander verbunden, über Generationen hinweg. Nichts und niemand kann sich dem ewigen Kreislauf entziehen, auch wenn die erzählten Schicksale durchaus individuell erfahren werden. Geschickt spinnt der Autor ein Netz, in dem die unterschiedlichsten Protagonist*innen agieren und leben. Es geht aber auch darum, wie Kommerz, Film und Literatur sich u.a. die Wesen des Meeres aneignen, sie dämonisieren und vermarkten.

Schaffen es Menschen, über Tiere und vielmehr aus der Sicht der Tiere zu schreiben? Die Lektüre des Romans lässt erahnen, wie schwierig dies zu bewerkstelligen ist. Doch Kieser versteht es ausgezeichnet, die Lesenden auf ein Abenteuer zu schicken an dessen Ende Nachdenklichkeit bleibt und auch nicht so schnell verschwindet. Ich habe es genossen, den Geschichten aus teilweise ungewöhnlichen Perspektiven zu folgen. Der verwendete Genremix gestaltet das Lesen abwechslungsreich und die Erzählkunst des Autors hat mir einfach Freude gemacht. Alles verbunden im ewigen Kreislauf des Entstehens und Vergehens, ohne Anfang und ohne Ende.

Bewertung vom 23.07.2023
Das Glück der Geschichtensammlerin
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


ausgezeichnet

Von der heilsamen Kraft der eigenen Geschichte

Die Putzfrau Janice hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann zuhören. Und so sammelt sie die Geschichten, die ihre Kund*innen erzählen und lebt in ihnen, denn Janice ist davon überzeugt, dass sie keine eigene Geschichte hat. Dies ändert sich, als sie für eine 92-jährige, couragierte und willensstarke Dame arbeitet, die darauf besteht, Janice' Geschichte zu hören. Und als Janice endlich beginnt, ihre eigene Geschichte zu erzählen, hat dies ungeahnte Auswirkungen auf ihr gesamtes Leben.

In dem Fall von Sally Pages Roman "Das Glück der Geschichtensammlerin" handelt es sich auch um das Glück der Leser*innen. Empathisch und einfühlsam geschrieben, hinterlässt die Geschichte nach dem Lesen pures Glücksgefühl. Ich habe die Protagonistin auf ihrem Weg zu ihrer Geschichte und letztendlich ihrer Identität bis zum Schluss mit großem Interesse begleitet. Denn mal ehrlich: Besteht die Welt nicht aus Geschichten, die erzählt und gehört werden möchten? Ein absolutes Wohlfühlbuch und eine Protagonistin, die sich in mein Herz geschlichen hat.

Bewertung vom 16.06.2023
Lighthouse Bookshop
Gosling, Sharon

Lighthouse Bookshop


ausgezeichnet

Von der Magie zweiter Chancen im Leben

Eine Buchhandlung in einem Leuchtturm, der mitten auf dem Festland steht, sieben ganz unterschiedliche Protagonist*innen, die sich dort zusammenfinden und nicht nur ein Geheimnis, das sorgfältig gehütet wird. Die Autorin Sharon Gosling erzählt die Geschichten einer Gemeinschaft von Menschen und ihren Schicksalen, von Liebe, Freundschaft, Vertrauen und der Hoffnung auf eine Zukunft, obwohl die Vergangenheit schwierig war.

Von Anfang an haben mich der liebenswerte Ton und das Setting des Romans angesprochen. Ich habe mit den Figuren gelitten, gehofft und mich über manche Entwicklung gefreut. Sie alle sind mir im Laufe der Lektüre ans Herz gewachsen, wie gute Freunde. Und so konnte ich das Buch auch bis zum Ende nicht aus der Hand legen, denn die Autorin schafft es, trotz der Ecken und Kanten ihrer Figuren, eine außergewöhnliche Wohlfühlatmosphäre zu kreieren. Eine wunderbare Urlaubslektüre zum Entspannen und Abtauchen.

Bewertung vom 12.06.2023
Lass mich dir von einem Mann erzählen, den ich kannte
Fletcher, Susan

Lass mich dir von einem Mann erzählen, den ich kannte


sehr gut

Leise, emotional und bewegend

Die 55jährige Jeanne und ihr Mann Charles Trabuc leben 1889 in Saint-Rémy-de Provence, einem kleinen Ort inmitten von Lavendelfeldern und Olivenhainen. Ihr Leben verläuft in immer gleichen Bahnen, seit die drei Jungen des Ehepaars das Haus verlassen haben. Jeanne fühlt sich einsam und in ihrem Leben eingeengt, bis die Heilanstalt, die ihr Mann leitet, einen neuen Patienten bekommt: Vincent van Gogh. Jeanne nimmt Kontakt zu dem Maler auf und fängt an, sich zu verändern. Dies hat ungeahnte Auswirkungen auf sie selbst und ihre Ehe mit Charles.

Die Autorin Susan Fletcher schreibt emotional und bewegend über die Geschichten von ganz unterschiedlichen Menschen. Der leise Ton des Romans lässt die Leser*innen das Wetter, die Landschaft, die Menschen, Farben und Stimmungen in einzigartiger Weise miterleben. Ohne Eile erzählt sie um Vincent van Gogh herum die Geschichte der Protagonistin. Fast wie in einem Gemälde aus Worten betrachten die Lesenden die geschilderten Leben. Ich konnte das Buch bis zum Ende nicht aus der Hand legen, da der Roman einen ganz eigenen Sog dadurch entwickelt hat. Lebensklug und reif schreibt die Autorin aber vor allem von der Liebe. Ein wunderbares Buch, um darin vollständig zu versinken.