Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
lilli
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 23.07.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


sehr gut

„Gedanken die mir Hoffnung machen“ steht auf dem Buch und genau das ist es und noch ein bisschen mehr. Matt Haig hat hier Gedanken, Sätze, Gedichte von Menschen als Anregung genutzt sich selbst Gedanken zu machen. So taucht hier Bruce Lee neben Rainer Maria Rilke auf und Matt Haig schreibt seine Gedanken und Berichte, Listen oder sonstige Zeilen dazu auf. Er tröstet, gibt Ratschläge oder erzählt kleine Begebenheiten. Dies alles wohl formuliert.
Das Buch, so auch die „Gebrauchsanweisung“ des Autors, kann chronologisch gelesen werden, von vorne von hinten oder einfach aufschlagen und Mittendrin beginnend. Ich habe selbst das Letzte gemacht und mich dann immer wieder nach vorne oder nach hinten bewegt. Habe verweilt oder auch Mal Abschnitte übersprungen. Das nächste Mal habe ich chronologisch begonnen und das ist das Schöne an dem Buch, man war immer an der richtigen Stelle.
Der Autor spricht vieles in kurzen und klaren Sätzen aus, manchmal mit viel Humor und einen Auge zwinkern, manches ernst. Seine Erfahrung mit Depressionen fließt hier ein. Trotzdem ist es ein Buch für alle Leser, da jeder sich hinterfragen oder etwas Neues machen kann. Er beschreibt seine Erfahrungen und lässt die Leser daran teilhaben. Es ist aber dabei kein „Selbsthilfebuch“. Hier werden keine Ratschläge bspw. zum Umgang mit Depressionen gemacht oder Hilfemöglichkeiten aufgezeigt.
Es ist eine Sammlung. Je nach eigener Situation kann man die kurzen Ideen schön finden, getröstet werden oder man findet sie verwirrend. Für mich ist das Buch kein Werk, das ich sofort chronologisch durchgelesen habe. Ich habe es in „Häppchen“ gelesen und das kann man auch immer mal wieder tun, ohne dass es langweilig wird. Es ist keine Unterstützung im Sinne eines „Selbsthilfebuches“. Von mir 4,5 Sterne von 5.

Bewertung vom 25.05.2021
Wenn Haie leuchten
Schnetzer, Julia

Wenn Haie leuchten


ausgezeichnet

Julia Schnetzer, selbst Meeresbiologin, hat ein kleines Sachbuch zur Meeresforschung geschrieben. Dabei versucht sie auch die Leser zu erreichen, die der Forschung eher fern stehen ohne völlig oberflächlich zu werden. Ich finde ihr ist die Gradwanderung wunderbar gelungen. Sie schreibt mit viel Humor und holt die Leser in ihrem Alltag ab, um sie dann mit der Tierwelt der Meere bekannt zu machen. So schreibt sie beispielsweise über ihre Erlebnisse mit dem Film „der weiße Hai“ und ihr ehemalige Angst im Wasser zu schwimmen, um dann wissenschaftlich die Bedrohung durch den weißen Jägern in ein anderes Licht zu setzen. Ich weiß jetzt, dass mehr Leute beim „aus dem Bett fallen“ sterben als durch einen Haiangriff.
Frau Schnetzer verbindet wissenschaftliche Fakten und „Lücken“ (der Mars ist besser erforscht als die Meere) gerne mit eigenen Erfahrungen oder Geschichten und macht das Buch auch für einen Laien gut verständlich. Sie zeigt Probleme auf (Plastikmüll) oder zeigt ungewöhnliche Verhaltensweisen bei Tieren ohne zu überfrachten. Die kurzen Kapitel und die kleinen gezeichneten Abbildungen untergliedern das Buch locker.
Für einen Wissenschaftler wird dieses Buch nicht durch genug Fakten und Zahlen geprägt sein. Für einen Leser, der sich noch nie mit wissenschaftlichen Beiträgen beschäftigt hat, werden vermutlich zu viele Informationen, lateinische Begriffe oder Testszenarien erklärt werden. Die breite Mitte der Leserschaft ist hier aber genau richtig: wissenschaftliche Fakten humorvoll erklärt. Mir hat es gefallen, daher volle Punkte.

Bewertung vom 05.03.2021
Die Sage der Wandler / Touch of Ink Bd.1
Lasthaus, Stefanie

Die Sage der Wandler / Touch of Ink Bd.1


gut

Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht und ich tue mich auch jetzt schwer eine Bewertung abzugeben. Die Story wird wechselseitig von den beiden Hauptpersonen, Quinn und Nathan, erzählt. Dieses Hin und Her vollzieht sich für mich komischerweise auch bei vielen anderen Dingen (was wahrscheinlich nicht geplant war). Es beginnt auf den ersten Seiten richtig spannend, was auch Teil der Leseprobe war, gleitet dann aber in das „tägliche Leben“ von Quinn und Nathan ab. Es wird viel erklärt, Informationen und Nebenfiguren werden eingefügt und die Geschichte tröpfelt so dahin. An anderer Stelle passiert etwas, man hat aber keine Hintergrundinformationen und kann nicht wirklich nachvollziehen, was gerade passiert. Wirklich Spannendes ereignet sich in den ersten beiden Dritteln des Buches nach meiner Meinung aber nicht, dabei ist der Schreibstil aber flüssig und angenehm zu lesen. Die Figuren, auch die Nebenfiguren, waren interessant aufgebaut. Manchmal für meinen Geschmack aber etwas überzogen, bspw. die Schwester, die über-übervorsorglich war. Die Uni-Queen als Stinkstiefel plus. Sam, der ruhende Pol. Ich habe selten so lange gebraucht ein (im Umfang vergleichbares) Buch zu lesen. Ich habe es immer wieder weg gelegt, weil ich kein Interesse mehr am Fortgang der Geschichte hatte. Meine Gedanken schweiften beim Lesen zu anderen Sachen ab. So habe ich, statt weiterzulesen, tatsächlich nach dem Ort gegoogelt, da ich noch nie etwas von dieser Stadt gehört hatte. Wenn ich wieder nach dem Buch gegriffen habe, hat mich der Schreibstil andererseits wieder dazu gebracht für eine gewisse Zeit am Ball zu bleiben. Irgendwann im letzten Drittel des Buches steigt die vorher fehlende Spannung sprunghaft an und endet mit einem offenen Ende, was natürlich neugierig auf Band 2 macht. Das Buch lässt mich zweigespalten zurück. Es war nicht schlecht. Ich hatte aber aufgrund der Leseprobe mehr Spannung erwartet und war daher enttäuscht. Das Ende war klasse, aber der Weg dahin etwas mühsam. Die Autorin kann schreiben, jetzt muss sie für mich nur noch einen Weg finden, den Spannungsbogen früher aufzubauen und zu halten. 3 Sterne

Bewertung vom 14.09.2020
Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1
Ryan, Anthony

Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1


ausgezeichnet

Der vorliegende Roman beginnt zeitlich nach den Rabenschatten Romanen. Anthony Ryan wirft Neueinsteiger mitten in die Geschichte. Es ist leichter der Geschichte oder den vielen Orten, Personen und Ereignissen zu folgen mit den entsprechenden Vorkenntnissen aus der vorherigen Trilogie, da gerade im ersten Teil des Buches immer wieder Hinweise auf diese Bücher gegeben werden. Für den neuen Leser sind alle Personen und Ereignisse dieser Bücher neu, sie können also nicht auf Vorwissen zurückgreifen, aber durch den langsamen Einstieg können auch Neulinge der Geschichte folgen ohne die Trilogie gelesen zu haben. Ich persönlich würde die Trilogie vorher lesen, aber man muss es nicht, um die neue Geschichte zu verstehen. Hier sollte jeder selbst entscheiden, wo er beginnt in die Fantasywelt von Anthony Ryan einzutauchen.
Hauptfigur ist Vaelin, wie bereits in der ersten Trilogie. Inzwischen lebt er als Turmherr (mehr oder weniger) ruhig in den Nordlanden bis er von einem Barbarenheer im entfernten Süden erfährt. Gerade dort, wo sich die von ihm geliebte Heilerin Sherin aufhält. Um sie in Sicherheit zu bringen, macht er sich mit Weggefährten auf. Die Figuren sind nicht in voller Tiefe ausgearbeitet, machen die Geschichte abwechslungsreich und unterhalten, so taucht beispielsweise als Nebenfigur seine widerwillige Nichte Ellese auf, deren Ausbildung Vaelin übernommen hat. Die Figuren werden gut beschrieben, man erlebt sie in der Geschichte, aber es ist manchmal schwer sie als Leser näher zu verstehen und zu begreifen.
Die mittelalterlich wirkende Fantasywelt von Anthony Ryan wird fortgeführt, dabei werden Fäden aus den Vorbänden wieder aufgegriffen und neu mit der Geschichte verbunden. Für den Neueinsteiger sind dies einfach weitere Details. Der Autor schreibt und beschreibt die Szenen fesselnd, sodass trotz der Dicke des Buches die Seiten nur so fliegen. Dabei stellt er genau und ausgeprägt alle Hintergründe dar. Da der Roman aber auch viele Schlachten und Kämpfe beinhaltet, muss man wissen, dass er auch hier keine Schonung für den Leser kennt. Er liefert blutrünstige Details nach dem anderen, sodass diese Schlachten bildlich im Kopf des Lesers entstehen. Ich persönlich finde diese Darstellung in all seiner Grausamkeit gelungen.
Das vorliegende Buch ist mit über 500 Seiten umfangreich, was zu einem durch den Detaildarstellung und die ausführlichen Beschreibungen der Geschehen begründet ist, aber auch durch den Fortgang der Geschichte selbst. Immer wieder kommt es zu unerwarteten Wendungen und weiteren Schlachten und wieder einer Wendung und noch mehr Schlachten.
Fazit: Anthony Ryan setzt seine Rabenschatten-Trilogie fesselnd fort. Er beschreibt umfassend und detailreich, manchmal in aller Grausamkeit einer mittelalterlich geprägten Welt. Etwas mehr Tiefgang bei den handelnden Personen und die ein oder andere Schlacht weniger wären für mich wünschenswert, sodass es nicht ganz zu 5 Punkten gereicht hat.

Bewertung vom 12.07.2020
HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! - 55 fantastische Reiseziele in Deutschland
Rooij, Jens van

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! - 55 fantastische Reiseziele in Deutschland


ausgezeichnet

Der Bildband „Hiergeblieben“ ist eine Hommage für Deutschland. Der Autor zeigt in bildhaften Vergleichen Landschaften, Gebäude oder andere Sehenswürdigkeiten Deutschlands mit denen anderer Länder. Die ausgesuchten Reiseziele reichen vom Mississippi-Dampfer in Hamburg im Vergleich zum Dampfer in Louisiana, USA, bis zum Schwarzwald bzw. den Great Smoky Mountains, Appalachen , USA. Die 55 Reiseziele sind dabei chronologisch von Nord- bis Süddeutschland geordnet und diese stehen im Mittelpunkt. Die Entfernungen zwischen den herangezogenen Vergleichen zu dem Reiseziel in Deutschland werden zu einem als Karte, per Bild als auch kurz textlich aufgearbeitet. Neben dem optischen Vergleich werden auch weitere Tipps für das Reiseziel gegeben. Es werden weitere sehenswerte Orte in der Nähe kurz beschrieben, aber auch Restaurant und Übernachtungstipps. Der Bildband ist aber kein Reiseführer, da er mit mehr als 1 Kilo das Reisegepäck belastet würde, sondern ein Buch, um gemütlich im Sessel seinen nächsten Kurzurlaub oder den Wochenendtrip in Deutschland zu planen.
Ich finde den Bildband sehr vielfältig in der Auswahl der Reisetipps. Es stehen nicht immer die Topsehenswürdigkeiten im Vordergrund. Der Autor hat die Tipps ausgesucht für die er weltweite Vergleiche heranzieht und die sind oft überraschend ähnlich. Beispielsweise findet man den Geysir von Andernach den er mit dem Strokkur-Geysir in Island vergleicht. Man muss eben nicht gleich nach Island, um so einen Gysir zu sehen. Daneben haben mir auch die Texte gut gefallen. Der Autor hat mit einer Prise Humor und einer eigenen Sicht auf die Reiseziele kurze Informationen geliefert. Diese werden ergänzt durch Öffnungszeiten und Internetadresse, sodass man sich gut weiterinformieren kann.
Ein schöner Bildband quer durch Deutschland, der zeigt, wie Vielfältig das Land ist und jederzeit eine Reise wert ist. Empfehlenswert.

12