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yvb

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
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Bewertung vom 09.02.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

David Copperfield als US-Teenager!

Damon hat es nicht leicht in seinem bisher noch recht kurzen Leben in Appalachia. Seine Mutter, selbst noch ein Teenie, ist gerade frisch auf Entzug und sein unbekannter Vater tot. Allein die Zeit mit seinem Nachbarsfreund Maggot ist ein täglicher Lichtblick für den Jungen. Nach einigen tragischen Ereignissen muss Damon aka Demon aber sein zu Hause verlassen und sich auf eine Odyssee begeben, die ihn in eine Welt voller Armut, Pflegefamilien und schrecklichen Verlusten katapultiert. Seine witizige, unbekümmerte und hoffnungsvolle Art hilft ihm dabei, auch durch die schlimmsten Täler zu gehen.

Ab der ersten Seite spürt man Damons schelmische und hoffnungsvolle Sicht aufs Leben. Der Schreibstil ist großartig und lässt einen direkt eintauchen in diese Welt. Ein wahres Epos, dass man kaum aus der Hand legen kann!

Bewertung vom 09.01.2024
Mattanza
Fabiano, Germana

Mattanza


sehr gut

Der Roman "Mattanza", übersetzt "Gemetzel", erzählt ruhig und stimmungsvoll über das Leben der Inselbewohner von Katria in Italien. Die einzige Einnahmequelle ist die Tonnara, der traditionelle Thunfischfang. Der Rais sorgt dafür, dass die Fische ins Netz gehen. Dieses Amt wird immer an den männlichen Erben weitergegeben. Doch jetzt ist alles anders - plötzlich ist ein Mädchen namens Nora für den Fang verantwortlich. Wird sie sich durchsetzen können? Und was passiert, wenn sich die Zeiten ändern und die Thunfische plötzlich verschwinden?

Ein lesenswerter, sprachgewaltiger Roman mit einem nachklingenden Zusammenspiel von Tradition und Moderne. Man erfährt viel über Überfischung, Flüchtlinge und Wasserverschmutzung. Wer gerne das frische Salzwasser spüren möchte beim Lesen, sollte zu diesem Buch greifen!

Bewertung vom 25.12.2023
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


sehr gut

Geraldine Brooks, Autorin des Bestsellers "Das Pesttuch" konnte mich mit "Das Gemälde" durchweg in ihren Bann ziehen. Die abwechselnde Erzählweise mit den drei Zeitebenen steigert die Lesefreude immens, da man immer wieder gerne bei jeder Figur weiterlesen möchte. Die Geschichte rund um das Rennpferd ist tiefgründig recherchiert und spannend aufgearbeitet. Vom Aufbau erinnerte es mich ein wenig an "Die Geschichte der Bienen" von Maja Lunde.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne historische Romane mit Liebe zum Detail liest. Trotz einer großen Interformationsdichte schafft es Geraldine Brooks auch Gefühle rüberzubringen und die Handlung voranzutreiben. Es geht um so viel mehr als nur ein Rennpferd: die Skalverei, die Kunst, den amerikanischen Bürgerkrieg und Rassismus in unserer Zeit. Leseempfehlung meinerseits!

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