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Anonym

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2024
Sommerhimmel über dir und mir
Colgan, Jenny

Sommerhimmel über dir und mir


gut

Wenig Lovestory, mehr Flugleidenschaft und Inselleben


„Sommerhimmel über dir und mir“ handelt von der Leidenschaft fürs Fliegen, einer kleinen schottischen Insel und dem Scheitern beruflicher Ziele. Eine große Liebesgeschichte sollte man vom Roman allerdings nicht erwarten, da die Liebe nur am Rand relevant wird.

Persönlich bin ich vermutlich mit der falschen Erwartung ins Buch gestartet, da ich auf eine schöne Liebesgeschichte gehofft habe. Da die Liebesgeschichte nur am Rande thematisiert wurde, ging sie mir zu schnell, um mich abzuholen.

Demgegenüber hat mir aber wirklich gut gefallen, wie Jenny Colgan über die Leidenschaft fürs Fliegen geschrieben hat, da hier detailliert der Traum vom Fliegen real wurde. Colgan thematisiert aber auch auf emphatische Art, wie schnell einem Menschen ein Fehler unterlaufen kann und wie man wieder zurück in die vorherige Normalität gelangen kann. Durch die schöne und detailliert beschriebene Umgebung auf den schottischen Inseln kam direkt Sommerstimmung auf. Den Roman würde ich nur weiterempfehlen, wenn man nicht nach einer Liebesgeschichte sucht, sondern einfach gut unterhalten werden möchte.

Bewertung vom 20.06.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


gut

Wird erst ab der Hälfte wirklich spannend

Die Idee hinter „Dem Waldhaus“ hat mich angesprochen. Der eigene Vater als möglicher Mörder der Mutter? Dies hat eine tolle Story versprochen. Doch zunächst war man eher damit beschäftigt, die Mutter und ihre engsten Verwandten kennenzulernen und besser zu verstehen. Dadurch kam leider in der ersten Hälfte des Buchs wenig Spannung auf. Vielmehr wird eher kleinteilig das Familienleben beleuchtet und aufgezeigt, wie anders Tochter Hannah es erlebt hat. In der zweiten Hälfte wird es dann aber spannend, denn nun kommen düstere Familiengeheimnisse ans Licht und Hannah muss sich hinterfragen: Kann ihr inzwischen demenzkranker wirklich der Mörder ihrer Mutter gewesen sein? Oder steckt vielleicht auch jemand anders dahinter? Mit der Zeit kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht, wodurch noch weitere Personen als Mörder in Betracht kommen. Die letzten hundert Seiten sind wirklich spannend und von tollen Wendungen gezeichnet. Dadurch war die Auflösung gelungen und überraschend gemacht. Insgesamt würde ich das Buch eher Personen empfehlen, die an familiären Zwiespalten interessiert sind, und die damit über die eher schwächere erste Hälfte hinwegsehen können.

Bewertung vom 17.06.2024
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane;Kühn, Claudia

Stolz und Vorurteil


sehr gut

Perfekt für alle, die sich einen einfachen Zugang zum Roman wünschen


Ich habe „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen noch nicht gelesen. Dementsprechend waren mir die Charaktere nicht vorher bekannt. Neben unserer Protagonistin Elizabeth spielen in „Stolz und Vorurteil“ noch ihre vier Schwestern eine Rolle. Diese sehen, bis auf die eine Schwester, relativ ähnlich aus, weswegen ich zunächst immer wieder zurückblättern musste, um nachzuschauen, wer wer ist. Nachdem ich die Schwestern auseinanderhalten konnte, habe ich die Graphic Novel dann aber mit viel Freude gelesen. Für die Zukunft fände ich es bei mehreren, sehr ähnlich aussehenden Personen jedoch hilfreich, wenn dem Buch ein Personenregister mit Bildern zur schnelleren Orientierung vorangestellt wäre.

Ansonsten hat mir die Graphic Novel aber wirklich gut gefallen. Der Inhalt wird durch die Illustrationen und Sprechblasen verständlich rübergebracht. So konnte ich die Handlung auch ohne den Roman vorher gelesen zu haben, jederzeit gut nachvollziehen. Immer mal wieder lässt die Illustratorin die Zeichnungen für sich sprechen. Durch die starke Zeichenweise der Gesichter benötigt es den Text an dieser Stelle auch nicht, da die Emotionen schon so eindrücklich vermittelt werden. Daneben konnte ich durch die detailliert gezeichneten Kleider und farbenfrohen Landschaften aber auch einfach in die damalige Zeit entfliehen. Insgesamt hatte ich viel Freude mit der Graphic Novel und kann sie daher allen, die gerne einen einfachen Zugang zu Jane Austens Romanen möchten, empfehlen.

Bewertung vom 09.06.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


ausgezeichnet

Kindheit auf dem ländlichen Bauernhof


Martina Bogdahn nimmt uns mit „Mühlensommer“ mit in eine Kindheit auf dem Land. So begleiten wir Maria in Rückblicken an das Aufwachsen auf dem Land. Marias Kindheit besteht aus einem typisch bäuerlichen Leben zwischen Schweinen und Hopfenernten und langen Busfahrten in die Schule. Daneben erleben wir aber auch die erwachsene Maria, die mittlerweile mit ihren Kinder in der Stadt wohnt und nur noch sporadisch aufs Land fährt. So führen ihre Landbesuche auch zu lange zurückliegenden Konflikten, insbesondere um die geschwisterliche Frage, wie die Zukunft des Hofes aussehen wird und welche Rolle Maria dabei spielen kann.

Bogdahn gelingt es, das Leben auf dem Land in all seinen schönen Seiten, aber auch seinen Schattenseiten zu beleuchten. Doch auch wenn sie die Schattenseiten beleuchtet, fühlt sich das Buch durchgehend wie eine warme Umarmung an, da sie immer sehr warmherzig über das Leben auf dem Land schreibt. So beleuchtet sie die Schattenseiten zum Beispiel durch eine wirklich humorvolle Art und Weise. In den entscheidenden Momenten driftet sie aber nicht ins Lächerliche ab, sondern bewahrt die notwendige Ernsthaftigkeit. So stellt sie dar, aus welchen Gründen es zu einem typischen Erbstreit kommen kann und zeigt durch beide Sichtweisen welche vergangenen Enttäuschungen damit einhergehen, aber auch wie eine harmonische Lösung gelingen kann.

Bogdahn schreibt vor allem über das Aufwachsen auf einem Hof und damit über einen Teil des ländlichen Lebens. Diesen Teil konnte ich durch „Mühlensommer“ lebhaft in all seinen Facetten nachempfinden und musste des Öfteren über die mehr als lustigen Erlebnisse lachen. Für mich ist „Mühlensommer“ somit ein perfektes Sommerbuch, für eine friedvolle und humorvolle Reise auf einen ländlichen Bauernhof.

Bewertung vom 07.06.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


sehr gut

Eine brillante Wissenschaftlerin und ihre Leistungen zur Erforschung der DNA

Der Name Rosalind Franklin wird wohl jedem ein Begriff sein. Dennoch war ich sehr gespannt, mehr über den Werdegang von Rosalind Franklin zu erfahren. Wir lernen Rosalind kennen, als sie gerade in Paris als Chercheur anfängt zu arbeiten und begleiten sie ab dann detailliert bei ihrer Arbeit im Labor und den damit zusammenhängenden Erforschungen. Auch wenn diese naturwissenschaftlich höchst komplex sind, gelingt es Marie Benedict naturwissenschaftliche Entdeckungen leicht verständlich zu vermitteln. Dadurch war das Buch spannend und lehrreich zu lesen. Spannend auch deshalb, weil Marie Benedict uns mitten ins Geschehen mitnimmt und auch von Rosalinds Liebesleben und den Intrigen im Labor in England ausführlich berichtet. So wird deutlich, mit welchen Schwierigkeiten eine Frau in einer männerdominierten Forschung zu kämpfen hatte. „Das verborgene Genie“ würde ich allen empfehlen, die sich zum ersten Mal auf unterhaltsame Weise genauer mit Rosalind Franklin auseinandersetzen möchten.

Bewertung vom 07.06.2024
Lichtjahre im Dunkel
Ani, Friedrich

Lichtjahre im Dunkel


gut

Ganz nah an den Personen


Leo Ahorn, Besitzer eines kleinen Schreibwarenladens und Ehemann verschwindet aus dem Nichts. Und das obwohl er große Pläne hatte: da sein Geschäft schon seit längerem nicht mehr gut läuft, wollte er es eigentlich umbauen und hat dafür versucht Geld aufzutreiben. Leos Ehefrau unternimmt zunächst nichts, bis sie Privatdetektiv Süden mit der Suche nach ihrem Mann engagiert, der auf allerlei skurrile Dinge stößt.

Friedrich Anis Erzählstil ist eher unaufgeregt. Und doch gelingt es ihm, nach einer Zeit Spannung zu erzeugen, wenn die erste Verdachtsperson in einem anderen Licht erscheint und man sich als Leser erwischt, wie man die Person wegen ihres Verhaltens auch argwöhnisch beäugt hat. Ani arbeitet in „Lichtjahre im Dunkel“ ganz nah an den verdächtigen Personen und lässt sie immer wieder zu Wort kommen. Dadurch baut der Roman zwar nicht die gewöhnliche Spannung auf, ist aber aufgrund der psychologischen Analyse dennoch interessant. Denn die Personen werden in ihrer Denkweise so real, dass man ihr Verhalten versteht.

Für mich war Lichtjahre im Dunkel deswegen vor allem ein intellektueller Krimi, der mit einem alltäglichen Fall aufzeigt, wie Ermittlungen manchmal schnell in eine bestimmte Richtung laufen. Dies hat Ani so gut umgesetzt, dass mich der Krimi trotz seines etwas anderen Erzählstils überzeugen konnte. Die Auflösung des Falls ist tatsächlich etwas tricky. Was der Verdächtige damit zu tun, müsst ihr aus seiner Sicht selber lesen. Am Ende kommt es nochmals zu so vielen Wendungen, dass der Fall eine ganz andere Richtung als gedacht nimmt. Und wieder ist es Ani damit gelungen, mich zu überraschen. Daneben macht diesen Krimi aber vor allem Anis tolle Ausdrucksweise besonders, die einen als Leser begeistert weiterlesen lässt. Deswegen ein etwas anderer Krimi, der meine Anteilnahme vor allem dadurch erzeugt hat, wie nah Ani die verschiedenen Personen beleuchtet.

Bewertung vom 07.06.2024
Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Sachlich fundiert und dennoch spannend und leicht zugänglich


Was passiert, wenn einer KI bei einem medizinischen Einsatz ein Fehler unterläuft und daraufhin ein Patient stirbt? Wie ist diesbezüglich insbesondere die Strafbarkeit der Ärztin zu beurteilen, die sich für den Einsatz der KI entschieden hat und auf deren Schlussfolgerungen vertraut hat? Dieser Frage wird in der 1. Patient juristisch fundiert nachgegangen.

Nach den ersten Ermittlungen geht es ab ca. Seite 100 in den Gerichtssaal. Hierbei sind wir so detailliert dabei, dass es sich anfühlt als wäre man live dabei. Der Schreibstil bleibt sachlich fundiert, erzeugt aber dennoch Spannung durch die Ereignisse, die im Gerichtssaal und drum herum passieren.

Neben Strafverteidiger Rocco, verfolgen wir viele weitere Personen, anhand denen aufgezeigt wird, welche gravierenden Folgen ein solcher Behandlungsfehler bedeutet. So haben wir neben einer Journalistin, die über den Fall ausführlich berichtet und dabei auch immer mal die Familie in den Blick nimmt, auch den Entwickler der KI. Mir hat dieser umfassende Blick wirklich gut gefallen.

Dass das Autorenduo bestehend aus dem Strafverteidiger Schwiecker und dem Rechtsmediziner Tskokos sachliche Expertise bezüglich dieser Themen hat, wird schnell klar. Dennoch ist es ihnen gelungen, den Fall leicht verständlich aufzuarbeiten, wodurch ich ein rundes Leseerlebnis hatte.

Somit kann ich „Der 1. Patient“ allen empfehlen, die sich für Künstliche Intelligenz interessieren und dieses Thema mal aus der juristischen Haftungsseite beleuchtet haben wollen.

Bewertung vom 03.06.2024
Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2
Raabe, Marc

Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Absolut spannend erzählt


War ich zu Beginn von Marc Raabes „Die Dämmerung“ noch nicht absolut gefesselt, hat sich dies nach ca. 100 Seiten schlagartig geändert. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich den Vorgänger nicht kannte und dementsprechend noch keine besondere Verknüpfung zum Ermittlerpaar hatte.

Im Vordergrund geht es um den brutalen Tod von Charlotte Tempel, einer allseits beliebten Wohltäterin. Charlotte Tempel setzt sich für alle möglichen Anliegen außer den Klimaschutz ein, weswegen der Verdacht schnell auf ihre Tochter Leo, eine rebellische Kämpferin für den Klimaschutz, fällt. Doch dann stirbt eine zweite Person und zunächst deutet nichts auf Leo hin, bis ein mysteriöses Tonband auftaucht…

Die Handlung teilt sich in eine Haupthandlung, in der der es um die Ermittlungsarbeit geht und einen weiteren Nebenstrang. Wie die beiden zusammenhängen, wird nach und nach klar. Der Nebenhandlungsstrang ist zunächst sehr mysteriös, bis nach und nach klar wird, wessen Geschichte hier erzählt wird. Am Rande reißt der Roman immer mal wieder hochaktuelle Themen an, sei es der Umgang mit der Klimakrise, mit dem Ukrainekrieg oder aber mit Frauen. Vor allem geht es aber um persönliche Schicksale, die wirklich toll auserwählt werden. Neben dem tollen Schreibstil hat mich Raabe mit unvorhersehbaren Wendungen überrascht.

Somit empfehle ich „Die Dämmerung“ jedem, der einen packend geschriebenen Thriller mit überraschenden Wendungen lesen möchte.

Bewertung vom 03.06.2024
Das Lebensfreude-Kochbuch

Das Lebensfreude-Kochbuch


ausgezeichnet

Vielfältige Rezeptauswahl


Passend zu den vier Jahreszeiten und den zu der jeweiligen Zeit saisonalen Zutaten finden sich im Lebensfreude Kochbuch 70 inspirierende Zubereitungsideen. Diese reichen von sehr einfachen Ideen bis zu aufwändigen und bieten eine gute Mischung aus Rezepten mit und ohne Fleisch. Durch die vielfältige Rezeptezusammenstellung ist so für jeden etwas dabei.

Wie aus dem Gräfe Unzer Verlag gewohnt, ist das Lebensfreude Kochbuch schön übersichtlich gestaltet. So ist es insbesondere bei langen Zutatenlisten sehr hilfreich, dass die Zutaten chronologisch danach, wann sie im Rezept benötigt werden, aufgelistet sind. Aber auch das Rezeptregister hilft dabei, zur gewünschten Zutat das passende Rezept zu finden.

Getreu dem Lebensfreude Motto finden sich neben den Rezepten immer mal wieder Denkanstöße, die uns daran erinnern, was im Leben wirklich wichtig ist, z.B. Ersetze „Ich soll“ ab und zu durch „Was soll’s“.
Somit ein Kochbuch mit vielfältigen Rezepten und ermutigenden Denkanstößen, das sich auch toll als Geschenk eignet.

Bewertung vom 29.05.2024
I Fell in Love with Hope
Lancali

I Fell in Love with Hope


sehr gut

Hoffnung im Krankenhaus

„I fell in love with hope“ setzt sich mit dem Leben von fünf Jugendlichen im Krankenhaus auseinander. Ein bisschen hat mich die Geschichte an „Club der roten Bänder“ erinnert. Jedenfalls erfahren wir im vorliegenden Buch auch von den harten Schicksalen der Jugendlichen. Daneben steht aber auch immer die Hoffnung im Vordergrund, die sich die Freundesgruppe z.B. durch eine Liste mit Dingen, die sie stehlen, bewahrt. Nach und nach erfahren wir ausführlich, was die Personen geprägt hat und wie es zur jeweiligen Erkrankung kam. Dadurch waren alle Personen für mich super greifbar. Nicht so gut hat mir wiederum Lancalis Schreibstil gefallen, der versucht hat mit Poesie das schwere Schicksal der Jugendlichen bildlicher darzustellen. Für mich persönlich hätte es dies nicht gebraucht, da die Charaktere für mich so schon sehr greifbar waren und mich dieser Schreibstil eher angestrengt hat. Die Geschichte an sich hat mir aber wirklich gut gefallen. Deswegen vergebe ich 3,5 Sterne.