Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Katharina

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2024
Warte auf mich am Meer
Neff, Amy

Warte auf mich am Meer


sehr gut

Dieser Roman reißt den Leser über die Jahrzehnte der Liebe zwischen Evelyn und Joseph mit sich.
Er beginnt mit der Eröffnung der beiden, dass sie in einem Jahr sterben werden. Ihre drei Kinder sind entsetzt.
Über dieses Jahr spannt sich diese Geschichte und in Rückblicken wird ab dem 1940ern das Leben der beiden erzählt.
Ihre Liebe, die so allumfassend und groß ist, musste durch schwierige, herzzerreißende, alles in Frage stellende Zeiten gehen.
Mein großes Fazit dieses Buches ist, dass eine Liebe und das gegenseitige Verständnis nur so tief werden kann, wenn man schwierige Zeiten zusammen durchsteht und niemals aufgibt, sich nicht abwendet und immer aneinander glaubt. Denn einfach war die Liebe von Evelyn und Joseph nicht, und doch war sie alles.
Die Figuren waren so lebendig und echt, vielschichtig und nahbar.
Auch wenn die Geschichte sich manchmal etwas in die Länge zog und sehr voraussehbar wurde, war sie doch sehr berührend und bewegend.

Bewertung vom 01.07.2024
Yrsa. Journey of Fate / Yrsa - Eine Wikingerin Bd.1
Bröhm, Alexandra

Yrsa. Journey of Fate / Yrsa - Eine Wikingerin Bd.1


gut

Dieses (sehr pinke) Buch wird seiner Aufmachung sehr gerecht - sehr viel Romantik und auch Kitsch.
Die Idee der Geschichte, eine junge Frau, die für Unabhängigkeit kämpft und dafür, ihre eigenen Entscheidungen treffen und kämpfen zu dürfen, finde ich toll.
Yrsa sucht nach ihrem Bruder Sjalfi, der entführt wurde und wird dabei vor einige Herausforderungen gestellt.
Die Ausführung und vor allem der Schreibstil lassen jedoch zu wünschen übrig. Die Geschichte konnte mich nicht wirklich in ihren Bann ziehen und ich fand sie nicht mitreißend. Yrsa als Hauptperson fand ich unsympathisch und naiv, die vielen Nebenpersonen eindimensional und die daraus resultierenden verschiedenen Perspektiven etwas verwirrend.
Die Geschichte an sich war ganz nett zu lesen und unterhaltsam, aber wirkliche Emotionen kamen hierbei nicht auf und ich denke nicht, dass mir Yrsa & Co lange im Gedächtnis bleiben werden.

Bewertung vom 23.05.2024
Solito
Zamora, Javier

Solito


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich ungemein berührt. Die Geschichte erzählt von dem neunjährigen Javier, der ganz allein von El Salvador nach Kalifornien reist, um zu seinen Eltern zu kommen. Diese sind bereits vor Jahren in die USA geflohen, Javier hat wenig Bezug zu Ihnen und lebt bei den Großeltern.
Die Reise, organisiert von Schleppern, verläuft nicht wie geplant, immer wieder gibt es Unsicherheiten, Rückschläge und Enttäuschungen. Der neunjährige Junge versteht das oft nicht und ist komplett auf die Hilfbereitschaft von Fremden bei dieser Odyssee angewiesen.
So lernt er eine Ersatzfamilie kennen, die sich um ihn kümmert.
Der Roman war wirklich herzzerreißend und ich habe mit Javier mitgebangt, ob er es denn schafft.
Das Ganze ist eine Art Autobiographie, welche von dem heute 34-Jährigen Javier erzählt wird. Die Geschichte ist zugleich grausam wie auch hoffnungsvoll.
Die Flüchtlingslage in Amerika hat sich in all den Jahrzehnten wohl kaum verändert und auch in Europa sind diese Schicksale gegenwärtig.
Ein trauriges und doch hoffnungsvolles Buch über den Wunsch nach einem besseren Leben und der Tragik von Schicksalen, insbesondere der Leiden der Kinder.

Bewertung vom 01.04.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


sehr gut

Nach dem ersten Roman von Trude Teige folgt nun der zweite Band, bei welchem es sich um die Geschichte von Junis Großvater handelt. Anders als im ersten Roman spielt Juni hier gar keine Rolle mehr. Wir lernen Konrad und Sigrid kennen, die in Java zu Zeiten des zweiten Weltkrieges stranden, leben und dann in Gefangenschaft geraten.
Ich fand ihre Geschichte, ihren Mut und den Überlebenswillen beeindruckend. Besonders Sigrid und ihre Familie habe ich gebannt verfolgt, sie kämpft mit ihrer Mutter und ihrer Schwester um jeden Tag. Bei ihrer Arbeit als Krankenschwester lernt sie Konrad kennen, der angegriffen wurde. Die beiden verlieben sich und verlieren sich zwar in den Kriegswirren außer Augen, doch nicht aus dem Herzen. Ich habe den ganzen Roman über mitgehofft mit den beiden - obwohl doch eigentlich klar ist, dass Konrad Junis Großvater und der Mann von Tekla sein wird.
Der Text hat sich leicht und flüssig lesen lassen und die Worte waren sehr berührend. Dass das ganze auf wahren Begebenheiten beruht, ist traurig und stimmt nachdenklich.

Bewertung vom 04.03.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein absolutes Highlight meines bisherigen Lesejahres. Es ist so vielschichtig und baut sich langsam auf.
Das Cover, der Titel, alles ist so tiefgründig mit der Geschichte verknüpft, es ist faszinierend.
Das Leben der vier Padavano-Schwestern begleiten wir von ihrer frühen Kindheit etwa 40 Jahre lang. Die Schwestern sind sich eng verbunden und machen alles miteinander aus. Es erinnert an Little Women - auf die beste Art und Weise.
Mit Julias Zielstrebigkeit, William zu heiraten, nimmt die Geschichte ihren Lauf. Sie handelt von tiefer Verbundenheit, dem Erwachsenwerden, Einsamkeit, Hoffnung, Trauer, Schuld und dem Tod.
Wie sehr werden wir von unseren Eltern beeinflusst und können wir uns aus deren Vorstellungen von uns lösen - müssen wir das vielleicht sogar, um uns selbst finden zu können?
Der Roman ist mitreißend, das Leben der Schwestern lässt einen nicht mehr los. Aus wechselnden Perspektiven der Schwestern und William erfährt man tiefe Einblicke in die Denkweise der Protagonisten. William hat viel Leid und Einsamkeit in seinem Leben erfahren und die Padavano-Schwestern begleiten ihn auf seinem langen Weg.
Die Geschichte ist gleichzeitig traurig und auch so hoffnungsvoll. Sie hat mir viele Denkanstöße gegeben und ich werde noch sehr, sehr lange darüber nachdenken.
Und das macht doch ein gutes Buch aus.

Bewertung vom 18.02.2024
Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1
Helford, Anna

Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1


gut

Dieses Buch ist das erste einer Familiensaga von vier Schwestern, die nach den Jahreszeiten benannt sind. Hier geht es um Spring, den Frühling.
Nach einer turbulenten Kindheit ist Spring von zuhause abgehauen und auf sich allein gestellt. In London lernt sie ihn Rahmen von Sozialstunden Sophia kennen. Und so beginnt die ganze Geschichte: wir lernen nicht nur die Gegenwart kennen sondern tauchen auch tief in die Vergangenheit der Familie ab. Alles hängt mit Daphne zusammen, einer Krankenschwester auf der Isle of Wight. Abwechselnd findet die Handlung im jetzt und im 19. Jahrhundert statt. Nach und nach beginnt man, die Zusammenhänge zu verstehen. Der Plot mit Verwechslungen, Intrigen und Betrug war wirklich toll und hat mich gefesselt. Tatsächlich mochte ich die Vergangenheit mit Daphne mehr als die Gegenwart mit Spring.
Was mir leider gar nicht gefallen hat, ist der Schreibstil. Die Personen sprechen gestelzt und mit Wendungen, wie sie im Sprachgebrauch nicht üblich sind. Außerdem fand ich die Geschichte zunehmend kitschig, beladen mit Klischees. Ich hab besonders in der zweiten Hälfte oft die Augen verdreht. Die Charaktere sind überzogen, vorhersehbar und nicht sympathisch. Und es gibt für alles ein Happy End - sehr unrealistisch und auch langweilig. Ethan, Spring und die restlichen Season Schwestern haben mich nicht überzeugt, ich werde die Reihe nicht weiterverfolgen.

Bewertung vom 05.02.2024
Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4
Blum, Antonia

Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4


ausgezeichnet

Dieser Band bildet den Abschluss der Reihe um die Kinderklinik Weißensee. Es gibt einen ziemlichen Zeitsprung und wir sind jetzt in der Nachkriegszeit, um 1948-1950.
Die Hauptpersonen Emma und Marlene sind demnach auch älter geworden - sie sind in ihren Fünfzigern und teilen sich das Rampenlicht in diesem Roman mit ihren Kindern.
Speziell Lissi spielt eine wichtige Rolle: Sie wird Kinderärztin wie ihre Tante Marlene und fängt bei der Kinderklinik an. Neben ihrem Kampf um Anerkennung geht es natürlich auch um die Liebe… währenddessen muss Marlene mit ihrer Familie aus dem Osten Berlins fliehen und erleidet einen schweren Schicksalsschlag. Infolge dessen entfremden sich Marlene und ihre Tochter Katharina immer mehr - und es kommt zu einem großen Streit zwischen Emma und Marlene. Die beiden Schwestern gehen getrennte Wege, zum Leidwesen von beiden, aber auch ihren Töchtern. Es folgen noch mehr Schicksalsschläge und Lissi zweifelt an ihrer Berufung.
Das alles während der bewegten Nachkriegszeit, der Luftbrücke nach Westberlin und der Spaltung Deutschlands in BRD und DDR. Können sich diese beiden Seiten, vertreten von Emma und Marlene - noch einigen?
Ich fand das Buch super spannend und habe die letzten 150 Seiten in einem verschlungen. Ein gelungener Abschluss der Reihe mit viel Herzschmerz und Hoffnung.
Ich werde die Geschichte vermissen!

Bewertung vom 15.01.2024
Lichtungen
Wolff, Iris

Lichtungen


sehr gut

Lichtungen von Iris Wolff ist ein einzigartiges Werk - in vieler Hinsicht. Wir lernen die beiden Hauptpersonen Lev und Kato kennen. Die Geschichte wird von Lev erzählt - und zwar rückwärts. In neun Kapiteln, beginnend vom Erwachsenenalter und endend in der Kindheit. Andeutungen in den ersten Kapiteln entwickeln sich zu bedeutenden Hintergrundgeschichten. Obwohl man am Anfang des Buches ja bereits erfährt, wie die ganze Geschichte ausgeht, ist es doch total fesselnd. Es ist, wie einen Menschen kennenzulernen - erst lernt man das Jetzt kennen, und dann nach und nach, was diese Person ausmacht. Toll!
Außerdem begeistert hat mich das Setting. Rumänien durch die Jahrzehnte - ein wundervolles Land mit unzähligen Bräuchen. Und doch auch Unterdrückung, Kommunismus… Gehen oder Bleiben? Das ist eine zentrale Frage des Buches und auch die große Frage zwischen Lev und Kato. Ein berührendes, lange nachhallendes Buch.

Bewertung vom 18.12.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Das war nun endlich mein erstes Buch von Emily Henry - und der Hype hat sich ja sowas von gelohnt! Die Geschichte von Nora und Charlie ist so fesselnd, bissig, witzig, ironisch und zum Dahinschmelzen.
Es ist ein echter Liebesroman zum Einkuscheln auf dem Sofa und gut gehen lassen. Ein Buch über Bücher - fantastisch. Nora ist Literaturagentin und Charlie Lektor. Anfangs können sie sich so gar nicht ausstehen, aber natürlich ändert sich das noch. Das Verhältnis von Nora und ihrer Schwester Libby ist manchmal dramatisch aber immer süß. Sie wollen den Sommer ihres Lebens erleben - und das tun sie auch, wenn das Ganze auch eine ganz andere Richtung nimmt, als Nora erwartet. Und Charlie ist einfach perfekt, die Unterhaltungen von Nora und ihm sind einfach köstlich. Ich bin absolut begeistert von diesem leichten, fesselnden Schreibstil, der doch so viel Tiefe mit sich bringt und einen nicht mehr loslässt.

Bewertung vom 14.11.2023
Wilde Minze
LaCour, Nina

Wilde Minze


sehr gut

Dieses schmale Buch bringt einiges an Emotion mit sich. Wir lernen von zwei Sichtweisen Emilie und Sara kennen, tauchen tief in deren Vergangenheit ein. Es geht um Drogen und Sucht, Angst vor Verlust und Einsamkeit. Emilie stand immer im Schatten ihrer drogenabhängigen Schwester, Saras Kindheit ist vom Drogenkonsum der Menschen um sie herum geprägt, bis sie als Teenager von zuhause abhaut. Wir lernen viel aus ihren jeweiligen einzelnen Leben kennen - Emilie und Sara lernen sich jedoch erst in der zweiten Hälfte des Buches kennen - das fand ich manchmal etwas langatmig. Sie finden als Liebespaar zueinander und entdecken beide in ihren Zwanzigern die Leidenschaften und Berufe, für die sie brennen. Und gleichzeitig wird alles von ihrer Vergangenheit überschattet.
Der rote Faden des ganzen Buches ist Yerba Buena - eine Minze, die das ganze Leben von Emilie und Sara durchzieht und alles so klar zusammenführt.
Die anfangs etwas ziellos wirkende Geschichte hat seinen Rhythmus gefunden und mich in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ich habe diese Geschichte verschlungen, zart und aufwühlend, wie sie ist.