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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Anna-Lena
Wohnort: 
Moosburg an der Isar

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2024
Wallis Simpson
Lindinger, Michaela

Wallis Simpson


sehr gut

Biographie der meistgehassten Frau der Welt

Die Royal Family übt durchaus Faszination auf die Menschen aus. Nicht umsonst ist die Netflix Serie "The Crown" so erfolgreich. Die Biographie von Wallis Simpson ist genau das richtige für Fans der Royal Family. Unbeschönigt beschreibt sie einen der größten Skandale in der Geschichte der britischen Königsfamilie und das Leben der Frau, die dahintersteckte.

Das Buch ist wirklich hochwertig verarbeitet. Das rote Cover, das Wallis mit ihrem Hund zeigt ist ein richtiger Blickfänger. Die Farbe rot zieht sich durch das Buch, da die zahlreichen schwarz weiß Aufnahmen, die das Buch sehr anschaulich machen, mit dieser Farbe hinterlegt sind.

Die Biographie von Wallis Simpson beginnt mit Szenen kurz nach Edwards Rücktritt als König und vor seiner Hochzeit mit Wallis. An sich ein anschaulicher Einstieg, allerdings wäre es meiner Meinung nach für den nicht allzu gut vorinformierten Leser angenehmer, zuerst die genauen Hintergründe der Beziehung sowie der Andankung zu kennen. Es folgt ein Teil über Wallis Kindheit und Jugend, dann der Hauptteil über ihre Freundschaft und später Ehe mit Edward und schließlich einige Kapitel zu ihrem Lebensende.

Die Biographie ist sehr interessant und mit spannenden Details unterlegt. Auf dem Cover wird Wallis mit drei Schlagworten beschrieben, unter anderen meistgehasste Frau der Welt. Dies passt meiner Meinung nach am besten zu ihrer Darstellung in der Biographie. Diese rückt die faszinierende Persönlichkeit definitv nicht in gutes Licht, ganz im Gegenteil. Dies möchte ich an dieser Stelle kritisieren, meiner Meinung nach ist die Biographie an einigen Stellen zu wenig objektiv und Wallis aber auch Edward gegenüber zu abwertend geschrieben.

Dennoch kann ich sie gerade Fans der Royals definitiv empfehlen. Als Leser kann man sich ja immer noch eine eigene Meinung zu Wallis bilden.

Bewertung vom 23.09.2024
Midsummer House
Lucas, Rachael

Midsummer House


ausgezeichnet

Eine Geschichte zum Entspannen und Genießen

Midsummer House ist der dritte Teil der Reihe "Das Erbe von Applemore". Jedem der vier Geschwister Lachlan, Beth, Charlotte und Polly Fraser ist je ein Teil der Reihe gewidmet. Man kann die Romane auch unabhängig voneinander lesen. Für das bessere Verständnis, beispielsweise da viele verschiedene Nebencharaktere auftreten, ist es aber empfehlenswert die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem erfährt man dann ein bisschen was darüber, wie es den Hauptcharakteren der anderen Teile mittlerweile ergangen ist.

Charlotte Fraser spielt die Hauptrolle im dritten Teil. Sie ist ehrgeizig, strukturiert, liebevoll, aber auch ein richtiger Kontrollfreak. Sie leitet ein Unternehmen, das Ferienhäuser vermietet. Viele dieser Ferienhäuser gehören aber zum Gut Applemore, das ihr Bruder Lachlan verwaltet. Um mehr Selbstständigkeit zu erlangen, möchte sie ein Haus kaufen, das ihr sehr gut gefällt. Die Eigentümerin ist etwas exzentrisch und bittet Charlotte darum, ein paar Monate in dem Haus zu wohnen, bevor sie es kaufen kann. Charlotte lässt sich darauf ein, weiß aber nicht, dass die Eigentümerin gleichzeitig ihren Neffen Rob einlädt, im Haus zu wohnen, um Reparaturen vorzunehmen. Rob ist in der Finanzbranche tätig und wegen illegaler Geschäfte freigestellt.

Charlotte und Rob kennen sich bereits, da sie in Edinburgh eine Nacht zusammen verbracht haben. Charlotte hat sich in dieser Nacht ein völlig anderes Selbst geschaffen und war schlagfertig und draufgängerisch. Für Rob sind derartige Nächte normal, doch gerade Charlotte ist ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

Der Roman ist mit vielen Klischees gespickt, aber sehr angenehm geschrieben, abwechselnd aus der Perspektive von Charlotte und Rob. Das Buch ist perfekt für eine kleine Auszeit vom Alltagsstress.

Bewertung vom 23.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

Ein Buch zum Träumen

Die Bücher von Matt Haig sind wirklich etwas ganz besonderes. Vor allem "Die Mitternachtsbibliothek" hat mich tief berührt und inspiriert. Matt Haigs Romane stellen oft Fragen nach dem Sinn des Lebens, schenken Hoffnung in Zeiten von Trauer, Angst und Schuld. Sie sind inspiriert von der eigenen Biographie des Autors, der an einer Depression gelitten hat.

Auch in "Die Unmöglichkeit des Lebens" bleibt Matt Haig diesem Thema treu. Doch auch andere, aktuelle Entwicklungen finden in dem Roman Erwähnung. Es geht unter anderem um Umweltschutz und darum, wie die Geldgier weniger Menschen vieles zerstören kann.

Gleichzeitig enthält der Roman viele übernatürliche und magische Elemente, die wunderschön beschrieben sind und zum Träumen anregen.

Auch der Stil des Romans ist toll. Eine ehemalige Mathelehrerin erzählt einem Schüler in einem langen Brief von ihren zauberhaften Erlebnissen und regt ihn dazu an, an das schöne und positive im Leben zu glauben.

Bewertung vom 06.09.2024
Der Ire
Mann, Peter

Der Ire


weniger gut

Frank Pike versus Finn McCool

Das Cover des Romans zeigt einen eleganten Herrn, der dem Image eines Spions perfekt entspricht. Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten, mit goldener Schrift und Verzierungen, ein häufiger Stil bei Romanen, die 1920-1950 spielen. Dieses Cover in Verbindung mit dem Klappentext verspricht einen rasanten, actionreichen, manchmal auch anspruchsvollen Spionagethriller. Kapitel aus zwei Manuskripten wechseln sich ab. Auf der einen Seite das Tagebuch des Abwehr-Mitarbeiters Adrian de Groot, welcher seine Zusammenarbeit mit dem Iren Frank Pike beschreibt, und auf der anderen Seite die an keltische Legenden angelehnte Erzählung über den Helden Finn McCool. Laut Klappentext beschreiben beide Manuskripte völlig unterschiedliche Handlungen und Werte des Doppelagenten Frank Pike/ Finn McCool. Die Wahrheit läge wohl irgendwo dazwischen.

Nur leider halt der Roman nicht, was er verspricht. Spannung, Action und Spionagearbeit kommen völlig zu kurz. Stattdessen beschreibt Adrian de Groot, ein Träumer, Romantiker und Literaturliebhaber seine Faszination von Frank Pike. Adrian ist nach einer kurzen Affäre mit dem Iren bis über beide Ohren in ihn verliebt und verhält sich wie ein eifersüchtiger Teenager, teilweise mit grausamen Folgen. Nachdem der geplante Einsatz Frank Pikes abgesagt wird, versucht Adrian ihn bei Laune zu halten und zu beschützen.

Die Heldenerzählung ist aus der Sicht Finn McCools geschrieben, einem völlig größenwahnsinnigen und von sich selbst überzeugten Iren, der aus reiner Mordlust Nazi-Ärzte umbringt. Angeblich um so den Fall des Dritten Reiches herbeizuführen.
Die beiden Erzählperspektiven ergänzen sich perfekt, sodass man als Leser keine kognitiven Leistungen darauf verschwenden muss, darüber nachzudenken, was in Wahrheit passiert sein könnte.

Ich möchte nicht bestreiten, dass der Roman vielen Lesern gefallen könnte. Nur die Erwartungshaltung, die durch das Cover und den Klappentext geschaffen wird, spricht einfach das falsche Publikum an. Schade!

Bewertung vom 30.08.2024
Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1
Georg, Miriam

Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Düster und bewegend

"Nordwind bedeutet nichts Gutes", heißt es häufig in dem Roman, der überwiegend in Hamburg spielt. Tatsächlich zieht im Laufe der Geschichte häufig Nordwind auf, gefolgt von schlimmen Ereignissen, was die düstere Atmosphäre des Romans unterstreicht.

Das Kernthema des Romans ist die Stellung der Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Alice, eine Frau aus der Arbeiterschicht, wird von ihrem Ehemann schwer misshandelt und möchte sich von ihm scheiden lassen. Hier steht sie jedoch vor einer fast unüberwindbaren Hürde. Doch auch Frauen aus besseren Schichten, beispielsweise Blanche, leiden unter ihrer eingeschränkten Freiheit.

Auch wenn viel über die Stellung der Frau zur Zeit des Romans bekannt ist, war es noch einmal besonders schockierend, in einem packend geschriebenen Roman darüber zu lesen.

Der Roman endet recht abrupt und viele Fragen auch in Bezug auf Alice Vergangenheit bleiben offen. Den zweiten Teil der Reihe, "Im Nordlicht" kann ich kaum erwarten!

Bewertung vom 26.08.2024
Die Gräfin
Nelles, Irma

Die Gräfin


sehr gut

6 Tage im Wattenmeer

6 Tage, 8 Personen, 169 Seiten. John, Diana, Meta, Maschmann, Käthe und Carl Braak, Sönke Schmied, Lorenz Ebsen, sie prägen die Geschehnisse, die sich während 6 Tagen auf einer Hallig im Wattenmeer ereignen und die von Irma Nelles auf 169 Seiten erzählt werden. Der Roman ist ein ganz besonderes Buch. Die Ereignisse basieren auf wahren Begebenheiten und auch die Charaktere, beispielsweise die Gräfin Diana von Reventlow-Criminil haben reale Vorbilder. Alle Charaktere sind sorgsam beschrieben, sodass es dem Leser leicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufühlen. Die Geschichte spielt gegen Ende des 2. Weltkriegs, als ein britischer Pilot, John Philipp, im Wattenmeer notlandet. Die Gräfin reitet mit ihrem Pferd über das Watt, um ihm zu helfen. Diese Szene, die gleich zu Beginn des Romans beschrieben wird, findet sich auch auf dem Cover des Buches wieder. Bei der Rettung des Piloten und auch bei anderen geheimen Aktivitäten, die sich während des Krieges auf der Hallig abzuspielen scheinen, halten Diana, ihr Hausmädchen Meta, ihr Kutscher Maschmann, sein Freund Sönke, das Ärztepaar Braak und der Briefträger Ebsen zusammen. Der Roman hätte von mir definitiv 5 Sterne erhalten, hätte er nicht so abrupt geendet. Zudem war ich enttäuscht darüber, keine weiteren Informationen über die realen Personen und Ereignisse am Ende des Romans zu finden. Leider ist über die Gräfin nicht allzu viel bekannt und bei dem meisten davon handelt es sich eher um Mythen. Irma Nelles hat laut Klappentext viele der handelnden Personen selbst erlebt. Es wäre schön gewesen, wenn sie dazu noch einige Worte in einem Anhang geschrieben hätte.

Bewertung vom 11.08.2024
Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2
Engels, Lars

Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2


gut

Rhön-Krimi

Glutmoor ist der zweite Teil einer Reihe um den Kommisar Janosch Janssen und seine Vorgesetzte und gleichzeitig Schwiegermutter Diana Quester. Den ersten Teil muss man nicht zwingend gelesen haben, um der Handlung folgen zu können, ich würde es aber dennoch empfehlen. Es gibt viele Anspielungen zum ersten Teil und auch am Ende gibt es einen Hinweis, dass der erste Fall noch immer nicht abgeschlossen ist.

Die Atmosphäre des Romans ist wirklich gelungen. Das Rhöner Moor übt auf viele Menschen eine besondere Faszination aus. Wunderschöne Landschaften, gruselige Erzählugen aus dem Moor und die ganz realen Geschichten aus der DDR Zeit, während der die Ost West Grenze durch die Region verlaufen ist.

Die Charaktere sind interessant und sympathisch. Die Dynamik zwischen Janosch und Diana, aus deren Perspektiven die Geschichte erzählt wird, ist sehr spannend, auch weil Janoschs Frau und Dianas Tochter Helen hochschwanger ist und bald ein Kind erwartet.

Die Handlung des Romans konnte mich aber leider nicht überzeugen. Vieles war an den Haaren herbeigezogen, nicht ganz schlüssig und es gab einige Logik-Fehler. Zudem waren die beschriebenen Verbrechen unverhältnismäßig brutal und manche Szenen völlig übertrieben, so wie man sie eher in einem amerikanischen Actionfilm erwarten würde.

Daher leider nur 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 11.08.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


ausgezeichnet

Juha und Lux bringen Licht ins Dunkel

Schon das Cover des Romans hat mich in den Bann gezogen. Es ist zweigeteilt und während die obere Hälfte düstere Baumkronen zeigt, die in den Himmel ragen, sieht man auf der unteren Hälfte Baumstämme, durch die hoffnungsvoll ein Lichtschimmer strahlt. Dieses Cover versinnbildlicht die Stimmung des Romans ziemlich gut. Der Kriminalfall, in dem ermittelt wird, ist ziemlich bedrückend, doch die sympathischen Hauptfiguren lockern die Atmosphäre des Romans immer wieder auf.

Juha ist ein finnisch stämmiger Polizist mitte 40, der früher einmal bei der Bundeswehr war. Beim LKA Hamburg ist er ein richtiges Urgestein. Er liebt seine Lebensgefährtin Maria, eine Sizilianerin, doch nach einem Streit zieht er sich in sein Ferienhaus, sein Mökki, zurück. Zu seinem Stiefvater Wally Smith, einem linken Punkrocker hat er ein sehr gutes Verhältnis. Lux heißt eigentlich Lucas und verdankt seinen Spitznamen Juha. Er ist ein junger Mann mit einer bewegten Vergangenheit. Er hat psychische Probleme, welche er aber gut im Griff hat. Juha und Lux sind nicht nur Kollegen und Partner, zwischen den beiden entsteht auch ein besonderes Band der Freundschaft.

Ein Fall von Kindesentführung, der überraschend schnell am Anfang des Romans aufgeklärt wird, führt das Ermittlerduo auf die Spuren eines 20 Jahre alten Cold Cases. Auch hier wurde ein Kind entführt und konnte nur noch tot geborgen werden, von Walter Swoboda und Juha, der damals noch ein junger Polizist war. Walter, der inzwischen verstorben ist, hat der Fall nie losgelassen und er hat bis zu seinem Tod weiter Nachforschungen angestellt. Juha und Lux nehmen diese Nachforschungen wieder auf und bringen Licht ins Dunkel.

Der Roman ist wirklich spannend, gleichzeitig ist er aber auch für Leser mit nicht allzu starken Nerven geeignet. Gewalt und Brutalität spielen kaum eine Rolle. Insgesamt ein wirklich lesenswerter Krimi und ich würde mir wünschen, in Zukunft noch mehr Geschichten von Juha und Lux lesen zu können!

Bewertung vom 05.08.2024
Sobald wir angekommen sind
Lewinsky, Micha

Sobald wir angekommen sind


ausgezeichnet

Auf den Spuren von Stefan Zweig

Der Roman beginnt mit einem Zitat des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig, der während des Dritten Reichs nach Brasilien auswanderte. Das Zitat ist nicht willkürlich gewählt, denn Ben Oppenheim, die Hauptfigur des Romans, ist von der Lebensgeschichte des Schriftstellers fasziniert. Ben selbst ist ein wenig erfolgreicher Schriftsteller und Drehbuchautor. Er lebt mit seiner Exfrau und ihren beiden Kindern in Zürich nach dem Nestprinzip. Die Kinder bleiben in der Wohnung und die Eltern weichen abwechselnd auf andere Schlafplätze aus. Ben hat sich mit Marina zu Beginn ihrer Partnerschaft sehr verbunden gefühlt, unter anderem, weil sie die gleiche Herkunft teilen. Beide sind Juden und teilen nicht nur die Herkunft, sondern auch einen Fluchtinstinkt. Als sich der Krieg in Osteuropa dramatisch zuspitzt, beschließen die beiden mit den Kindern Hals über Kopf nach Brasilien zu fliehen. Ben lässt hierbei seine Geliebte Julia zurück.

Der Roman ist durchgehend aus Bens Perspektive geschrieben. Immer wieder gibt es Rückblenden auf seine Lebensgeschichte. Ben wirkt etwas verschroben, aber dennoch sympathisch. Obwohl das Grundthema des drohenden dritten Weltkriegs und der Flucht sehr dramatisch ist, rückt es im Roman in den Hintergrund. Bedeutsamer sind die interpersonellen Beziehungen zwischen Ben und seiner Familie sowie zwischen Ben und Julia. Auch Bens Entwicklung im Laufe des Romans ist sehr zentral. Die Geschichte ist mit viel Sarkasmus, Ironie und absurden Situationen gewürzt, was sie sehr unterhaltsam macht.

Bewertung vom 29.07.2024
Leichenstarr an der Bar
Jensen, Joost

Leichenstarr an der Bar


ausgezeichnet

Artgerechte Haltung für Heringsschwärme

Gesine Felber ist die sympathische Protagonistin des Krimis, der sowohl spannend als auch urkomisch ist. Gesine ist im Dorf Sünnum, in dem alle zusammenhalten, auch bekannt als die Friesenbrauerin oder als „Tüdelbüdel“, wie sie liebevoll von Freunden genannt wird. Wenn sie nicht gerade Heringsschwärme (süße Fischgummibärchen) in ihrem Lädchen verkauft oder im Kroog ihr Bier „Tüdelbräu“ verkauft, begibt sich Gesine auch gerne auf Verbrecherjagd. Heringsschwärme müssen übrigens artgerecht gehalten werden, sie sollten also am besten in einer ordentlichen Portion Tüdelbräu schwimmen.

„Leichenstarr an der Bar“ ist der dritte Teil rund um die Friesenbrauerin. Man muss die ersten beiden Teile aber definitiv nicht gelesen zu haben, denn die Romane sind völlig eigenständig. Der Roman beginnt mit den düsteren Machenschaften einer skrupellosen Frau, die plant die Sünnumer um viel Geld zu betrügen. Enno Prester, ein Umweltaktivist, kommt ihr auf die Schliche, nur um dann im Kroog in Gesines Armen zu sterben. Diese macht es sich zum Ziel, den Tod ihres Freundes aufzuklären. Dabei stößt sie auf Gegenwind von der örtlichen Polizei in der Person ihrer Tochter Wiebke. Und auch die anderen Dorfbewohner, beispielsweise der Kapitän Joris oder der Tischler Hinnerk lassen sich nicht davon abhalten bei den Ermittlungen eine Rolle zu spielen.

Der Krimi ist aus wechselnden Perspektiven geschrieben und definitiv sehr unterhaltsam. Die Dorfbewohner, die alle ihre Eigenheiten haben, sind ein wirklich sympathischer Haufen, die den Leser häufig zum Lachen bringen. Und auch wenn der Krimi auf den ersten Blick recht geradlinig wirkt, gibt es doch einige unerwartete Wendungen.