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Benutzername: 
T.Geyer
Wohnort: 
Gelsenkirchen

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2017
Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1
Anderson, Poppy J.

Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1


ausgezeichnet

Liebesgeschichten gibt es viele, auch solche, die mit der Gastronomie im weitesten Sinne verquickt wurden. Doch selten spielte das Essen eine so große Rolle wie hier. Der Autorin ist es gelungen, beide Themen/Lieben hervorragend in Einklang zu bringen, aber ohne dass sie sich gegenseitig die Show gestohlen hätten. Die Liebesgeschichte ist zwar ein beliebtes hin und her der Gefühle, aber keineswegs kitschig. Vor allem überlagert sie die eigentliche Nebenhandlung im Bereich der Gastronomie nicht vollkommen, sondern lässt sich von ihr beflügeln. Das bedeutet ebenfalls, dass es nie langweilig wird, denn wenn die Liebesgeschichte pausiert, schmeckt man immer noch die leckeren Gerichte auf der Zunge. Ich hatte bisher noch kein Buch, welches mir direkt auf zwei Arten das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.
Sehr gelungen fand ich auch die Haupt- und Nebenfiguren.
Andrew und Brook passen hervorragen zusammen und ergänzen sich super, was Brook allerdings irgendwann anders sieht. Ich brauche dieses hin und her nicht unbedingt, aber es hat mir super gefallen, weil Brook einfach eine taffe Frau ist, die im Normalfall genau weiß was sie will. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und packt gerne selber mit an, was mir sehr imponiert hat. Aber auch Andrew mochte ich sehr, weil er zeigte dass die höchsten Ziele nicht immer zwangsläufig glücklich machen. Gerde das machte ihn so authentisch.
Von einigen Nebenfiguren wurde ich auch überrascht. Manchmal kann man einfach nur lachen, manchmal mitfühlen oder die Augen rollen. Sie waren alle eine wunderbare Ergänzung.

Ich kenne und liebe die Boston-5-Reihe der Autorin, doch hier hat sie noch eins drauf gesetzt. Die Geschichte ist genauso geschmackvoll und würzig wie das Cover sie erscheinen lässt. Ich empfehle das Buch zu Latte Macchiato, Schoki und Kuscheldecke.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2016
Irgendwo im Glück
McPartlin, Anna

Irgendwo im Glück


sehr gut

Das Cover und der Titel des Buches lassen vorerst auf eine locker-leichte Wohlfühlgeschichte hoffen. Doch direkt am Anfang holte mich der Prolog rüde auf den Boden der Tatsachen zurück, indem er mir klar machte, dass dies ein Schicksalsroman werden würde.
Die Protagonistin (Maisie Bean) stellt ihr Buch vor, welches von ihr und ihrer Familie handelt. Dieses Buch, und damit auch der Hauptteil des Romans, spielt in der Vergangenheit, und es soll aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Gegen Ende des Romans kehrt man in die Gegenwart zurück, wobei Maisie nochmals ihre eigenen Gedanken zum Ausdruck bringt, die auch ein Teil meiner Gefühle und Überlegungen widerspiegelten.
Wer die Autorin kennt der weiß, dass sie gerne in Rückblicken schreibt. Sie berichtet von Maisie Beans Zeit als alleinstehende Mutter, von ihren Kindern und deren Erziehung und den Schwierigkeiten die manchmal auftraten. Der Blick wird dabei immer wieder auf ihren Sohn Jeremy und seine Freunde gelenkt, und man erfährt viel über ihn und seine Verbundenheit zum Freundeskreis. Bis er verschwindet, wie schon der Buchrückentext verrät. Was daraufhin geschieht, und was man noch alles erfährt, ist nahezu unbegreiflich.
Sehr entscheidend für die Geschichte ist, dass man mit ihr nach Irland ins Jahr 1995 und auch weiter zurück reist. Das muss man sich während des lesens immer wieder vergegenwärtigen, denn einige Ereignisse sind einfach zu unfassbar, wenn man in einer Gesellschaft lebt, in der etliche, im Buch angesprochenen Verhaltensweisen, schon lange als ethisch und moralisch verwerflich gelten. Was man hier zu lesen bekommt ist demzufolge nicht nur ein internes Familiendrama, sondern es wurde entscheidend durch die Gesellschaft verursacht.

Eine Geschichte die sanft beginnt, immer unfassbarer wird, bis das Drama seinen (fast unerwarteten) Höhepunkt erreicht. Sie wird getragen durch starke Charaktere und eine stetig steigende Spannungskurve.

Bewertung vom 24.09.2016
Dein perfektes Jahr
Lucas, Charlotte

Dein perfektes Jahr


sehr gut

Manchmal sind es Schicksalsschläge, die Menschen auseinander treiben. Manchmal sind es gute, kreative Ideen und eine positive Einstellung zum Leben, die Menschen zusammenführen.

Die Hauptfiguren der Geschichte werden zum Teil stark gebeutelt.
Auf der einen Seite steht Hannah mit ihrer Geschichte.Sie hält ihr Leben sicher in der Hand und blickt gerne positiv in die Zukunft. Doch es scheint ihr nicht vergönnt zu sein, dass sie glücklich und zufrieden sein kann. Das Schicksal schlägt hart und vollkommen unerwartet zu. Doch sie ist eine starke und vor allem neugierige junge Frau, was mir sehr gut gefallen hat.
Auf der anderen Seite steht Jonathan. Er ist in seinem Leben gefangen, ohne es wirklich zu bemerken, ein Korintenk***** vor dem Herrn, vollkommen eingefahren in seinen Strukturen und Gewohnheiten. Doch ein Zufall holt ihn aus seiner Welt heraus und zeigt ihm, wie anders das Leben sein kann. Seinen Wandel fand ich unerwartet, aber sehr interessant und nachvollziehbar.
Da das Buch abwechselnd aus der Sicht von Hannah und Jonathan geschrieben ist, bekommt man einen guten Einblick in das Seelenleben beider Figuren.

Neben diesen Beiden gibt es noch einige Nebenfiguren, die die Geschichte bereichern und das Buch lesenswert machen. Meine liebster Nebendarsteller war Leopold. Alleine das erste Zusammentreffen mit ihm war schon lesenswert, der Rest sowieso.

In diesem Roman werden verschiedene Themen angesprochen, die das Leben im posiven wie im negativen Sinne bunt machen. Trauer und ihre Verarbeitung und Demenz sind nur zwei davon. Daher wird es emotional, mit einer guten Portion Tiefe, allerdings ohne gefühlsduselig zu sein. Die Geschichte wirft viele philosophische, ethische und moralische Fragen auf, die über das eigene Leben nachdenken lassen, aber ohne schwermütig zu wirken. Insgesamt bekommt man hier ein Buch, welches lustig und traurig zugleich ist.

Einer der besten Sätze des Buches war für mich „Wer Rührei kann, der kann auch Bücher“. Wenn das auch im Umkehrschluss stimmt, dann macht die Autorin mit Sicherheit wunderbare Rühreier!

Bewertung vom 14.09.2016
All die verdammt perfekten Tage (MP3-Download)
Niven, Jennifer

All die verdammt perfekten Tage (MP3-Download)


ausgezeichnet

Dieses Hörbuch bewegte mich von Anfang an, und es lag nicht nur am Grund des Zusammentreffens von Violet und Finch. Irgendwie schien es keine Frage zu sein, warum sie auf dem Dach der Schule standen, und trotzdem wusste man es nicht ganz genau. Fakt ist, und damit verrate ich vermutlich nicht zu viel, dass einer dem anderen scheinbar das Leben rettete.
Im folgenden ergab sich, was an jeden Ort hätte passieren können – man zerriss sich das Maul über dieses Ereignis und gab sich wilden Spekulationen hin. Dabei erfuhr ich schon einiges über die beiden Hauptpersonen, trotzdem blieb auch vieles noch im Dunklen.
Doch das ist nur die Nebenhandlung, denn für Violet und Finch ist die Geschichte noch lange nicht beendet, sie nimmt nur eine erste Wende. Was dann für beide folgt ist eine wunderbare Reise im wahrsten Sinn. Hier wurde es mir möglich die beiden und ihren persönlichen Hintergrund noch besser kennen zu lernen. Es war aber auch der Anfang einer bezaubernden Freundschaft, in der eine, wie auch immer geartete Verbundenheit und zarte Liebe zu Tage trat. Da beide aber sehr unterschiedliche Charaktere waren, wurde es nicht so stereotyp wie es zunächst schien. Die Geschichte ließ mich oft lächeln, aber es wurde auch manchmal wunderlich, ließ mich mitfühlen, traurig sein, innehalten und nachdenken.
Ich mochte beide Charaktere sehr, denn sie waren sehr eigen und harmonierten doch so gut zusammen. Besonders Finch erweckte vor allem nicht den Eindruck, den seine Schulkameraden anfangs von ihm vermittelten. Daher war nicht zuletzt er es, der die Geschichte besonders lebendig gestaltete. Doch trotzdem ist nicht immer alles wie es scheint, noch wie man es sich wünscht, und er überraschte mich im Verlauf der Erzählung positiv und negativ zugleich.

Die Sprecher, Annina Braunmiller-Jest und Patrick Mölleken, haben dieses Hörbuch hervorragend umgesetzt. Sie halten ein sehr gutes Sprechtempo ein und betonen an den richtigen Stellen, ohne dass die Situationen übertrieben wirken.

Hier bekommt man eine kurzweilige, lustige, liebreizende, tiefsinnige Tragikromanze. Sehr hörenswert!

Bewertung vom 07.09.2016
George
Gino, Alex

George


ausgezeichnet

George ist ein Junge. Obwohl ich wusste, um was es in diesem Hörbuch geht, war ich anfangs etwas irritiert, dass immer von „sie“ und „ihr“ die Rede war. Doch genau das ist der Kern der Geschichte, denn George weiß schon lange, dass er ein Mädchen sein möchte.
So erleben wir ihn in seinem Alltag, mit allen Problemen, die sich ihm in den Weg stellen. Er ist gerade in einer Phase, wo er gerne allen sagen möchte, dass er in Wahrheit ein Mädchen ist. Die Rollenklischees seiner Mitmenschen macht es ihm allerdings alles andere als leicht.
Hier fand ich die Geschichte gut wiedergegeben, denn es ist ja wirklich die Gesellschaft, die sich auf Transgender oft nur schlecht einlassen kann. Aber er hat auch Fürsprecher, sogar solche, von denen man es nicht vermutet hätte.

Ich bin mir nicht sicher, ob mir diese Geschichte als Buch genauso gut gefallen hätte wie als Hörbuch.
Julian Greis liest das Buch absolut fantastisch, so dass die Emotionen gut heraus kommen. Nur durch seine Betonungen an den richtigen Stellen wird klar, was für eine Zerreißprobe und welches Gefühlschaos George momentan durchmacht. Das wird hier wirklich hervorragend umgesetzt. Zudem wird die Geschichte an manchen Stellen mit Musik unterlegt, welche auch die Emotionen nochmals unterstreicht, innehalten und nachdenken lässt.

Ein sehr hörenswertes Buch über ein Thema, welches die Gesellschaft immer mal wieder bewegt. Nicht übertrieben gefühlsduselig, sondern echt und nachvollziehbar.

Bewertung vom 07.09.2016
Elanus
Poznanski, Ursula

Elanus


sehr gut

Nach meinem letzten Buch „Layers“, hat Usula Poznanski auch hier wieder mit einem sehr aktuellen und heiß diskutierten Thema aufgewartet. Es geht um den Nutzen und/oder Missbrauch von Drohnen.
Sie hat das ganze sehr geschickt in Thrillerform gepackt, indem sie das Können und die gleichzeitige Naivität eines jungen Genies ausnutzt. Jonas ist hochbegabt, überschätzt sich aber hin und wieder selbst, sowie auch die Gefahren, in die er sich begibt. Alles fängt mit einem dummen Streich an, und endet... naja, das sollte jeder selber lesen, denn es lohnt sich.
Der Thriller beginnt recht harmlos, und es mag gut sein, dass man so seine Probleme mit Jonas als Hauptfigur hat. Sympathisch ist anders, aber gerade das machte ihn gleichzeitig so interessant.
Auch einige der anderen Figuren gaben Rätsel auf. Man konnte sich nie wirklich sicher sein, wer jetzt gut oder böse ist. Insgesamt fand ich alle Figuren gut dargestellt, wobei die Autorin auch mal das eine oder andere Klischee durchbrach.
Nach den ersten Seiten findet sich schon ein erster Höhepunkt, und dies sollte nicht der letzte bleiben. Bis zum Schluss gibt es diverse mysteriöse und auch hochspannende Stellen. So wird man wie von selbst von Kapitel zu Kapitel gezogen, weil man einfach wissen möchte, wie es weiter geht.

Gut in Szene gesetzte Vorzüge und Gefahren eines aktuellen Themas. Spannend bis zum Schluss!

Bewertung vom 28.08.2016
Sternenhimmeltage
Doller, Trish

Sternenhimmeltage


ausgezeichnet

Am Anfang machte ich ziemlich große Augen, . Das Szenario, welches mir aus Callies Sicht präsentiert wurde, empfand ich für sie als unzumutbar und schon fast beklemmend. Doch das war meine Sicht und Callie schilderte mir ihre. Sie wirkte dabei schonungslos offen, abgeklärt und sehr viel erwachsener, als ich gedacht hätte. Vor diesem Mädchen konnte ich schon zu diesem Zeitpunkt nur den Hut ziehen.

Dann änderte sich diese Situation, und ihr Leben wurde komplett umgekrempelt. Ich hätte jetzt gesagt, dass das eine positive Entwicklung war, aber auch hier war Callie anderer Meinung. Bei genauerer Betrachtung hatte sie auch jedes Recht dazu, denn im Grunde mochte sie ihr altes Leben.
Sie wirkte manchmal zerrissen, aber auch jetzt zeigte sich wieder, dass sie die überwiegenden Situationen gut meistern konnte. Sie legte dabei allerdings auch Schwächen offen, die sich nicht zuletzt im zwischenmenschlichen Bereich fanden. Das machte sie so unglaublich sympathisch und ließ sie sehr authentisch erscheinen. Als ich dann noch mehr aus ihrer Vergangenheit erfuhr und einiges klarer wurde, hätte ich sie manchmal am liebsten in den Arm genommen.

Im Lauf der Geschichte entspinnt sich auch eine Liebesgeschichte. Ich war mir lange nicht darüber klar, ob das nun gut oder tragisch endet, denn auch Alex eilte ein gewisser Ruf voraus, den er hier und da zu bestätigen wusste. Er war eine weitere tragende Figur der Geschichte, und eine ganz wunderbare dazu. Manchmal ist es dann doch anders als es scheint, und auch er trug diverse Schatten der Vergangenheit und Gegenwart mit sich herum, die mich leicht sprachlos machten.

Neben Callie und Alex gibt es noch diverse Nebenfiguren, ohne die die Geschichte nicht komplett gewesen wäre. Alle wirkten auf das wunderbarste durchdacht und ihre Reaktionen und Emotionen waren herausragend dargestellt. Ich habe an vielen Stellen gedacht, dass man sich wirklich genau so fühlen muss. Einfach nur toll!

Dieses Buch hatte für mich sehr viele Highligts, und daher möchte ich auch das Setting nicht unerwähnt lassen. Obwohl der Roman in den USA spielt, taucht man in eine komplett andere Welt. Interessant fand ich in dem Zusammenhang, dass es diesen Ort in dieser Ausprägung wirklich gibt. Die Darstellungen machten unglaublich Lust darauf, mal dort vorbei zu fahren.

Diese Geschichte hat mich mehr als nur begeistert! Sie hat mich gefangen genommen und das nicht zuletzt, weil es keine typische „Alles-wird-gut-Liebesgeschichte“ ist. Figuren mit Persönlichkeit und eine nicht immer vorhersehbare Geschichtsführung tun ihr übriges. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.08.2016
Der Junge, der Träume schenkte
Di Fulvio, Luca

Der Junge, der Träume schenkte


sehr gut

Dieses Hörbuch hat mich direkt mitgerissen und abtauchen lassen. Ich wurde sofort von der Geschichte gefangen genommen, anfangs besonders von dem Mut und dem Schicksal von Natales (alias Christmas) Mutter.
Erstaunt hat mich nicht nur an dieser Stelle, die immer wieder aufflackernde Brutalität. Die Begebenheiten, die damit zu tun hatten, passten zugegebenermaßen gut in die Zeit und somit auch zur Geschichte, aber eine Nebenhandlung wurde fast gänzlich von ihr bestimmt. Ich fand das o.k., es ist aber bestimmt nicht jedermanns Sache.
In der Hauptsache jedoch verfolgt man Natales/Christmas´ Geschichte. Er ist ein Lebenskünstler, gaukelt dabei manchen Leuten auch gerne mal etwas vor und erfindet sich immer wieder neu. Er hat eine besondere Ausstrahlung und im Grunde ein gutes Herz. Letzteres verschenkt er an Ruth, doch die beiden trennen zunächst Welten, dann verlieren sie sich aus verschiedenen Gründen sogar ganz aus den Augen. Von da an sind es beide, Christmas und Ruth, deren Geschichte erzählt wird. Man trifft hier auf die schon erwähnte Brutalität, wie auch auf Traurigkeit, Orientierungslosigkeit, Hoffnung, Humor und anderes mehr. Die Bandbreite der Gefühle ist groß.
Wenn man den Titel zu Grunde legt, so mag man sich während des hörens fragen, welche Träume Christmas denn nun schenkt. Das ist allerdings gar nicht so leicht zu beantworten, und es liegt sicher im Auge des Betrachters, was als Traum gelten kann und was nicht. Fest steht für mich, dass es keine nächtlichen, sondern sehr reale Träume sind, und sie handeln von Erfolg, Freundschaft, Liebe etc.. Christmas lässt die Menschen an das Gute glauben, auch wenn sie teilweise einen Preis für diesen und andere Träume zahlen müssen.

Das einzige was ich zu bemängeln hätte ist, dass es sich bei der CD-Ausgabe um eine gekürzte Fassung handelt. Dadurch wirkten einige Szenen leider nicht ganz rund. Obwohl ich gekürzte Hörbücher nicht so sehr mag, empfand ich das hier allerdings als nicht ganz so tragisch, weil der Kern der Geschichte trotzdem gut herausgearbeitet war.
Zudem hat Timmo Niesner die Geschichte sprecherisch toll umgesetzt. So wird eine überwiegend gleichmäßig ruhige und unaufgeregte Stimmung geschaffen, aber ohne dabei langweilig zu wirken, weil er mit den nötigen Betonungen an den richtigen Stellen geradezu spielerisch umgeht.

Diese Hörreise nach Amerika hat mich verzaubert und in eine Welt entführt, die schön und grausam zugleich war. Trotz der Kürzungen ein empfehlenswertes Hörbuch.

Bewertung vom 12.07.2016
Glück ist, wenn man trotzdem liebt / Hamburg-Reihe Bd.3
Hülsmann, Petra

Glück ist, wenn man trotzdem liebt / Hamburg-Reihe Bd.3


ausgezeichnet

Da mir die ersten Bücher von Petra Hülsmann schon so gut gefallen haben, war dieses quasi ein Muss.
Ich fand die Geschichte von Anfang an ganz zauberhaft. Mit Isabelle (Isa) hat die Autorin eine Hauptfigur geschaffen, die man einfach gerne haben muss. Sie ist auf der einen Seite so wunderbar natürlich, dass man sie einfach nur umarmen mag. Auf der anderen Seite ist sie jedoch so zwanghaft, unflexibel und stur, dass man sie manchmal schütteln möchte. Doch genau diese Gegensätze sind es, die sie so authentisch erscheinen lassen.
Ihr Gegenpart ist Jens. Er ist Koch und wirbelt Isa ganz schön durcheinander, denn mit ihm ist sie immer wieder gezwungen ihre hart erarbeiteten und geliebten Gewohnheiten aufzugeben. Er hat etwas verschmitztes und durchaus seinen eigenen Kopf, was mir gut gefallen hat.
Besonders auf Grund der unterschiedlichen Charaktere entspinnen sich Dialoge zwischen Isa und Jens, die urkomisch sind. Außerdem erfährt man viel über die beiden, darunter auch einiges aus der Vergangenheit, was ich sehr interessant und bewegend fand. Ich fand es toll, was sich die Autorin hier hat einfallen lassen, denn da warteten einige echte Überraschungen.
Neben den beiden gibt es diverse Nebenfiguren, die mir auch alle gut bis sehr gut gefallen haben. Einige davon fallen unter Isas Bekannt- und Liebschaften, und auch hier wartete die eine oder andere Überraschung. Taxi-Knut ist ein echtes Unikat, und man muss ihn einfach gern haben. Wer die anderen Bücher der Autorin kennt, der wird sich vielleicht freuen zu hören, dass er in diesem Roman mehr Raum bekommt. Ich zumindest fand es toll! Letztlich hat die Autorin mit der pubertierenden Merle noch eine „Teenie-Rolle“ besetzt, in ganz wunderbarer, authentischer Art und Weise. Auch hier darf man sich auf einiges gefasst machen.
Die vielen anderen Nebencharaktere lasse ich jetzt mal unerwähnt. Nicht weil sie unbedeutend oder zu blass wären, aber jeden zu erwähnen würde zu sehr ausufern. Sie alle waren toll, hatten ihre Ecken und Kanten, sowie die eine oder andere Last zu tragen und komplettierten die Geschichte wunderbar.

Ein wunderbarer Roman mit kulinarischem Anstrich und eindrucksvollen Charakteren. Wer hier keinen Herzschmerz mit Heißhunger bekommt ist selber schuld.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.