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Benutzername: 
calendula48
Wohnort: 
Wiernsheim

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2023
Pionéa - Loop (eBook, ePUB)
Martainn, Lucas

Pionéa - Loop (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Alles ist anders
Das Cover dieses Buches gefällt mir ausgesprochen gut, zart in den Farben und durchaus nebulös gehalten.
So umfangreiche Bücher lassen mich immer etwas skeptisch beginnen.
Die Sprache kommt mir etwas eigenwillig vor, doch der Schreibstil von Lucas Martains gefällt mir sehr gut, auch wenn die Ausführlichkeiten bis ins kleinste Detail mir an manchen Stellen einfach zuviel sind.
Wie schon bei der Leseprobe entschließe ich mich , laut durch das Gesamtwerk zu lesen, was mir schnell die nötige Ruhe und Konzentration bringt.
Dem Autor gelingt es, den Leser in die Welt seines Fantasy-Romans mit zu nehmen.
Ein alltägliches Ereignis, ein ganz normaler Ausflug führt mich in eine ganz andere, sehr geheimnisvolle Welt. Und schnell steht fest: Alles ist anders.
Ein beeindruckendes Buch, das mich durchaus voller Spannung auf die nächsten Bände warten lässt.

Bewertung vom 12.11.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


ausgezeichnet

Familie sind auch nur Mörder
Die klaren, knalligen Farben des Covers sprechen mich lebhaft an, und meine Gedanken fordern:
Eimer holen, aufwischen, weitermachen.
Bei der Angabe des Originaltitels wundere ich mich ein wenig. Aus „in my family“ werden wir alle!
Die 10 Gebote des Detektivromans voranzustellen ist eine genial Idee und ich beginne mich herzlich zu amüsieren.
Der Prolog lässt mich an einen guten, humorvollen Schriftsteller glauben, dessen Schreibstil ein Genuss ist.
Und schon geht es los mit dem Morden; und wenn du denkst es geht nicht mehr kommt der nächste Mord daher.
Ernie ist für mich eh der Beste; dass er der Verfasser eines Lehrbuchs zum Verfassen von Detektivromanen ist, macht es ihm im Kreis seiner lieben Familie sicher nicht leichter. Schließlich ist er tief in Ungnade gefallen, und das Letzte, was die Verwandtschaft hören möchte, ist Besserwisserei – nur eins zählt wirklich – ÜBERLEBEN.
Eine hochgradig kiminelle Familie, die sich untereinander nichts schenken, halten die Spannung hoch und mich bei guter Leselaune; und das Ende?
Mir hat es gefallen und Benjamin Stevenson darf gerne so weiter machen.

Bewertung vom 05.11.2023
Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
Fletcher, Susan

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe


ausgezeichnet

Einfach so stirbt man nicht

Susan Fletcher hat einen außergewöhnlich einfühlsamen Roman geschrieben, in wunderbaren Schreibstil und mit dem Blick auf die Senioren der heutigen Zeit, die voller Erinnerungen und Erfahrungen sind, aber lebendig genug, um sich nicht mit Vordergründigkeiten zufrieden zu geben.

Soll die Dame auf dem Cover Florence Butterfield sein? Ganz sicher nicht, denn die ist alles andere als eine pikfeine Dame aus guter Gesellschaft.
Wer einen der humorvollen englischen Krimis erwartet wird staunen.

Florence, auch Florrie genannt, muss sich gleich zu Beginn mit dem Gedanken beschäftigen, dass auch in Seniorenresidenzen nicht immer altersgeschwächt im Haus gestorben wird; es kann auch der verwilderte Teil des Gartens sein; aber soll das mit rechten Dingen zugehen?
Florrie vermisst ihren Freund Arthur so sehr, dass sie sensibel reagiert auf neue Geräusche und Menschen, wie Renata, die sogar um Arthur weint. Und was wollte Arthur ihr noch sagen, was hatte er entdeckt?
Und nimmt sich ein Mensch wirklich das Leben, wenn er gerade frisch verliebt ist und umworben wird wie eine Prinzessin?

Diese Geschichte erzählt nicht nur vom langen und überaus erlebnisreichen Leben einer 87jährigen Frau; er lehrt auch, Gefühle und Befindlichkeiten älterer Menschen wahrzunehmen und ihnen zuzugestehen, jung und verliebt gewesen zu sein.

Bewertung vom 01.10.2023
Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
Scherzant, Sina

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne


ausgezeichnet

Leben muss ich auch noch
Das Cover kommt gewaltig daher und zusammen mit dem Titel des Buches scheint
der Weltuntergang tatsächlich unmittelbar bevorzustehen.
Von „hier ist alles in Ordnung“ bis zur aufgedrängten Rolle der Verantwortlichkeit erlebt Katha
den Untergang der Ehe ihrer Eltern und damit auch der ganzen Familie. Sie fühlt sich für alles und jeden verantwortlich, eindeutig zu viel für einen 14jährigen Teenager.
Ein Kind sollte niemals für das Glück seiner Eltern zuständig, geschweige denn verantwortlich sein;
aber auch nicht für das kleinerer Schwestern.
Irgendwie gleicht Katha einem Chameleon, biegsam nach allen Seiten, egal ob in der Familie oder schwierigen Eingliederung in eine neue Schulklasse, ganz abgesehen vom Fuß fassen in einer coolen Mädchengruppe.
Und, weil Papa gesagt hat, wer sich selber leid tut, ist erbärmlich, spielt sie diese Rolle lange mit, bis Angelica in ihr Leben tritt und sich die Dinge endlich ändern, und die Frage,
„ wer bin ich, wenn ich es nicht mehr allen recht machen muss“ eine neue Richtung aufzeigt.
Das von Katha noch eine Menge übrig ist, zeigt sich endlich.
In unserer Zeit der sozialen Gleichgültig eine spannende, aber auch mahnende Geschichte, für alle die, die sich gegen Abstumpfung und Ungerechtigkeit stemmen und dabei leider sehr oft ausgenutzt werden.

Bewertung vom 10.09.2023
Zeiten der Langeweile
Becker, Jenifer

Zeiten der Langeweile


gut

Das hatte sich Mila sicher einfacher vorgestellt. Von 100 auf 0 ohne SocialMedia - das Gesicht auf dem Cover spricht Bände und macht mich neugierig. Bleibt nach dem Smartphone tatsächlich nur Langeweile und Einsamkeit, kann es nicht möglich werden, wieder zu alten Gewohnheiten und Ritualen zurückzukehren. Sind die Nischen, die Mila sich sucht wirklich so anders als das, was sie unbedingt hinter sich lassen will?
Schon bei der Leseprobe habe ich mich gefragt, was bringt uns Menschen die tatsächliche Freiheit und wie abhängig sind wir inzwischen von der Anerkennung der sogenannten Gesellschaft; und gibt es falsche und richtige Momente, um dies auszuprobieren? Gibt es einen richtigen Zeitpunkt, sich selbst zu prüfen, wie abhängig man von SocialMedia ist? Wieviel Energie ist aufzubringen, um Alternativen und neue Mittelpunkte zu schaffen?
Der Debütroman von Jenifer Becker hat meine Leseerwartung leider nicht erfüllt.
Sowohl der Schreibstil als auch die hippe Wortwahl sind eine Herausforderung, einige Begriffe erst durch Internetrecherche einzuordnen.
Mila, die Ich-Erzählerin hinterlässt den Eindruck, ihr frühes, nach außen getragenes Geltungsbedürfnis durch neue, exzessive Verhaltensmuster zu ersetze.
Es ist ein Roman, der den Pulsschlag eine neue Generation mehr vorführt als Verständnis für sie weckt.

Bewertung vom 03.09.2023
Das Geheimnis des Wanderplaneten / Der kleine Perry Bd.1
Brill, Olaf

Das Geheimnis des Wanderplaneten / Der kleine Perry Bd.1


ausgezeichnet

Perry für Klein und Groß
Wenn ich mich früher gefragt hätte, wie Perry Rhodan wohl als Kind ausgesehen hat, wäre das Cover dieses Comics die Antwort. Dieses farbenfrohe, freundliche Titelblatt lädt ein zum neugierigen Schmökern. Obwohl ich gerade die Heftchen früher als etwas besonderes geliebt habe, hat mich der gebundene Comic sehr schnell überzeugt.
Perry Rhodan war der Held meiner Kindheit und wird es mit dieser Jugendausgabe sicher auch bleiben.
Mit Gucky auf dem Weg zur und in der Stardust wird es spannend. Dieser muntere Geselle hat sich zu
meinem Lieblingshelden gemausert; und natürlich erst recht am Ende dieser ersten Geschichte.
„Der kleine Perry“ ist wunderschön und kindgerecht erzählt; die Farbgestaltung und die Darstellung der einzelnen Szenen nimmt sowohl die Enkelin als auch die Großmutter völlig für sich ein.
Besondere Erwähnung sollte aber auch der Anhang finden: Die Chroniken, Auszüge aus dem Skizzenbuch, das kleine Suchspiel – und natürlich die Ankündigung auf den zweiten Band und die Rückkehr des kleinen Perry.
Bewährtes, Vermisstes und Wiederbelebtes, das alles ist „Der kleine Perry“, schön, dass auch heute noch Neues geschaffen wird, das Generationen verbindet.

Bewertung vom 05.08.2023
Tasmanien
Giordano, Paolo

Tasmanien


ausgezeichnet

Wohin geht der Weg
Das hervorragend gestaltete Cover dieses Buches zieht mich in seinen Bann; der einsame Mann mit dem Blick in die Wolken erklärt sich nach dem Lesen dieses Romans deutlich.
Tasmanien, eine Insel am Ende der Welt – ist das wirklich Paolos Ziel, oder nur ein Sinnbild für die Flucht eines Menschen vor den Gegebenheiten seines Lebens. Seine Frau entscheidet die Kinderwunschfrage ohne ihn und seine Freunde belasten ihn mit ihren Problemen und Eitelkeiten.
Und er steht sich selbst im Weg. Mit den Recherchen zu seinem Buch über die Atombomben von Nagasaki und Hiroshima taucht Paolo tief in die Vergangenheit ein und das aktuelle Klimaproblem der Zukunft quält ihn ebenso. Und da ist noch sein Freund, falls es wirklich ein Freund ist, Novelli, mit dem er zwar die Leidenschaft für Wolkengebilde teilt, der sich aber auch Paolos Idee bemächtigt und ohne Absprache zum Wolkenjäger erklärt.
Ja, es ist ein Roman, aber irgendwie doch mehr Realität als erfundene Geschichte.
Die Gegenwartsliteratur fordert den Leser heraus, und das ist gut so. Verschlafene Sommerromane haben wir genug gehabt, es wird Zeit, sich mit dem Hier und Jetzt zu befassen – auch mit den Büchern, die uns beim Lesen einiges abverlangen.

Bewertung vom 20.04.2023
Die letzte Erzählerin
Barba Higuera, Donna

Die letzte Erzählerin


ausgezeichnet

Das Cover dieses Buches spricht mich total an. Nicht nur die Farben nehmen mich gefangen ;
diese Buch in Händen zu halten, zu fühlen ist ein eher seltenes Erlebnis, schweißt mich aber schon vor dem Öffnen und Lesen mit ihm zusammen.
Die Hauptperson Petra tritt eine Reise an, an deren Ziel nichts mehr sein wird, wie es einmal war.
Eine Reise per Raumschiff in eine vorgegeben luxuriöse, bessere Welt, zum neuen Planeten Sagan.
Aber wohl ist es Petra und ihrem kleinen Bruder Javier nicht. Nur wegen eines angekündigten Kometeneinschlags alles zurücklassen?
Beim Lesen bin ich abwechseln fasziniert und verwirrt. Die wunderschönen Erzählungen aus der alten Welt sind einfach literarische Meisterarbeit. Die hochkomplexen chemikalischen Laborvorgänge und Erkundsausflüge lassen den Leser oft zurück.
Nicht ganz nachvollziehbar ist auch das Alter der Protagonistin Petra und die ihr zugeschriebenen Fähigkeiten und Verhaltensweisen.
Das Buch ist sehr lesenswert, aber wohl kaum für Kinder ab 11 Jahren – also in meinen Augen kein Kinderbuch; aber wir Erwachsenen sollten uns ruhig öfter in der Kinderbuchabteilung verlaufen und solche Schätze wie „die letzte Erzählerin“ für uns entdecken.

Bewertung vom 26.03.2023
Muskeln - die Gesundmacher
Froböse, Ingo

Muskeln - die Gesundmacher


sehr gut

Es ist nie zu spät
Muskeln braucht der Mensch, dringend sogar, und in genügender Menge, so weit ist es den meisten Menschen klar.; dass von den Muskeln eine Heilkraft ausgeht, setzt aber genau ihr ausreichendes Vorhandensein voraus. Und da sind wir im Buch auch schon bei der Bewegung angekommen.
Sich mehr zu bewegen ist das Stichwort aller Coaches; aber Ingo Froböse bringt es gleich auf den Punkt: bei O Bewegung werden wir uns selber körperlich ausrangieren und unser Gesundheitssystem an den millionenfachen „Gesellschafts-Kranken“ kollabieren!
Ingo Froböse spricht in seinem Buch besonders die „über 40 jährigen“ an, aber nicht nur.
Muskelaufbau und –erhalt ist in jeder Lebensphase wichtig.
Dem Inhalt dieses überaus lehrreichen Buches, kann der Leser sich nur Stück für Stück bzw. Kapitel für Kapitel nähern. Manches Kapitel muss auch mehrfach angegangen werden, um es letztendlich zu verstehen. Der Fachmann dürfte eindeutig im Vorteil sein, aber was jeder versteht: Ohne entsprechende Bewegung sind unsere Muskeln zum Stiefmütterchen-Dasein verurteilt.
Und Gute Nacht – oder auf geht’s zum beweglichen Glückspilz, denn selbst auf unser Gehirn können wir mit dem Blick auf unsere Muskeln Einfluss nehmen.

Bewertung vom 04.03.2023
Weite Sicht
Pilz, Thorsten

Weite Sicht


ausgezeichnet

Blicke auf Veränderungen
Schon das Cover zeigt eine Frau in Selbstbewusster Haltung mit Blick auf das Meer.
Dieser Roman von Thorsten Pilz ist das Ergebnis zu den Überlegungen, wie man lebte möchte, wenn man älter wird oder ist. Für Charlotte, Gesine, Sabine und Bente ist es ganz sicherlich kein leichter Weg, der sich auf den ersten Blick erschließt.
Es sind aber nicht nur die vier Frauen, die ihr Leben neu ordnen; nicht unwesentlich, und auf sehr unterschiedliche Weise, tragen auch Männer, Ehemänner und Brüder dazu bei.
Dieser Roman zeigt sehr klar auf, dass Frauen zu Veränderung und Neuanfang finden, wenn sie ihr Leben selbst gestalten wollen.
Und am Ende ist alles gut? Und wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende. (nach dem Zitat von Oscar Wilde)
Mich hat dieses Buch fasziniert und ich hoffe auf weitere geistreiche Romane von Thorsten Pilz.