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Benutzername: 
Tinki
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2024
Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Fahrzeuge

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Fahrzeuge


ausgezeichnet

Auf jeder Doppelseite gibt es altersgerechte Informationen zu den unterschiedlichen Fahrzeugen und auch jeweils eine Aufgabe aus den drei Bereichen Malen, Basteln oder Rätseln. Diese sind farblich und durch Piktogramme gekennzeichnet.

Es gilt Gegenstände zu verbinden oder einfache Formen auszuschneiden.
Die Papierqualität ist super. Durch die dickeren Seiten wird das Ausschneiden tatsächlich auch für die Kleinen eine spannende Aufgabe, die gut zu bewältigen ist.

Irritiert haben mich zu Beginn die Warnhinweise man solle sein Kind bitte nicht unbeaufsichtigt Basteln bzw. mit Scheren hantieren lassen. Bei der Zielgruppe 2-4 Jährige hatte ich das irgendwie für selbstverständlich gehalten. Ein bisschen analog zu: "Bitte bei der TK-Pizza vor dem Backen die Folie entfernen". Aber so hat halt jeder Warnhinweis wohl seine (traurige) Geschichte.

Das Buch hat uns jedenfalls jede Menge Spaß gemacht und ich denke, hier werden noch andere Themen-Bücher der Reihe einziehen.

Bewertung vom 01.11.2023
Nightbitch
Yoder, Rachel

Nightbitch


gut

Ach schade.. ich hatte mich so sehr auf "Nightbitch" von Rachel Yoder gefreut.
Und den Start fand ich auch wirklich grandios:
Ein feministischer Aufschrei verpackt in einer - zugegeben irren- Geschichte.
Das klassische Rollenbild gerät hier genauso in den kritischen Fokus, wie auch der gesellschaftliche Erwartungsdruck auf Mütter. Das Buch hat schon auf den ersten 10 Seiten echt einen Nerv bei mir getroffen. Wie soll denn das gehen Karriere, Selbsterfüllung und Mutterschaft unter einen Hut zu bekommen?

Doch dann ging es recht schnell recht absurd zu: Die namenlose Mutter verwandelt sich in einen Hund, was sie selbst und ihre Rolle als Mutter deutlich verändert.
Ein wütendes Buch, ein schriller Plot. Too much auf vielen Ebenen für meinen Geschmack. Und leider hat das Buch mich irgendwie spätestens nach der Hälfte verloren..
Ich habe mit Sozialkritik und Feminismus gerechnet (und ja auch bekommen), allerdings nicht damit, dass die Hundwerdung so schnell zum Thema wird und überraschend viel Raum einnimmt bis das Buch am Ende in einer künstlerischer Performance mündet, die mich als Leserin vom ursprünglichen Thema kaum hätte weiter entfernen können.

Bewertung vom 23.10.2023
Heart of Scars
Fierce, Kacey

Heart of Scars


ausgezeichnet

Nachdem mich "Heart of Scars 1" und die Geschichte um Ace und Joyce so begeistern konnte, habe ich mich sehr gefreut nun auch die Geschichte von Amira und Chazz lesen zu dürfen. Es gab einen tollen Einstieg durch den man sich als Leser des ersten Buches sofort wieder in der Story befand. Die Bücher sind aber auch unabhängig voneinander lesbar.

Ich konnte mich ab Seite 1 auf das Gelesene einlassen, der Schreibstil ist flüssig und hat mich direkt gepackt.

Es handelt sich um eine Geschichte mit Friends to Lovers -Romance- und Thrillelementen. Allerdings auch mit einer ernstzunehmenden Triggerwarnung. Im Vordergrund steht nämlich wieder das wahnsinnig wichtige Thema Mental Health. Konkret: Depression, Selbstverletzung und Dissoziation. Eine besondere Rolle nehmen zudem der Genesungsprozess und das Thema Selbstliebe ein.

Mich konnten die Charaktere auch dieses Mal überzeugen. Vor allem Amiras Entwicklung hat mich beeindruckt.

Bewertung vom 17.09.2023
Fürs Leben zu lang
Huppertz, Nikola

Fürs Leben zu lang


ausgezeichnet

Die 13-jährige Magali lässt uns in diesem Buch an ihren Erlebnissen und Gedanken teilhaben. Sie lebt mit ihrer Familie in einem Mehrfamilienhaus in Hannover. Sie beschreibt die unterschiedlichen Eigenheiten der Bewohner des Hauses, ihre Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, den Wunsch nach ihrem ersten Kuss und die sich verändernden Beziehungen zu den Menschen, denen sie begegnet. 

In dieser liebevollen und kurzweiligen Geschichte werden Fragen zu Leben und Sterben aufgeworfen. Ich konnte es locker am Stück weglesen und finde es für die Coming-of-Age-Zielgruppe ziemlich gut gemacht. Ein bisschen philosophisch, mit leichten "Die fabelhafte Welt der Amelie"-Vibes. 

Bewertung vom 17.09.2023
Ablage Mord
Wasner, Simon

Ablage Mord


ausgezeichnet

Theo, Mitte 30 ist die Faulheit in Person. Er lebt in einem Wohnwagen, der auf dem Grundstück seines Elternhauses steht, lässt sich gern bedienen und zockt den ganzen Tag.

Um nicht enterbt zu werden braucht er irgendwann einen Job und gerät versehentlich mitten in die Strukturen des lokalen organisierten Verbrechens.

Ich hatte beim Lesen großen Spaß! Ein schwarzhumoriges Buch ohne besonderen Tiefgang, aber mit wunderbar schrulligen Charakteren.

Immer wieder fühlte ich mich beim Lesen an Romane von Karsten Dusse und Rita Falk erinnert. Wer an dieser Art von Krimikomödie Freude hat, wird hier sicher nicht enttäuscht!

Bewertung vom 15.09.2023
Warum wir noch hier sind
Pelny, Marlen

Warum wir noch hier sind


ausgezeichnet

Die Erzählerin berichtet über das Unfassbare: die 14-jährige Tochter ihrer besten Freundin stirbt bei einem brutalen Verbrechen. Wie schaffen es die Hinterbliebenen nun ihr Leben weiter zu leben?

Als Mutter ist das Thema für mich unvorstellbar. Die Autorin hat es jedoch geschafft die Emotionen zwar schonungslos, aber doch erträglich, zu verpacken. Eine Erzählung aus der direkten Perspektive der Mutter hätte ich vermutlich nicht bis zum Ende lesen können.
Immer wieder geht es auch um das liebevolle und sich verändernde Verhältnis der Erzählerin zu ihrer pflegebefürftigen Großmutter.
Das Thema Tod und Abschied ist somit im gesamten Buch präsent und wird nur durch zum Teil sogar lustige Passagen über den Job der Erzählerin unterbrochen. Ein spannender Kontrast, der die Skurrilität von Alltag und "einfach weiterleben" in einer solchen Ausnahmesituation deutlich hervorhebt.
Dieses Buch hat mich sehr bewegt und hallt sicherlich noch eine Weile nach!

Bewertung vom 04.09.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


ausgezeichnet

Ich folgte auf den ersten Seiten dem Protagonisten Lars am 31. Dezember des Jahres in seine Gedankenwelt.
Gerade als ich mich gedanklich darauf eingestellt hatte einem rein gedanklichen Monolog beizuwohnen startete die Handlung. Lars versucht anhand einer todo-Liste Aufgaben zu bewältigen.

Ich habe mich wirklich mit Lars über jeden einzelnen abgehakten Punkt auf der Liste gefreut. Es war wie ein riesiger Stein, der plötzlich nicht mehr auf den Schultern lastet. Und kurz danach fühlte es sich wieder an, wie vor einem unüberwindbaren Hindernis zu stehen.

Grübeln und Gedankenkreisen. Eine fast unerträgliche Langsamkeit und die Schwere des Nichtstuns. Wenn ich anfäglich noch dachte: "Ach, jetzt leg los, Lars", so war ich spätestens im zweiten Kapitel tief mit drin im Gedankenstrudel - ohne die Aussicht da wieder rauszukommen.

Man erfährt dann Einiges über Lars und was ihn bewegt. Letztlich auch im übertragenen Sinn.
Irgendwo zwischen Prokrastination, Philosophie, Antriebslosigkeit, Depression und Erkenntnis versteckt sich durchaus auch jede Menge Humor. Ich habe jedenfalls des Öfteren gelacht.

Lars beginnt sich binnen von Stunden zu verändern, verrennt sich in Ideen, verliert sich in phantastischer Gedankenerzählerei. Die Geschichte beginnt, zumindest gefühlt, rasant an Fahrt aufzunehmen. Ich mag Lars, seine Art zu Denken und Gedanken laut werden zu lassen.

"Kleine Probleme" ist ein Buch, das auch die großen Themen und Probleme unserer Zeit nicht unerwähnt lässt, aber eigentlich doch nur von den vermeintlich Kleinen sehr ausführlich berichtet. Von eben den Problemen, die einen ganzen Menschen bewegen.

Bewertung vom 03.09.2023
Der Held in dir
Pietruszczak, Barbara

Der Held in dir


ausgezeichnet

Das Buch ist einladend geschrieben und schön illustriert. Wichtige Themen wie Emotionen, Grenzsetzung und Körperbewusstsein stehen wie selbstverständlich neben Erklärungen zu biologischen Veränderungen in der Pubertät. Die Illustrationen sind nicht zu kindlich, es werden Menschen unterschiedlichster Körperform gezeigt. Insgesamt könnte es jedoch noch etwas diverser gestaltet sein. Dieser Aspekt hat mich im Pendant "Die Heldin in dir" mehr überzeugt. Sehr gut finde ich, dass auch potentiell schambehaftete Themen wie beispielsweise der Umgang mit unfreiwilliger Erektion in der Öffentlichkeit angesprochen werden. Insgesamt ein tolles Buch und ganz sicher ein wahrer Schatz für jeden Pubertierenden.

Bewertung vom 02.09.2023
Die Heldin in dir
Pietruszczak, Barbara

Die Heldin in dir


ausgezeichnet

Es geht im Buch um die Pubertät. Eine verwirrende Zeit vieler Veränderungen. 

"Die Heldin in dir" mischt dabei Informationen zu Körperveränderungen mit Themen wie Grenzen setzen und Body positivity. Gespickt ist das Ganze immer wieder mit kleinen Übungen.

Richtig gut gemacht! 

Die Illustrationen sind ansprechend und nicht zu kindlich. Es werden ganz selbstverständlich Menschen mit unterschiedlichsten Körperformen und Hautfarben gezeigt. Auch die Texte gefallen mir richtig gut: übersichtlich strukturiert, einfach erklärt aber doch fundiert. 

Was ich besonders mag ist, wie darauf eingegangen wird, dass Unterschiede in der Entwicklung normal sind und auch nicht jeder Körper gleich und "perfekt" aussehen muss, um normal und schön zu sein. 

Die Illustrationen zu den inneren Geschlechtsorganen finde ich sehr gut gelungen. Die Klitoris ist beispielsweise eben mehr als nur ein kleiner Knubbel. Schön, dass heutzutage umfassender aufgeklärt wird aus noch vor wenigen Jahren. 

Ich war im Vorfeld doch neugierig, wie geschlechterstereotyp das Buch daherkommt. Sehr schön, dass z.B. im Periodenkapitel auch Transpersonen erwähnt werden!

Ich habe auch das Pendant "Der Held in dir" gelesen. Erst im direkten Vergleich fiel mir auf, dass mir in der "Mädchenversion" Themen wie Selbstbefriedigung und Pornografie fehlen, die im "Jungenbuch" explizit erwähnt werden. 

Dennoch ein wahnsinnig wertschätzendes und wertvolles Buch. Ich hätte mich gefreut es in der Pubertät gehabt zu haben. 

Bewertung vom 02.09.2023
Laura und der Tod
Winther, Marisa

Laura und der Tod


sehr gut

Mir hat die Idee der Geschichte sofort gefallen. Tim begegnet im Laufe des Buches einigen Menschen, denen er vor ihrem Tod noch einen letzten Tag schenkt. Es macht Freude zu verfolgen, wie sie ihn jeweils verbringen und was am Ende des Lebens für jeden Einzelnen wirklich zählt. Dieser Anteil der Geschichte hätte meiner Meinung nach ruhig noch etwas mehr in die Tiefe gehen und ausgestaltet werden können.

Das Buch läd dazu ein, eigene Proritäten und Werte zu reflektieren, ist dabei schön geschrieben und sehr leicht zu lesen.

Die Länge der Geschichte ist wirklich überschaubar. Leider war sie deshalb auch schon schnell ausgelesen. Ich hätte Tim gern noch länger begleitet.

Mir hat es sehr gefallen und ich finde die Vorstellung eines so freundlichen und sympatischen Todes, wie Tim es ist, irgendwie tröstlich.