Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
matroa
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 52 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2022
Der Tote aus Zimmer 12
Horowitz, Anthony

Der Tote aus Zimmer 12


ausgezeichnet

Ein Krimi im Krimi

Dies ist der erste Roman von Anthony Horowitz, den ich gelesen habe.

Die ehemalige Lektorin Susan betreibt mit ihrem Lebensgefährtin Andreas ein eher schlecht als recht laufendes Hotel auf Kreta. Eines Tages taucht ein englisches Ehepaar auf und bittet Susan um Hilfe bei der Aufklärung eines Mordfalls in deren Hotel. Bezugspunkt ist hier der Roman „Atticus unterwegs“ von Alan Conway, den Susan lektoriert hatte und dessen Autor selbst ermordet worden ist. Hier sieht das Ehepaar viele Parallel zu ihrem Hotel und -personal sowie dem Umfeld. Susan nimmt den Auftrag an. Bei der Ermittlung muss Susan einige Rückschläge hinnehmen. Der (fiktive) Roman „Atticus unterwegs“ spielt hierbei eine entscheidende Rolle und ist auch in voller Länge als Krimi im Krimi enthalten.

Insgesamt ein spannender Roman mit sehr vielen unterschiedlichen Charakteren und überraschenden Wendungen. Sehr gut hat mir die Idee mit dem Roman im Roman gefallen – sowie die vielen Spielereien und versteckten Hinweise des fiktiven Autors Alan Conway.

Bewertung vom 15.05.2022
Schmelzpunkt
Harlander, Wolf

Schmelzpunkt


ausgezeichnet

Steht die Klima-Apokalypse bevor?

Wie der Titel schon andeutet, ist das Schmelzen des (ewigen) Eises in der Arktis ein zentraler Punkt im Roman. Der Roman spielt im Wesentlichen in Grönland, aber auch die Länder Island, Norwegen (Insel Spitzbergen) sowie Deutschland spielen eine Rolle. Leider zeichnet der Roman ein nicht unrealistisches Szenario.

Ein mysteriöses Fischsterben in der Arktis fällt dem grönländischen Inuit Nanoq auf. Was könnte dahinter stecken? Auch Hanna vom deutschen Alfred-Wegener-Institut sowie der BND werden aufmerksam. Im Laufe des Romans treffen die Personen aufeinander und müssen sich mit einem komplexen Geflecht aus kommerziellen Unternehmen, wissenschaftlichen und staatlichen Organisationen auseinandersetzen.

Ein Roman mit viel Spannung und Action, nahezu vom Anfang bis zum Ende. Daneben liefert das Buch noch gut recherchierte Hintergrundinformationen, insbesondere zum Leben der Inuit auf Grönland. Klare Kaufempfehlung von mir.

Bewertung vom 07.05.2022
Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Eine gelungene Fortsetzung

„Die andere Schwester“ ist der zweite Band des Karlstad-Krimis. Diesmal ermittelt der schwedisch-amerikanische Kommissar John Adderley (alias Fredrik Adamsson) im Umfeld von zwei Schwestern, die eine umstrittene Dating-Seite entwickelt haben. Die dominante der beiden Schwestern, Stella, wird brutal ermordet. Bei der Aufklärung des Falls überschreitet John nicht nur einmal die Grenzen des Gesetzes.

Die Handlung erstreckt sich zwar nur über ein paar Tage, diese haben es jedoch in sich. Auch wenn Ausgangspunkt der Handlung die Ermordung von Stella ist, ergibt sich im Laufe des Romans ein komplexes Geflecht an Handlungssträngen. Die Grenzen zwischen Täter und Opfer verwischen. Es gibt mehrere Wendepunkte und Überraschungen im Roman.

Ein spannender Thriller, der mich nahezu von der ersten bis zur letzten Seite in Bann gehalten hat. Klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 04.05.2022
Vertrauen
Mishani, Dror

Vertrauen


sehr gut

Ein literarischer Krimi

Dies ist der erste Roman von Dror Mishani, den ich gelesen habe.

Die Hauptperson Avi Avraham und seine Kollegin Esthi Wahabe beschäftigen zwei unterschiedliche Fälle: Zum einen ist da ein Schweizer Tourist, der auf mysteriöse Weise aus einem Hotel verschwunden ist. Zum anderen wird ein ausgesetztes Baby bei einem Krankenhaus gefunden. Dass diese beiden Fälle zusammenhängen, ahnt jedoch noch niemand.

Der vermeintliche Schweizer entpuppt sich als Franzose, der ursprünglich aus Marokko kommt, und bringt noch viele Unklarheiten mit sich.
Die Hauptverdächtige im Falle der Babyaussetzung macht es den Ermittlern nicht leicht. Ihre Familiengeschichte nicht nur Teil der Ermittlung, sondern ist ein Hauptstrang der Handlung.

Diese Handlung wird im Laufe des Buchs immer verworrener. Die Auflösung der Fälle am Ende gelingt wird allerdings erzählerisch nur halbherzig umgesetzt.

Insgesamt dennoch ein gut lesbarer Roman.

Bewertung vom 26.04.2022
Düsterhof (Thriller)
Schwermer, Melisa

Düsterhof (Thriller)


sehr gut

Ein spannender Thriller

Das Cover des Buchs erinnert ein wenig an die skandinavischen Krimis.

Inhaltlich hat es mir recht gut gefallen: Der ehemalige Polizist Felix Hertzlich arbeitet mit der Verteidigerin eines Verdächtigen, Annabelle Hart, zusammen. Gemeinsam wollen sie eine brutale Mordserie aufklären. Eine Serie von Pferdeschändungen ist ein „Nebenschauplatz“ der Handlung. Felix hat zudem eine autistische Schwester, der eine nicht unbedeutende Rolle in der Handlung zukommt.

Das Buch liest sich in der Regel recht flüssig und ist spannend. Es ist auch streckenweise brutal, wie man es vermutlich auch von einem Thriller erwartet. Der Schreibstil hat ein paar Schwächen, es gibt etliche Wiederholungen und auch Füllphrasen. Dennoch ein sehr solides Werk mit unterschiedlichen Charakteren. Eine Fortsetzung wäre dennoch nicht schlecht. Kaufempfehlung von mir.

Bewertung vom 21.04.2022
Die Knochenleser
Ross, Jacob

Die Knochenleser


gut

Interessanter Roman mit Schwächen

Der Klappentext klang interessant. Der junge Erwachsene Michael Digson, genannt Digger, wird von einem alten Polizeichef rekrutiert, lässt sich Forensik ausbilden und arbeitet im Team mit dem Nachfolger des Polizeichefs.

Das Verschwinden seiner Mutter treibt ihn an und zieht sich als Motiv durch das Buch.
Die Aufklärung drei bzw. eigentlich vier weiterer Tötungsdelikte beschäftigen den jungen „Digger“. Begleitet wird er von einigen sehr unterschiedlichen Charakteren, darunter die verschrobene Tochter des Polizeichefs. Eine merkwürdige Feuerbaptistengemeinde spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle in dem Roman.

Insgesamt zwar ein interessantes Buch. Der Lesefluss ist aber etwas getrübt, was mitunter an der eingedeutschten Slang-Sprache liegt. Ebenso werden meines Erachtens ein paar Handlungsstränge zu viel begonnen, die am Ende irgendwie noch ineinanderfließen müssen.

Bewertung vom 24.02.2022
Braves Kind (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Braves Kind (Thriller)


ausgezeichnet

Ein weiterer spannender Thriller

Das neuste Buch ist ein weiterer Thriller des Autoren Gunnar Schwarz. Diesmal mit einem sehr unterschiedlichen Ermittlerduo. Auf der einen Seite steht Sina Claasen, die Mann und Kind hat. Auf der anderen Seite Eric Bartels, der was Beziehungen betrifft noch nicht gefestigt ist und nichts anbrennen lässt.
Am Anfang steht ein verstörendes Video, das eine (vermeintliche) Kinderleiche und eine Puppe zeigt. Stattdessen wird allerdings die gefolterte Leiche eines hochrangigen Politikers gefunden.
Dies ist der Auftakt zu den Ermittlungen, bei denen es letztlich noch viel mehr aufzuklären gibt. Für das Ermittlerduo tun sich Abgründe auf und auch auf einmal scheint es auch persönliche Verwickelungen zu geben.
Insgesamt ein von der ersten bis zur letzten Seite spannender Thriller, der geschickt die verschiedenen Erzählstränge miteinander verbindet. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.02.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


gut

Niederländisch-Deutscher Nordseekrimi

Das etwas düstere, aber ansprechende Cover zeigt zwei Wattwanderer. Dies symbolisiert auch den Ausgangspunkt der Handlung:
Drei Freunde haben bereits mehrere gemeinsame Wattwanderungen hinter sich. Diesmal sind nur zwei Wattwanderer davon unterwegs, einen Tag später ist einer davon tot. Er wird auf der Bucht "De Hond" gefunden, im umstrittenen deutsch-niederländischen Grenzgebiet.

Diese Dualität spielt auch im weiteren Verlauf eine Rolle. Zunächst ermittelt die Niederlande, allerdings interessiert sich auch die deutsche Polizei für den Fall.
Eine Hauptperson ist "Der Holländer" Liewe Cupido, der zwar in Deutschland geboren, aber auf Texel aufgewachsen ist. Dieser ermittelt im Dienst der Bundespolizei und auch mal auf eigene Faust. Die scheinbare Harmonie der drei Wattwanderer und ihres Umfelds bekommt immer mehr Risse.

Es ist ein flüssig lesbarer Krimi, den man schnell durch hat. Außer bei den Beschreibungen des Wattenmeeres geht die Handlung dabei selten in die Tiefe und wirkt z.T. etwas konstruiert.

Bewertung vom 22.01.2022
Strahlemann
Schaefer, Fritz

Strahlemann


gut

Autobiografische Anekdoten

Bei diesem Buch handelt es sich definitiv um kein Sachbuch, es ist eher eine autobiografische Anekdotensammlung. Diese skizziert in vielen Episoden das Erwachsenwerden des jungen Erzählers - mit all seinen Höhen und Tiefen.

Der junge Fritz wächst mit seiner alleinerziehenden Mutter und seiner Schwester, die eine Behinderung hat, im Ruhrpott auf.
Wichtige Bezugspersonen sind seine Großeltern, bei denen er viel Zeit verbringt. Als Kind und Jugendlicher kämpft er mit vielen bekannten Problemen, z.B. Hänseleien in der Schule oder unglücklichem Verliebtsein.
Die Episoden haben einen lockeren Zusammenhang. Das Verliebtsein in seine Klassenkameradin zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Ansonsten schweift er auch gerne mal beim Erzählen aus, indem er zeitlich und thematisch zu etwas anderem springt.

Fazit: Ein Buch, das man mal locker nebenbei lesen kann und streckenweise auch mit den Nöten und Problemen des Erzählers mitfühlen kann. Mitunter wird es auch lustig und skurril.

Bewertung vom 14.01.2022
606
Fox, Candice

606


sehr gut

Jagd auf entflohene Häftlinge

606 Häftlinge sind aus einem Gefängnis geflohen, genauer gesagt hatte man sie freigepresst. Darunter Schwerkriminelle Mörder und Psychopathen.
Eine rasante Verfolgungsjagd mit viel Action beginnt.

Bei 606 Geflohenen, von denen knapp die Hälfte bald wieder gefasst wird, konzentriert sich die Handlung auf einige wenige Persönlichkeiten. Die beiden bedeutenden Hauptstränge des Thrillers sind aber die Geschichte der Schließerin Celine Osbourne und die des geflüchteten John Kradle. Kradle wurde verurteilt, da er seine Familie brutal ermordet hat. Auf der Flucht will er seine Unschuld beweisen. Dabei gibt es den ein oder anderen "Kollateralschaden".

Insgesamt ein Thriller mit viel Action und brutaler Gewalt. Man bekommt einen Einblick in das Leben hinter Gittern aus der Perspektive des Gefängnispersonals und der Häftlinge. Es ist ein Roman mit viel Breite, aber wenig Tiefe.

Dennoch gut lesbar, daher 4 Sterne.