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Leselöwin

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2023
Shitmoves
Gavric, Iris;Renger, Matthias

Shitmoves


ausgezeichnet

Das Buch ''Shitmoves'' der beiden Podcaster Iris Gavric und Matthias Renger
handelt von Manipulationstechniken, die sowohl aus der Perspektive des Manipulierers als auch aus der Perpektive desjenigen, der manipuliert wird, betrachtet werden.
Dabei finde ich besonders spannend, durch das Buch gezeigt zu bekommen, wie man bestimmte Manipulationstechniken durchschauen und kontern kann.

Die einzelnen Manipulationstechniken werden jeweils im Rahmen eines Dialogs der beiden Autoren vorgestellt und im daran anschließenden Kapitel dann erläutert.
Besonders gut finde ich, dass dabei anschauliche und bekannte Beispiele aus den Medien verwendet werden, die zumeist online recherchierbar und teils als Videosequenzen auf Youtube verfügbar sind, falls man sich noch eingehender mit der jeweiligen Manipulationstechnik bzw. mit dem jeweiligen Beispiel dazu beschäftigen möchte.
Gelungen finde ich auch, dass die jeweiligen Kapitel am Ende jeweils eine Kurzfassung enthalten, in der die Manipulationstechniken und deren praktische Anwendung bzw. Abwehr übersichtlich und kurzgefasst erläutert werden.
Die Lektüre des Buches hat mir einiges neues Wissen zum Thema gebracht und war für mich dadurch bereichernd (und gleichzeitig liest sich das Buch auch einfach unterhaltsam).

Weiterempfehlung für rhetorikinteressierte Menschen!

Bewertung vom 29.10.2023
Die graue Stadt
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


ausgezeichnet

Das Buch "Die graue Stadt" von Torben Kuhlmann hat mir sehr gut gefallen: Es ist sehr schön illustriert und die Geschichte setzt eine wichtiges Zeichen für alles Bunte und Vielfalt. Außerdem vermittelt es auch Sachwissen zur Lichtphysik (gerade im letzten Teil nach der eigentlichen Geschichte, dem Sachteil) und enthält einige originelle und humorvolle Aspekte (z.B., dass der Sachteil und die Infos zum Autor wie ein Aktenblatt aus der Graufabrik wirken).

Das Buch handelt von Robin, die in eine neue Stadt gezogen ist, in der alles grau ist und Farben unerwünscht sind. Dies spürt sie nicht nur auf der Straße, sondern auch in ihrer Schule. Zum Glück lernt sie in der Schule einen gleichgesinnten Jungen kennen und kurz darauf auch dessen ebenfalls buntliebende Band. Sie beschließen, hinter das Geheimnis der grauen Stadt zu kommen und wagen dafür ein nicht ganz ungefährliches, spannendes Abenteuer. Dabei gelingt es ihnen, zu entschlüsseln, wo das ganze Grau in der Stadt herkommt und der Stadt die Farben wiederzugeben.

Ich empfehle dieses Buch sehr weiter, weil es nicht nur wunderschön illustriert und wertig verarbeitet ist (Umschlag und Seiten fühlen sich auch haptisch gut an), sondern Kindern (und auch Erwachsenen) eine wichtige Botschaft vermittelt.

Bewertung vom 29.10.2023
Wellenkinder
Bahrow, Liv Marie

Wellenkinder


ausgezeichnet

Zunächst einmal sticht das besondere Cover von „Wellenkinder“ hervor: Haptisch interessant ist auf verschiedenen Papierarten ein Frauenkopf, in dem sich eine Meereslandschaft mit einem schaukelnden Kind befindet, dargestellt. Das macht schon neugierig, was es damit auf sich hat.

Das Buch erzählt seine Geschichte abwechselnd aus der Perspektive der drei Hauptpersonen, die jeweils in einer eigenen Zeitebene verortet sind: Jan, Oda und Margit. Diese drei Erzählstränge werden am Ende zu einer stimmigen Geschichte zusammengeführt, die unter dem Motto "Nichts ist so groß wie die Liebe einer Mutter" zusammengefasst werden kann, das auch auf dem Klappentext abgedruckt ist.

Der Schreibstil der Autorin Liv Marie Bahrow ist spannend und eindrücklich: Man kann sich hervorragend in die verschiedenen Protagonisten einfühlen und wird direkt in die spannenden Ereignisse, die größtenteils zur Zeit der DDR spielen, aber deren Folgen bis in die Gegenwart hineinreichen, hineingezogen. Es geht in der Geschichte auch um die Schwierigkeit, die eigene Identität zu finden. Gut nachvollziehbar werden die Grausamkeit, die Menschen an den Tag legen können, sowie politisch motivierte Grausamkeiten dargestellt.
Während der Lektüre wird uns Lesern zusammen mit dem Protagonisten Jan klar, dass seine Vergangenheit weitaus komplizierter und vielschichtiger ist als gedacht. In diesem Zusammenhang wird einem auch eindrücklich vor Augen geführt, vor welch große Herausforderungen die Mutterliebe oft durch grausame politische Systeme gestellt wird.

Ich habe das Buch schnell durchgelesen, obwohl es über 400 Seiten hat, da es mich so gefesselt hat. Ich gebe all denen eine klare Leseempfehlung für dieses Buch, die keinen reinen Wohlfühlroman suchen, sondern nach einer spannenden und sowohl zeitebentechnisch als auch thematisch vielschichtigen Familiengeschichte suchen, die auch emotionale Grausamkeiten historischer politischer Systeme nicht totschweigt, berührend ist und zeigt, was Mutterliebe bedeuten kann.

Bewertung vom 29.10.2023
Der war's
Zeh, Juli;Hoven, Elisa

Der war's


ausgezeichnet

Das Buch "Der War's" ist aus meiner Sicht ein empfehlenswertes Kinderbuch ab 8 Jahren! Es umfasst 150 Seiten und liest sich flüssig und unterhaltsam. Auf vielen Seiten befinden sich gute Illustrationen, die die Handlungsabläufe unterstreichen, das Buch auflockern und besonders hinten im Sachteil auch skizzenhaft die Vorgänge in einem Gericht verdeutlichen. Bei den Autorinnen Juli Zeh und Elisa Hoven handelt es sich um Juristinnen, die den Kindern in der Geschichte "Der War's" juristisches Wissen verständlich, ansprechend und anhand kindgerechter Beispiele und Identifikationsfiguren vermitteln. Besonders gut finde ich auch den hinteren Teil des Buches, in dem - anschließend an die eigentliche Geschichte - juristische Fachbegriffe erklärt und mit hilfreichen Skizzen versehen sind.
Die Geschichte dreht sich um falsche Verdächtigungen, Verfahrensfairness vor Gericht und den Ablauf und die Beteiligten von Gerichtsprozessen.

Das Buch macht von seiner Verarbeitung her zudem einen wertigen Eindruck und sowohl die Cover als auch die Seiten sind haptisch angenehm anzufassen.

Aus meiner Sicht ein rundum gelungenes Kinderbuch zu einem Thema, an das sich glaube ich nicht viele Kinderbücher herantrauen, weil Jura - so scheint mir - oft als zu abstrakt für Kinder wahrgenommen wird. Dieses Buch sticht aber positiv hervor und ihm gelingt der Spagat zwischen juristischem Fachwissen und Kindgerechtigkeit und Anschaulichkeit (inkl. einer für Kinder spannenden und kinderalltagsnahen Story) sehr gut. Klare Weiterempfehlung!

Bewertung vom 29.10.2023
12 Gesetze der Dummheit
Beck, Henning

12 Gesetze der Dummheit


ausgezeichnet

Dieses Buch habe ich verschlungen und bin begeistert davon: Angefangen bei dem schön gestalteten Cover (farblich toll und schön klar im Tetris-Design) über das neugierig machende Inhaltsverzeichnis und dann schließlich bezüglich des Inhaltes selbst handelt es sich hier um ein Buch, das ich in Erinnerung behalten werde und das mir an vielen Punkten die Augen geöffnet hat. Auch z.B. die Fragestellung, warum gerade intelligente Menschen nicht selten dennoch falsche (um nicht zu sagen "dumme") Entscheidungen treffen, wird in diesem Buch toll und nachvollziehbar erläutert. Der Schreibstil liest sich gut und die Kernaussagen des Buches sind mit vielen interessanten wissenschaftlichen Studien belegt. Darüber hinaus ist es wirklich mal ein Neuheiten bringendes Buch - kein Einheitsbrei und kein alltägliches Literaturthema. Der Autor ist Neurowissenschaftler und versteht es, sein Wissen und seine Erkenntnisse zu diesem Thema interessant, wissenschaftlich belegt und gleichzeitig auch flüssig und spannend lesbar und unterhaltsam zu vermitteln. Ich empfehle das Buch weiter!

Bewertung vom 29.10.2023
Wieso? Weshalb? Warum? Mein großes junior-Lexikon
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum? Mein großes junior-Lexikon


ausgezeichnet

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut - und wurde nicht enttäuscht! Es gefällt unserem Kind und mir super!
Schon das Cover ist ansprechend und schön bunt und so geht es auch innen drin weiter: Sehr schön illustriert zeigt dieses schöne dicke Buch jeweils auf einer Doppelseite verschiedene Themenbereiche, die für Kinder interessant sind: U.a. Alltag in der Stadt, Waldtiere, eine schöne Bauernhofszene, eine Baustelle, Kindergarten, Besuch bei der Kinderärztin, Reisen mit der Bahn und dem Flugzeug und mehr. Dabei lädt es mit kurzen, kindgerechten Texten Kind und Vorleser:in dazu ein, die Doppelseite (inkl. den liebevollen Details) zu entdecken. Toll sind dabei z.B. auch die auf jeder Doppelseite enthaltenen Schauklappen, die interessante Details enthalten und die auf den Bildern dargestellten Szenen noch lebendiger und noch interessanter wirken lassen. Einziger Kritikpunkt ist, dass mir die Klappen etwas dünn sind: Es handelt sich um ein dünnes Pappmaterial. Hier bin ich gespannt, ob diese Klappen halten.

Die Texte und Bilder sind ansprechend und anschaulich gestaltet und ich denke, es wird Kindern und Vorlerer:innen viel Spaß machen, es zu entdecken und vielleicht auch etwas darüber ins Gespräch zu kommen und so spielerisch den kindlichen Wortschatz zu erweitern.
Das Buch ist ansprechend und macht Kindern und Erwachsenen beim Vorlesen einfach Spaß! Wir werden es weiterempfehlen und sicherlich auch ein paar Exemplare zum Verschenken nachkaufen.

Bewertung vom 29.10.2023
Der Vorweiner
Bjerg, Bov

Der Vorweiner


weniger gut

Das eher schlicht und mit starken Farben spielende Cover und der Titel haben mich neugierig gemacht, der Roman selbst hat mich aber nicht überzeugt und erscheint mir konfus.
Den Ansatz des Buches, eine Dystopie Deutschlands zu zeichnen, die im Rahmen des Romans entstehen könnte, wenn aktuelle Entwicklungen so weitergehen, erscheint zunächst interessant (deshalb habe ich auch das Buch gelesen).
Leider bleibe ich nach der Lektüre des Buches aber etwas ratlos zurück. Zu konfus und wirr werden Entwicklungen und Zustände angerissen, gespickt mit Grausamkeit (ja, es liegt in der Natur der Sache, dass eine Dystopie negativ ist, aber man muss diese auf die Spitze getriebene Negativität mögen, die sich in der Darstellung der dystopischen Gesellschaft durch den ganzen Roman zieht und zu einem blutigen, brutalen Ende führt). Dieses Buch trifft nicht meinen Geschmack.

Bewertung vom 29.10.2023
Was ist Künstliche Intelligenz?
Zahn, Angelika

Was ist Künstliche Intelligenz?


ausgezeichnet

Dieses interessante Buch wurde hier in einem Rutsch durchgelesen! Es behandelt auf kindgerechte Art und Weise das Thema künstliche Intelligenz, das in unserem Alltag immer wichtiger wird und auch im kindlichen Alltag präsent ist und immr mehr an Bedeutung gewinnt. Das Buch erscheint mir rundum gelungen, um Kindern dieses Thema näherzubringen: Einführend zeigt es den Kindern, wo ihnen in einem normalen kindlichenTagesablauf überall schon KI begegnet, behandelt die Themenkomplexe wie zB "Was ist KI", "Entwicklung der KI", gibt Einblicke in den heutigen Technikstand der KI, gibt Hinweise, wie man sich sicher online bewegt (zB Passwortsicherheit, Datenschutz, Nicknames) und erklärt sehr gut und kindgerecht, was programmieren ist.
Das Buch ist besonders anschaulich, da es für Kinder greifbare Beispiele und Anwendungsweisen der KI erläutert (zB wie Online-Shops "Kunden die .. kauften .. kauften auch.."-Empfehlungen geben, wie funktioniert Spracherkennung, Gesichtserkennung..). Die Illustrationen haben uns auch sehr gut gefallen!
Ein sehr schönes, begeisterndes Buch, das ich weiterempfehlen werde!

Bewertung vom 29.10.2023
Treacle Walker
Garner, Alan

Treacle Walker


gut

Dieses Buch interessierte mich vom Titel und dem besonderen Cover her - und der Einstieg in die Geschichte hat mich gleich in den Bann gezogen. Der Roman handelt von dem jungen Joseph, der allein in einem alten Haus an der Bahnstrecke in England lebt. Man kann als Leser nicht sicher sagen, in welcher Zeit der Roman spielt (außer, dass es die Zeit der Dampfloks ist, da eine solche jeden Tag zur gleichen Zeit an Joes Haus vorbeifährt). Eine konkrete zeitliche Einordnung ist aber auch nicht wichtig, um den Roman zu verstehen, da der Roman gerade vom Verschwimmen der zeitlichen Ebenen und der unsicher auszumachenden Grenze zwischen Realität und Fiktion lebt und mit der Frage "Was ist die Wirklichkeit?" spielt. Dies tut er in einer philosophischen und leicht mystischen, ins Seltsame abdriftenden Art und Weise (zB der Nackte mit Ledermütze, der im Sumpf lebt).

Der Schreibstil fällt mit seiner poetischen Sprache positiv auf. Es empfiehlt sich, das Buch am Stück zu lesen, um der poetischen Sprache und den bewusst eingeflochtenen Wiederholungen im Erzählverlauf Rechnung zu tragen bzw. um diese Stilistika wahrnehmen zu können.
Das Buch in seiner philosophischen Art ist besonders und wirft Fragen auf, die nicht alle beantwortet werden. Dies ist gut, weil es zum Nachdenken und Träumen und zum "Nochmal-Lesen" einlädt. Andererseits war es mir insgesamt aber etwas zu abgedreht. Der Roman beginnt so vielversprechend, bleibt dann aber hinter den dadurch geweckten Erwartungen zurück. Der Preis von 20 Euro für das doch recht dünne Buch erscheint mir auch zu hoch. Trotzdem verfolgt das Buch interessante und ungewöhnliche Ansätze und ist ein besonderes Buch, das Nachdenken auslöst und im Gedächtnis bleibt. Dafür gibt es 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 29.10.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


sehr gut

Der Titel hat mich neugierig gemacht, ebenso der Klappentext. Das historisch anmutende Cover in blassen Farben erscheint mir passend.

Der Roman spielt im 19. Jahrhundert und handelt vom armen Bauernsohn Wilhelm, der aus dem Ort Wollseifen in die Stadt Montjoie (heute Monschau) in der Nordeifel gekommen ist und sich dort mit den gleichaltrigen Kindern Jacob und Luise anfreundet. Wilhelm überwintert bei der Familie des Textilfabrikanten (Jacobs Familie), um Jacob in der Stadt Gesellschaft zu leisten und mit ihm zur Schule zu gehen. Im Rahmen der Freundschaftsgeschichte der drei Kinder werden auch zeitpolitische Herausforderungen behandelt: Luise möchte wie ihr Vater Arzt werden, zur damaligen Zeit durften Frauen aber noch nicht studieren. Auch bei Jacob ergeben sich Entwicklungen, für die die damalige Zeit noch nicht bereit ist.
Zeitgeschichtlich und -politisch ist das Buch gut recherchiert und erzählt auf spannende Art und Weise u.a. eindrücklich über das damalige arme Bauernleben, das Spannungsfeld zwischen alten Denkmustern und Traditionen, erzählt aber auch vom aufkeimenden Feminismus und der beginnenden Industrialisierung. Auch die Weiterentwicklung der Denkweisen und Pläne der Kinder mit dem Älterwerden wird nachvollziehbar erzählt, sodass die Protagonisten plastisch und dynamisch erlebbar sind.
Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, was u.a. noch durch die Einflechtung von Tagebucheinträgen über aktuelle Zeitumstände verstärkt wird.

Ein lesenswerter Roman!