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Klassikfan
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Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


sehr gut

aktueller Thriller mit einigen Längen
In Malmö wird ein dreizehnjähriger Junge mit Migrationshintegrund auf offener Strasse erschossen , Zufall oder Absicht?Er führ zufällig vor einem Restaurant vorbei, in dem zwei Bandenmitglieder ein Staßengang eine Pizza aßen.

Kommissar Jon Nordh, der gerade seine Frau durch einen Verkehrsunfall verloren hat und Svea Karhuu, verdeckte Ermittlerin aus Stockholm, die sich für den Tod eines Polizeikollegen verantworten muss, werden auf diesen Fall angesetzt. Beide haben aus persönlichen Gründen ein großßes Interesse den Fall zu lösen, der sich allerdings etwas schwieriger gestaltet als gedacht. Als ein russischerstämmiger Mann bei einem Brand ums Leben kommt, den man dem Fall zuordnen kann, wird es ganz kompliziert. Ist es jetzt ein Mord im Bandenmilieu,oder hat man es wieder, wie vor Als Jons Chefin ihnen den Fall wegnimmt, weil ihr die Aufklärung nicht schnell genug geht, sind Jon und Svea wie vor den Kopf geschlagen, denn beide brauen aus bestimmten Gründen den Aufklärungserfolg und so ermitteln sie parallel weiter.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch wirlich gefallen. Ich finde den Fall sehr aktuell, die beiden Ermittler, waren sehr facettenreich und es war interessant deren Zusammenarbeit zu beobachten, da sie schon sehr verschieden sind, aber die Autoren verlieren sich im Laufe der Handlung meiner Meinung nach an einigen Stellen zu sehr in Nebenschauplätzen, was auf Kosten der Spannung geht. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Der Schluß ist dann wieder spannend und einigermaßen logisch.

Ein guter Thriller, aber kein Highlight.

Bewertung vom 19.08.2024
Nur nachts ist es hell
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


ausgezeichnet

eine sehr emotionale Geschichte
Vorab, dieses Buch ist die Fortsetzung des Romans " Über Carl reden wir später".
Um die Zusammenhänge der ganzen Familiengeschichte zu verstehen, wäre es schon von Vorteil dieses Buch gelesen zu haben.

In diesem Buch wird die Geschichte von Elisabeth Brugger erzählt, die, für die damalige Zeit ungewöhnlich,wir befinden uns zwischen den beiden Weltkriegen, als Gynäkologin arbeitet. In ihrem Beruf wird sie mit vielen schlimmen Dingen konfrontiert, die Frauen betreffen und setzt sich dementsprechend für diese Frauen ein.

Die Lebensgeschichte von Elisabeth Brugger fand ich sehr emotional , aber auch faszinierend. Eine starke Frau, die immer von ihrem Bruder Eugen untestützt wird, vor allem in ihrem Berufswunsch und mit dem sie ein Geheimnis teilt das sie vor ihrem anderen Bruder Carl geheimhalten. Dies lässt schon Spannung aufkommen.

Bezugnehmend auf die siebziger Jahre mit den Protestkundgebungen zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, startet das Buch, in dem Elisabeth ihrer Nichte Christina ihre Geschichte erzählt.

Bewertung vom 19.08.2024
Lupus
Rode, Tibor

Lupus


ausgezeichnet

wieder sehr spannend
Mir hat schon der Vorgängerband " Der Wald" sehr gut gefallen und so war es klar, dass ich auch " Lupus" lesen möchte. Genauso spannend wie " der Wald" ist auch dieses Buch des Autors, in dem Jenny Rausch zusammen mit dem ermittelnden Staatsanwald Frederik Bach, Jenny´s verschwundenen Vater aufspüren wollen und viel über die Wölfe, die dort leben erfährt.
In der Nähe des Auto von Jenny`s Vater wird sehr viel Blut gefunden und in der Nähe eine Leiche. Was ist passiert, lebt ihr Vater noch und wo ist er ?Hat es etwas mit dem riesigen Wolf zu tun, der hier gesichtet wurde ?

In diesem Thriller ist die Insel Riemes und ihre Bedeutung zu DDR Zeiten bis in die Gegenwart, Dreh,- und Angelpunkt.

Spannend und historisch und wissenschaftlich mehr als interessant konnte mich dieser neue Thriller des Autors , der von Anfang bis Ende eine Spannungskurve aufweist, begeistern.
Jenny und Frederik als Protagonisten waren mir sehr sympathisch und wurden gut in ihren Handlungen beschrieben.

Diesen Autor sollte man im Auge behalten, da seine Bücher den Leser beschäftigen und zum Nachdenken anregen. Für mich immer ein Kriterium , um ein Buch zu empfehlen!

Bewertung vom 08.08.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

gute Auseinandersetzung mit dem Thema

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Klassikfan
Veröffentlicht am 08.08.2024
sehr gute Auseinandersetzung mit dem Thema
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Irgendwann trifft es jeden, die Eltern die einen auf das Leben vorbereitet haben, immer Ansprechpartner waren werden alt. Die Rollen verändern sich, die die uns immer Hilfe und Ratgeber waren , brauchen unsere Hilfe.

Der Autor schafft es in diesem Buch auf verschiedenen Ebenen Erklärungen und Lösungsansätze zu bieten mit dieser Situation umzugehen. Er selbst hat diese Erfahrungen. It seinem Vater gemacht und lässt den Leser teilhaben am Erleben mit der Erkrankung Demenz. Er gibt Tips, wie man mit solchen Situationen umgeht und sich darauf vorbereitet und die Hilfe „dosiert“.

Ich fand dieses Buch sehr verständlich und emotional beschrieben, sodass jeder Leser das daraus ziehen kann, was für ihn wichtig ist. Ohne mit dem erhobenen Zeigefinger und mit einer großen Portion Optimismus und Zuversicht ist das Buch geschrieben, das mir schon ein wenig die Angst genommen hat vor einer Situation, die irgendwann auf jeden zukommen kann.

Bewertung vom 08.08.2024
Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2
Engels, Lars

Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

wieder gelungen
Schon der erste Teil dieser Reihe“Totes Moor“ konnte mich überzeugen und deshalb habe ich mich gefreut dieses Buch lesen zu dürfen.Auch in diesem Buch ist viel Spannung zu finden, genauso wie im Vorgängerband.

In der Rhön wird eine Familie ermordet aufgefunden. Nur die Tochter überlebt, weil sie nicht zuhause war.Jetzt fragt man sich natürlich, was und wer steckt dahinter?
Die Ermittlungen zu diesem Fall lassen Kommissar Janosch Janssen ganz tief in die jüngste deutsche Vergangenheit eintauchen.

Aktuelle Themen wie Flüchtlingskrise und Rechtsradikalismus werden hier verarbeitet, aber auch das Privatleben der ermittelnden Kommissare spielt wieder eine Rolle, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Der Schreibstil ist flüssig , spannend und sehr eingängig.Die Figuren der Kommissare sind gut gelungen und ich bin ihnen gerne gefolgt.

Ein rundum gelunges Buch.

Bewertung vom 31.07.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


gut

etwas langatmig und dezent spannend
Vorab, ich liebe Schwedenkrimis, wegen ihrer Atmosphäre und der meist vorhandenen Spannung, die sogar manchmal ins Unerträgliche geht. Leider habe ich in diesem Buch wenig von diesen Attributen vorgefunden.

Protagonistin ist Vera, die als Journalistin arbeitet und nach jahrelanger Ehe verlassen wurde.Als in ihrer Nähe eine Leiche gefunden wird, beginnt sie zu recherchieren und scheint in ihrer Arbeit besser zu sein als die Polizei.Dabei scheint der Zufall auch oft eine Rolle zu spielen.

Leider konnte mich das Buch nicht so sehr begeistern, wie ich es mir von einem Schwedenkrimi erhofft hatte. Zu langatmige Ausführungen von Personen und Natur, dafür nur sehr dezente Spannung was den Mordfall angeht. Auch der Person Vera bin ich kaum näher gekommen während des Lesens, viele Handlungen blieben für mich unverständlich..
Ich fand vieles leider auch zu vorhersehbar und deshalb wird mir dieses Buch nicht lange in Erinnerung bleiben. Schade.

Bewertung vom 31.07.2024
Genau so, wie es immer war
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


sehr gut

ansprechender Familienroman
Das Cover des Buches“ Genauso, wie es immer war“ hat mich sogleich angesprochen, da die Farben und die Gestaltung ansprechend sind.
Ich hatte ein wenig Respekt vor dem Umfang des Buches, der aber absolut unbegründet war.
Das Buch liest sich sehr flüssig und unterhaltsam, sodass die Seiten nur so dahinfliegen.

Erzählt wird über die Protagonistin Julia, ihre Familie und das Zusammenleben über einen langen Zeitraum hinweg. Höhen und Tiefen eines Familienlebens, wie es sich im wahren Leben über die Jahre gestaltet.

Die Autorin, obwohl noch relativ jung, schreibt sehr emotional und emphatisch und man fiebert mit den Figuren mit und findet sich in der Einöde anderen Situation sogar wieder.

Ab und zu gibt es ein paar Längen bei den Ausführungen , aber im Großen und Ganzen ist es ein gelungener Familienroman, den ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 31.07.2024
Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1
Cors, Benjamin

Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1


sehr gut

skuriler Thriller
"Krähentage" war für mich ein sehr eigenwilliger, zum Teil skuriler Thriller mit einer hohen Spannungskurve.

Jacob Krogh und Mila Weiss sind die leitenden Ermittler in der Gruppe 4, zuständig für die Aufklärung von Fälle von Serientätern. In diesem Zsammenhang stoßen sie auf Morde, die an Grausamkeit fast kaum zu übertreffen sind. Mehrfach stoßen sie auf Leichen, die mit Krähen in einem Raum eingesperrt sind, die sie dann nach deren Tod grausam zugerichtet haben. Man fragt sich welches Motiv der Mörder hat und welche Rolle die Krähen min diesem Zusammenhang spielen.

Erst nach und nach kommen sie dem Mörder auf die Spur, der das Team mit einem sehr außergewöhnlichen und intelligenten Vorgehen immer wieder in eine falsche Richtung lenkt.

Ich fand den Thriller sehr grausam, aber auch sehr spannend und außergewöhnlich. Die Spannung ist immer vorhanden und auch das Motiv ist, nachdem es offen liegt, nachvollziehbar. Aber genauso so skuril wie der Mörder vorgeht, so skuril sind auch gewisse Verhaltensweisen des Ermittler Jacob Krogh und anscheinend hat auch Mila Weiss nboch auch Geheimnis, das es zu lüften gibt.

Ich persönlich fand das etwas zu abgedreht, aber das mag jeder selbst beurteilen.

Spannung wartet hier auf den Leser allemal und flüssig lesen lässt sich dieser Thriller auch.

Bewertung vom 11.07.2024
Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


ausgezeichnet

gut geschilderte Zeitgeschichte
Ich habe die drei Vorgängerbücher der Autorin gelesen und da sie mir sehr gefallen haben, war es klar, dass ich auch dieses Buch lesen wollte.

Handlungsort ist Bad Oeynhausen, ein ort ca. 30 km von mir entfernt.
Der zweite Weltkrieg ist beendet und die Stadt von den Briten besetzt. Viele Häuser werden zwangsbesetzt, auch das Haus der Familie von Anna, der Margaretenhof, der fortan Offizierscasino wird.
Viele Bürger verlassen den Ort, weil sie keine Bleibe mehr haben und versuchen bei Verwandten unterzukommen. Anne versucht ihre Familie durchzubekommen, in dem sie ein Gästehaus eröffnet. Rosalie, eine frühere Freundin zieht es auf einen Bauernhof in der Umgebung. Später arbeitet sie im Offizierscasino und hofft wie einige andere auf eine Begegnun mit einem vermögenden Offizier, der sie aus dem zerstörten Deutschland nach England bringt, wo man sich ein besseres Leben verspricht.

Ich habe das neue Buch der Autorin sehr gern gelesen. Zeitgeschichtliche Romane sind eins meine Lieblingsgenre und wenn sie so gut recherchiert und aufbereitet sind wie dieses Buch. macht es doppelt Spaß. Ich habe mit Rosalie und Anne mitgefiebert, konnte mich gut in die Zeit hineinversetzen und vor allem in der zweiten Hälfte wurde das Buch sehr spannend und rasant. Der Schreibstil war sehr flüssig und eingängig, sodass es sehr viel Spaß gemacht hat der Geschichte zu folgen.

Bewertung vom 09.07.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

dieses Buch war ein Glücksgriff
„Der Bademeister ohne Himmel“ist ein Buch das mich trotz der traurigen Thematik sehr begeistern konnte. Die Protagonistin Linda ist für mich eine kleine Heldin, die ich am liebsten immer wieder in den Arm genommen hätte.

Linda ist fünfzehn, Tochter einer alleinerziehenden Mutter,die sich wenig um die Gedanken und Gefühle ihres Kindes kümmert.Das Verhältnis der beiden ist schlecht und geprägt von Sprachlosigkeit Der gewalttätige Vater hat sie verlassen und ihre Mutter einen neuen Partner.Diese Dinge sind nicht spurlos an der Tochter vorbeigegangen, die sich überlegt, was wäre, wenn sie sich vor ein Auto werfen würde?Alle reden von ihrer Zukunft, die sie für sich gar nicht sieht.Freunde hat sie kaum, außer Kevin,einen Computernerd, der sich mit den Katastrophen der Welt bestens auskennt und Hubert, einen 86- jährigen Bademeister, der mittlerweile dement ist und den Linda dreimal die Woche betreut.

Eigentlich ist es verständlich, dass ein Mädchen in solch einem Umfeld Selbstmordgedanken hat, doch Linda trotz der Welt mit Sarkasmus und Ironie und man hat man das Gefühl, dass sie aus der Betreuung Huberts Kraft schöpft. Hier ist ihr Zuhause, hier sind Menschen , bei denen sie was bewirken kann , die sie verstehen und denen sie wichtig ist.Hier ist sie nicht hilflos ausgeliefert ist, wie bei den Krisen dieser Welt, sondern kann selbst agieren.

Ich fand es sehr bemerkenswert, wie der Autorin gelungen ist, die Sensibilität Lindas darzustellen. Dieses 15 jährige Mädchen das selbst so wenig Liebe und Aufmerksamkeit erfährt, bringt ein Einfühlungsvermögen und eine Zärtlichkeit gegenüber einem dementen Menschen auf, dass es mir häufig die Tränen in die Augen trieb und ich häufig dachte, all dies hätte dieses Mädchen auch selbst verdient. Sie begibt sich auf die Stufe Hubertˋs, taucht in seine Welt ein,respektiert den Menschen und überlegt sich immer wieder, wie sie Hubert´s Leben das immer mehr dem Ende zugeht, verschönern kann, ihn fordern kann, damit er kleine Erfolgserlebnisse hat und nicht nur vor sich hinvegetiert.
Zusammen mit der polnischen Pflegekraft Ewa stemmen sie diese schwere Arbeit, die man nicht hoch genug schätzen kann.Für mich sind solche Menschen kleine Helden.

Der Autorin, dessen Debüt dieses Buch ist, gelingt es sehr gut diese Situation emphatisch und realistisch zu schildern. Auch die Belastungen für eine ausländische Pflegekraft, die ihr Zuhause verlässt, um in der Fremde Geld zu verdienen wird angeschnitten und man bekommt ein ungefähres Bild davon, was es für diese Menschen bedeutet, dieser Arbeit nachzugehen.

Petra Pellini hat ein sehr einfühlsames Buch geschrieben ,dem zwar traurige Themen zugrunde liegen, aber sie schafft es mit viel Humor und einer Leichtigkeit im Schreibstil, diese Themen zu entschärfen. Ein Buch das berührt, zum Nachdenken anregt und in Erinnerung bleibt.